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Workshop: Personal Monitoring, In Ear Monitoring – Equipment-Tipps

Was benötigen Musiker und Bands für den persönlichen Monitormix?

11. April 2024

Personal Monitoring Band Musiker Equipment Tipps AufmacherPersonal Monitoring ist schon längt kein Geheimtipp mehr. Viele Musiker übernehmen diesen wichtigen Part mittlerweile selbst. Doch wie gelingt der Umstieg? Was wird benötigt? In Ear Monitoring? Eigene Monitorbox? Mischpult? Splitter? Mit diesem Artikel erfährst du, wie auch du unabhängig von Technikern wirst und deinen Monitor-Sound selbst in die Hand nimmst.

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Personal Monitoring – was heißt das?

Personal Monitoring hat sich in den letzten Jahren als Überbegriff eingebürgert und wird fälschlicherweise oft mit In Ear Monitoring verwechselt. Obwohl Personal Monitoring und In Ear Monitoring oftmals Hand in Hand gehen, ist Personal Monitoring nicht an In Ear Monitoring geknüpft. Es gibt zahlreiche Musiker, die In Ear Monitoring kategorisch ablehnen. Die Gründe dafür sind vielfältig und nicht Gegenstand des Artikels. Das muss allerdings nicht bedeuten, dass man ohne In Ear Monitoring auf das Personal Monitoring verzichten muss.

Personal Monitoring meint das Erstellen des persönlichen Monitormixes durch den Musiker selbst. Wie der Mix dann zum Ohr des Musikers gelangt, ist erst einmal nicht von Belang. Doch warum sollte der Musiker seinen Monitormix überhaupt selbst erstellen?

Das Problem: Monitormix vom FoH-Pult aus

In den meisten Fällen ist wird der Monitormix vom FoH-Pult aus gemacht und durch den dort zuständigen Techniker für die Musiker erstellt. Das bringt zahlreiche Probleme mit sich.

  1. Der Techniker hört nicht das, was die Musiker hören und ist auf die Aussagen der Musiker angewiesen.
  2. Der FoH-Techniker hat einen anderen Job: Sein Metier ist der Mix für das Publikum, nicht der Mix für die Musiker auf der Bühne. Seine Aufgabe ist es, sich darauf zu konzentrieren. Bei einer fünf- oder sechsköpfigen Band bedeutet ein Monitormix vom FoH-Pult aus fünf bis sechs zusätzliche Mischungen zum FoH-Mix.
  3. Der FoH-Techniker kann den Monitormix einzelner Musiker während der laufenden Veranstaltungen nur schlecht anpassen.

Jeder Musiker, der regelmäßig mit FoH-Technikern zu tun hat, die gleichzeitig den Monitormix übernehmen müssen, kennt die unangenehme Situation beim Soundcheck: Wild gestikulierend versucht sich jeder Musiker verständlich zu machen, um Änderungen an seinem Monitormix zu bekommen. Wer ein Mikrofon hat, gewinnt dieses Battle in der Regel. Manchmal wird dann über mehrere Ecken kommuniziert: Der Bassist oder Keyboarder rufen dem Sänger zu, was er dem FoH-Techniker über das Mikrofon mitteilen soll. Der Techniker ändert dann eine Kleinigkeit, die nächsten Takte werden gespielt und das Spielchen geht von vorne los. Der nächste Song, anderer Sound des Gitarristen und schon bläst die Gitarre, die eben noch zu leise war, dem Keyboarder den Gehörgang frei.

Personal Monitoring Monitormischer bei großen Konzerten

Den Luxus, gleich zwei Monitormischpulte mit Monitortechnikern an der rechten und linken Bühnenseite zu haben, wie es bei Bruce Springsteen & The E Street Band der Fall ist, haben die meisten Bands leider nicht

Bei großen Konzerten und bekannten Bands wird der Monitormix deshalb von einem Mischpult an der Bühnenseite aus gemacht. Der Monitortechniker an diesem Mischpult ist einzig und allein dazu da, um die Monitorwege der Musiker zu verwalten. Dazu besitzt er selbst entweder eine Monitorbox oder ein In Ear System, die er auf den betreffenden Monitorweg aufschalten kann, um das zu hören, was die Musiker auch hören. Das erleichtert nicht nur die Kommunikation, sondern ermöglicht auch einen qualitativ besseren Mix. Er hat außerdem Zugriff auf technische Hilfsmittel wie Equalizer, Analyzer und mehr, um das Geschehen auf den einzelnen Monitorlautsprechern zu überwachen und zum Beispiel Rückkopplungen schnell zu erkennen und zu unterdrücken. Nun ist diese Art des Monitorings leider in den meisten Fällen bekannten Bands mit eigenen Technikern  vorbehalten.

