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Test: LD Systems U500 IEM In-Ear System

Lang erwartetes und erschwingliches In-Ear Monitoring System

17. Dezember 2020
Test LD Systems U500 IEM In-Ear System

LD Systems U500 In-Ear Monitoring System

Nun ist es endlich erhältlich: Das LD Systems U508 IEM In-Ear Monitoring System ist der lang erwartete Nachfolger des beliebten LD Systems MEI 1000 G2. Mit aktualisierten und neuen Features passen LD Systems das sehr erschwingliche Gerät den aktuellen Erfordernissen auf der Bühne an. Wir haben uns das LD Systems U508 IEM näher angeschaut und natürlich auch mit dem Vorgänger verglichen.

LD Systems U500 IEM Serie

Die LD Systems U500 IEM Serie ist die logische Fortsetzung der vor einiger Zeit eingeführten U500-Funkstrecken, die im Test mit modernen Features und gutem Sound punkten konnten. Mit der U300 IEM und U500 IEM Serie schaffen LD Systems aktualisierte Nachfolger der MEI 100 G2 und MEI 1000 G2 IEM Systeme. Die MEI-Serie ist für viele Musiker treuer Begleiter auf der Bühne, macht sie IEM-Sound doch für alle erschwinglich.

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Die LD Systems U500 IEM Serie bietet eine Fülle an neuen Features:

  • Hohe Reichweite (bis zu 100 Meter)
  • Wählbare Sendeleistung: 5, 10, 30 Milliwatt ERP
  • Kontrastreiches OLED-Display
  • Dreiband-EQ mit parametrischen Mitten
  • 10 Presets inklusive Vergabe von Nutzernamen
  • 96 Kanäle
  • Infrarot-Synchronisation zwischen Sender und Empfänger
  • Mono, Stereo und Focus Betriebsarten
  • Dreistufig schaltbare Rauschsperre am Bodypack
  • Schaltbarer Limiter
  • Bis zu 12 Systeme sind gleichzeitig einsetzbar
  • Frequenzgang von 40 Hertz bis 16.000 Hertz
  • 88 Dezibel Dynamik
  • Störabstand über 95 Dezibel bei einem Klirrfaktor < 0.3 Prozent
  • Niedriger Stromverbrauch mit bis zu 10 Stunden Laufzeit mit zwei AA-Batterien
  • Neues und zeitgemäßes Design

Lieferumfang

Das LD Systems U500 IEM System wird in einem stabilen Kunststoffkoffer ausgeliefert. Mitgeliefert wird in der Variante U500 HP ein IEM-Kopfhörer samt Transporttasche. Wie bereits bei der MEI 1000 G2 liegt auch der LD Systems U500 Serie ein passendes Umbauset für den Rackeinbau bei. Angesichts der Tatsache, dass man bei anderen Herstellern dieses für nicht gerade wenig Geld optional erwerben muss, mehr als nur eine kleine Beigabe.

LD-Systems-U500-IEM_Koffer

Ein stabiler Kunststoffkoffer gehört zum Lieferumfang

LD-Systems-U500-IEM_Koffer_innen

Enthalten ist nicht nur der Sender und Empfänger samt Antennen, sondern auch ein Umbau-Set für den Rackeinbau sowie Batterien. In der HP-Variante gehören noch einfache IEM-Hörer dazu

Vor dem Kauf entscheiden: Welcher Frequenzbereich?

Das LD Systems U500 IEM System ist in mehreren Frequenzbereichen erhältlich. Die letzte Ziffer der Bezeichnung U50x steht dabei für den betreffenden Frequenzbereich: Das U505 IEM verwendet den Bereich von 584-608 Megahertz, das U506 arbeitet bei 655-679 Megahertz und das U508 in den beiden freien und kostenlos verfügbaren Bereichen von 863-865 sowie 823-832 Megahertz. Demnächst erhältlich sein werden außerdem zwei weitere Bereiche von 470-490 Megahertz und 514-542 Megahertz. Damit sind auch professionelle Anwender gut gerüstet für die Zukunft, denn immer mehr Frequenzbereiche müssen dem Mobilfunk und mobilen Internet weichen. Aktuell gilt deshalb: Je tiefer, desto besser, oder die freien Bereiche von 863-865 und 823-832 Megahertz nutzen.

