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DJ-Mixer – alle Grundlagen

Hier wird gemixt

7. März 2024
DJ-Mixer - alle Grundlagen

DJ-Mixer – alle Grundlagen

Bisher konnten wir euch nahebringen, was ein DJ im Grunde eigentlich tut und wodurch sich ein DJ-Plattenspieler auszeichnet. Heute soll es also um das nächste essenzielle Gerät gehen: den DJ-Mixer. Was beinhaltet ein Kanalzug, wie lassen sich Effekte steuern und wie kann ich eigentlich ein DJ-Set aufnehmen? Fragen, auf die wir euch die Antwort geben möchten. Was Signalquellen angeht, hat man natürlich die Wahl zwischen Plattenspielern oder Media-Playern, auf die wir auch noch eingehen werden, aber auf einen DJ-Mixer kann man nicht verzichten. Natürlich gibt es eine tolle Reihe an DJ-Controllern oder Standalone-Systeme, diese verfügen aber auch über eine Mixer-Sektion. Dahingehend bleiben die grundlegenden Strukturen gleich und diese möchten wir euch heute näherbringen. Hierbei beziehen wir uns zunächst auf die klassischen gängigen Modelle und gehen erst später auf andere Arten, wie beispielsweise Rotary-Mixer ein.

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Wofür ist der DJ-Mixer gut?

Der DJ-Mixer bildet das Herzstück eures Setups, das beide Medienquellen mit der Anlage verbindet und mit seinen Funktionen überhaupt einen vernünftigen Übergang ermöglicht. In rudimentärster Form brauchen wir dafür natürlich nur zwei Volume-Fader oder eben einen Cross-Fader, mit denen von einer Medienquelle zur anderen gewechselt werden kann. Aber natürlich sind wir technisch schon viel weiter, Equalizer und Effekte machen doch erst einen Übergang interessant.

Das Layout des DJ-Mixers

DJ-Mixer - Pioneer DJM-A9 von oben

Der DJ-Mixer DJM-A9 ist Pioneer DJs aktuellster Club-Standard und vollgepackt mit Funktionen

Das Layout bleibt bei den meisten DJ-Mixern gleich oder aber so ähnlich, dass ihr euch sofort zurechtfindet. In der Mitte haben wir natürlich die Kanalzüge, diese sind meist identisch, hier unterscheidet sich meist nur die Anzahl der Kanäle und je nach Modell gibt es verschiedene Eingangsquellen zur Auswahl.

Die Kanalzüge im Überblick

Die Kanalzüge an einem DJ-Mixer sind immer gleich aufgebaut: Von oben an wird erst ausgewählt, aus welcher Quelle der eingehende Sound kommt, hierbei steht bei den meisten DJ-Mixern Line und Phono zur Auswahl, je nach Modell können aber auch eine oder zwei Soundkarten verbaut worden sein, sodass auch diese über einen Schalter ausgewählt werden können.

Ist dies erst einmal getan, hat man über das Gain-Poti dann die Möglichkeit, das eingehende Signal lauter oder leiser zu stellen. Dem Gain-Poti folgt dann der Equalizer.

Equalizer – das Werkzeug des DJs

Je nach Modell gibt es diesen überwiegend mit drei Bändern, teils aber auch vier oder auch mal zwei. Der Equalizer ermöglicht dem DJ das Anheben oder Absenken von bestimmten Frequenzbändern. Dies ist ein wertvolles Tool in der Werkzeugkiste eines DJs, um jeden Übergang so sauber wie möglich zu gestalten. So ist es meistens schlichtweg zu viel, den Bassbereich von zwei Songs gleichzeitig laufen zu lassen. Durch den Equalizer ist das jedoch mit einem Handgriff gelöst.

Denon DJ X1850 Prime DJ-Mixer

Der Kanalzug des Denon DJ X1850

Generell gibt es zwei Modi für den Equalizer. Bei dem klassischen Modus kann das Signal um eine bestimmte dB-Zahl abgesenkt werden, jedoch bleibt immer noch ein Rest zu hören. Beim Isolator-Modus sieht das Ganze anders aus. Hierbei kann man die Lautstärke des Bandes auf minus unendlich stellen. Dieser Modus ist auch meist unsere erste Wahl, da wir einfach das Gefühl haben, dass wir so am „saubersten“ mixen können.

