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Test: Mackie SRM 450 V3, Aktivboxen

Und wieder besser

29. August 2014
Die neue SRM 450 V3 sieht von vorne aus wie der Vorgänger

Die neue SRM 450 V3 sieht von vorne aus wie der Vorgänger

SRM 450 V3 Aktivbox

Mackie hat einen Klassiker neu aufgelegt und bringt mit der Mackie SRM 450 V3 Aktivbox die dritte Version dieses beliebten Lautsprechers an den Start. Jetzt mit 1000 Watt Power, neuem DSP und geänderter Bedienoberfläche.

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Am erfolgreichen Grundkonzept hat sich nichts geändert. Die Zweiwegbox mit 12-Zoll Basslautsprecher und jetzt neuem 1,4-Zoll Titan-Kompressionstreiber kommt wie gehabt mit einem Multifunktionsgehäuse aus Polypropylen daher. In Standard-Betrieb auf dem Hochständer, als Bodenmonitor (45º) oder geflogen, alle Varianten sind hier möglich, was die Einsatzmöglichkeiten gewohnt flexibel gestaltet. Die Abmessungen betragen 663 x 406 x 376 mm (H x B x T), mit 16,8 kg ist das Gewicht nicht einmal besonders hoch und hat im Vergleich zum Vorgängermodell sogar mehr als ein Kilo abgespeckt.

Zum Hantieren findet sich links und rechts gut geformte Tragegriffe, auf der Oberseite sitzt ein weiterer Eingriff. Er ist nicht unbedingt für den Transport auf längeren Strecken gearbeitet, erleichtert aber den Umgang mit der SRM 450 sehr. Wie gewohnt ist der Hochständerflansch mit einer Feststellschraube ausgestattet. Sie sitzt in der großzügig dimensionierten Aussparung am Gehäuse, die auch größeren Händen ausreichend Platz bietet. Ganz vorbildlich sind die drei Flugpunkte (M10-Gewinde) mit Abdeckungen verschlossen, was nicht zuletzt der Optik zugute kommt.

Horn und Bassreflex-Öffnung

Horn und Bassreflex-Öffnung

Auch die Frontansicht der dritten Generation zeigt das typische SRM 450-Bild mit der rundlichen Bassreflex-Öffnung oberhalb des stabilen Lautsprecher-Schutzgitters (Lochblech ohne Hinterspannung). Zwei weitere Reflexöffnungen am unteren Rand unterstützen die Tieftonwiedergabe. Das großformatige Horn mit Waveguide für den Hochtöner bietet eine Dispersion von 90º x 45º (horizontal x vertikal).

"Haifischzähne" lassen die Luft in Monitorposition zirkulieren

„Haifischzähne“ lassen die Luft in Monitorposition zirkulieren

Beim Erscheinungsbild des Gehäuses haben sich also keine Änderungen ergeben. Bis auf die geriffelte hintere Seitenfläche, die den Luftstau in Monitorposition verhindern soll. Denn im Gegensatz zum Vorgängermodell hat die V3 jetzt außen keinen passiven Kühlkörper mehr.

Abgesehen von der anderen Gestaltung des Bedienpanels, zu der wir noch kommen, finden sich zahlreiche Neuerungen im Innern dieser Aktivbox. Die Leistung ist mit 1000 Watt Spitzenleistung jetzt doppelt so hoch wie vorher. 800 Watt Peak (400 Watt RMS) schickt die Class-D Endstufe an den 12-Zoll Woofer und 200 Watt Peak (100 Watt RMS) aus der Class-AB Endstufe sind für den neuen 1,4-Zoll Hochtontreiber vorgesehen. Die SRM 450 V2 (Vorgänger) hat übrigens für die Hochtonwiedergabe einen 1,75-Zoll Treiber im Gehäuse sitzen.