LD Systems U500 IEM: Auf den ersten Blick

Die Antenne des LD Systems U500 IEM Senders ist über einen BNC-Anschluss mit dem Sender verbunden. Endlich wird auch die Antenne des Empfängers eingeschraubt und kann somit einfach ausgewechselt werden, wenn sie defekt ist. Leider ist das beim Vorgänger LD Systems MEI 1000 G2 nicht der Fall. Die einfachen Drahtantennen werden nach kurzer Zeit labberig und fallen nach unten. Der Empfang leidet darunter. Eine per Schraubverschluss auswechselbare Antenne wäre auch hier eine professionellere Lösung gewesen, da ein Defekt der Antenne gleich den kompletten Empfänger unbrauchbar macht. Schön, dass man bei LD Systems diesbezüglich reagiert hat.

LD-Systems-U500-IEM_Antenne

Der neue Receiver mit abschraubbarer Antenne

Ansonsten hat sich nicht allzu viel verändert: Zwei Combobuchsen sorgen für den symmetrischen wie asymmetrischen Anschluss per XLR oder Klinke an ein Mischpult oder eine Stagebox. Ein externes Netzteil versorgt den Sender mit Strom, zwei AA-Batterien den Empfänger. Der Sender besitzt auf der Front das bereits erwähnte OLED-Display, einen Betriebsschalter, den Infrarotsender, einen Push-Regler sowie einen regelbaren Kopfhörerausgang samt Level-Regler.LD-Systems-U500-IEM_Produktfoto

Der Empfänger verabschiedet sich endlich vom aufklappbaren Batteriefach des MEI 1000 G2 Systems und arbeitet nun mit einer Art Schublade. Geblieben ist leider das Kunststoffgehäuse. Auch der Empfänger kommt mit einem OLED-Display daher, der Infrarot-Schnittstelle, einer Betriebs-LED für den RF-Pegel, dem Miniklinkenanschluss für den Ohrhörer und einem Regler für die Lautstärke, der den Empfänger auch ein- und ausschaltet. Die Menü- und Select-Tasten befinden sich unter der Abdeckung für das Batteriefach. Das ist gut so, denn so verstellt sich während einer wilden Bühnen-Performance nicht versehentlich etwas. Auf der Rückseite gibt es einen metallenen Gürtelclip. Dieser ist bei meinem MEI 1000 G2 Empfänger tatsächlich nach mehrjährigem Betrieb abgebrochen. Genauer gesagt ist das Plastik, das den Clip am Empfänger hält, spröde geworden und zerbröselt. Gut, dass LD Systems ein passende Tasche anbietet, die ohnehin empfehlenswert ist.

LD-Systems-U500-IEM_Vergleich

Endlich keine (große) Klappe mehr

LD Systems U500 IEM in der Praxis

Zunächst einmal gilt es, einen möglichst störungsfreien Frequenzbereich zu finden. Nach dem Einschalten des Senders zeigt das Display in der oberen Reihe den individuellen Nutzernamen und die Preset-Nummer. Darunter wird der AF-Pegel für das rechte und linke Eingangssignal als Peak-Meter gezeigt. Eine sorgfältige Aussteuerung ist für den störungsfreien Betrieb unabdingbar (siehe unten). Dass hier der Pegel getrennt für den rechten und linken Kanal angezeigt wird, hat seinen Grund, denn das System kann auch in der Mono- und Focus-Betriebsart genutzt werden, doch dazu später mehr.

Die untere Display-Reihe verrät uns die Gruppe, den Kanal und die Sendefrequenz, die sich dahinter verbirgt. Werden mehrere Geräte parallel eingesetzt, sollten Kanäle aus einer gemeinsamen Gruppe verwendet werden, da diese frei von Interferenzen miteinander agieren.

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LD-Systems-U500-IEM_Displays

Neue und sehr scharfe OLED-Displays, die sich auch aus großer Entfernung gut ablesen lassen

Dreht man am Encoder, springt das Display auf eine großformatige Volume-Anzeige. Hier kann der Pegel mit Werten von 0 bis 50 angepasst werden. Nach circa drei Sekunden kehrt das Display zur Hauptseite zurück. Ein Druck auf den Encoder erledigt das sofort. Von der Hauptseite aus gelangt man durch das Drücken auf den Encoder ins Systemmenü. Hier finden wir alle Einstellungen, die für den Betrieb wichtig sind.

