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Test: QSC TouchMix-30 Pro Digitalpult (2024), Update-Test

Das QSC TouchMix-30 Pro Digitalpult mit Firmware 3.0 neu unter die Lupe genommen

18. April 2024

QSC TouchMix-30 Pro Digitalpult Update Test 2024 AufmacherDas QSC TouchMix-30 Pro Digitalpult hat ein Firmware-Update erhalten, das einige lange gewünschte Funktionen nachliefert. Ob das QSC TouchMix-30 Pro Digitalpult im Jahr 2024 noch interessant ist und welche Vorzüge es gegenüber anderen Mitbewerbern bietet, erfährst du in diesem großen Update-Test.

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QSC Pro Audio

QSC Pro Audio ist gefühlt so alt wie die professionelle Beschallungstechnik für Konzerte. Bereits 1968 wurde das Unternehmen gegründet und begann seinen Betrieb wie viele andere heutige Großkonzerne auch in einer Garage in Kalifornien, genauer gesagt in Costa Mesa. QSC Pro Audio stand viel Jahre für hervorragende Endstufentechnologie. Ich kenne kaum eine Band älteren Semesters, die nicht früher mindestens eine QSC Endstufe in ihrem Endstufen-Rack hatte. Außer Endstufen sind es vor allem Lautsprecher, mit denen QSC Pro Audio sich in den letzten Jahren einen guten Namen gemacht hat. Und was würde da näherliegen, als das „Missing Link“ auch gleich selbst zu produzieren? Mit den Digitalpulten QSC TouchMix-8, TouchMix-16 und Touch-Mix-30 ist der US-Hersteller in ein Marktsegment eingetreten, das bereits von anderen Herstellern wie Yamaha, Allen & Heath, Soundcraft, PreSonus und vor allem Behringer besetzt wird. Umso erstaunlicher ist, dass sich das QSC TouchMix-30 Pro Digitalpult in seiner Preisklasse über viele Jahre halten konnte. Das hat sicherlich auch etwas mit der Verarbeitungsqualiltät und Produktpflege zu tun, wie das jetzt vorliegende Firmware-Update beweist.

QSC TouchMix-30 Pro Digitalpult – Rückschau

Bevor wir uns die neue Firmware 3.0 für das QSC TouchMix-30 Pro Digitalpult anschauen, möchte ich zuerst einen Rückblick auf die Hardware wagen. Für einen ausführlichen Bericht zum QSC TouchMix-30 Pro Digitalpult verweise ich auf den AMAZONA.de-Testbericht des Kollegen Robert Biernat aus dem Jahr 2016.

QSC TouchMix-30 Pro Update Test 2024 Bedienoberfläche

Das große 10″ Touchdisplay ist der Blickfang des QSC TouchMix-30 Pro

Alte Hardware – neues Leben?

Um das QSC TouchMix-30 Pro Digitalpult richtig zu bewerten, muss man berücksichtigen, dass dieses Mischpult aus dem Jahr 2016 stammt. An der Hardware hat sich seitdem nichts verändert – zumindest nicht funktional. Das muss nicht unbedingt schlecht sein. Schauen wir auf die Konkurrenz, so finden wir in der Behringer X32-Serie eine Digitalmischpultplattform, die bereits seit 14 Jahren unverändert besteht. Auch hier wurden im Laufe der Zeit nur intern kleinere Korrekturen vorgenommen, um auf veränderte Bauteilverfügbarkeiten oder neue gesetzliche Bestimmungen zu reagieren. Schauen wir auf den amerikanischen Konkurrenten PreSonus, ist dessen StudioLive-Digitalpultserie sogar noch älter und geht bis ins Jahr 2009 zurück. Das PreSonus StudioLive 16.0.2 ist bis auf eine Kleinigkeit (USB-Schnittstelle statt Firewire) nahezu unverändert geblieben und als PreSonus StudioLive 16.0.2 USB immer noch im Handel erhältlich.

