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Vergleichstest: Allen & Heath XONE:96 vs. Allen & Heath XONE:92 DJ-Mixer

Der beste DJ-Mixer der Welt gegen den...nun noch besseren?

12. November 2020
Allen & Heath Xone96 Xone92

Allen & Heath XONE:96 vs. Allen & Heath XONE:92

Das wird der Kampf der Titanen. Und ehrlich gesagt, ich habe mich auch ein wenig davor gescheut, diesen Vergleich zu beginnen. Wir vergleichen den Allen & Heath XONE:96 mit dem Allen & Heath XONE:92. Von Grund auf kein besonders gleicher Vergleich, denkt man.

Der XONE:92 kam auf den Markt nun ja, da habe ich selbst gerade mit dem Plattendrehen angefangen. Vorgestellt wurde der Prototyp vor über 20 Jahren, 1999. Da war es soweit, dass der Grandfather of XONE, Andy-Rigby Jones* (ARJ) im Hause Allen & Heath die Idee von einem großen DJ-Mixer realisieren und bis zur Stufe Prototyp bringen konnte. Die Idee beim jungen ARJ als Entwickler im Hause Allen & Heath entstand natürlich aus dem Wunsch heraus einen Mixer zu bauen, der besser war als das, was er selbst als DJ in den 80er und 90ern in den Club vorfinden konnte.

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„To be honest, it was personal: I’ve worked part-time as a DJ since 1980, and I knew that there was a gap in the market for a good quality mixer that had the right features for DJs. There are a lot of products out there that just don’t stand up to regular use, and that sound appalling.“ (Clubsysteminternation – Andy-Rigby Jones)

Der Prototyp selbst wurde noch mit kritischem Auge begutachtet, dennoch brachte ARJ den Prototypen nach Frankfurt im Jahr 1999 zur Musikmesse und nach Amerika, zur AES Convention nach New York im Jahr 1999. Das offenbar gute Feedback ließ den Prototypen wachsen zum XONE:464 und zum XONE:62. Vorbild war, gut erkennbar bei den beiden Modellen, die ClubWIZ Serie als kleinere Mischpulte für Live-Geschichten, kleine Bands etc.

Fast schon kein großes Wunder, an wen ARJ bei der AES 1999 in den USA geraten sollte: Jeff Mills und never-ending Tech-Nerd Richie Hawtin. Zumindest letzterer war gecatcht und griff sich offenbar direkt einen Prototyp. Ab dann könnte man sagen, begann die wilde Fahrt, die damit endete, dass der Prototyp ein paar Monate später zurück bei ARJ landete mit einer Liste an Wünschen von Richie, die sicher alles andere als normal für die Zeit und den Status Quo der technischen Funktionen von DJ-Mixern zu dieser Zeit waren. Aber nach einigen Monaten auf Tour und im Studio an Richies Seite kann ich sagen, wenn er eine Idee hat, dann hat das Hand und Fuß und er weiß (meistens) wo es enden soll. Und wenn er es nicht weiß, ist er am Ende wie die meisten von uns: Grinsen im Gesicht und einfach mal probieren, was so machbar ist.
Schaut man an, was mit federführend seinen Ideen für ein Mixer vor über 15 Jahren entwickelt wurde, muss man wohl ehrlich zugestehen: Er hatte schon damals sehr Klare und nicht klassische Vorstellung eines DJ-Mixers.

*Andy-Rigby Jones ist der Entwickler des XONE:92 sowie folgender Modelle im Hause Allen & Heath, zu dem auch des PLAYdiffently Model 1 zusammen mit Richie Hawtin. Seit einigen Jahren ist er zudem der Entwickler und Erbauer der MasterSounds Mixer.

So wurde der XONE:464 und der XONE:62 die Grundlage für die Entwicklung eines besseren Modells, welches später den Namen XONE:92 tragen sollte. Was noch keiner wusste war, dass es nicht nur der Mixer des Jahrzehnts werden sollte, sondern ein Mixer, der bis heute, 20 Jahre später, immer noch der eine von zwei Club-Standard DJ-Mixern sein würde. Unverändert. *

*Sidenote: Nahezu unverändert, denn es gab einen Mod für Richie Hawtin mit Sub-D Outs für das Ausspielen aller Einzelkanäle plus Master und ich glaube auch plus Sends. Zudem gab es noch das Modell CTRL:92 – ein Mod für Richie, der auch an der Oberseite abgewandelt wurde. So entfielen die LFOs, es wurden aber an verschiedenen Stellen Tasten und Regler für die MIDI-Anwendung und Steuerung der DJ-Software verbaut. Was genau, das überlasse ich dem aufmerksamen Auge.

Allen & Heath CTRL:92

Allen & Heath CTRL:92

Was genau macht den Mixer so aus? Die Philosophie hinter dem Mixer ist sicher ein sehr großer Punkt. Von Anfang an ging es kompromisslos um Qualität und die besonderen Ansprüche. Das beginnt bei der MIDI-Funktionalität wie von Richie gewollt (bedenke, im Jahr 2000!) und endet bei dem asymmetrischen 4-Band EQ mit Full Kill auf High und Low und veränderter Filterkurve auf den Mitten um eine zu hohe Pegelanhebung zu verhindern, sofern der DJ mit dem EQ Frequenzbereiche anhebt. Normalerweise landet man hier schnell bei mehr als 6 dB auf dem Out mehr.

Doch wir gehen nicht ins Detail, noch nicht. Springen wir doch besser einmal in die Gegenwart. Es ist 2020. Der XONE:92 ist Club-Standard in der ganzen Welt und neben der Pioneer DJM-Serie nicht mehr aus den Club wegzudenken. Viele Clubs haben ganz speziell nur diesen Mixer und bieten auch keine Alternative.

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Ende 2018: Vor gut eineinhalb Jahren wurde der Allen&Heath XONE:96 vorgestellt, offiziell nicht als Nachfolger des XONE:92, sichtbar aber als die Überarbeitung des legendären DJ-Mixers. Nach wie vor laufen beide parallel und finden Ihre Abnehmer.