Der erste Schritt besteht in der Auswahl einer Gruppe und eines Kanals. Beides geschieht unter dem Menüpunkt RF Settings. Eine manuelle Frequenzwahl ist ebenfalls möglich. Dort lässt sich auch die Sendeleistung erhöhen. Achtung! Bei kurzer Distanz zwischen Sender und Empfänger ist eine kleine Sendeleistung vorteilhafter und störungsfreier. Im Bereich von 863 bis 865 Megahertz sind zudem nur Sendeleistungen von 2 Milliwatt bis 10 Milliwatt erlaubt. Die beworbenen 30 Milliwatt stehen hier nicht zur Verfügung. Hat man Gruppe und Kanal eingestellt, überträgt man diese per IR Sync an den Empfänger. Dazu schaltet man diesen ein und hält ihn in kurzem Abstand (bis 10 Zentimeter) vor den Infrarot-Sender neben dem Display und startet die Synchronisierung. Fertig. Übertragen wird nicht nur die gewählte Sendefrequenz, sondern auch der individuelle Nutzername. Das ist praktisch, wenn man mehrere Systeme einsetzt, und spart Konfigurationsaufwand.

In den Audio-Settings des Senders lassen sich zudem Einstellungen am Input Gain für den rechten und linken Kanal getrennt vornehmen, der Limiter ein- und ausschalten sowie die Betriebsart (Mono/Stereo) ändern. Außerdem findet sich hier der erwähnte Dreiband-EQ. Die Bassfrequenz ist schaltbar. 60, 80 100 und 200 Hertz stehen zur Auswahl. Die maximale Anhebung oder Absenkung liegt bei ±15 Dezibel. Ähnlich arbeitet das Höhenband, welches sich zwischen 10, 12.5, 15 und 17.5 Kilohertz umschalten lässt. Eine Option für 17,5 Kilohertz leuchtet mir bei einer Bandbegrenzung bis 16 Kilohertz nicht ein. Nun gut, schauen wir uns das später in den Messungen an. Der Mid-EQ hat die Frequenzen 500, 1000, 1500 und 2500 Hertz zur Auwahl. Zusätzlich ist der Q-Faktor schaltbar: 0.5, 0.75, 1.00 und 1.25 sind die verfügbaren Werte, die festlegen, wie breit das Filter ins Geschehen eingreift: je kleiner, desto breiter die Bearbeitung.

Zuletzt lassen sich im Systemmenü noch ein individueller Nutzername vergeben, Presets speichern und laden, die aktuelle Software-Version abrufen, die Display-Helligkeit verringern/erhöhen und ein Panel Lock aktivieren, der das Bedienfeld gegen unbefugten Zugriff sperrt.

Receiver

Der Receiver bietet neben der typischen Gruppen-, Kanal- und manuellen Frequenzauswahl noch einige Spezialfunktionen, darunter die Rauschsperre (Squelch). Sie lässt sich in drei Stufen (Low, Mid, High) schalten. Auch am Receiver kann die Display-Helligkeit eingestellt werden.

Zwei Sonderfunktionen verbergen sich hinter Balance und Focus:

Die Funktion von Balance hängt von der Einstellung des Transmitters ab. Läuft der Transmitter im Mono-Modus, wird das Signal schon im Sender summiert. Balance schiebt dieses monofone Signal dann zwischen der rechten und linken Hörerseite hin und her. Anders hingegen arbeitet Balance im Stereo-Modus, wenn gleichzeitig Focus eingeschaltet ist:

Balance ändert dann das Verhältnis zwischen dem rechten und linken Kanal: so, als würde man das an einem Mischpult tun. Focus dient also in Verbindung mit dem Stereo-Modus und Balance dazu, zum Beispiel eine „More Me“-Funktion direkt im IEM-Empfänger zu realisieren. Ist Focus ausgeschaltet und der Stereo-Modus am Sender eingeschaltet, verschiebt Balance das Signal zwischen dem rechten und linken Kanal, so dass mit nur einem Sender und zwei Empfängern zwei unterschiedliche IEM-Mixes verteilt werden können, die dann jeweils monofon sind. Das spart Kosten und Aux-Wege am Pult, wenn den Musikern ein stereofoner IEM-Mix nicht so wichtig ist.