Die Lösung: Personal Monitoring

Die Lösung für Bands, die ohne festes Technikteam auf Tour sind und vor allem bei Stadtfesten und ähnlichen Veranstaltungen auf den FoH-Techniker des örtlichen Verleihers angewiesen sind, der die Band und deren Musik überhaupt nicht kennt, ist das Personal Monitoring. Es ist für die einzelnen Musiker viel leichter, den Mix den eigenen Bedürfnissen entsprechend selbst zu erstellen, als für den FoH-Techniker, diesen zu erraten.

Technische Vorraussetzung für Personal Monitoring

Die technischen Vorraussetzungen für das Personal Monitoring richten sich in erster Linie danach, ob die komplette Band ihren Monitormix selbst erstellen möchte oder nur einzelne Musiker. Möchte die komplette Band Personal Monitoring einsetzen, ist es sinnvoll, auf ein Band-eigenes Monitormischpult zu setzen. Ein solches Setup muss nicht teuer sein. Ich werde gleich verschiedene Möglichkeiten dafür vorstellen.

Doch auch einzelne Musiker, die es satt haben, vom FoH-Techniker mit ihrem Monitormix abhängig zu sein, können auf einfache Weise einen persönlichen Monitormix verwirklichen.

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Die Vorraussetzungen sind in beiden Fällen erst einmal ähnlich:

  • Es wird ein Mischsystem für den eigenen Monitormix benötigt. Das kann ein kleines Mischpult sein oder ein spezialisiertes Personal Monitor System.
  • Die Signale für dieses Mischpult/Personal Monitor System müssen für FoH-Mix und Monitormix gesplittet werden.
  • Zum Abhören können aktive Monitore oder ein In Ear Monitoring System verwendet werden.

More me: Die einfachste Variante des Personal Monitoring

Vielen Musikern reicht es schon, wenn sie das Verhältnis zwischen ihrem eigenen Instrument und dem Bandmix selbst regeln können. Bei Musikern und Tontechnikern hört man dazu oft das Schlagwort „More me“, also mehr vom eigenen Signal.

Eine solche Funktion lässt sich sehr preisgünstig und effizient umsetzen. Alles, was es dazu benötigt, ist ein Split des Musikersignals – das kann ein Instrument sein oder auch ein Mikrofon. Zusätzlich zu diesem Signal benötigen wir eine Mischung aller Instrumente abzüglich des Musikersignals, dessen Mix wir mit der More me-Funktion erstellen wollen. Hier spricht man auch von „Mix minus“.

Arbeitet der Musiker mit In Ear Monitoring, spielt man ihm auf sein In Ear Monitoring System diese beiden Signale zurück. An einem Eingang des In Ear Monitor Senders liegt dann das Musikersignal an, am zweiten Eingang das „Mix minus“-Signal. Das IEM System muss nun nur noch entsprechend konfiguriert werden, sodass es nicht mehr im Stereomodus, sondern im Monomodus arbeitet. Über den Balance-Regler des IEM Receivers lässt sich dann das Verhältnis zwischen eigenem Signal und dem Rest der Band einstellen.

Personal Monitoring More me mit Millenium HPA In Ear Kopfhörerverstärker und Behringer X32 Digitalpult

Stationäres In Ear Monitoring mit dem Millenium HPA In Ear Kopfhörerverstärker (rechts im Bild auf der Nord C2 Orgel) und dem Behringer X32. Der grundlegende „Mix minus“-Mix wurde von mir selbst per iPad erstellt (links im Bild) und auf den linken Kanal des Millenium HPA gegeben, auf dem rechten Kanal waren nur meine Keyboards zu hören. Per Balance-Regler konnte ich dann das Lautstärkeverhätlnis zwischen beiden Signalen verändern.

Ähnlich funktioniert das auch mit Kopfhörerverstärkern für kabelgebundenes In Ear Monitoring: Auf einen Eingang kommt das Musikersignal, auf den zweiten Eingang das „Mix minus“-Signal mit den restlichen Musikern. Der Kopfhörerverstärker wird in den Monomodus geschaltet und über den Balance-Regler der Mix erstellt. Ein prima Modell für diese Aufgabe ist der Behringer Powerplay P1 Kopfhörerverstärker.