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Allen & Heath Xone 96
Allen & Heath Xone 96
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Ob nun aber als Alternative oder als Nachfolger, der eine wird nicht so einfach verschwinden und so wie es beim Hersteller scheint, muss er das auch gar nicht. Es stellt sich also unweigerlich die Frage: Was ist besser geworden nach über 18 Jahren.

Allen & Heath XONE.96 vs. XONE:92: Die Ausrichtung

Allen & Heath Xone96 Xone92

Allen & Heath Xone96 Xone92

Das Release des XONE:96 dürfte bei sehr vielen DJs, für die der XONE:92 nicht nur technisches Gerät, sondern auch Philosophie ist, für Erleichterung gesorgt haben. Das Design des XONE:96 macht bereits die Ausrichtung des neuen Mixers klar: Das Gute vom XONE:92, nur besser.

Auf den ersten Blick fällt sofort auf: Der XONE:96 ist größer! Es treffen aufeinander: 320 x 87,6 x 358 mm beim XONE:92 versus 339 x 109 x 410 mm beim XONE:96. Damit ist der XONE:96 sichtbar wie auch spürbar größer, was sich ehrlich gesagt sehr vorteilhaft auswirkt.

Das Layout ist erhalten geblieben: 4 volle Kanalzüge mitsamt dem 4-Band EQ. Zwei Aux-Sends sind erhalten geblieben, ebenso die Zuweisung zu dem Crossfader (ab jetzt ein mini innoFADER statt früher einem Penny&Giles) in jedem Kanalzug.
Seitlich des 4-Kanal-Blocks befinden sich nach wie vor die legendären Voltage Controlled Filter, VCF. Diese sind eines der ikonischen Merkmale des XONE:92 geworden, nicht nur technisch und klanglich, sondern auch haptisch. Hier hat sich ein wenig verändert, dazu später mehr.

Erhalten geblieben sind ebenso die beiden vollen Return-Kanäle (die nun als Return A und B bezeichnet sind) mitsamt jeweils zwei Aux-Sends, die Feedback-Maschine, auf der linken Seite des Mixers. Auch hier minimale Veränderungen, dazu später aber ein paar Worte.

Dem geschulten Auge muss oder sollte seitlich der vier Kanäle jedoch bereits eine Änderung auffallen. Die VCF-Sektion ist kleiner, dafür befinden sich links der magischen vier Kanäle noch zwei Inputs. Als C und D sind diese bezeichnet und sind zwei volle Stereo-Inputs als Aux-In mit etwas kleinerem Kanalzug – oder, um es genau zu bezeichnen: Es gibt einen On/Off-Schalter, Level-Regler, Signal-LED und Cue-Wahlschalter, pro Input wohlgemerkt. So können neben den vier Kanalzügen plus die beiden Kanalzüge (Return, Mic-Kanal oder „normaler“ Input) noch zwei weitere Inputs in den Mixer geholt werden. Zum Beispiel Sampler, externe Zuspieler oder auch die Rückführung der Aux-Sends, wenn man für diese auf EQ, Gain und Line-Fader verzichten kann.
Das macht den 4+2 Kanal-Mixer eigentlich zu einem 4+2+2 Kanal-Mixer.

Zwei ist ein gutes Stichwort, denn der XONE:96 hat nun einen zweiten Kopfhörer-Ausgang, dazu auch später mehr ausführlich.

Noch ein paar genaue Blicke auf die Oberseite des XONE:96 und auf ein paar weitere Unterschiede. Fast schon unsichtbar und von vielen sicher bisher unentdeckt befindet sich auf der Oberseite des XONE:92 ein kleiner Drehregler neben dem Crossfader. Mit diesem kann man die Crossfader-Kurve einstellen, von scharf bis mild. Erfahrungsgemäß aber nutzt dies kaum jemand, denn der Crossfader wird ja meistens deaktiviert beziehungsweise keinem Kanal zugewiesen. Wer diesen aber gerne nutzt, kann hier am 92er die Fader-Kurve einstellen. Selbiges geht am XONE:96 auch noch, nun nicht mehr mit einem Drehregler sondern mit einem Kippschalter mit drei Stufen.

An gleicher Stelle befindet sich auch noch ein Kippschalter für die Fader-Kurven-Einstellung der Line-Fader. Selbes Spiel, es gibt drei Wahlmöglichkeiten von linear bis hin zu „fast cut“, also schneller Anstieg und dann sehr linearer Anstieg über den Rest des langen Fader-Wegs.

Eine absolute Neuerung gegenüber der Inspiration, dem XONE:92, ist auf jeden Fall die digitale Schnittstelle, das duale USB-Interface. Dies dient nicht primär der Nutzung mit einem digitalen Vinyl System, sondern richtet sich primär an die DJs mit Live- oder Hybrid-Set, die hier die volle Kanal-Anzahl digital ansteuern können.

Rückseite: Ein- und Ausgänge

Nicht schaden tut auch ein Blick auf die Rückseite. Die Cinch-Eingänge haben sich dem generellen Mixer-Standart nun angepasst und sind beim XONE:96 nicht mehr horizontal, sondern vertikal. Zudem gibt es unter den Inputs einen Wahlschalter für die Wahl, ob Line- oder Phono-In als Input über das Interface ausgegeben werden soll – notwenig für digitale Vinyl-Systeme.

Allen & Heath Xone96 Xone92

Allen & Heath Xone96 Xone92

Gleich bleibt: 2 x XLR In für Mikrofone, Record-Out im Cinch-Format, beim 96er aber nun oben und somit deutlich einfacher zu erreichen, XLR-Outs, 6,3 mm Klinke-Out für Booth und Master 2. Die Return-Wege sind allesamt ebenso im Klinkenformat, L/M, heißt links = Mono, alles wie gehabt, nun halt 4 Inputs statt 2.

Der MIDI Out ist geblieben, dazu gekommen sind die beiden USB-Buchsen für den Anschluss an den Computer, die X:Link Ethernet-Buchse zum Anschluss kompatibler DJ-Controller wie den XONE:K2 und ein Audio Sync Out. Für diesen gibt es noch kein passendes Equipment von Allen & Heath, aber natürlich kann dieser Ausgang zum einen als das genutzt werden, was er ist, für einen Audio-Sync, da der Ausgang aber pre Master Level ist, kann er auch als weiterer Ausgang für Recording genutzt werden oder für Sound to Light.