LD-Systems-U500-IEM_Vergleich

Alt und neu: LD Systems U500 IEM und MEI 1000 G2 im Direktvergleich

Vergleich mit LD Systems MEI 1000 G2 und Sennheiser EW G4 IEM

Seit vielen Jahren arbeiten wir mit LD Systems MEI 1000 G2 Systemen und versorgen damit fünf Musiker mit einem IEM-Mix. Die mitgelieferten Ohrhörer wurden in einigen Fällen gegen angepasste Custom IEM-Hörer ausgetauscht. Hier also ein kleiner Rückblick auf den Vorgänger des LD Systems U500 IEM, der im Fachhandel nach wie vor erhältlich ist:

Das LD Systems MEI 1000 G2 macht einen sehr guten Job, stellt aber Musiker der Tiefbass-Fraktion nicht zufrieden, insbesondere dann nicht, wenn der Bass mehr als vier Saiten besitzt. Die tiefsten Töne zerren unangenehm oder flattern. Das liegt am im Bassbereich eingeschränkten Frequenzgang des Systems im Vergleich zu teureren Systemen. Auch die damals gemessenen recht hohen THD (Total Harmonic Distortion) Werte spielten eine Rolle. Das später getestete und neue LD Systems U300 IEM machte eine etwas bessere Figur, wenn es um sehr tiefen Bass ging. Optimal ist es aber dennoch nicht. Ein zum Vergleich herangezogenes aktuelles Sennheiser EW G4 IEM reagierte da ganz anders als die LD Systems Vertreter. Der Frequenzgang ging bis hinunter in den tiefsten Keller und gab sich auch sonst technisch wie klanglich keine Blöße. Dass das Sennheiser-System mehr als das Dreifache kostet, darf jedoch nicht unerwähnt bleiben.

Wie schlägt sich nun das neue LD Systems U500 System im Vergleich? Messen wir zunächst einmal nach:

Messungen

LD-Systems-U500-IEM_Messungen

Die Frequenzgangmessung des neuen LD Systems U500 IEM Systems mit und ohne EQ. Das Filter bei 17,5 Kilohertz zeigt nur unterhalb der Filtereckfrequenz Wirkung, da der Frequenzgang der Funkstrecke nicht über 16.000 Hertz hinaus geht

Ohne EQ ist der Frequenzgang gerade und entspricht gut den Herstellervorgaben. Testweise habe ich mal das tiefste EQ-Band bei 60 Hertz und das höchste EQ-Band bei 17.5 Kilohertz um je 15 Dezibel angehoben. Das Ergebnis ist eindeutig: Die 60 Hertz zeigen eine deutliche Wirkung bei der eingestellten Frequenz und darüber hinaus, die 17.5 Kilohertz kommen jedoch am Receiver durch die Bandbegrenzung gar nicht erst an und wirken eher im viel tieferen Bereich.

Hier die Vergleichsmessungen, die ich zu den anderen drei Systemen angestellt habe:

LD Systems U308 IEM_Messungen

Gut und sehr günstig: Der Einstieg ins IEM mit dem kleinen Bruder des U500 Systems: Die U300 IEM-Reihe bietet einen guten Frequenzgang und klingt ordentlich

Die LD Systems U300 Reihe ersetzt die günstigen LD Systems MEI 100 Systeme und macht dabei einen außerordentlich guten Job, auch wenn man auf viele Features des U500 IEM verzichten muss.  Schaut man sich den Frequenzgang des Sennheiser EW G4 IEM an, der hier ohne jegliche Glättung dargestellt ist, wird schnell klar, warum Sennheiser Marktführer ist und das System erheblich mehr kostet:

Sennheiser EW G4 IEM_Frequency Plot

Der Frequenzgang des Sennheiser EW G4 IEM In-Ear Monitoring Systems

Das Sennheiser-System bleibt klarer Sieger, wenn es um den Frequenzgang und die Qualität der Übertragung geht. Minimales Rauschen, weiter Frequenzgang, keine wahrnehmbaren Verzerrungen. Das ist die Referenzklasse, für die man rund 1000 Euro investieren muss. Die Systeme von LD Systems damit zu vergleichen, ist also gewissermaßen unfair, aber es ist dennoch für den Kunden interessant zu wissen, wo gespart wird.