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Behringer Powerplay P1
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In meinem Besitz befindet sich außerdem noch ein leistungsfähiger Millenium HPA In Ear Kopfhörerverstärker, der ähnlich ausgestattet ist und sich auf ein Mikrofonstativ schrauben lässt. Sehr gut für Schlagzeuger und Keyboarder.

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Millenium HPA In Ear
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Auch mit einem kleinen Mischpult lässt sich eine „More me“-Funktion einrichten: Ein Mischpultkanal wird mit dem Musikersignal versorgt, der zweite Mischpultkanal mit dem „Mix minus“-Signal. Nun kann man entweder einen In Ear Kopfhörer oder eine aktive Monitorbox an den Mischpultausgang anschließen  und über die zwei Kanal-Fader den eigenen Monitormix erstellen. Ein tolles Mischpult für diese Aufgabe ist das Soundcraft Notepad-8FX, das über zwei Mikrofonkanäle mit XLR-Anschluss, 3-Band-Klangregelung und integrierte Lexikon-Effekte verfügt.

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Soundcraft Notepad-8FX
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Instrumentengruppen mischen

Eine Erweiterung des More me-Konzepts ist das Mischen von Instrumentengruppen. Das Prinzip ist identisch, allerdings wird dazu zwingend ein kleines Mischpult benötigt. Schon mit vier bis sechs symmetrischen Line-Eingängen lässt sich ein toller Personal Mix erstellen.

In der Praxis bewährt hat sich bei mir als Keyboarder die folgende Aufteilung:

Kanal 1: eigenes Instrument (in meinem Fall Keyboards)
Kanal 2: z. B. Schlagzeug/Bass
Kanal 3: z. B. Gitarre
Kanal 4: z. B. Gesang

Arbeitet man nicht mit In Ear Monitoring, sondern mit einer eigenen Monitorbox, ist folgende Aufteilung empfehlenswert:

Kanal 1: eigenes Instrument (in meinem Fall Keyboards)
Kanal 2: z. B. Bass
Kanal 3: z. B. Gitarre
Kanal 4: z. B. Bass

In der Regel ist das Schlagzeug auf kleinen bis mittleren Bühnen ohnehin das Instrument, das die Gesamtlautstärke definiert, sodass eine Verstärkung auf der eigenen Monitorbox gar nicht notwendig ist. Selbst beim In Ear Monitoring habe ich bei lauten Schlagzeugern darauf verzichtet, mir einen Mix der Drums für mein Monitormischpult geben zu lassen. Entweder war das Schlagzeug aufgrund meiner Ambience-Bohrungen der Hearsafe Concha 2 IEM-Hörer ohnehin laut genug oder als Übersprechen laut über die Gesangsmikrofone zu hören.

Personal Monitoring mit dem Behringer Flow 8 und LD Systems MEI1000 G2 In Ear Funksystem

Personal Monitoring mit dem Behringer Flow 8 und LD Systems MEI1000 G2 In Ear Funksystem

Der Kanal 1 wurde für das eigene Signal ausgewählt, weil er auch blind gut zu erreichen ist. Es ist immer der Kanal ganz links am Mischpult und ich muss nicht den Blick vom Instrument oder Publikum (oder den Noten) abwenden, um mich kurz selbst lauter oder leiser zu machen.

Ein sehr gutes Mischpult für das Mischen von Instrumentengruppen ist das Behringer Flow 8 Digitalpult. Dieses kompakte Digitalpult verfügt über vier symmetrische XLR-Eingänge und zwei weitere Stereokanäle mit symmetrischen Klinkenbuchsen. Kompressoren, gute EQs und gute Effekte runden die Ausstattung ab. Kleine digitale Mischpulte, die sich prima für solche Aufgaben eignen, findest du in dieser Übersicht.