Booth-Out: Der Allen & Heath XONE:96 sammelt Punkte

Auch der Booth-Out birgt eine verdammt gute Neuerung. Am XONE:92 gibt es diesen Mono oder Stereo und es gibt einen Mute-Schalter. So sehr ich die Funktion von Mute verstehe, empfinde ich sie am Monitoring als grauenhaft. Warum? Zum einen bedeutet das ent-muten eine möglicherweise sofortige Volllast auf das Amping und die Lautsprecher um einen herum, was nicht nur für das Ohr einfach unangenehm sein kann, sondern auch für die Technik. Zudem, wer weiß wo das Ausgangslevel gerade steht? Klar, man kann schauen, aber ich wette, dass da jemand schon mal das Level aufgerissen hat wie blöde, kein Ton, kein Ton, Panik, ah Mute-Taste und rauf mit dem Finger auf das Ding ohne den Level-Regler vorher wieder runter gedreht zu haben. So herum habe ich es noch nie erlebt, aber regelmäßig mal so, dass der DJ panisch wurde weil er um sich herum nichts gehört war, er die rote LED neben der Mute-Taste aber vielleicht nicht deuten konnte.

Allen & Heath XONE96

Booth-Out mit EQ am XONE:96

Zum anderen sollte man wirklich immer im Hinterkopf behalten, dass die gern mal 90 und mehr Dezibel auf der Bühne oder in der DJ-Booth mit Sicherheit von den ersten Reihen gehört werden. Macht der DJ im kleinen oder mittelgroßen Club einfach mal ruckartig das Monitoring aus, dann könnte das Publikum ganz schön blöd gucken … und zwar den DJ an, der dafür verantwortlich ist. Also, uncool, nutze den Level-Regler.

Falls jemand jedoch der Meinung ist, dass ein Leben ohne Mute-Schalter am Booth machbar aber sinnlos ist, dann freue ich mich über einen Kommentar von dir unter diesem Beitrag, denn das interessiert mich wirklich.

Allen & Heath XONE92

Der Booth-Out am XONE:92? Ein Regler!

Ein Blick auf den XONE:96: Alles wie vorher, Mono oder Stereo, Mute-Schalter (nur größer) und Level-Regler. Aber, drei Regler mehr und hier beginnt der Spaß. Alen & Heath hat dem XONE:96 einen 3-Band EQ spendiert und das ist richtig geil. 8 dB Absenkung und ebenso 8 dB Anhebung steht nun in drei Bändern zur Verfügung und gibt jedem die Chance sich ein wenig mehr oder weniger zu realisieren. Gerade dort, wo bei höherem Pegel das Monitoring beginnt zu „kreischen“, ist es enorm schön einfach mal den hohen Frequenzbereich ein wenig zu mäßigen. Der Punkt geht klar an den XONE:96.

VCF- Voltage Controlled Filter: Das XONE-Merkmal

Nothing comes close to the sound and power of the XONE:VCF. XONE:96 refines this classic design, preserving the unmistakable sonic signature while taking its performance to the next level.”

Klanglich agieren die Filter des XONE:96 dem der XONE:92 sehr ähnlich. Dabei gibt es nach wie vor den Resonance-Regler, der einen unglaublichen großen Einfluss auf den Klang des Filters an und der neben seinem Nutzen als Effekt-Tool unbedingt beachten und seinem Wunsch nach entsprechend eingestellt sein sollte. Von weich bis zum harten Filter-Sweep.

Der Vorteil am XONE:96 liegt nun in zwei besonderen Punkten. Zum einen ist der An/Aus-Schalter Nulldurchgang-geschaltet. Heißt: Das Knacken oder Ploppen beim Einschalten des Filters (oder Abschalten) existiert nicht mehr. Das erscheint beim XONE:92 gerade bei höheren Resonanz-Frequenzen immer noch mal gern und ist einfach nicht schön.

Allen & Heath XONE96

Überarbeitet: Das Filter am XONE:96, von denen zwei vorhanden sind jeweils mit LPF, BPF und HPF.

Zum anderen reicht der Bereich des Filters nun von 20 Hz bis 20 kHz. Die 10 Hertz, die man damit untenrum gegenüber dem XONE:92 gewinnt machen sich klanglich massiv bemerkbar, denn bei mittlerer Resonanz gibt es beim Einschalten des Filters keinen hörbaren Pegelverlust im unteren Frequenzbereich mehr. Das kennt jeder, oder sollte jeder kennen. Die Realität belehrt aber eines Besseren und so gibt es viele Acts, die komplette Sets mit eingeschalteten Filtern durchspielen, nicht wissend oder nicht merkend, dass dies Pegelverlust im Rahmen von einigen dB im Bereich von 30-50 Hz bedeuten kann. Und wenn die vorne fehlen…dann fehlen die nun einmal. Und das ist viel.
Also, der XONE:96 umgeht diesen Punkt recht smart, wobei nach wie vor gilt: Abschalten!
Ich empfehle hierzu einen Blick in den Testbericht zum XONE:96, denn dort sind diese Punkte natürlich noch einmal genauer beschrieben und mit einer grafischen Darstellung veranschaulicht.

Allen & Heath XONE92

Das linke Filter vom XONE:92

Crunch – die gewollte Überschreitung der Grenzen

Ich zitiere einmal aus dem Testbericht zum XONE:96, denn hier muss nichts verglichen werden. Hier hat. Aber nur der XONE:96.

Mit dem Crunch hält in den XONE eine Funktion Einzug, die Richie Hawtin schon lange am 92er nutzte, die es aber nie gab. Wer ein aufmerksamer Beobachter ist mag festgestellt haben, dass Richie am 92er in Zeiten vor dem Model 1 einzelne Kanäle in den roten Bereich gefahren ist. Das ist keine Unfähigkeit einzupegeln, sondern eine bewusst eingesetzte Übersteuerung um diesen crispy-kratzenden Sound zu erzeugen.