Der Übergangspunkt der Frequenzweiche liegt bei 3 kHz. Mit 42 Hz bis 23 kHz (!) bei -10 dB reicht der Frequenzbereich der neuen 12-Zoll Aktivbox weit über das menschliche Hörspektrum hinaus. Nur wenige Schallquellen werden die 23 kHz überhaupt nutzen können, doch es liest sich gut. Wie schon von Mackies HD-Serie bekannt, liefert jetzt auch die SRM 450 V3 High-Definition Sound. Die Audio-Spezialisten von EAW haben wieder einmal ihre Finger im Spiel gehabt, um für optimale akustische Ergebnisse und einen besonderen Hörgenuss zu sorgen.

Bedienfeld mit Eingängen und DSP-Schaltungen

Bedienfeld mit Eingängen und DSP-Schaltungen

Das hintere Bedienfeld ist wie gewohnt einige Zentimeter vertieft eingesetzt, sodass die Box problemlos auf der rückseitigen Fläche abgelegt werden kann – natürlich ohne gesteckte Anschlusskabel. Und jetzt, von hinten betrachtet, wird zumindest eingefleischten Mackie-Kennern deutlich, dass hier alles anders geworden ist.

Hier sehen wir zunächst zwei Eingangsbuchsen im Combo-Format für Klinken- und XLR-Stecker. Die Mackie eigene Bezeichnung Wide-Z verrät uns, dass der Gain-Bereich von dynamischen Mikrofonen bis zu Geräten mit Line-Level reicht. Gummierte Drehknöpfe mit Rastung bei Unity-Gain erlauben Verstärkungsfaktoren von bis zu 50 dB in Maximalstellung. LEDs neben den Reglern zeigen vorhandene Eingangssignale grün an und wechseln auf rot, wenn sich die Endstufen in Richtung Clipping bewegen. Gelegentliches Flackern schadet übrigens nicht. Zwei Cinch-Eingänge im zweiten Kanal lassen allerlei Zuspieler wie CD- oder MP3-Player betreiben. Die XLR-Thru Buchse schleift die Eingangssignale durch. Hier können zum Beispiel weitere Aktivboxen angeschlossen werden oder das Signal für den Subwoofer wird hier abgegriffen. Zwei Varianten sind am XLR-Ausgang per Knopfdruck möglich: Weiterleitung des Signals aus Kanal eins oder eine Mischung aus beiden Eingängen.

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Seitlicher Griff mit geräumiger Mulde

Seitlicher Griff mit geräumiger Mulde

Eingriff oben zum besseren Hantieren

Eingriff oben zum besseren Hantieren

Vier Presets

Mit dem Schalter Speaker Mode lassen sich vier vorgefertigte Klangvarianten abrufen. Zur optischen Illustration sind diese vier Einstellungen als grobe Frequenzdiagramme auf dem Gehäuse aufgedruckt. Damit wird zumindest annähernd deutlich, was mit den Einstellungen PA, DJ, MON(itor) und SOLO(ist) gemeint ist.

PA ist sozusagen die Grundeinstellung mit einem ausgewogenen Frequenzgang. Diese Vorwahl bietet sich an, wenn die Aktivbox zur FOH-Beschallung eingesetzt wird. In der Stellung DJ sind die Bässe deutlich angehoben und zusätzlich noch die Höhen betont. Weil hier auch die Mitten leicht abgesenkt sind, klingt produzierte Musik mit dieser Klangvariation sehr gut. Soll die SRM 450 V3 als Monitor eingesetzt werden, bietet sich die Stellung MON an. Hier haben wir einen starken Roll-Off im Bassbereich und eine leichte Reduzierung der Frequenzen im Bereich von 2 kHz. Das erzeugt ein durchsetzungsfähiges Klangbild mit möglichst viel „Gain before Feedback“. Singer-Songwriter und Akustikmusiker finden bestimmt Gefallen an der Voreinstellung SOLO. Es werden nicht nur die Bässe reduziert und die Mitten etwas heruntergefahren, im Hochtonbereich gibt es einen deutlichen Push. Der sorgt dafür, dass sich ähnlich wie bei DJ oder PA die Höhen oberhalb von 10 kHz sehr gut durchsetzen. Grüne LEDs zeigen den jeweils gewählten Speaker Mode an.