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Behringer Flow 8
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Signalsplit für das Mischen von Instrumentengruppen

Der Signalsplit für diese Art des Personal Monitorings ließ sich mit etwas Vorausplanung sehr leicht verwirklichen:

Der Gesang kommt als AUX-Mix vom FoH-Pult. Gleiches gilt für die Gitarre(n). Den Bass habe ich direkt an der DI-Box des Bassisten oder alternativ an einem DI-Ausgang seines Verstärkers abgegriffen. Passive DI-Boxen sind nicht teuer und zur Not hatte ich eine eigene in der Tasche, die im Zweifelsfall genutzt werden konnte. Mein eigenes Instrument (Keyboards) habe ich ebenfalls entweder über den Klinkenausgang der DI-Box abgegriffen oder über einen alternativen Ausgang an meinen Keyboards selbst.

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Palmer PAN 01
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Für Signale, die mit einem Mikrofon abgenommen werden, wie zum Beispiel Gesang oder auch die Gitarre, habe ich auf den AUX-Send des FoH-Pults zurückgegriffen. Dazu gab es im Technical Rider einen Vermerk für meinen Monitormix:

2x AUX für Personal Monitoring: AUX 1 nur Gesang, AUX 2 nur Gitarre

Auf diese Weise wusste der FoH-Techniker Bescheid. Bei meiner Ankunft lagen in der Regel schon zwei XLR-Leitungen für mein Personal Monitoring Mischpult für mich bereit und das Routing war entsprechend vorbereitet.

Personal Monitoring Behringer Flow 8 Digitalpult

Die für den Personal Monitormix benötigten Signale kommen teilweise aus der DI-Box der Instrumente, teilweise als AUX-Mix vom FoH-Pult und werden dann vom Musiker mit seinem Personal Monitoring Mischpult selbst gemischt

Möchte man als Musiker nicht mit In Ear Monitoring arbeiten, sondern lieber mit einem Wedge, sollte man das dem zuständigen Techniker ebenfalls vorher mitteilen und zum Beispiel im Technical Rider entsprechend vermerken. Dieser weiß dann, dass er die Monitorbox nicht an sein eigenes Pult bzw. die damit verbundene Stagebox anschließen muss, sondern auch hier nur das Kabel für das Personal Monitoring Mischpult bereitzustellen hat. Sollten dazu Adapter benötigt werden, weil zum Beispiel das eigene Mischpult nur symmetrische Klinkeneingänge- und -ausgänge besitzt und keine XLR-Buchsen, bringt man diese besser selbst mit (inklusive Ersatzadapter).

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pro snake TPA 1003 FJ
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pro snake TPA 1003 MJ
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Personal Monitoring für die gesamte Band

Digitales Rack-Mischpult als Monitormischpult

Sollen noch mehr Instrumentengruppen oder sogar Einzelsignale für das Personal Monitoring zur Verfügung stehen, wird es für einen einzelnen Musiker zu aufwändig. Für diesen Fall ist es sinnvoll, die komplette Band mit Personal Monitoring auszustatten. Das ist preisgünstiger und einfacher, als die meisten Bands denken. Der einfachste und günstigste Weg führt über ein digitales Mischpult mit einer ausreichenden Zahl an Mix-Bussen, um alle Musiker zu versorgen.

Personal Monitoring Band Digitalpult Behringer X32 mit Stagebox S32

Für das Personal Monitoring größerer Bands eignet sich zum Beispiel das Behringer X32 Rack Digitalpult. Zusammen mit der Behringer S32 Stagebox lässt sich ein Digitalsplit von 16 Signale verwirklichen. Wird ein FoH-Pult mit AES50 verwendet, ist auch eine direkte Einbindung ins AES50 Netzwerk möglich.

Behringer X32 Rack als Monitormischpult

Ein Mischpult, das sich hervorragend für diesen Zweck eignet, ist zum Beispiel das Behringer X32 Rack. Mit seiner hohen Anzahl an 16 Mix-Bussen plus 16 P16 Ultranet-Bussen stehen mehr als genug Möglichkeiten zur Verfügung, um selbst größere Bands mit Personal Monitoring zu versorgen. In Verbindung mit einer S32 Stagebox im Rack stehen zusammen mit den internen Ausgängen des Behringer X32 Rack genügend Routing-Möglichkeiten zur Verfügung, um nicht die Mix-Busse für den Personal Monitor Mix auszuspielen, sondern auch die Eingangssignale digital zu splitten und auf die FoH-Konsole zu geben. Möchte man das noch erweitern, könnte man mit einem Midas DN4816-O StageCONNECT Interface weitere 16 Ausgänge hinzufügen, indem man das Midas DN4816-O an den P16 Ultranet-Port des X32 Rack anschließt.