Allen & Heath XONE96

CRUNCH!

Der XONE:96 hat nun ähnliches, es nennt sich Crunch und ist dem Filter zugeordnet, kann also mit den Kippschaltern jedem Kanalzug zugeordnet werden. Unabhängig vom Filter, aber dem An- / Aus-Schalter nachgeordnet kann dieser Crunch mit einem Regler aufgedreht werden, der oder die jeweiligen Kanalzüge werden dann in die Übersättigung gefahren mit entsprechendem klanglichen Effekt. Achtung, das hebt auch den Pegel. Klanglich aber kann das ein sehr spannendes Tool sein, Vorsicht und Übung sind geboten.

Dieser Crunch ist ein Distortion-Effekt ähnlich des Drive am PLAYdifferently Model 1, eine analoge Übersättigung/Übersteuerung des Signals. Der Crunch ist Pre-Filter und arbeitet optimal bei einem Signalpegel von -6 bis + 6 dB im Kanalzug.
Eingeschaltet wird der Crunch-Effekt über den Filter On/Off-Button, das Filter muss dabei natürlich nicht genutzt werden.
Eine kleine LED beginnt bei Beginn der Übersättigung den Crunch zu visualisieren, umso kräftiger je mehr das Signal in die Sättigung gefahren wird.

Klanglich ist der Crunch-Effekt auf vollkommen gemastertem Signal ohne Break oder Nutzung von EQ und Filter musikalisch ohne Frage eher nicht sinnvoll, für Breaks oder die Nutzung auf zuspielenden Kanälen mit Loops, Step-Sequencer, Drum-Sampler oder derartigem ist der Crunch-Effekt aber verdammt fett. Hier im Hintergrund Percussions, Snares oder Hats in die Sättigung fahren zu können und diesen so einen leichten oder starken Crispy-Effekt zu verleihen, klingt richtig gut und hat einen starken Effekt.

EQs – kleine Veränderung am Klang

Wer genau hinschaut erkennt zunächst einmal…Nichts. Genau. Erst, wenn der Blick weiter nach links schweift, kann der sehr aufmerksame Beobachter einen Hinweis auf die Veränderungen beim EQ erkennen. Der einzige Hinweis, den man finden kann, findet sich bei den EQs der Return-Wege. Gut, da ist der durch den vertikal verlaufenden Schriftzug “parametric EQ” dann eigentlich doch recht gut zu erkennen. Der XONE:96 verfügt über einen parametrischen EQ, zumindest an den beiden Return-Kanälen, also an den Kanälen A und B. Hier verhält es sich wie folgt:

High: 3 kHz: +6 dB / -∞
Mid: 190 Hz bis 2,75 kHz: +10 db / -27 dB
Low: 180 Hz: +6 dB / -∞

Allen & Heath XONE96 EQ

Parametrischer EQ an den „Returns“

Die Möglichkeit hier mit einem parametrischen Mitten-EQ zu arbeiten ist in meinen Augen ein klarer Vorteil für genau die Einsatzgebiete der Return-Kanäle als Effekt-Rückweg oder aber zum Anschluss von Mikrofonen. Bei beidem ist die Möglichkeit von parametrischen Mitten wundervoll um sehr viel besser in den Klang einzugreifen und lästige Frequenzen zu ziehen oder aber auch bestimmte Bereich zu pushen, wie ich es gern mit meinem Eventide Timefactor mache, wenn ich dort die Resonanz aufziehe und genau den resonierenden Bereich noch mehr pushen möchte.

Nicht nur jedoch hier, sondern auch bei den Werten der EQs in den klassischen Kanalzügen hat sich etwas getan. Hier haben sich nicht die Werte der Anhebung Absenkung geändert, ebenso die Frequenzbereiche. So sind die EQs am XONE:96 von nun an in den Mitten nicht mehr -30 dB bis +6 dB wie beim XONE:92, sondern bieten nun Luft nach oben bis zu +10 dB.

Die Frequenzbereich sind wie folgt:

XONE:92: Low: 250 Hz / Low-Mid: 300 Hz / High-Mid: 2 kHz / High: 2,5 kHz
XONE:96: Low: 180 Hz / Low-Mid: 350 Hz / High-Mid: 1,1 kHz / High: 3 kHz

Man erkennt also, der Low-Bereich wurde deutlich nach unten absenkt, aber auch vergrößert, der Low-Mid-Bereich sitzt kompakter in der unteren Mitte und schneidet nicht mehr so hoch in die oberen Mitten hinein, Somit verschiebt sich auch der Bereich der hohen Frequenzen weiter nach oben. Insgesamt wird der gesamte Bereich deutlich entzerrt und die neue Verteilung gibt mehr Luft zum Arbeiten mit dem Klang. So lässt der Low EQ am XONE:96 lässt noch mehr vom Bass-Lauf übrig, folglich kann man mit dem XONE:92 deutlich besser die Kicks aus dem Mix nehmen ohne den Basslauf dabei zu stark zu beeinflussen. Im Low-Mid-Bereich gibt es im Cut-Bereich keine großen Auffälligkeiten hingegen. Im High-Mid-Bereich verliert der XONE:96 durch die neue Frequenzaufteilung den deutlich mumpfigen Sound, den der XONE:92 beim Killen des High-Mid-Bereiches erzeugt. Hier macht sich der kleinere Frequenzbereich deutlich bemerkbar.

Send- und Return – Effekt-Sends und mehr Kanäle

Die Send-Wege des XONE:92 sind ohne Frage ein Merkmal des Mixers, ebenso eine sehr wichtige Funktion. Die beiden Wege, deren Send-Level-Regler an der Spitze der sechs Kanalzüge liegen, sind bis auf kleine Änderungen in das Model 96 übernommen worden. Die Änderung bei den Sends betrifft nur eine Sache: Beim XONE:92 konnten beide Send-Wege in jedem Kanalzug Pre- oder Post-Fader gesendet werden. Die meisten Künstler nutzen diesen Weg Post-Fader, einige wenige jedoch nutzen diesen auch Pre-Fader um nur mit dem effektierten Signal arbeiten zu können. Pre- und Post-Fader-Send ist nach wie vor vorhanden am neuen Modell, jedoch nur noch auf Send 1. Der Send 2 ist beim XONE:96 fest als Post-Fader gesetzt.