Es ist also nicht unüblich, selbst ältere digitale Produkte noch über viele Jahre, teilweise sogar mehr als ein Jahrzehnt später noch mit Firmware-Updates zu versorgen und ansonsten unverändert am Markt zu  lassen. Dennoch gibt es einige Dinge zu beachten, bevor man in ein solches Produkt investiert:

  • Die Leistung älterer Produkte spiegelt die Computer- und DSP-Technik der Vergangenheit wider. In der Zwischenzeit sind deutlich leistungsfähigere Prozessoren erschienen, die mehr Raum für zukünftige Erweiterungen per Firmware Update ermöglichen.
  • Das Layout älterer Produkte ist gegebenenfalls nicht mehr zeitgemäß und bietet eventuell weniger Komfort hinsichtlich der Bedienstruktur als aktuelle Produkte.
  • Änderungen an Schnittstellen von Drittanbietern sorgen ggf. für einen Wegfall von Funktionen (siehe Firewire, Apple 30-Pin, Apple Lightning).
  • Treiber für bestimmte Betriebssysteme könnten nicht mehr erhältlich sein.

Wir werden also das QSC TouchMix-30 Pro auch auf diese Punkte hin abklopfen, denn was nützt eine neue Firmware, wenn andere Funktionalitäten eventuell (nicht mehr) gegeben sind oder das Bedienkonzept veraltet?

QSC TouchMix-30 Pro Digitalpult – Facts

Hier nun noch einmal ein kleiner Rückblick auf die Funktionen und Besonderheiten des QSC TouchMix-30 Pro Digitalpults:

  • 32 Kanäle (24 Mic/Line, 6 Line, Stereo USB)
  • Class-A-Preamps
  • 16 Ausgänge
  • 14 Aux-Mixes
  • 8 Subgruppen mit 6-Band EQ (parametrisch), varibale High- & Lowpass-Filter und Limiter, Stereo-Link ist möglich
  • 8 DCA-Gruppen
  • benutzerdefinierte Fader-Bänke (ab Firmware 2.0)
  • großer Multi-Touchscreen (10 Zoll)
  • 4-Band-EQ für die Eingangskanäle
  • Kompressor & Gate für jeden Kanal
  • 6 FX-Engines mit Effekten wie Delay, Reverb, Chorus und Pitchshift
  • 2 Realtime-Analyzer (RTA)
  • Patch-Matrix
  • Anti-Feedback-Wizard
  • Room-Tuning-Wizard
  • Automatic-Microphone-Mixer für 24 Mic/Line-Eingänge
  • 32 Kanal Direct-to-Disk-Recording ohne Computer
  • 32 Kanal USB-Interface für das Recording für MacOS und Windows Computer
  • MP3-Playback
  • WLAN (über optionalen USB-Dongle oder WLAN-Router)
  • Wi-Fi-Fernsteuerung über iOS/iPadOS und Android Devices
  • Motorfader-Steuerung über externe DAW-Controller (ab Firmware 2.0)
QSC TouchMix-30 Pro Digitalpult Update Test Rückseite Anschlüsse

Das QSC TouchMix-30 Pro verfügt über viele analoge Ein- und Ausgänge

Das große 10“ Touchdisplay zählt definitiv zu den Highlight des QSC Touchmix-30 Pro Digitalpuls. Gemeinsam mit den Bedienelementen auf der rechten Mischpultseite lässt sich das Pult schnell bedienen. Ein weiterer Vorteil sind die vielen Ein- und Ausgänge auf der Rückseite des Pults. Die exzellente Klangqualität der Class-A-Mikrofonvorverstärker und der integrierten Effekte sind ein weiteres Plus und sprechen für das QSC TouchMix-30 Pro Digitalpult.