Personal Monitoring mit dem Behringer X32 Rack, Behringer X-Touch Controller und LD Systems MEI 1000 G2 In Ear Funkstrecken

Mein Standardsystem für größere Veranstaltungen: Das Behringer X32 Rack Digitalpult wird über einen Behringer X-Touch Controller zum schnellen Erstellen des Grundmix aller Musiker gesteuert. Jeder Musiker verwaltet dann seinen persönlichen Mix über die MX-Q App. Als Funkstrecken kommen LD Systems MEI 1000 G2 und günstige Behringer Kopfhörerverstärker zum Einsatz. Die Behringer S32 Stagebox ermöglicht auch den ggf. benötigten Digitalsplit der Eingangssignale.

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Behringer X32 Rack
Behringer X32 Rack
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Personal Monitor Mix über App

Den persönlichen Monitormix realisiert man dann zum Beispiel mit einem Smartphone oder Tablet, die sich mit einem an das X32 Rack angeschlossenen WLAN-Router verbinden. Über Apps wie MX-Q können dann die Musiker auf ihren eigenen Mix-Bus zugreifen und ihren individuellen Monitormix erstellen. Da Smartphones und Tablets ohnehin in Besitz der meisten Musiker und die Apps kostenlos sind, ist das die günstigste Lösung.

Personal Monitoring mit App Fernsteuerung des Digitalpults

Fernsteuerung des Digitalpults für das Personal Monitoring mit der MX-Q App für die Behringer X32-Plattform

Ultranet und Behringer Powerplay P16-M Personal Mixer

Eine weitere Möglichkeit wäre, statt der Mix-Busse die Ultranet-Busse des Behringer X32 Rack zu verwenden. Der Behringer Powerplay P16-M Personal Mixer wird per Ethernet-Kabel mit dem P16 Ultranet-Port des Behringer X32 Rack verbunden und hat somit Zugriff auf 16 Signale, die diesen Bussen zugeordnet werden. Diese lassen sich mit dem Behringer Powerplay P16-M Personal Mixer von den Musikern mischen und sogar ein EQ steht zur Verfügung. Der Kopfhörer oder die aktive Monitorbox werden dann direkt an den Behringer Powerplay P16-M angeschlossen.

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Behringer Powerplay P16-M Personal Mixer
Behringer Powerplay P16-M Personal Mixer
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Midas DP48 Personal Monitor Mixer

Die deutlich teurere, aber ungleich flexiblere Lösung führt über den Midas DP48 Personal Monitor Mixer, der direkt die Signale aus dem AES50 Netzwerk des Behringer X32 Rack abgreift und außerdem Zugriff auf die Mix-Busse hat. Über den Midas DP48 Personal Monitor Mixer ist es möglich, IEM-Sender mit einem X32 Rack in einem Rack zu verstauen. Die Musiker mischen ihr Signal mit dem Midas DP48 genauso, wie sie es mit einer App machen würden. Zwei Musiker können sich ein DP48 teilen. Es ist über den Midas DP48 Personal Monitor Mixer sogar möglich, ein Stereosignal ins AES50 Netzwerk einzuspeisen und dann am Behringer X32 Rack abzugreifen.

Einen Test des Midas DP48 Personal Monitor Mixers findet ihr hier.

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Midas DP48
Midas DP48
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Günstiges Personal Monitoring: Behringer X Air XR18 Digitalpult

Ein sehr günstiger Einstieg ins Personal Monitoring für kleinere Bands mit bis zu sechs oder sieben Musikern führt über das Behringer X Air XR18 Digitalpult oder die Midas Version MR18. Der Stagebox-Mixer ist ideal für das Personal Monitoring und verfügt über viele Features des deutlich teureren X32 Rack. 18 Eingänge lassen sich auf sechs Aux-Busse und den Main L/R-Bus routen. Das Behringer X Air XR18 Digitalpult besitzt außerdem einen P16 Ultranet Anschluss, der entweder für das Personal Monitoring mit dem Powerplay P16-M Personal Mixer verwendet werden kann oder über den 16 weitere Ausgänge mit einem Midas DN4816-O StageCONNECT Interface für einen Digitalsplit der Eingangssignale hinzugefügt werden.