Die Änderung bei den Return-Wegen findet sich eigentlich an zwei Stellen. Zum einen gibt es nicht mehr nur zwei Return-Wege, sondern vier. Alle 4 finden sich an der Rückseite in Form von 6,3mm Klinkenbuchsen, benannt Return A, B, C und D. Nach wie vor L = M, linker Input ist der Mono-In.
Die Return-Kanäle C und D sind quasi die neuen Aux-In wie bereits erwähnt. Der XONE:96 ist demnach ein 4+2+2 Mixer, während der XONE:92 ein 4+2 Mixer war. Zwei Inputs gewonnen.

Auf den Return-Kanälen A und B gibt es eine Neuerung. Der 4-Band EQ ist verschwunden und wurde ersetzt durch einen 3-Band EQ, jedoch mit parametrischen Mitten. Die Mitten-Frequenzen können im Bereich von 190 Hz bis 2,75 kHz ausgewählt werden, 24 dB ist die maximale Absenkung, 10 dB die maximale Anhebung. Low und High bieten jeweils Full Kill bis +6 dB.

Auch verschwunden auf dem Wege vom 92er zum 96er ist die Duck-Funktion für die Mikrofon-Eingänge. Nach wie vor gibt es zwei XLR-Inputs, die auf den Return A und B Kanälen landen für Mikrofon, das Ducking aber fällt weg. Ein Kippschalter ist dennoch zu finden, dieser aber lässt die Return-Kanäle A und B einem der beiden Filter zuweisen. Der XONE:96 geht hier also einen Schritt weiter in Richtung Performance-Mixer für die Nutzung von mehreren Kanälen, statt hier noch für Mikrofon-Durchsagen die Ducking-Funktion weiter zu behalten. In meinen Augen kein Verlust, ich habe das Mikrofon an diesem Mixer in über 10 Jahren keine 5 Mal genutzt und selbst wenn, dann waren es Situationen, in denen das Absenken der laufenden Kanäle durch ein Ducking oder Talk-Over hätte übernommen werden müssen. Logischer Schritt also, hierauf zu verzichten, schön, dass die Return-Kanäle nun auch einem Filter zuweisbar sind. Damit werden diese Kanäle noch mehr zu einem voll nutzbaren Kanalzug ohne große Einbußen.

Allen & Heath XONE96

Input C und D am XONE:96

Aus 1 mach 2: Zwei separate Headphone-Sektionen

Zwei separate Headphone-Outs“ hätte ich auch schreiben können, aber die haben derweil viele Mixer, sogar schon der XONE:92 hat diese seit Beginn an. Der DJ-Mixer war damals mit einem 6,3 und einem 3,5 mm Klinken-Ausgang für den Kopfhörer schon sehr weit. Aber, das ist eigentlich nur ein auf zwei Stecker-Typen gesplitteter Ausgang und es sind keine separaten Ausspielwege.

Der XONE:96 geht da den einen Schritt weiter und folgt dem PLAYdifferently Model 1 hinsichtlich Headphone-Outs. Das Model 1 besaß bereits zwei komplett unabhängige Kopfhörer-Ausgänge, beginnend bei der Kanalauswahl (Cue) und endend beim Level-Regler. Der Unterschied findet sich jedoch in einem großen, einen kleinen Punkt.

Zum einen findet die Kanal-Auswahl des Cue-Kanals nicht im Kanalzug statt, sondern mit einem kleinen Dreh-Regler in der zweiten Kopfhörer-Sektion links unten. Da man nun im Gegensatz zum Model 1 nicht mehrere Kanäle auswählen kann, geht man beim XONE:96 den Weg über die Auswahl eines Cue-Kanals und einem Cue-/Master-Regler. So lässt sich jeder Kanal separat anhören und zum Master-Signal gegen hören. Back2Back-Sets können so also gespielt werden, ohne, dass man sich wie bisher einen Kopfhörer(-Ausgang) teilen muss.

Allen & Heath XONE96

Yes, eine volle zweite Kopfhörer-Sektion samt Cue-/Mix-Regler. Danke!

Damit ist der XONE:96 der einzige Mixer, der zwei komplett unabhängige Outputs samt Cue-/Master-Regler bietet – mit einer Ausnahme des Pioneer DJ TOUR1 Mixers. Klarer Fall also für den Allen & Heath XONE:96 gegenüber dem XONE:92. Und sogar auch noch das Model 1 geschlagen.
(Der richtige Nerd wird jetzt sagen: Aber…das Model 1 kann ja den Cue-B als dritten Send über die D-Sub „umfunktionieren“. Ja, das ist möglich.)

Wie schaut es bei der Kopfhörer-Sektion 1 / Phones 1 aus? Hier ist nahezu alle gleich geblieben vom XONE:92 zum XONE:96. Das heißt, geblieben ist der Cue-/ Mix-Regler, Level-Regler und die zwei Buchsen, 3,5 und 6,3 mm Klinke. Zum Glück ebenso geblieben ist die Funktion, den Kopfhörer-Weg pre oder post Fader abgreifen zu können. Key-Feature für mich um ehrlich zu sein. Ganz persönlich: Ich bekomme schlechte Laune, wenn ich einen Mixer spielen muss, der das nicht bietet.
Geblieben ist ebenso die Split-Cue Funktion, es gibt jedoch auch Einbußen: Nicht mehr vorhanden ist die Möglichkeit die Aux-Sends abzuhören. Das geht beim XONE:92 separat für Aux1 und Aux 2 – jedoch nur, wenn kein Cue-Button gedrückt ist. Zugegeben, gebraucht hab ich das noch nie, auch wenn ich die Sends wirklich viel nutze. Und gesehen, dass es jemand nutzt, das habe ich auch noch nie.

