Test: M-Audio Axiom
Grundsätzlich ..
.. gibt es bei allen Herstellern für Fachmagazine zunächst die 25-Tasten-Version eines Masterkeyboards zum Testen. Warum gerade die 25-Tasten-Versionen so beliebt sind, dürfte unter anderem daran liegen, dass der gewöhnliche Anwender solcher Keyboards elektronische Musik macht, denn es ist schon fast unmöglich einen Klavierpart mit nur zwei Oktaven einzuspielen. Wirklich schade, denn so kann man kaum eine exakte Bewertung der Tastatur vornehmen. Dafür kann man das kleine Keyboard aber gut auf dem Tisch neben dem Laptop platzieren.
Features
Das Axiom ist ein USB-fähiges Masterkeyboard mit acht Endlos-Potis (Encodern), Transportfeld-Tasten, sowie acht anschlagdynamischen PADs im Akai-MPC-Style. Das abgerundete Plastikgehäuse dürfte aufgrund der fehlenden Kanten bestimmt auch ein Kandidat für das GS-Zeichen sein.
Die 25 Tasten sind aus einem hochwertig anmutenden Plastik gefertigt und vermitteln ein für Orgel und Synthesizer ordentliches Spielgefühl. Das Aftertouch-Feeling kann mich jedoch nicht so ganz vom Hocker reißen. Drückt man nach dem Tastenanschlag weiter auf die Taste, so bewegt sich die gesamte Tastatur, was keinen sonderlich vertrauenserweckenden Eindruck hinterlässt. Zudem lässt sich der Aftertouch so schlecht dosieren.
Die acht PADs verhalten sich hingegen absolut vorbildlich und sind in der Qualität mit denen einer echten Akai MPC vergleichbar.
Betrachtet man die acht gerasteten Endlos-Potis etwas genauer, so kann man mit ihnen Werte sehr genau einstellen, da pro Rastung genau ein Wert ausgegeben wird. Möchte man aber z.B. die Cutoff eines Synthesizers komplett durchfahren, so sind ca. 3,5 Umdrehungen nötig, was wiederum nicht praxisgerecht ist. So hat M-Audio hier eine Beschleunigungsfunktion eingebaut. Wenn man also schnell am Encoder dreht, erreicht man das Maximum schneller. Leider liegen die Encoder sehr nah beieinander, so dass man beim „Schnellerdrehen“ leicht die anderen Encoder mitreißt.
Auf dem Display werden übrigens stets die Controller-Werte und auch die Werte der Anschlagdynamik angezeigt.
Selbstverständlich kann das Axiom komplett programmiert werden und es stehen 20 Speicherplätze zur Verfügung, die schon teilweise vorprogrammiert sind.
Das Axiom bietet zusätzlich die Group und Zone Funktionen an, mit denen man die Bedienelemente zusammenfassen und somit unterschiedliche Geräte auf verschiedenen Kanälen steuern kann.
Praxis
Die Bedienung erfolgt beim 25er Keyboard über die Tastatur, was sich nach kurzer Eingewöhnungszeit als gutes Konzept herausstellt. Pitchbender und Mod-Wheel sind zwar recht klein geraten, haben aber eine ausreichende Auflösung und werden auch schnell genug abgetastet um auch bei schnellen Bewegungen sprungfrei zu Arbeiten.
Die Stromversorgung erfolgt übrigens über den USB Bus. Wer das Axiom per MIDI (also ohne USB) betreiben möchte, muss sich ein optionales Netzteil zulegen.
Mitbewerber
Da es mittlerweile von fast jedem Hersteller solche Keyboards gibt, würde eine komplette Aufzählung diesen Test sprengen. Zudem hat das Axiom durch die guten Pads ein Alleinstellungsmerkmal. Wenn Sie die Pads nicht benötigen, greifen sie einfach zu einem anderen Keyboard. Die Qualitätsunterschiede sind hier nicht so groß – wobei, warten wir erst mal die Korg Keyboards ab. Vielleicht sind diese ja höherwertig….
Verglichen mit den CME Keyboards kann der Preis von 200 Euro nicht wirklich überzeugen.
Fazit
Mit den hervorragenden Pads und einer guten Ausstattung ist das Axiom die konsequente Weiterentwicklung eines Masterkeyboards. Überraschungen darf man ebenso wenig erwarten, wie überdurchschnittliche Qualität. Optisch macht das Axiom eine gute Figur und kann mit der Gesamtheit aller Features ruhigen Gewissens empfohlen werden, wenn man denn wirklich nur 25 Tasten benötigt. Möchten Sie jedoch wirklich etwas „spielen“, greifen sie besser zu der 61 Tasten Version.
PLUS
++++ gute Pads
+++ gute Tastatur
++ Encoder
+ Ableton Live lite4
MINUS
—- Aftertouch
— eng beieinander liegende Encoder
Preise
UVP: 219 Euro
Straßenpreis: 195 Euro
Bei diesem Gerät stimmt das Preis-/ Leistungsverhältnis noch einigermaßen. Verglichen mit mit den absolut überteuerten Korg Kontrol und Novation Remote-Keyboards kann die Tastatur des Axioms zwar auch keinen Blumentopf gewinnen, jedoch kann das Gerät durch seine robuste Bauweise und die guten Pads überzeugen.
Unteri den Controllern momentan der beste Kompromiß.
Habe das CME UF5 und EMU XBoard ausgiebig mit dem Axiom hinsichtlich der Velocityumsetzung verglichen. Lediglich letzteres ließ ein planvolles, nuanciertes Spielen zu, wobei die Tasten etwas weicher gefedert sind als bei der Konkurrenz.