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Behringer X Air XR18
Behringer X Air XR18
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Midas DN4816-O
Midas DN4816-O
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Gerade diese Variante ist sehr komfortabel und macht kleinere Bands auf Anhieb unabhängig vom FoH-Pult. Statt auf analoge Splitter zu setzen, routet man in der X Air Edit Software jeden Eingang auf einen Ultranet-Ausgang. An den 16 Ausgängen des Midas DN4816-O StageCONNECT Interface stehen diese nun dem FoH-Techniker zur Verfügung. Der persönliche Monitormix der Musiker wird dann über die sechs Aux-Busse und bei Bedarf über den Main L/R-Bus erstellt.

Personal Monitoring mit Digitalpult Behringer X Air XR18 und analogem Split

Mein erstes Personal Monitoring System für Band und Chor bestand aus einem Behringer X Air XR18 Digitalpult und damals noch analogen Splittern. Heute lässt sich das über das MIDAS DN4816-O StageCONNECT Interface digital und günstiger verwirklichen.

Für jeden Aux-Bus steht ein EQ und ein Kompressor zur Verfügung. Für die Eingangssignale hat man die Auswahl aus vier FX Engines, die entweder als Send-Effekte oder Insert-Effekte genutzt werden können. Hier freut man sich über die vom X32 bekannten hochwertigen Effektalgorithmen.

Die Musiker erstellen ihren persönlichen Mix mithilfe der kostenlosen App von Behringer oder Midas. Auch Third Party Apps sind in den meisten App Stores verfügbar.

Der Behringer X Air XR18 Digitalmischer kostet aktuell 635,- Euro Das Midas DN4816-O StageCONNECT Interface kostet 369,- Euro. Für einen Gesamtpreis von 1.004,- Euro bekommt man ein leistungsfähiges Personal Monitoring System, das kaum Wünsche übrig lässt.

Ganz nebenbei kann die Band in Verbindung mit einem Laptop noch ihre Live-Show aufzeichnen, denn das Behringer X Air XR18 Digitalpult besitz ein integriertes Audiointerface, mit dem sich alle Kanäle aufzeichnen lassen. Bands, die mit Backing-Tracks arbeiten, können darüber auch ihre Backing-Tracks abfeuern und z. B. über den Main Out ans FoH-Pult schicken, während sie selbst den Klick auf dem IEM-System hören.

Bühnenmonitore oder In Ear Monitoring?

Die zwei oben gezeigten Beispiele funktionieren selbstverständlich sowohl mit Bühnenmonitoren als auch für das In Ear Monitoring. Gemischte Systeme sind natürlich ebenfalls möglich.

Personal Monitoring mit Bühnenmonitor

Personal Monitoring mit Bühnenmonitor

Einen günstigen Einstieg ins In Ear Monitoring empfehlen sich Kopfhörerverstärker wie zum Beispiel das Behringer Powerplay PM1 Mini-Bodypack, der Behringer Powerplay P2 Kopfhörerverstärker oder das Bodypack Behringer Powerplay P1 für 59,- Euro. Auch andere Hersteller haben ähnliche Produkte im Programm. Insbesondere für Musiker, die sich wenig auf der Bühne bewegen (können) wie Keyboarder oder Drummer, empfiehlt sich so eine kabelgebundene Lösung als Alternative zum kabellosen In Ear Monitoring.

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Behringer Powerplay P2
Behringer Powerplay P2
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Behringer Powerplay PM1
Behringer Powerplay PM1
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Kabellose günstige Einstiegssysteme gibt es beispielsweise von LD Systems. Weit verbreitet ist das LD Systems MEI 1000 G2 System. Mit einem Sender und zwei Bodypacks lassen sich bereits zwei Musiker versorgen. Ein solches Bundle liegt aktuell bei 575,- Euro. Eine Alternative ist das günstige LD Systems U308 IEM für 215,- Euro pro Strecke oder das LD Systems U508 IEM für 398,- Euro. Auch für das U508 IEM lässt sich ein zweiter Bodypack Receiver kaufen, sodass zwei Nutzer sich einen Sender teilen können. Alle Systeme funken im freien 823-832 MHz und 863-865 MHz UHF-Bereich und können anmeldefrei genutzt werden.

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LD Systems MEI 1000 G2 Bundle
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LD Systems U308 IEM
LD Systems U308 IEM
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LD Systems U508 IEM
LD Systems U508 IEM
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Gute Einstiegshörer für das IEM sind die Shure SE215-CL Hörer. Diese habe ich über viele Jahre selbst benutzt, bevor ich mir dann Hearsafe Concha2 habe anpassen lassen. Der gute Klang und der Tragekomfort haben mich bei den Shure SE215-CL Hörern überzeugt.