Das duale Interface: Die Schnittstelle in die neue Welt

Da dies eine absolute Neuerung gegenüber dem XONE:92 gibt es hier nicht viel zu vergleichen. Die Dieser Punkt geht klar an den XONE:96. Daher erlauben wir uns ein paar Zitate aus dem mehr als ausführlichen Testbericht.
Das Allen&Heath dem Xone:96 nun ein solches spendiert hat ist zudem der richtige Schritt, nicht nur um Nutzer von DJ-Softwares einbinden zu können, sondern auch alle Acts, die Live oder Hybrid-Sets spielen.
12 In, 12 Out, damit lassen sich alle 6 Kanäle des Xone:96 bespielen und Rückwege gibt es ebenso.

Verbaut wurde eine duale Soundkarte mit bis zu 96 kHz und 32 Bit. Gewählt werden kann zwischen 44,1 kHz, 48 kHz, 88,2 kHz und 96 kHz, jeweils 12 Kanäle mit 16 oder 32 Bit Festkomma. Hallo Auswahl, Hallo, das ist hohe mögliche Audioqualität.

Die Kanäle 1-8 bedienen dabei die 4 Kanäle des Xone:96, die Kanäle 9+10 und 11+12 liegen auf den Returns A und B. Es können also alle sechs Kanäle bespielt werden.

Allen & Heath XONE96

Anschlüsse für zwei Laptops? Das duale Interface sei Dank!

Aus dem Xone:96 in Richtung Computer sieht nahezu identisch aus, mit einer Besonderheit. Alle 4 Kanäle und die zwei Sends können über das Interface in den Rechner gesendet werden. Im zweiten Send liegt die Besonderheit. Der Xone:96 muss nicht zwingend diesen an den Rechner schicken, wahlweise kann anstatt des Send2 auch der Master gesendet werden. So kann direkt in der DJ-Software, zum Beispiel Traktor, das Master-Signal aufgenommen werden. Umstellen muss man dazu im Routing nichts, ein Druck auf die kleine Taste unter dem Master 2 Level reicht aus.

Das Interface ist für Mac übrigens class compliant und bedarf keiner Installation. Für Windows-Nutzer wird eine Installation notwendig sein. Die Treiber gibt es auf der Produktseite des Allen&Heath Xone:96 zum Download, eine genaue Anleitung gibt es im Manual.“

Der Punkt geht also komplett an den XONE:96.

Der Klangvergleich: XONE:96 vs. XONE:92

Nicht nur von außen, sondern auch von innen ein Update bekommen. Nicht, dass der XONE:92 schlecht klingt, aber zum Beispiel die Phono-Preamps könnten wirklich mal ein Update gebrauchen. Nicht nur hinsichtlich des Pegels, welcher im Vergleich zu den Pioneer CDJs manchmal einfach nicht mehr mithalten konnte.

Was sind also die Erwartungshaltungen zum XONE:96? Mehr Headroom am Phono-Preamp und ein besserer Signalfluss, bessere Komponenten mit einem folgend besseren Klangbild.

Ein Blick auf die technischen Daten ist zunächst erst einmal ernüchternd. Einiges ist gleich geblieben, so zum Beispiel der Frequenzgang mit einer maximalen Abweichung von +/- 0,5 dB von 20 Hz bis 30 kHz. Etwas kleiner wird der Headroom auf den Kanälen, 20 (XONE:96) statt 22 dB (XONE:92), und auch der THD Wert nimmt ein wenig zu, < 85 dBu bei 1 kHz und 10 dBu anstatt < – 93 dBu. Das Eigenrauschen bleibt annähernd gleich auf dem Master -98 dBu (XONE:92 -99 dBu). Das aber ist alles nicht weltbewegend.

Spannend wäre die Verbesserung hinsichtlich des Phono-Preamps, aber da schweigt sich Allen & Heath bei den technischen Daten zum XONE:92 leider aus. Mit maximal + 42 dB @ 1 kHz bringt der XONE:96 aber gute 7-10 dB mehr Pegel nach dem Preamp in den Kanalzug und löst damit das etwas unschöne Problem aufgerissener Gains am XONE:92 und trotzdem gern mal zu wenig Pegel.

Doch was macht der klangliche Eindruck? Dieser ist natürlich zu Teilen subjektiv und ich möchte einfach nur meinen Eindruck schildern, am Ende sollte jeder wirklich Interessierte einmal selbst den A/B-Vergleich machen

Bemerkbar macht sich natürlich direkt im Vergleich der Headroom am Phono-Preamp. Um ausgeglichen eingepegelt zu sein läuft mein XONE:96 mit dem Gain auf 12 Uhr, am XONE:92 muss ich voll aufdrehen. Das einmal erledigt zeigen sich einige Unterschiede. Der XONE:96 bringt ohne Frage mehr Kraft im unteren Frequenzbereich in den Kanalzug und damit auch hinten raus. Der XONE:92 klingt da deutlich schwächer auf der Brust, ist dagegen klarer im hohen Frequenzbereich, allerdings auch weniger einheitlich.

Das schafft der XONE:96 sehr gut, das zeigt sich auch beim Wechsel auf die Line-Ins. Auch hier bringt der XONE:96 mehr Kraft im unteren Frequenzbereich auf den Ausgang, ist präzise und klar in den Mitten und Höhen, wirkt in sich wohl geformt.

Welcher klingt nun besser? Nun, ich selbst präferiere daheim wie im Club den 96er, das hat aber auch technische Gründe. Auch klanglich ziehe ich diesen vor, nicht nur bei Vinyl, aber auch gerade da. Zu dem reinen Klang kommt dazu auch noch der etwas anderes gestaltete EQ, primär aber die beiden Filter, die ich deutlich angenehmer finde als beim 92er. Dahingehend verweise ich noch einmal auf den Test zum XONE:96, in dem ich ausführlicher auf diese Punkte eingehe.

Qualität und Haptik

Der Punkt „Haptik“ geht in meinen Augen an den Herausforderer, den XONE:96. Dafür gibt es einige Gründe, allen voran der vergrößerte Abstand zwischen den Potis. Teils ist das deutlich, wie bei den Return-Kanälen, teils nur Millimeter wie im Kanalzug, jedoch merklich und danken angenommen. Der an die obereren Rückseite versetzte Rec-Out ist auch ein Plus des 96ers. Umgewöhnen muss man sich bei den Sends- und Return-Anschlüssen. Diese sind nun umgedreht, von oben drauf geschaut auf den Mixer sind die Sends nun links, rechts daneben nun die Returns.

