iZotope Spire Studio ausprobiert Teil 3: Was die App sonst noch kann
Was kann die App sonst noch, was stand-alone nicht geht? Nun, zum Beispiel kann ich den Mic-Level für jeden Kanal per Hand einstellen oder die (internen DSP) Recording-Effects vor der Aufnahme auswählen. Zur Wahl stehen drei Amp-Simulationen, dazu einige Effektkombinationen: fünf sogenannte „Spaces“ (Raumeffekte – Warm Voice, Acoustic Shaper, Intimate Space Vibes, Deep Space Vibes und Vintage Dub Echo) sowie fünf „Pedals“ (Big Air, Capratone (= Delay + Overdrive + Hall), Purple Phaze (= Phaser + Hall), Revolver (= Flanger + Ping Pong Delay) und Rhythm Section) – die allesamt durchaus gut klingende Ergebnisse zutage bringen und sich intuitiv bedienen lassen. Die Effekte werden allerdings immer direkt mit aufgenommen und können später nicht mehr entfernt oder bearbeitet werden – deshalb „Recording Effekte“.
Über die App lassen sich auch Tempo und Taktart eines Projektes voreinstellen; das Tempo kann auch eingetappt und ein Metronom bei der Aufnahme eingeblendet werden.
In einem „Mixer“ kann ich auf einer X/Y-Feld Lautstärke und Stereo-Position der einzelnen Spuren bestimmen und diese bei Bedarf auch stummschalten – das war es aber auch schon; ja, „Mixer“ ist da vielleicht ein etwas zu großer Begriff, aber ok. Das Ergebnis schließlich lässt sich als Projekt oder auch in Einzelspuren als M4A oder WAV exportieren (MP3 fehlt leider), per E-Mail oder Messenger verschicken, in verschiedene Clouds (Dropbox, OneDrive, Drive und was es sonst noch alles gibt) oder soziale Netzwerke ablegen oder in der Soundcloud publizieren – wofür man dann allerdings wieder ins Internet zurück und die Verbindung zur Hardware kappen muss. Ein Export mehrerer Projekte auf einmal ist leider nicht möglich.
Der Export in DAWs auf dem iPad (wie Cubasis oder Auria) wird zwar ebenfalls angeboten, die Apps werden nach dem Export auch geöffnet, vom Spire-Projekt ist dann aber nichts zu sehen. Ob das nun ein Bug ist oder ich da was übersehen habe, lasse ich mal offen. Falls jemandem das gelingen, bitte ich um einen Kommentar unter den Artikel – danke.
Was ebenfalls nicht möglich ist, ist der Mixdown der bis zu acht Einzeltracks in einen Summentrack, um diesen weiter zu bearbeiten oder Platz für neue Tracks zu schaffen. Das ist momentan nur per Re-Import möglich: Projekt als WAV exportieren (zum Beispiel in die Dropbox) und von dort über die Import-Funktion wieder in die App holen; das geht bestimmt zukünftig auch noch leichter. Kommt Zeit, kommt Update.
Interessantes Konzept. Hat schon jemand die Android-Version gecheckt?
Und: andere Frage: kann ich bei dem Teil einen fertigen Stereo-Keyboardtrack als wav oder mp3 direkt per drag/drop oder ähnlich auf 2 Spuren ziehen und dann gemütlich outdoor dazu ’ne Akkustikgitarre einzuppeln? Und dann in der Badewanne noch dazu singen?
Sprich, Wav-Import?
@carsten weidenhaupt ich antworte mir mal selbst, nun als erfahrener Spire-User. Also der kann natürlich Wav-Import. Das einzige was mich noch wirklich nervt ist, dass es nicht möglich ist, beim Aufnehmen ein Stereo-Keyboard auch wirklich in stereo abzuhören. Also kein Stereo-Monitoring der Aufnahme….dabei wär das sooo leichg über‘ n Pan-Pre-Effekt zu realisieren…. Für die zugehörige App wünsche ich mir noch die Möglichkeit, einzelne Spuren verschieben zu können und so Einsätze zurechtzubiegen, speziell von ckockgetriggerten Midigeräten….aber ansonsten nettes Teil…..