QSC TouchMix-30 Pro Update Test 10" Touchscreen

Der große 10″ Touchscreen ist mit Multitouch versehen und stellt übersichtlich alle Bedienelemente und Parameter des Mischpults dar

Durch die Möglichkeit, 32 Kanäle direkt auf ein Speichermedium wie eine SSD aufzuzeichnen, ohne dafür erst einen Computer mit DAW bemühen zu müssen, wird das QSC TouchMix-30 Pro Digitalpult auch für das Live-Recording interessant. Dass außerdem noch ein 32×32 USB-Interface für MacOS und Windows Computer integriert ist, ist ein zusätzlicher Bonus, der gerade für Anwender, die das Pult auf der Bühne und im Studio einsetzen möchten, interessant ist.

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QSC TouchMix-30 Pro Digitalpult Update Test 2024 Bedienelemente

Zusätzlich zum 10″ Touchscreen gibt es noch einige weitere Bedienelemente auf der rechten Mischpultseite

Die Firmware 3.0

Kommen wir nach unserer Bestandsaufnahme zu den neuen Funktionen der Firmware 3.0. Neben einigen wenigen Bug-Fixes beziehen sich die neuen Features und Verbesserungen in erster Linie auf Szenen, Snapshots und Cuelists. Weitere Funktionen und Verbesserungen betreffen die Custom-Fader-Banks sowie die Offline-Erstellung und -Editierung von Szenen, Snapshots und Cue-Lists.

Scenes, Snapshots & Cue-Lists

Das QSC TouchMix-30 Pro Digitalpult kennt ab der Firmware 3.0 zwei verschiedene Arten von Speicherformaten für die Mischpulteinstellungen: Scenes und Snapshots.

Scenes speichern immer die gesamte Konfiguration des Mischpults, also aller Kanäle, aller Mischpulteinstellungen unter Setup. Ruft man eine Mischpultszene auf, wird also nahezu der gesamte Speicherinhalt des Mischpults durch den Inhalt der entsprechenden Szene ersetzt. Eine Ausnahme sind auf Wunsch das Kanal-Routing, die Pegeleinstellungen sowie die Ausgangskanaleinstellungen.

Snapshots hingegen speichern ausgewählte Parameter eines Kanalzugs und laden auch nur diese Einstellungen wieder ins Pult. Das könnten zum Beispiel EQ-Einstellungen sein, Einstellungen für einen bestimmten Vocal Channel oder für ein Instrument. Snapshots sind also eine kleinere Einheit der Szene. Ihr Vorteil ist, dass sie sich schnell aufrufen und zuweisen lassen.

Möchte man mit Scenes und Snapshots sinnvoll arbeiten, ist zu überlegen, welches Format wofür und wann genutzt wird. So ist es zum Beispiel sinnvoll, für eine bestimmte Veranstaltung zu Beginn eine zuvor vorbereitete Szene zu laden. Während des Konzerts soll vielleicht für einen Song der Vocal-Channel mit einem anderen EQ und Effekten versehen werden. Hier kommt nun der Snapshot ins Spiel, der dann nur die Einstellungen dieses einen Kanals verändert und sonst nichts.

Die dritte Neuerung ist das Cue-List-Management. Eine Cue-List ist eine Abfolge von Scenes und Snapshots, die der Nutzer festlegen kann. So könnte eine Cue-List zum Beispiel alle Songs der Setlist mit ihren spezifischen Einstellungen enthalten. Eine Cue-List ist auch sinnvoll, um bei einem Theaterstück oder Musical die Mischpulteinstellungen dem Skript entsprechend vorzubereiten und dann passend aufzurufen. Mehrere Cue-List-Einträge lassen sich verknüpfen und gleichzeitig aufrufen. QSC nennt hier als Beispiel die Verknüpfung einer Audiodatei mit einem Snapshot, sodass die Audiodatei passend mit dem Snapshot für den Wiedergabekanal aufgerufen wird.