Über die Taster kann man Streiten. Ich persönlich empfinde die flacheren Taster am XONE:96 als schöner und angenehm, andere Nutzer fragten, warum nicht alle Taster gummiert und entsprechend beleuchtet wären. Da hat Allen & Heath sicher die Linie von vorher behalten wollen, hinsichtlich der Form wie auch des beleuchteten Ringes.

Der Punkt Qualität ist nun ein zweischneidiges Schwert. Überarbeiteter Signalfluss, aktuelle Bauteile, bessere (Phono-)Preamps (auch wenn das eher eine Klangfrage ist), das sind ohne Frage Punkte, die für den XONE:96 sprechen. Vereinzelt gab es mit der neuen Baureihe nun Probleme, der ein oder andere Club hat erhöhten Line-Fader-Verschleiß, einige Modelle wurden sehr heiß (und wurden von Allen & Heath bzw. Audio-Technica als Vertrieb meines Wissens nach auf Kulanz repariert oder getauscht), hinsichtlich der verkauften Stückzahlen aber nichts, was wirklich auffällig wäre. Side note, es gab auch beim XONE:02 mal eine Charge, bei der die Line-Fader mangelhaft waren.
Nun steht der Allen & Heath XONE:96 nun aber einem Mixer gegenüber, der seit über 10 Jahren bewiesen hat, wie unfassbar robust er ist und zudem, wie verhältnismäßig einfach große Teile repariert werden können. Ich selbst besitze einen XONE:92 der UK-Baureihe mit über 7 Jahren Club auf dem Buckel zudem noch über 3 Jahre zudem in Eigennutzung und Verleih…der läuft und läuft und läuft. Ein paar Potis wurden mal getauscht, ein paar Fader über die Jahre.

Allen & Heath XONE92

Old, but gold. XONE:92 nach rund 8 Jahren Club und noch mehr Jahren danach daheim und hier und dort …

Dass der XONE:96 dieselbe Langlebigkeit unter harten Bedingungen bieten kann, dass kann zum jetzigen Zeitpunkt schlicht noch nicht beurteilt werden. Ein Blick rein in das Gerät zeigt aber, dass die Verarbeitungsqualität sehr gut ist, der Aufbau kaum verändert (vertikale Platinen bieten einfach echt Vorteile, egal was von oben hereintropft oder läuft) und die verbauten Teile entsprechen dem zu erwartenden Qualitäts-Standard von Allen & Heath.

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Fazit

Viel Text, um eine Frage zu beantworten: Welcher ist der bessere DJ-Mixer? Welcher ist der bessere XONE? Nun, dahingehend, dass der Allen & Heath XONE:92 als wirklich mehr als solide und gute Grundlage genutzt wurde, jedoch nur verbessert wurde, muss man sagen, der Allen & Heath XONE:96 ist der bessere Mixer. Der Punkt geht klar an das neue Model aufgrund einer ausführlich genannter Punkte. Mehr Kanäle, bessere Pre-Amps, Filter überarbeitet, duales Audio-Interface, Klang, Monitor- EQ, um schnell mal ein paar Punkte zu nennen, die alle für den 96er sprechen.

An den XONE:92 geht ohne Frage der Punkt hinsichtlich der Durabilität. Wie sollte es anders sein, der Allen & Heath XONE:92 hat den Beweis seit über 10 Jahren im Club-Leben erbracht, der XONE:96 muss dies er noch tun. Wenn mein XONE:96 10 Jahre auf dem Buckel hat, hat mein XONE:92 20. Ich hoffe, dann werden beide noch laufen. Ich erwarte es, um ehrlich zu sein.

Für welchen könnte ich jetzt meine Kaufempfehlung aussprechen? Für beide Modelle ehrlich gesagt, abhängig machen würde ich es nur vom Budget und dem Willen, wie viel Geld zur Verfügung steht. Clubs sollten derweil auf den XONE:96 gehen, der ist sicher die Zukunft und gerade hinsichtlich des Interfaces wird es mehr und mehr Acts geben, die Live oder Hybrid spielen und diesen im Rider haben. Für den „Nicht-Club“-Einsatz wie gesagt: Was gibt das Budget her?
1125,- € muss man aktuell etwa für einen neuen XONE:92 bezahlen, rund 1900,- € für einen XONE:96. Du hast das Geld und du hast Bock auf mehr Kanäle, Interface (dann sowieso, bessere Phono-Preams und co? Dann schlag beim 96er zu. Du sparst das Geld lieber und so wichtig sind dir die Neuheiten eigentlich gar nicht? Dann steht dem Kauf eines 92er Nichts im Wege.

Plus

  • Pluspunkte: Allen & Heath XONE:92
  • 4+2 Kanäle
  • 2 Pre-Fader Send
  • Robustheit bewiesen
  • Pluspunkte: Allen & Heath XONE:96
  • 4+2+2 Kanäle
  • 1 Pre-Fader Send
  • 3-Band Booth-EQ
  • duales USB Audiointerface
  • muss dem harten Clubleben erst noch trotzen
  • verbesserte Filter & Crunch-“Effekt“
  • sauberes Klangbild
  • zwei volle Kopfhörer-Sektionen
  • LFO für Filter-Sektion
  • mehr Platz auf der Oberseite, mehr Platz zwischen den Reglern

Preis

  • Allen & Heath XONE:92: 1126,- Euro
  • Allen & Heath XONE:96: 1898,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    swellkoerper AHU

    1/2 Danke für die schöne Gegenüberstellung. Seit letzter Woche bin ich auch stolzer Besitzer eines 96ers. Der Sound hat meine Erwartungen übertroffen. Ich habe ihn mir als Studiozentrale zugelegt, endlich ein performanter und zugleich hochqualitativer Weg, Effekte true-stereo einzubinden, danach hatte ich lange gesucht. Da ich deshalb den zweiten Kopfhörerweg nicht brauche, habe ich ihn flugs als dritten AUX-Weg missbraucht, da hängt jetzt eine Pitchshifter-Stompbox dran, funktioniert hervorragend. Für die Returns nutze ich allerdings einen separaten Rackmixer.
    Mit DJing habe ich gar nix am Hut, deswegen haben mich in der Praxis mehrere Dinge irritiert: Die LED-Meter sind Post-EQ, aber Pre-Fader. Die Filter-Ausgänge lassen sich nur über AUXe oder den Master-Ausgang aufnehmen, das liess sich konzeptionell sicher nicht anders lösen. Sehr komisch sind auch die symmetrisch-unsymmetrische Beschaltungen der Masterinsert-Sends und -Returns. Alles in allem aber nichts, was meine Begeisterung dämpfen könnte.

