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Test: M-AUDIO FireWire 1814

(ID: 3638)

Der Einsatz
Das FW1814 installiert sich schnell und problemlos. Viele Kabelkrieger werden auch dankbar für die Stromversorgung über FireWire sein, Kabel genug gibt’s ja schon auf der Bühne und im Studio. Hier sehe ich auch den Haupteinsatzzweck des Gerätes. Mit satten 8 analogen Eingängen sehen die Entwickler das wohl auch so. Aber auch gerade für die Entwicklung von Songs innerhalb einer Band ist das FW1814 bestens gerüstet: Die phantomgespeisten Mic/Line-Eingänge machen da ihr übriges. So kann das Arrangement abgespielt werden und z.B. die Gitarre nebenbei mit aufgenommen werden, vielleicht ist ja bei der ersten Idee des Gitarristen gleich die beste dabei.
Die zwei Kopfhörerausgänge sind ein Geniestreich, so können durch die Möglichkeit des Software-Routings auch individuelle Kopfhörermixe erstellt werden – wenn der Drummer den Klick so richtig braucht oder die Rhythmusspur für den Pianisten etwas lauter sein muss.
Die Möglichkeit, den Kopfhörerausgang 1 zwischen den analogen Outputs 1 /2 und 3/4 hin und her schalten zu können, ist natürlich ideal für DJ-Programme, aber auch für Ableton-Sessions, wo man lieber mal vorhört, bevor der nächste Loop reinkommt.
Nach dem Anschluss der ADAT LightPipe an mein Digitalmischpult stehen dann auch die 8 digitalen Ausgänge zur Verfügung und ich kann digital die Audiodaten vom Laptop mit FW1814 in den Recording-Rechner schießen.
Die Flexibilität hört dort noch nicht auf. Durch die Aux-Wege hat man die Möglichkeit, ein externes (digitales) Effektgerät anzuschließen und durchzuschleifen. Gerade die Verwendung der Auxwege kann viel Arbeit ersparen.
Beispiel: Man kreiert einen Song in Logic zu Hause im stillen Kämmerlein, hat im Studio aber ein digitales Mischpult. Für das Arbeiten daheim werden höchstens die 4 Analogen Outs genutzt. Möchte man später im Studio über die 8 digitalen Ausgänge mixen, muss dann die Output-Zuweisung der Audiospuren und -instrumente geändert werden. Dann zurück daheim, wird an dem Song weiter gemacht, also Outputs der Audiospuren wieder auf Analog umstellen, usw …
Es geht aber auch anders. Man benutzt von vorn herein die 8 digitalen Outputs und sendet deren Signale über den Aux-Weg. Dieser kann dann z.B. vom analogen Output 1/2 ausgegeben werden. Da hat man wirklich mit gedacht.

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Ein Performance-Vergleich
Ich arbeite nun seit längerem mit M-Audio-Geräten; zuerst mit dem Delta1010 (8 analog In, 8 analog Out, S-PDIF), dann Live mit dem USB Quattro (4 analog In , 4 analog Out) und jetzt im Test mit dem FW1814. Von der Performance der Wandler kann man eine absolut gleichbleibende hervorragende Qualität bescheinigen. Die M-Audios haben wirklich einen feinen eigenen Klang-Charakter. Was den Datendurchsatz betrifft, stechen hier natürlich das Delta1010 und das FW1814 die USB Quattro Box aus – USB1.1 ist halt nicht so schnell und kann nur maximal 8 Kanäle (4 Input, 4 Output) im 16 Bit/48 kHz-Betrieb fahren. Durch eine Erhöhung auf 24 Bit-Ausgabeauflösung verringert sich die Zahl auf 6 und weniger, was mir im täglichen Gebrauch aber selten Kopfschmerzen bereitet hat.
Zu einem Performance-Vergleich gehört auch der Vergleich der Einsatzumgebung. Das Delta1010 als PCI-Karte mit Wandler-Breakoutbox steht mit seinen 8 symmetrischen analogen Ins und Outs wohl eher seine Maschine im Studioalltag beim Aufnehmen mittels Analog-Konsolen und evtl. auch als ‚mobile’ Recording-Lösung – so ein PC oder MAC ist aber doch irgendwie unhandlicher als ein entsprechendes Laptop.
Grob gesagt könnte man die Geräte so charakterisieren: Das Delta1010 ist für den Analog-Recorder, das USB Quattro für den Live-Performer ohne große Recording-Ambitionen (es gibt jedoch noch eine Zusatzbox für das Quattro, das ebenfalls 2 Kopförerverstärker sowie 2 MIC/Line Preamps bietet).

Sehr wohl differiert auch die Rechnerbelastung der verschiedenen Schnittstellen. Entgegen vielen Annahmen, ist Firewire nicht „schneller“ oder „besser“ als PCI – im Gegenteil. Firewire belastet den Rechner stärker als PCI. Wir haben mit den drei Karten einen Perfomance-Test gemacht. Dabei haben wir in Ableton Live so viele Instanzen des Reverbs geladen, bis Knackser im Audiosignal aufgetreten sind, die durch Überlastung des Rechners entstehen. Wie Sie sehen, belastet USB unseren Rechner am meisten.

Gerät Latency (out/in) Instanzen
USB Quatro 12ms/11ms 2
FW1814 8ms/6ms 4
PCI 6ms/4ms 9

Instanz : Ableton Live 3.04 Reverb. Standardeinstellung, Qualität auf ‘first Class’
Celeron 2.0 GHz / 512 MB RAM / SIS Chipsatz

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Fazit
Das FW1814 dagegen stellt die gelungenste Hybridlösung dieser zwei auseinander klaffenden Einsatzgebiete dar. Durch die 8 analogen Eingänge kann man mit wenig Gepäck eine Live-Band aufnehmen. Es ist aber auch für diejenigen Anwender interessant, die verschiedene Wirkstätten ihres Schaffens haben. Durch die beschriebenen Features lässt sich das FW1814 nahezu jeder denkbaren analogen wie digitalen Situation anpassen. Der Preis geht mit 619 Euro bei den großen Versandhäusern angesichts der vielen Möglichkeiten völlig d’accord.

Preis
UVP: 699 EUR
Straßenpreis: 620 EUR

PLUS
+++++ Flexibilität
+++ Klang
+++ Benutzerfreundlichkeit
+++ Erweiterbarkeit
+++ aktuelle digitale Formate

MINUS
— Kopfhörer-Verstärker etwas zu leise
— starke Einschränkungen bei 192 kHz

 

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