TouchMix Control-App & Offline-Editing

Erneuert wurde auch die TouchMix Control-App für iOS/iPadOS und Android. Diese bietet nun Offline-Editing an. Auf diese Weise lässt sich eine Show offline vorbereiten, ohne dass ein mit dem Wi-Fi verbundenes QSC TouchMix-30 Pro vorhanden sein muss. Das ist sehr praktisch und spart viel Zeit.

Custom-Fader-Banks

Wie bei anderen Digitalpulten auch, arbeitet das QSC TouchMix-30 Pro mit „Banks of eight“, was nichts anderes bedeutet, als die Gruppierung von acht Fadern als eine Bank. Für das Anlegen von Custom-Fader-Banks ist das aber unpraktisch, wenn der User weniger als acht Fader zu einer Bank gruppieren möchte. Als Lösung bietet die Firmware 3.0 nun Leerkanäle an, die der Nutzer einfügen kann, wenn er weniger als acht Kanäle in einer Custom-Fader-Bank abgelegt hat.

Ist das QSC TouchMix-30 Pro noch konkurrenzfähig?

Bedingt. Es ist nicht für jeden Anwender gleich gut geeignet. Hier noch einmal eine kleine Bestandsaufnahme:

Positive Aspekte

In dieser Preisklasse gibt es nur wenig Konkurrenz mit dieser hohen Anzahl an direkt verfügbaren analogen Ein- und Ausgängen gibt und gleichzeitig direkter 32-Spur-Aufnahme auf HD/SSD. Andere Mischpulte müssen dazu erst entsprechend erweitert werden, was dann den Gesamtpreis in die Höhe treibt. Das QSC TouchMix-30 Pro Digitalpult ist darüber hinaus sehr anwenderfreundlich. Das Benutzerinterface ist nahezu selbsterklärend und das wird gerade denjenigen entgegen kommen, die die Arbeit mit einem analogen Mischpult gewohnt sind. Die hervorragende Verarbeitungsqualität ist ein weiterer Pluspunkt. Insbesondere die Gain-Regler laufen sehr stramm, hier wackelt nichts. Alle Anschlussbuchsen sind von höchster Qualität und auch bei den physischen beleuchteten Tastern und dem Push-Encoder habe ich ein gutes Gefühl hinsichtlich der Haltbarkeit. Das Display ist sehr scharf und alles lässt sich gut ablesen. Durch Multitouch lassen sich auch mehrere virtuelle Fader gleichzeitig bedienen. Die Möglichkeit, einen DAW-Controller mit Motor-Fadern anzuschließen, ist ebenfalls gegeben und ist für diejenigen, die gerne richtige Fader hätten, eine gute Lösung.

QSC TouchMix-30 Pro Update Test 2024

Das QSC TouchMix-30 Pro Digitalpult im Praxistest

Schattenseiten der Hardware

Es gibt aber auch einige Schattenseiten der QSC TouchMix-30 Pro Digitalpult-Hardware, die nicht unerwähnt bleiben dürfen und eventuell von einigen Kunden als störend empfunden werden:

Die Gain-Regler auf der Oberseite des Mischpults sind nicht speicherbar. Das hat gleich mehrere Folgen, einige davon auch im Zusammenhang mit den Neuerungen der Firmware-Version 3.0: Es ist kein „Total Recall“ möglich. Gains müssen immer notiert oder abfotografiert werden, um sie dann von Hand wieder einzustellen, ruft man eine zuvor gespeicherte Szene auf.

Keinerlei Fader oder Encoder: Der komplette Mischvorgang findet über die Touch-Oberfläche des Displays statt. Diese ist zwar Multitouch-fähig, bietet aber dennoch nicht das hohe Maß an Kontrolle, das mit physischen Fadern und Reglern erreicht wird.