  2. Profilbild
    swellkoerper AHU

    2/2 Der Oberhammer ist aber das völlig unkomplizierte Handling des USB-Interfaces. Auf meinem alten Macbook Pro hatte ich in Nullkommanix alles eingerichtet, mit MIDI und minimaler Latenz. Schnell ein erstes Set mit Synth und Groovebox eingehackt, Einzelspuren live aufgenommen und on-the-fly den Mixerkanal von Line auf USB umgeschaltet. Keine Sync-Probleme, kein Latenzausgleich nötig, kein Geradeziehen von Spuren. Nichtmal Flanging beim Doppeln der Original- und DAW-Spuren war zu hören. Bin gerade im Liveact-Himmel.

    • Profilbild
      Bolle / Johann Boll RED

      @swellkoerper Super geil. Danke für das Feedback! Ja aus Studio-Sicht auf DJ-Produkte gucken irritiert in der Tat manchmal ein wenig. Aber der 96er ist schon ein sehr guter Mixer einfach. Der dritte Aux-Weg ist natürlch echt schlau und dank der Kanal-Auswahl auch gut machbar. Am Model 1 von Richie ist genau das ja sogar über die D-Sub „von Werk aus“ realisierbar.

  3. Profilbild
    mar beso

    Habe mir auch den 96er basierend auf deiner ursprünglichen Rezension hin für mein Live Set gekauft.
    Und…super happy mit der Entscheidung!!
    Auch die schicken Model 1 filter caps fehlen nicht, resonance hat rot bekommen. ;)
    Danke Bolle für die tollen Tipps!

  4. Profilbild
    Stereo Typ

    Du bist der erste neben mir den ich kenne der dem LFO nachweint… ^^ich bin zwar noch sehr Amateurmäßig unterwegs und habe kein eigenes Equipment, jedoch das Glück gehabt meinen ersten gig (letzten Februar, daher auch vorerst letzten got) trotzdem auf einem 92er und xdj 700 spielen zu dürfen. Für meinen – anscheinend kreativen – LFO Einsatz habe ich zu meiner eigenen Überraschung auch direkt Lorbeeren (und eine weibliche Handynummer 😄) geerntet.
    Jetzt liebäugle ich gleich mit einem 96er für einen Anfänger sicherlich hoch einzusteigen, denn ich denke einfach dass ich den dann echt lange haben werde, da er irgendwie ja alles kann und ultimativ erweiterbar ist wie kaum was andres.. da muss dann aber ein externer LFO über die send/return oder das Master Insert her. Gibts sowas?

  5. Profilbild
    The_HrdRebel

    Sehr ausgiebiger, umfangreicher Vergleich.

    Etwas kommt mir aber ein wenig zu kurz:

    Gerne würde ich einiges mehr über die verbauten Line Fader erfahren. Sind diese identisch? Kommen die gleichen leichtgängigen, hochwertigen Markenfader wie beim Xone92 zum Einsatz? Zu dem wie schaut’s mit dem Signalfluss aus: direktes Audiosignal durch Linefader oder VCF Steuersignal?

    Ich habe einen Xone4D, der ist Qualitativ eine totale Katastrophe, insbesondere die Fader hatten von Anfang an Aussetzer. Totaler Chinakracher und das in dem Preissegment.

    Befindet sich die Xone96 Qualität auf dem katastrophalen chinalevel wie beim Xone4D oder wieder auf vergleichbarem Level mit dem Xone92 oder sollte man doch besser Versuchen einen alten 92er in der UK Variante zu ergattern?

    • Profilbild
      Stereo Typ

      @The_HrdRebel Steht alles auf der Website denke ich… sind selbstverständlich VCF wie auch schon beim 92er, ich denke auch die gleichen…
      An langzeiterfahrungen habe ich nur, dass es auch in der nicht UK-Version mehrere 92er in meinem Bekanntenkreis gibt die schon seit 10+ Jahren existieren und einiges mit gemacht haben.

  6. Profilbild
    Richarde

    Die LineFader sind im Vergleich zum 92er wirklich „bsch…eiden“

    sie sind im Gegensatz zum 92er um 90 Grad verdreht eingebaut, Das heißt das Blech auf dem die Kappe steckt ist mehrfach abgewinkelt und wird bei ruppiger Gangart auch brechen (bei uns im Club leider 2 mal passiert – innerhalb von 4 Monaten!) Wurde dann auch noch als Sturzschaden gewertet… seitdem wechseln wir die gleich selber als 14 Wochen auf Retour ohne Reparatur zu warten.

    Es ist schade das bei so vielen Verbesserungen eben doch auch diese Verschlechterung eingetreten ist. Ich denke für die meisten Djs irrelevant, aber wir haben ein paar Grobfinger unter uns… und im Vergleich zu anderen Mixern die Teilweise schon 8 Jahre auf dem Buckel haben einfach schade, das muss ein Gerät um 2000 EUR für Clubeinsatz in meinen Augen abkönnen.

    Auch wenn man von oben auf den LineFade drückt, ist das für das Faderpotti innen einen hohe Belastung, viel höher als beim 92er oder Mixern bei denen der Fader eben direkt drunter sitzt. Wirklich super Schade, denn der Mixer bleibt trotzdem, mein absoluter Liebling.

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