Für laute Wiedergabe ohne störendes Feedback sorgt die Schaltung Feedback Destroyer. Hier werden im Falle von Rückkopplungen bis zu vier eng arbeitende sogenannte Notch Filter gesetzt. Bei aktivierter Schaltung läuft die Suche nach Feedback anfälligen Frequenzen im Hintergrund ab. Vier LEDs zeigen die Präsenz der automatisch gesetzten Filter an. Sie können natürlich bei Nichtgefallen, hörbarer klanglicher Beeinflussung oder nach Reduzierung der Lautstärke wieder gelöscht werden und die Suche lässt sich dann erneut starten.

Der eingebaute Limiter begrenzt den Signalpegel und schützt die Hardware. Angezeigt wird das Einsetzen durch Flackern der gelben Limit-LED. Sollte diese Anzeige zu häufig aufleuchten, ist die Reduzierung des Eingangspegels angebracht. An der Frontseite des Gehäuses sitzt auf der linken Seite die grüne Betriebs-LED. Sie leuchtet hell auf, sobald die Stromversorgung eingeschaltet ist. Möchte man die frontseitige Kontrolle nicht, zum Beispiel bei Festinstallation, kann die LED deaktiviert werden.

Flansch und Feststeller

Flansch und Feststeller

Gut abgeschirmes Verstärkermodul

Gut abgeschirmtes Verstärkermodul

Aufgeschraubt

Nach Demontage des Verstärker- respektive Bedienteils ist der Blick hinter die Kulissen möglich. Mackie hat der Box ein konfektioniertes Modul verpasst. Die Steckverbindung ist schnell getrennt und das Herzstück mit Endstufen, DSP und allen Reglern/Anschlüssen liegt vor mir. Viel zu sehen gibt es nicht. Bis auf eine einzige sichtbare Platine sind die anderen Bauteile fein säuberlich mit einer großflächigen Abschirmung umgeben. Sie soll störende Einstreuungen fernhalten. Wer schon immer einmal einen Blick in das Gehäuse einer SRM 450 V3 machen wollte – auch dem wird jetzt geholfen. Die dicke Matte Dämmmaterial zur Seite geschoben und schon können die Rückseiten der Treiber mit ihren Magneten in Augenschein genommen. Die Verkabelungen sind ordentlich ausgeführt, auch das ist jetzt gut erkennbar.

Einblick gewährt: so sieht es innen aus

Einblick gewährt: so sieht es innen aus

Weil der Schraubendreher ohnehin parat liegt, löse ich die vier Schrauben des Schutzgitters an der Frontseite. Große Überraschungen sind hier nicht zu erwarten, schließlich ist der Blick auf den Lautsprecher auch schon durch das Lochblech hindurch möglich. Eine Hinterspannung gibt es ja nicht, wie schon beschrieben. Vorsicht also in der Monitorposition vor dem ach so beliebten Flugbier. Der 12-Zoll Basslautsprecher ist mit vier Schrauben am Kunststoffgehäuse montiert und sitzt, wie es sich gehört, richtig fest.

Freier Blick auf den Basslautsprecher

Freier Blick auf den Basslautsprecher

Lochblech ohne Hinterspannung

Lochblech ohne Hinterspannung

Klang

Was den Klang betrifft bewegt sich die SRM 450 in ihrer dritten Version im Top-Segment, sie ist sehr gut abgestimmt. Die Basswiedergabe ist für einen 12-Zöller hervorragend. Im Bereich der Mitten und im kritischen Bereich der oberen Mitten passt alles. Hier ist es an keiner Stelle schrill oder gar scharf. Als i-Tüpfelchen erfreut sich der Tester neben den oberen Mitten an seidigen Höhen aus dem neuen 1,4-Zoll Kompressionstreiber. In Kombination mit seinem Partner im Tief-/Mitteltonbereich, den ausgewählten DSP Komponenten und der akustischen Verbesserung von EAW ist das von Mackie so bezeichnete High-Definition Klangbild dieser Aktivbox gut nachvollziehbar.