Keinerlei digitale Anschlüsse: kein S/PDIF, kein AES/EBU, kein ADAT-Interface. Wer das QSC TouchMix-30 Pro im Studio einsetzen möchte, muss analog ins Pult rein und auch wieder raus, wenn man die USB-Schnittstelle nicht nutzen möchte. Wer also mit dem Gedanken spielt, das QSC TouchMix-30 Pro als Kanalerweiterung eines teuren Audiointerfaces im Studio zu nutzen, wird enttäuscht.

Kein digitales Netzwerkformat wie AVB, Dante, Ravenna, Audio-over-Ethernet oder andere: Das bedeutet im Klartext, dass auch keine Anbindung an eine digitale Stagebox gegeben ist. Wer das QSC TouchMix-30 Pro am FoH-Platz einsetzen möchte, muss ein analoges Multicore einsetzen. Einen Erweiterungssteckplatz gibt es leider nicht.

Das Touchdisplay reagiert nach jedem Mischpultstart (Kaltstart), der darüber hinaus über zwei Minuten dauert, erst einmal sehr träge. So dauert es nach jedem Druck auf einen virtuellen Button oder ein Tab sehr lange, bis sich der gewünschte Bildschirm aufbaut. Manchmal tippt man deshalb versehentlich mehrfach auf einen Button, weil man glaubt, ihn nicht getroffen zu haben. Ist der betreffende Bildschirm dann einmal komplett aufgebaut worden, geht der nächste Aufruf schnell. Zumindest so lange, bis eine neue Szene geladen wurde.

QSC Touchmix-30 Pro Digitalpult Update Test 2024 schräg

QSC TouchMix-30 Pro im Update Test 2024 mit der Firmware 3.0

Beim Update-Test ist mir zudem ein Bug aufgefallen, von dem auch in einer Facebook-Gruppe zu den TouchMix-Pulten die Rede ist: Manchmal werden beim Laden einer Szene oder eines Presets nicht alle Einstellungen geladen, obwohl keine Einstellung per „Safe“-Funktion vom Recall ausgenommen wurde. Sehr oft wurden im Testzeitraum zum Beispiel die Kanalnamen nicht geladen. Hier hilft dann nur ein Reboot per Kaltstart. Gleiches gilt für das Laden von Presets. Manchmal wird dann zwar die Einstellung von Kompressor oder Gate richtig geladen, ebenso der Name des Presets, aber nicht die EQ-Einstellung. Verifizieren konnte ich das sowohl mit den Werks-Presets als auch mit eigenen Presets, die ich erstellt habe. Damit ihr euch einen Eindruck verschaffen könnt, habe ich die häufigsten Probleme, wie die Trägheit nach einem Neustart oder auch das Problem mit unvollständig geladenen Presets, auf Video festhalten können. Meine zwei Behringer X32 Pulte zeigen ein solches Verhalten nicht und reagieren auch nach dem Laden einer komplexen Szene und nach dem Kaltstart auf Anhieb ohne irgendwelche Verzögerungen.

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Mehr Informationen

Konkurrenz von PreSonus und Behringer

Die schärfste Konkurrenz bietet nach wie vor PreSonus und vor allem Behringer. Ein Behringer X32 mit 32 analogen Eingängen und 16 Ausgängen kostet aktuell 2.199,- Euro und liegt damit gleichauf mit dem QSC TouchMix-30 Pro. Verzichten muss man bei diesem Preis jedoch auf ein großes Touchdisplay. Die Aufnahme von 32 Spuren per USB ist auch hier möglich. Für die direkte Multirack-Aufnahme auf zwei SD-Karten benötigt man noch die Behringer X-LIVE Erweiterungskarte, die noch einmal mit 299,- Euro zu Buche schlägt. Der Vorteil des Behringer X32 ist jedoch sehr klar die Möglichkeit, das Pult überhaupt zu erweitern (z. B. mit Dante, MADI, Soundgrid), eine digitale Stagebox für das AES50 Netzwerk einzusetzen, P16 Ultranet für Personal Monitoring zu nutzen und Total Recall sowie Motor-Fader zur Verfügung zu haben. Auch der Einsatz in Verbindung mit einem weiteren Behringer oder Midas Mischpult mit AES50 als Monitorpult ist nicht zu unterschätzen. Das Behringer X32 und seine Verwandten ist bis heute das flexibelste Digitalpult seiner Preisklasse. Darüber hinaus reagiert die Hardware deutlich schneller als die des QSC TouchMix-30 Pro, obwohl das Pult älter ist.

