Im Korpus eingeleimt wurde ein Mahagoni-Hals mit vierundzwanzig theoretisch spielbaren Bünden. Theoretisch deshalb, weil ab dem zwanzigsten Bund das Griffbrett zur Mitte hin abgefräst wurde und somit nur noch das Bespielen der oberen Saiten zulässt. In Bund vierundzwanzig lässt sich sogar nur noch die H- und die hohe E-Saite greifen. Das sind aber für Westerngitarren-Styles ohnehin eher unübliche Regionen, wenn auch das Cutaway dies theoretisch erlauben würde. Mit einer Mensur von 648 mm und einer Sattelbreite von 44 mm bewegt sich die HBO850SB in für Steelstring-Gitarren üblichen Regionen. Der Hals wirkt zwar beim ersten Greifen sehr wuchtig, nach ein paar Minuten Spielzeit hat man sich aber an dessen Format gewöhnt, wenn auch das Werks-Setting nicht gerade überzeugen kann. Dazu aber im Praxistest später mehr.
Die Bünde mittleren Formates sind bis auf wenige Ausnahmen sauber in das Palisander-Griffbrett eingelassen und werden ebenfalls von einem cremefarbenen Binding umschlossen. Auch hier kann man die Qualität der Verarbeitung noch als OK und als der Preisklasse angemessen bezeichnen, eine Qualität wie beispielsweise beim berühmten Vorbild aus den USA sollte man aber nicht erwarten. An der separat angeleimten (und im Gegensatz zum Rest des Instrumentes) etwas bieder-rustikal wirkenden Kopfplatte sind die sechs verchromten, Closed-Type-Mechaniken angebracht. Sie laufen klaglos auf ihren Achsen und bieten keinerlei Anlass zur Kritik. Während der gesamten Testdauer hielten sie das Instrument bestens in Stimmung.
An der Kopfplatte findet man auch unter einer Kunststoffabdeckung den Zugang zum Hals-Einstellstab, ein Inbus-Schlüssel befindet sich im Lieferumfang der HBO850SB, ebenso wie ein Klinkenkabel zum Anschluss der Gitarre an einen Verstärker. Womit wir beim Thema „elektrische Verstärkung“ angelangt wären, genauer gesagt beim integrierten PreAmp.
— Headstock mit Closed Type-Mechaniken —
Der Preamp EQ-505
Im oberen Zargen eingelassen befindet sich der Preamp der HBO850SB. Es handelt sich hierbei um einen einfachen Vorverstärker mit einem Dreiband-EQ, welcher mit Schiebereglern betätigt wird, die in der Mitte eine einrastbare Nullstellung besitzen. Ein Volume-Poti sorgt für die Gesamtlautstärke des an der Klinkenbuchse ausgegebenen Signals. Diese Buchse befindet sich am unteren Zargen und nicht wie sonst gerne genutzt integriert im Gurtknopf. Ein kleiner Taster und eine LED dienen zur Überwachung der Batteriestärke, der Saftspender im 9 Volt-Blockformat findet in einem separaten Fach innerhalb des Preamp-Bedienpanels seinen Platz und kann einfach und zügig gewechselt werden.
Das Wichtigste an einem Preamp ist zweifellos der Klang, jedoch sollte nicht unerwähnt bleiben, dass es auch hier Verarbeitungsmängel gibt. Neben den schief eingesetzten Schrauben zur Verankerung des Preamps im Korpus ist weit schwerwiegender, dass der obere Zargen bei dem von uns getesteten Instrument einen Riss zwischen dem Rand des Preamps und des Bindings aufwies. Bleibt zu hoffen, dass es sich hierbei um eine unglückliche Ausnahme handelt, die bei den weiteren Instrumenten der Serie nicht auftritt!
— Der Preamp —
Allerdings sollte man sich fragen, zu wessen Lasten dieser unglaublich niedrige Preis möglich ist. Und ob man nicht lieber länger sparen möchte, sich mehr Qualität kaufen und damit dafür sorgen möchte, dass es einigen Menschen evtl. besser geht. Allerdings: Welcher begeisterte Anfänger will schon bei so einem Preis nicht zuschlagen? Und wer will es ihm vorwerfen?
Sehr detaillierte Beschreibung, die es mir leicht macht, diese Gitarre zu kaufen. Dass ich kein High – End – Gerät erwarten kann, ist klar, aber nach dieser Bewertung kann ich ja so gesehen nix falsch machen. Ich will zH spielen und mit Freunden und ich freue mich auf meine neue Gitarre. Werde sie sehr bald bestellen.