Die Presets machen genau das, was sie versprechen. Sie formen das Klangbild in die beschriebenen Richtungen und passen die Aktivbox somit in der Grundeinstellung unterschiedlichen Verwendungszwecken ideal an.

Der Mikrofontest mit dem SM58 (direkt angeschlossen) untermauert den positiven Eindruck. Auch hier ist der Klang hervorragend. Die Presets greifen hörbar in das Klanggeschehen ein. Sehr gefällig ist hier die Einstellung SOLO mit dem Bass Rolloff und der Absenkung zwischen 2 und 3 kHz. Dadurch stehen die Höhen ab 7 kHz wie eine Eins und Interpreten wie Singer/Songwriter, die ohne Mischpult direkt in die Eingänge der Box gehen wollen, haben bestimmt ihre Freude daran. Aber auch Sprecher, die ihrer Stimme Durchsetzungskraft geben wollen.

Der Feedback Destroyer arbeitet schnell. Bewusst provoziertes Feedback hat die Elektronik zügig im Griff. Auch mit vier gesetzten Filtern ist das Klangbild nicht hörbar verändert, dafür ist die Steilheit der Kerbfilter zu groß. Wunder darf man allerdings von dieser Schaltung nicht erwarten. Wer mit dem Mikrofon in der Hand bei entsprechender Lautstärke vor der Box hin und her hüpft, dem kann dann auch kein Feedback Destroyer mehr helfen.

Neben so viel Lob für die neue Mackie SRM 450 V3 Aktivbox gibt es leider auch einen kleinen Wermutstropfen. Beim Ausschalten ist ein deutliches Knacken aus den Lautsprechern zu hören. Ich hab es erst nicht glauben wollen und daher verschiedene Steckdosen ausprobiert – das Knacken bleibt und zwar unabhängig von der Stellung der Gainregler.

Das Bedienfeld mit Zwei-Kanal-Mixer

Das Bedienfeld mit Zwei-Kanal-Mixer

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Fazit

Im ersten Moment sehr vertraut und dennoch vollkommen neu, so präsentiert sich die Mackie SRM 450 V3 Aktivbox. Robuste Qualität mit sehr guten Soundeigenschaften machen den Steckbrief dieses Multitalentes aus. Als FOH, im Monitoreinsatz, für DJs mit Hunger nach kraftvollen Bässen und Höhen oder als stand-alone Lösung für Singer/Songwriter, die ohne zusätzliches Mischpult auf der Bühne stehen – die SRM 450 V3 hat die Lösung parat. Vier Soundpresets lassen das Klangbild anpassen. High-Definition Sound ist zudem angesagt und das aus leistungsstarken Endstufen. Rückkopplungsprobleme gehören der Vergangenheit an, der Feedback Destroyer sorgt für störungsfreie Übertragung. Die SRM 450 ist in ihrer dritten Auflage eine sehr gute Aktivbox, die ich sehr empfehlen kann. Der Vertrieb läuft übrigens über Mega Audio.

Plus

  • Leistung
  • Klang
  • Cinch-Eingänge
  • Sound-Presets
  • Feedback-Destroyer
  • Verarbeitung
  • Multifunktionsgehäuse

Minus

  • Ausschaltknacken

Preis

  • UVP: 593,- Euro
  • Straßenpreis: 499,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    Nelion5189

    Besten Dank für den Test! Können Sie auch etwas über das Eigenrauschen sagen? Das soll angeblich bei der V2 Baureihe ziemlich hoch gewesen sein.

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