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Behringer X32
Behringer X32
Kundenbewertung:
(631)

Die zweite Konkurrenz kommt von PreSonus und heißt PreSonus StudioLive 32SC. 32 Kanäle, 26 Busse, 16 XMAX Vorverstärker, 17 Motor-Fader, AVB Netzwerk, Onboard SD-Card Recorder für bis zu 34 Spuren, 16 Flexx-Mixes, 10 Vintage-EQ- und Kompressor-Plug-ins, 24 DCAs, Speicherung von Mix-Szenen mit den Multitrack-Recordings für virtuelle Soundchecks, 64×64 USB-Interface bietet das PreSonus StudioLive 32SC. Preislich liegt es dabei aufgrund einer Preissenkung mit 2.399,- Euro nur knapp oberhalb des QSC TouchMix-30 Pro und bis zum 30.04.2024 bekommt man sogar kostenlos den Earmix Monitor Mixer mit dazu. Möchte man alle 32 Kanäle nutzen, muss allerdings noch eine AVB-Stagebox hinzugekauft werden. Im Gegensatz zum Behringer X32 und dem QSC TouchMix-30 Pro ist die Hardware aber erst knapp fünf Jahre alt und somit aktueller.

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Presonus StudioLive 32SC
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(22)

Für wen eignet sich das QSC TouchMix-30 Pro Digitalpult?

Das Pult ist vor allem für diejenigen interessant, die von einem analogen Band-Mischpult auf ein digitales Mischpult umsteigen. Hier ist in der Regel die komplette (analoge) Infrastruktur schon vorhanden, zum Beispiel ein analoges Multicore-Kabel mit Stagebox. Gleiches gilt für das Tonstudio: Wer hier noch mit einem analogen Mischpult arbeitet und ein digitales Pult mit guter Hardware, gutem Klang und einem integrierten Interface mit möglichst vielen Kanälen für die gleichzeitige Aufnahme sucht, ist mit dem QSC TouchMix-30 Pro Digitalpult bestens bedient.

Auch für das Live-Recording ist das QSC TouchMix-30 Pro ein sehr guter Partner, da alle 32 Kanäle simultan auf Festplatte aufgezeichnet werden können und kein Computer samt DAW benötigt wird.

Die übersichtliche Bedienoberfläche und das komfortable Bedienen über das integrierte Touchdisplay oder ein Tablet, machen das Mischpult sehr interessant. Ebenfalls interessant ist es als kleines Monitorpult für die Band, da es viele Ausspielwege besitzt: Ideal, wenn man viele Musiker mit stereofonem In-Ear-Monitoring ausstatten möchte.

