Artis der Große
Auf der diesjährigen Musikmesse stellte Kurzweil neben dem Artis 7, einer 76-Tasten Version des 2013 erschienen Stage Pianos Artis, auch eine etwas abgespeckte Version des Modells vor, namentlich Artis SE genannt. Solch abgespeckte Versionen sind immer etwas heikel, denn der Vergleich zum großen Bruder liegt nahe und wahrscheinlich kann man es ohnehin niemandem zu 100% recht machen, denn irgendein Feature wurde mit Sicherheit eingespart, was man selbst jedoch am dringendsten benötigt. Aber gut, schauen wir erst mal, wie sich der Kurzweil Artis SE in unserem heutigen Test schlägt.
Aufbau
Bevor wir zu den einzelnen Unterschieden der Modelle kommen, hier zunächst ein Überblick über die äußeren Werte des Artis SE. Mit 17,5 kg ist das Keyboard angenehm zu transportieren, denn schließlich handelt es sich hierbei um ein Instrument, das absolut auf den Live-Betrieb ausgelegt ist. Die Maße belaufen sich auf 128,6 x 37,6 x 14,9 cm (LxBxH). Das Gehäuse besteht vorwiegend aus Metall, lediglich die Seitenteile sind aus Kunststoff gefertigt. Macht einen soliden Eindruck, Kurzweil eben. Die Oberfläche ist klar gegliedert, wobei das Ganze einen deutlichen Links-Drall hat. Für schnelle Live-Zugriffe wäre es sicherlich praktischer gewesen, ein paar der Bedienelemente rechts vom Display zu platzieren. So findet man dort nur das typische und vor allem groß und dadurch sehr gut zu bedienende Jog-Dial samt Value- und Funktionstasten. Ansonsten bleibt die Fläche rechts frei.
Das Display ist gegenüber dem großen Bruder Artis deutlich geschrumpft. Beim SE-Modell werden nur noch 2 x 20 Zeichen auf einem LC-Display geboten, der Bruder bietet mit 240 x 64 Pixel in LCD-Form doch die deutlich bessere Übersicht. Darüber hinaus stehen beim Artis noch sechs Taster zum Anwählen und Editieren von Funktionen/Parametern im Menü bereit, die bei der SE-Version fehlen. Das ist beim Workflow nicht zu unterschätzen.
Unterhalb des Displays die Sektion zum Anwählen der Sounds, weiter links die Favoriten-Taster und weitere Funktions-Tasten zur Programmierung und Bedienung des Artis SE. Kurzweil gilt seit jeher als Spezialist, wenn es um direkten Zugriff auf Parameter im Live-Betrieb geht. Somit bietet natürlich auch der Artis SE solche Zugriffsmöglichkeiten. Vier Slider, zwei Buttons, aber leider keine Drehknöpfe. Die besitzt zwar auch nicht der großer Bruder und selbst das Stage Piano Flaggschiff Forte kann nicht damit aufwarten, aber mittlerweile hat jedes 100,- bis 200,- Euro teure Controllerkeyboard mindestens vier oder acht davon, da hätte Kurzweil meiner Meinung nach nicht sparen sollen.