Gemini CDJ-203
Getestet wurde der Gemini CDJ-203, der größere Bruder des CDJ-202, und der kleiner Bruder des Zugpferdes im Tabletop Segment von Gemini, der CDJ-600. Laut Gemini gibt es keinen vergleichbar ausgestatten CD-Player zu diesem Preis auf dem DJ-Markt. Ein neuer Stern am CD-Player Himmel?
Ankunft
Im Lieferumfang sind neben dem CDJ-203 selber ein Netz- sowie ein Cinchkabel enthalten. Dazu noch ein kurzes Handbuch. Also anschließen, anschalten, loslegen!
Optik
Optisch macht der CDJ-203 einiges her und vermittelt auf den ersten Blick einen durchaus robusten Eindruck. Man ist regelrecht erstaunt, wie leicht dieses Gerät ist.
Insgesamt finden sich 14 Knobs, ein Fader, 8 LEDs sowie ein Poti zum Ansteuern und Auswählen der einzelnen Tracks auf der Oberfläche wieder. Das Display ist hell und groß genug, um auch in hektischen Situationen den Überblick zu behalten. Angezeigt werden hier immer Titelnummer, Pitchwerte, Play/Pause und Loop-Einstellungen. Das Herzstück und absoluter Anziehungspunkt ist natürlich das große aus Kunststoff gefertigte Jogwhee – später mehr dazu. Die Oberfläche ist in grau/schwarz gehalten, und das eigentliche CD-Laufwerk findet sich an der Frontseite, welches über den Eject-Button geöffnet und geschlossen wird.
Anschluss
Wie nicht anders zu erwarten, findet sich an der Rear-Seite lediglich ein Cinch Output, der Netzanschluss und der Power On/Off Schalter.
Technik
Der Gemini CDJ-203 liest CDs und CD-Rs, keine MP3 Dateien! Demnach muss auch auf Extraspielereien wie USB- und SmartMedia Card-Anschlüsse verzichtet werden. Unterstützt werden handelsübliche 12cm CDs und 8cm CDs, auch Mini CDs genannt. By the way, der große Bruder, der CDJ-600 unterstützt sowohl MP3- als auch USB Storage Devices.
Der Pitchfader verrichtet seine Dienste zuverlässig bei einer Range von +/- 8%, 12% oder 24%. Der jeweilige Wert wird im Display angezeigt, sodass man immer einen klaren Überblick hat. Die kleinen Pitchbend-Buttons am Fuße des Faders erreichen beim Gedrückthalten eine Geschwindigkeit von bis zu +/- 26%, abhängig vom regulären Pitch. Beim Loslassen der Tasten kehrt der CDJ-203 automatisch zum alten Pitch zurück. Über den Time-Button ist die Zeitanzeige in 3 Modi konfigurierbar, d.h. entweder wird die vergangene Zeit des laufenden Tracks angezeigt, die verbleibende Zeit bis Track-Ende oder die verbleibende zeit bis zum Ende der kompletten CD. Alles in Minunten, Sekunden, Frames. Ich denke, hier bleibt kein Wunsch offen.
Der Repeat-Button ist wahrscheinlich selbsterklärend. Einmal drücken aktiviert das permanente Wiederholen des gerade laufenden Tracks, ein zweiter Druck versetzt den Player in den Repeat All-Zustand. Nun werden alle Tracks der CD wiederholt, also die komplette CD als Endlosschleife, und ein drittes Mal drücken bringt uns zum normalen Modus zurück. Oftmals findet man an dieser Stelle einen Shuffle Mode, der aber an DJ CD-Player nicht wirklich sinnig ist.
Über den PGM-Button lassen sich eigene kleine Wiedergabelisten erstellen. Dies können natürlich nur Lieder der CD im Laufwerk sein.
Auch gibt es eine Loop Sektion am CDJ-203, bestehend aus drei Buttons. Loop In, Loop Out und Reloop. Mit dem Loop In und Loop Out Button lässt sich der Start- bzw. Endpunkt eines Loops während der Wiedergabe setzen. Sobald der Endpunkt gesetzt ist, läuft der Loops endlos. Mit erneutem Drücken der Loop Out Taste wird die Wiedergabe des Loops beendet, und mit dem Reloop-Button lässt er sich jederzeit wieder in den Mix einspeisen.
Links unten sind zwei prägnante große Buttons zu sehen. Einer davon ist der Play/Pause Button – selbsterklärend. Der andere übernimmt die Cuefeatures am CDJ-203. Auch dort erwartet den DJ Gewohntes: Mit Drücken der Cue-Taste wird ein Cuepunkt gesetzt. Der Player wechselt in den Pausenmodus, und die Playtaste blinkt. Der Player wartet nun am definierten Cuepoint. Wird die Cue-Taste gedrückt gehalten, kann der Track ab dem definierten Cuepoint vorgehört werden.
Über den Jog Mode Button kann man das Jog-Wheel des CDJ-203 in zweierlei Modi versetzen: Search und Pitch Bend. Scratchen ist mit beiden Modi nicht möglich!
In the Mix
Es ist wie immer bei solchen Geräten. Es braucht eine Einarbeitungszeit. Möglicherweise ist man einen anderen Player gewohnt. Mit dem Jog-Wheel lässt sich gut arbeiten, auch wenn es ein wenig „wackelig“ wirkt – dennoch stabil genug, um vernünftig zu mixen. Im Anbetracht des Preises kann man aber auch hier nichts wirklich Negatives sagen, sofern man nicht auf Scratching aus ist, denn diese Funktion fehlt. Gerade die „Grips“ an der Seite des Wheels finde ich persönlich klasse. Die Oberfläche vermittelt einen „Vinyl-Touch“. Die Bedienelemente sind übersichtlich angeordnet und das Prinzip ist wie eingangs erwähnt schnell verstanden. Auch kleine Erschütterungen bringen den Player dank des Antishock RAM Speichers nicht aus der Ruhe.