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Fazit

Mit dem Firmware Update 3.0 betreibt QSC Pro Audio auch acht Jahre nach dem Erscheinen des QSC TouchMix-30 Pro noch Produktpflege und reicht einige lang gewünschte Funktionen nach. Insbesondere Snapshots, Cue-Lists und Offline-Editing bringen nun endlich das QSC TouchMix-30 Pro auf den Stand der Konkurrenz. Lohnt sich die Investition noch? Die Konkurrenz gerade durch Behringer erscheint übermächtig, da das X32 für den aufgerufenen Preis sehr viele Features bietet. Nachteilig ist beim Behringer X32 jedoch die steile Lernkurve, die beim QSC TouchMix-30 Pro sehr viel flacher ausfällt. Insbesondere Umsteiger von einem analogen Mischpult sollten deshalb das QSC TouchMix-30 Pro unbedingt in die engere Wahl ziehen. Bands, die auf der Bühne ihren Mix selbst erledigen oder für ihren FoH-Platz schon über ein analoges Multicore verfügen, sind ebenfalls mit dem QSC TouchMix-30 Pro gut beraten. Und wer doch Motor-Fader benötigt, könnte in einen günstigen USB-Controller mit Motor-Fadern investieren und diesen für die Steuerung des QSC TouchMix-30 Pro verwenden. Ein Nachteil ist in meinen Augen aber die extrem lange Boot-Zeit bei einem Kaltstart sowie das recht träge Verhalten der Benutzeroberfläche nach dem Start. Auch nach dem Laden einer neuen Szene reagiert das Pult zunächst wieder träge. Ob man damit leben kann, muss jeder für sich selbst entscheiden. Es bleibt zu hoffen, dass QSC hier mit einem Firmware-Update Abhilfe schafft.

Nun bleibt natürlich die Frage nach der Neubewertung von Hardware und Firmware im Jahre 2024. Angesichts der vielen positiven Aspekte, die das QSC Touchmix-30 Pro auch heute noch mit sich bringt, bleibt es eine gute Wahl für den beschriebenen Anwenderkreis.

Plus

  • Bedienkonzept
  • leicht zu durchschauen
  • großes 10" Touchdisplay mit Multitouch
  • viele analoge Ein- und Ausgänge
  • sehr gute Verarbeitung
  • Multitrack-Aufnahme auf USB-Medien
  • 32x32 USB-Interface
  • Wi-Fi-Steuerung
  • 6 FX Slots
  • Custom-Fader-Banks
  • 14 Aux-Busse

Minus

  • keine speicherbaren Gains
  • keine Erweiterungsmöglichkeiten
  • kein digitales Audionetzwerk
  • kein Personal-Monitoring
  • kein Betriebsschalter zum Trennen vom Stromnetz
  • sehr lange Boot-Dauer
  • träges Verhalten nach Kaltstart oder Szenenwechsel

Preis

  • 2.149,- Euro
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QSC TouchMix-30 Pro
QSC TouchMix-30 Pro
Kundenbewertung:
(27)
Forum
  1. Profilbild
    vssmnn AHU

    ein digitalpult mit manuellen Gainreglern ist, wie der Autor schon gesagt hat, höchst problematisch,
    wir hatten in unserer Band auch mal ein Modell von mackie mit gainreglern, das war einfach furchtbar, weil man bei jedem Auftritt neue anfing mit Pegeln.. manchmal kam man auch aus Versehen dran, nie wieder.

    • Profilbild
      Markus Galla RED

      @vssmnn Zumindest beim QSC ist das versehentliche Verstellen nahezu unmöglich, weil die Dinger dermaßen schwergängig sind, dass man nach einem Gig vermutlich Muskelkater in den Fingern hat. Aber generell hast du natürlich recht, denn was hat man von Szenen, wenn letztendlich schon der Beginn der Signalkette immer unterschiedlich ist?

      Anders herum muss man natürlich die Gains ohnehin immer kontrollieren. Welcher Gitarrist oder Keyboarder spielt Abend für Abend mit der exakt gleichen Lautstärke? Mikrofonpositionen können auch anders sein usw. Aber dennoch ist das eine berechtigte Kritik.

    • Profilbild
      Faro

      @vssmnn Ich habe viele Jahre und auch heute ab und zu noch, mit meinem guten alten Yamaha 01v gearbeitet. Ich hatte nie ein Problem mit den manuellen Gainreglern. Im gegenteil, es ersparte mir den extra Klick ins Menü. Auch beim laden von gespeicherten Shows, hatte es für mich keine Bedeutung, da die Eingangsbelegung ja sowieso immer gleich war.
      Heute arbeiten wir mit dem UI16. Ist auch OK.

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