Nach dem Equalizer gibt es je nach Modell noch ein weiteres Poti, mit dem eine Effektart gesteuert werden kann. Das Poti fungiert hier bipolar, heißt es hat zwei verschiedene Steuerungen für den gleichen Effekt.

Wofür brauchen wir ein bipolares Poti am DJ-Mixer?

Bei Modellen des Herstellers Pioneer DJ oder Denon DJ haben wir standardmäßig ein bipolares Filter ausgewählt. Das bedeutet, dass das Poti in der 12 Uhr Stellung neutral ist und bei der Bewegung nach rechts die Bässe und bei der Bewegung nach links die Höhen rausgefiltert werden.

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Jedoch haben wir bei beiden Modellen unter dem Namen „Sound Color FX“ bei Pioneer DJ und unter dem Namen „Sweep FX“ bei Denon DJ die Möglichkeit, andere Effekte wie beispielsweise ein Echo, Reverb oder Gate auszuwählen und diese Effekte mit dem erwähnten Poti zu steuern.

Pioneer DJM-A9 4-Kanal Club-Mixer DJ-Mixer

Die bipolaren Potis zu Steuerung der Sound Color FX

Jeder Kanal hat zudem einen Cue-Button. Ist der Cue-Button aktiv, können wir den jeweiligen Kanal über die Kopfhörer hören und so auch immer überprüfen, ob der nächste Song vor dem Reinmixen auch schön synchron läuft.

Darunter haben wir dann den Volume-Fader, mit dem wir die Lautstärke des laufenden Songs einstellen können. Je nach Übergangsart kann man also so langsam oder schnell das Volume des nächsten Songs steigern. Tatsächlich ist dieser Fader im Alltag der DJ-Booth nicht dafür da die Feinheiten der Lautstärke einzustellen. Wenn ein Song aktiv läuft, steht der Fader dementsprechend meistens ganz oben. Für die Feinheiten des einzelnen Kanals haben wir das Gain-Poti.

Abschließend gibt es für DJ-Mixer, die mehr als zwei Kanäle haben noch deinen Schalter, mit dem der jeweilige Kanal auf eine Seite des Cross-Faders zugdewiesen werden kann.

Je nach Modell gibt es neben den Equalizer-Potis noch eine LED-Anzeige, die euch Informationen über die Lautstärke des Signals gibt.

Unter den Kanalzügen haben wir dann wie bereits erwähnt noch einen Cross-Fader, mit dem wir den direkten Übergang von zwei Kanälen mit nur einem Fader durchführen können. Dies ist sehr rudimentär formuliert, da der Cross-Fader natürlich noch in Kombination mit den Fingerfertigkeiten am Plattenteller die Basis für jegliches Scratchen bildet. Einige Mixer haben zudem noch auf der Oberfläche oder in den Einstellungen die Möglichkeiten, die Kurve des Cross- und der Volume-Fader anzupassen.

Kopfhörer-Sektion

Die Kopfhörer-Sektion ermöglicht uns die Einstellung des Kopfhörer-Signals. Hierbei finden wir bei fast allen Modellen zwei Funktionen. Zum einen das Poti zur Einstellung der Lautstärke des Kopfhörers und zum anderen ein Poti, mit dem wir das Verhältnis zwischen dem ausgewählten Cue-Signal und dem Master-Signal einstellen können.

Denon DJ X1850 Prime DJ-Mixer

Die Kopfhörer-Sektion mit Split-Funktion am Denon DJ X1850

Dies kann ein Segen sein, wenn die Abhörsituation in der DJ-Booth nicht so gut ist. Ein Problem, was öfter mal der Fall sein kann. Manche DJ-Mixer haben eine Split-Funktion. Wenn diese aktiv ist, hört ihr auf der einen Ohrmuschel das Cue- und auf der anderen Ohrmuschel das Master-Signal. Zudem haben einige DJ-Mixer noch die Funktion, das Kopfhörer-Signal Pre- oder Post-Equalizer zu schalten. So habt ihr die Wahl, ob die Einstellungen des jeweiligen Kanal-Equalizers auch das Kopfhörer-Signal beeinflussen soll. Wir mixen meist erst nur die Höhen des nächsten Songs rein und manchmal ist das Signal davon über die Kopfhörer in der Clubumgebung zu leise, sodass eine solche Funktion sehr dankbar sein kann.