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Shure SE215-CL
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(2730)

Achtung, Feedback!

Etwas mehr Sorgfalt ist beim Verwenden von Personal Monitoring mit Bühnenmonitoren gefordert: Anders als beim In Ear Monitoring besteht bei der Verwendung von Bühnenmonitoren immer die Gefahr von Rückkopplungen. Wer hier unbedacht in seinem Personal Mix die Mikrofonkanäle bis auf Anschlag aufzieht, darf sich über ein Pfeifkonzert nicht wundern. Ein sorgfältiger Monitorcheck ist deshalb unbedingt erforderlich. Digitalpulte wie das Behringer X Air XR18 oder X32 Rack besitzen für die Mix-Busse einen eigenen EQ, den man einsetzen kann, um die Situation notfalls etwas zu entschärfen. Auch eine geschickte Aufstellung der Monitore unter Berücksichtigung der Richtcharakteristik der Mikrofone und bei sich bewegenden Sängern Vorsicht hinsichtlich der Bühnen-Performance helfen dabei, die Rückkopplungsgefahr massiv zu senken. Da Musiker beim Spielen plötzlich auftretende Rückkopplungen über die Bühnenmonitore nicht sofort beheben können, ist es unbedingt erforderlich, sich mit der Materie auseinanderzusetzen und den Monitor-Soundcheck gewissenhaft durchzuführen.

Schlussbemerkung

Personal Monitoring ist eine feine Sache und wer sich einmal daran gewöhnt hat, möchte nicht mehr zurück. Bands, die nicht den Luxus haben, mit einem Monitormischpult und entsprechendem Monitortechniker zu arbeiten, bekommen mit Personal Monitoring endlich die Chance auf einen vernünftigen Monitormix – sofern man sich mit der Materie auseinandersetzt und den Einsatz der erforderlichen Technik auch übt. Das geht sehr gut im Proberaum, indem man das System auch für die Probenarbeit einsetzt.

Musiker, die öfter mal in verschiedenen Besetzungen unterwegs sind und auf Personal Monitoring nicht verzichten möchten, finden mit den oben genannten Vorschlägen prima Lösungen für die Umsetzung.

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Forum
  1. Profilbild
    Faro

    Ja, da hat sich leider bis heute nichts geändert. Der Vorhang geht auf, ich betrete voller Tatendrang die Bühne und die Monitore, welche noch vor 3 Stunden beim Soundcheck alles gegeben haben, machen sich durch „Schweigen“ bemerkbar. Es ist jedesmal eine Katastrophe.
    Heute spiele ich nur noch gelegentlich als Aushilfe in einer Partyband. Nur für diesen Zweck habe ich mir mein eigenes Monitorsystem installiert!

    • Profilbild
      Markus Galla RED

      @Faro Das ging mir ganz genauso. Ich erinnere mich noch an meinen ersten Gig als Keyboard Sub. Der mir zur Verfügung gestellte HK Audio Monitor war für die Bühnenlautstärke des Drummers neben mir vollkommen unterdimensioniert. Nach knapp 1.5 Stunden hat er dann den Geist aufgegeben und ich musste die nächste Stunde im Blindflug über die Bühne bringen. Die nächsten Gigs im Anschluss hatten zwar besseres Material, aber es nützt nichts, wenn Bassist und Drummer beim Soundcheck noch nicht mit Vollgas spielen, dann aber ab der ersten Nummer alles geben und man selbst auf der Strecke bleibt. Das wilde Gestikulieren in großen Hallen oder Theatern kommt bei einer Tribute Show dann auch nicht so gut an. Da kam dann der Behringer Flow 8, den ich damals zum Testen als Prototypen erhalten habe, gerade recht. Und es war wirklich leicht, das umzustricken. Ich hatte von da an immer einen gleichbleibenden Sound und durch meine Custom IEMs sogar noch den dringend benötigten Gehörschutz bei dem Inferno, das der Drummer neben mir stets erzeugt hat.