Mikrofon-Sektion

Die meisten DJ-Mixer haben neben den Kanalzügen für die gängigen Signalquellen, der DJ benötigt auch noch einen Kanal für Einstellungen des Mikrofon-Signals. Dieser Kanalzug ist meist etwas rudimentärer, so könnt ihr hier je nach Modell den Kanal stummschalten, die Lautstärke regeln, das Signal mit einem 2-Band-Equalizer anpassen oder die Talk-over-Funktion benutzen. Ist diese aktiv, senkt sich das Signal der Musik, wenn ihr ins Mikrofon sprecht.

Master-Sektion

Dann gibt es natürlich auch noch die Master-Sektion, hier könnt ihr die Gesamtlautstärke des Signals einstellen, was auf der Anlage ertönt. Meist gibt es hier auch eine LED-Anzeige in doppelter Ausführung, um das Stereo-Signal abzubilden. Ein weiteres Poti regelt dann das Signal der Monitorboxen, dieses Poti ist meist mit dem Wort „Booth“ betitelt.

Allen & Heath XONE96

Booth-Out mit EQ am XONE:96

Hat man ein neueres Modell der Clubstandard DJ-Mixer, kann man über einen Equalizer auch noch das Signal der Monitorbox anpassen. Ein Update, das über den Verlauf eines Abends ein Segen ist. Bei manchen Modellen habt ihr zudem noch in der Master-Sektion die Möglichkeit, das Master-Signal auf Stereo oder Mono zu schalten und mit einem Poti die Balance, also das Verhältnis vom rechten und linken Kanal einzustellen.

Effekt-Sektion des DJ-Mixers

Gerade bei 4-Kanal DJ-Mixern, aber auch bei immer mehr 2-Kanal DJ-Mixern gibt es dann noch eine letzte Sektion für Effekte. Diese sind unterschiedlich umfangreich. Logischerweise hat man zunächst bei allen die Auswahlmöglichkeit, welcher Effekt denn überhaupt gesteuert werden soll. Wenn das klar ist, muss ausgewählt werden, welcher Kanal von dem Effekt bedient werden soll. Neben den einzelnen Kanälen hat man auch öfter die Möglichkeit, das Mikrofon-Signal mit Effekten zu versehen oder aber auch einfach das Master-Signal.

DJ-Mixer Effekt-Sektion Pioneer DJM-A9

Die Beat FX Sektion am Pioneer DJM-A9

Hinzu kommt dann ein weiteres Poti, mit dem ihr das Timing oder einen anderen Parameter des Effekts einstellen könnt. Beispielsweise bei einem Echo ist es meist das Timing und eventuell das Feedback. Die gängigen Clubstandardmodelle registrieren automatisch die BPM des laufenden Songs, sodass ihr dahingehend schnell ein Echo einstellen könnt, das sich auf Vierteltakte beziehen soll. Jedoch besteht die Möglichkeit, das Timing frei von Takten, sondern in Millisekunden einzustellen. Hiermit könnt ihr euch kreativ austoben.

Letztlich habt ihr ein Poti, mit dem ihr das Level des Effekts einstellen könnt und einen Button, mit dem ihr den Effekt an- oder ausschalten könnt.

Die Anschlüsse am DJ-Mixer

Anschlusstechnisch verfügen DJ-Mixer natürlich immer über einen Kopfhörerausgang, meist im 6,3 mm Klinkenformat, aber mittlerweile auch fast überall im klassischen 3,5 mm Format. Der Anschluss fürs Mikrofon ist entweder eine Kombibuchse zwischen XLR oder Klinke oder nur Klinke. Ausgangstechnisch hat es sich so durchgesetzt, dass das Booth-Signal über 6,3 mm Klinke und das Master-Signal über XLR wiedergegeben wird, wobei viele Mixer zusätzlich noch den Master-Out via Cinch anbieten, was praktisch für daheim sein kann. Ein super dankbares Feature sind Record-Outs, hier wird auch das Master-Signal ausgegeben, jedoch leiser, sodass ihr einen Recorder anschließen könnt, um eure Sets aufzunehmen. Hat euer Mixer keinen Record-Out, so könnt ihr natürlich je nach Umfeld mit dem richtigen Kabel auch ein Booth-Out-Signal aufnehmen.

Allen & Heath XONE:96 DJ-Mixer

Die Anschlüsse auf der Rückseite des Allen & Heath XONE:96 DJ-Mixers

Die Eingangssignale laufen über Cinch-Buchsen, also die klassischen rot/weißen-Steckerpaare vom Plattenspieler oder Media-Player in den DJ-Mixer. Natürlich findet ihr dementsprechend für DJ-Plattenspieler auch eine oder zwei Erdungsschrauben auf der Rückseite des DJ-Mixers.

Das sind die Standard-Anschlüsse eines jeden DJ-Mixers, je nach Hersteller oder Modell gibt es jedoch noch weitere, so zum Beispiel einen MIDI-Out, hiermit könnt ihr mit einem MIDI-Kabel dann beispielsweise eine externe Drum-Machine anschließen, bei der sich die Abspielgeschwindigkeit nach dem von DJ-Mixer erkannten Tempo richtet.

Wem die verbauten Effekte des DJ-Mixers nicht reichen, kann über zwei 6,3 mm Stereo-Klinken-Paare noch im Send & Return-Stil andere Effekte mit einschleusen. Beispielsweise ein Gitarrenpedal, hierzu kann über den Sendweg das Signal von einem der Kanäle in das Pedal geleitet werden und über den Return-Weg gelangt das durch den Effekt manipulierte Signal wieder im DJ-Mixer und im Anschluss auf die Anlage.

Wir hoffen, euch gibt dieser Artikel die wesentlichen Grundlagen mit, mit denen ihr euch an jeglichen DJ-Mixern zurechtfinden könnt.

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Forum
  1. Profilbild
    Man in black

    Wie haben wir (mein Jahrgang 69) das nur in den 80ern und 90ern geschafft, als es noch nicht das Internet mit Amazona oder Youtube gab?
    Nun, wir schafften das mit Interesse an der Technik, Gebrauchsanweisungen lesen, viel Experimentieren und einfach learning by doing!
    Heute braucht die Generation XYZ offenbar für jeden Furz jemanden im Internet zum vorzeigen und erklären…sorry, aber offenbar herrscht schon bei den einfachsten Sachen der Technik Bildungsnotstand an allen Ecken und Enden!

    • Profilbild
      DJ Ronny

      @Man in black Hi, hätten wir die Möglichkeiten wie Heute gehabt, hätten wir sie auch genutzt.
      Danke für den Artikel, für mich zwar nichts Neues, aber bei Disco ab 1973 auch normal.

    • Profilbild
      York_vom_Ork

      @Man in black Moin,

      ja :-). haben mit einem Technics 1210 und einem Vivanco Mixer für 180.00DM angefangen, als zweiten Zuspieler ein Tapedeck oder später dann mit einem DualPlattenspieler anstatt des TapeDecks genutzt
      ,für den zweiten 1210 um sich das leisten zu können weiter Zeitungen ausgetragen :-)

      Dann bis zum erbrechen immer wieder den selben Übergang geübt, bis man den Bogen raus hatte.
      Heute gibts ja den Sync-Button :-)

      Im übrigen sehr schwierig zu lesende Artikel, welche schon am Anfang viel zu tief einsteigen, also zum Beispiel gleich mit Timecode (voriger Artikel) oder Effekten einzusteigen , bzw auch nur Sachen relativ kurz „anschneiden“ das ist m.E. zu viel.

      Gibt überhaupt einen Artikel der grundsätzlich erklärt wie ein Setup aufgebaut sein kann und welche Unterschiede es gibt? Hybride Systeme aus Vinyl und Mediaplayern, oder reine Digitalsysteme, nur Laptop mit Controllern etc. – das wäre ja erstmal ein Anfang in die Thematik?

      Gruss aus HH

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