  2. Profilbild
    mhagen1

    Vielen Dank für den sehr guten Beitrag zu diesem leider oft unterschätzten Thema! Gutes Personal Monitoring ist so wichtig für das Wohlbefinden der Musiker auf der Bühne. Es wirkt sich nach meiner Erfahrung direkt auf die Qualität der Darbietung aus.
    Ich möchte noch auf die Presonus StudioLive Series III Mischpulte hinweisen. Für dieses System gibt es recht preiswerte 16/2 Personal Monitor Mixer (Presonus Earmix 16M), die sich direkt an den digitalen Audiostream (AVB) des Pults anschließen lassen. Verwendet man den passenden AVB-Switch (Presonus SW5E), lassen sich diese Mixer auch gleich mit „Power over Ethernet“ versorgen, was den Verkabelungsaufwand sehr vereinfacht. Der Earmix verfügt u.a. über 3-Band-EQ, Limiter, Groups und einen Aux In. Es lassen sich sowohl In-Ear-Hörer als auch aktive Monitore anschließen. So kann man über physische Potis seinen eigenen Mix erstellen und auch speichern.

  3. Profilbild
    Mr. Smithers

    Danke für den Artikel! Der Monitorsound ist m.M.n. die Grundlage für ein gutes Spielgefühl und das Timing.
    Meine Band (6er Truppe mit 2x LeadVox, Drums, Bass/Vox, Git/Vox, Keys/Vox) fahren mit dem StudioLive III 24R das IEM mit 6 Stereo-Wegen. Bei kleineren Gigs (bis 200) wird durch einen zugebuchten Haus- und Hoftechniker auch der FOH betrieben. Und für größere Auftritte, bei denen externe Technik steht geben wir unsere Signale mittels Splitter ab.
    Wir haben uns sehr viel Mühe gemacht, um unseren IEM Sound (nahezu) perfekt hinzubekommen. Die Signale sind alle mit entsprechenden Mitteln sauber gepegelt, alle Sounds auf einem gleichbleibenden Level. Dazu haben wir auch einen Samstag geopfert und auf einer zur Verfügung stehenden Bühne alles getestet und ge-tweakt. Wir steuern mit 3 Tablets mit der App Mixingstation und der ganze Aufwand hat sich echt gelohnt. Ein guter und präziser Monitorsound pusht einfach die Gesamtperformance. Aus unserer Sicht ein weiterer Vorteil: Nur unser Drummer erzeugt „Bühnensound“ – Gitarre kommt vom Kemper, Bass von Boss.

    • Profilbild
      Markus Galla RED

      @Mr. Smithers So ist es. Gutes Monitoring benötigt Zeit, die aber gut investiert ist. Viele verstehen das nicht (auch FoH-Techniker nicht).

  4. Profilbild
    MatthiasH

    Wir haben gestern mit der Band die erste (General-)Probe mit Inear-System gehabt. Hierzu hatte ich allen Bandmitgliedern angepasste Hörer ab Abdruck+Scan hergestellt (Kosten für Elektronik und 3D-Drucker-Material pro Paar ca. 40 EUR plus Arbeitszeit). Lohnt sich wirklich, nicht nur finanziell :-).

    • Profilbild
      Markus Galla RED

      @MatthiasH Hi Matthias,
      das finde ich sehr interessant: Hast du nicht Lust, einen Leserartikel dazu zu schreiben? Das wird viele Leser wahnsinnig interessieren. Die Kosten für angepasste IEM-Hörer sind nach wie vor sehr hoch und eine Otoplastik mit dem 3D-Drucker selbst herzustellen wäre vor allem für diejenigen Interessant, die hochwertige nicht-angepasste Hörer haben. Man könnte sich ja dann einfach einen „Adapter“ dafür herstellen. Wahrscheinlich könnte man als Besitzer eines 3D-Druckers ein ganzes Geschäftsmodell damit aufziehen :-)

      • Profilbild
        MatthiasH

        @Markus Galla Boah, ich habe doch noch meinen „overtone f*ckery“ Artikel Teil 2 in der Pipeline und da schon so gar keine Lust auf die AMAZONA-Eingabemaske. Nach Einreichung nicht selbst nochmal Hand anlegen zu können, um inhaltliche oder Formatierungsfehler auszubügeln, geht für mich so gar nicht.

        Das Erstellen der 3D-Modelle ohne spezielle Software ist schon noch sehr aufwändig und erfordert einschlägige Skills. Ich wollte mal ein Tutorial für Rhino3D mitfilmen (screencapture), was vielleicht hier dann auch von Interesse sein könnte.

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