LD-Systems-U500-IEM_Vergleichsmessung_Sennheiser

Der direkte Vergleich des LD Systems U500 IEM zum wesentlich teureren Sennheiser EW G4 IEM. Nicht schlecht

Übertragungsqualität

Die Übertragungsqualität der neuen LD Systems Geräte ist gut. Nicht mehr, nicht weniger. Während das MEI 1000 G2 aufgrund der fehlenden Rauschsperre für Zwitscher- und Rauschorgien sorgt, wenn man sich zu nah am Sender befindet (oder zu weit weg), macht das LD Systems U500 System eine erheblich bessere Figur. Die in drei Stufen schaltbare Rauschsperre macht einen sehr guten Job. Sie spricht zwar nicht so schnell an wie die des Sennheiser-Systems, dennoch gehören die nervigen Geräusche in Spielpausen der Vergangenheit an. Ein dicker Pluspunkt für das LD Systems U500. Ebenfalls auffällig sind die geringeren Verzerrungen im tieffrequenten Bereich. Bassisten werden hier schon eher glücklich als mit dem MEI 1000 G2.

Klang

Hinsichtlich des Klangs gibt sich das LD Systems U500 IEM im Vergleich zum MEI 1000 G2 eher neutral. Beim ersten Hören fehlten mir die Bässe und es klang etwas steril mit meinen angepassten Hearsafe In Ear Hörern. Aber: Der Dreiband-EQ macht einen tollen Job und mit zwei Handgriffen war ein sehr guter Sound erstellt. Dieser ist etwas transparenter als der des MEI 1000 G2. So muss das sein. Der Nachteil des MEI 1000 G2 ist nämlich, dass man zur Anpassung des Klangs an die eigenen Hörer und Hörgewohnheiten zwingend auf einen EQ im Mischpult-Bus zurückgreifen muss. Der Sound ist zwar beim ersten Hören etwas druckvoller und gefälliger als beim U500 IEM, aber das ist nicht bei allen Hörern so. Bei einigen ist er zu dumpf, bei anderen hingegen zu flach. Es passt halt nicht immer. Das ist beim LD Systems U500 IEM anders: Der Sound beginnt neutral und lässt sich mit dem EQ wunderbar formen und anpassen. Den Bus-EQ am Digitalpult konnte ich ausgeschaltet lassen. Das ist der zweite Pluspunkt für das LD Systems U500 IEM.

Der dritte Pluspunkt ist die Übertragung der Sendefrequenz und des Namens per Infrarot. Das erleichtert den Alltag ungemein. Keine Aufkleber mehr auf den Empfängern, wenn mehrere im Einsatz sind. Kein manuelles Abgleichen der Gruppen und Kanäle mehr. Vielen Dank, LD Systems!

Was fehlt?

Einige Schattenseiten gibt es leider auch: Der Kopfhörerverstärker im Empfänger rauscht deutlich. Um das zu minimieren, sollte tunlichst gut ausgesteuert werden. Das Pult darf ruhig einen ordentlichen Pegel am Bus-Ausgang liefern. Ist dann die Aussteuerung am U500 Sender gut, benötigt man am Empfänger nicht so viel Verstärkung und das Rauschen hält sich in annehmbaren Grenzen. Wer hier allerdings den Pegelsteller voll aufreißt, darf sich über den Orkan auf den Hörern nicht wundern. Es wäre schön, wenn LD Systems an dieser Stelle etwas nachbessern würden. Drei bis vier Euro mehr für ein vernünftiges Bauteil würden Wunder wirken.

Ein weiterer Nachteil ist die fehlende RF-Pegelanzeige. Ich wüsste nämlich bei der Kanalsuche wirklich gern, was auf dem Frequenzband gerade so los ist. Da es keinen Frequenz-Scan gibt, ist das oft die einzige Möglichkeit, ohne Zusatz-Hardware einen unbenutzten und störungsfreien Kanal zu finden. Erneut würde ich mich über ein Update bei einer späteren Revision freuen.

Im direkten Vergleich zum Sennheiser EW G4 IEM verzichtet man auf einige Features, darunter auch die Fernüberwachung über einen Computer per Ethernet-Schnittstelle. Die Sendeleistung ist geringer als beim Sennheiser EW G4 IEM, das mit 10/30/50 Milliwatt sendet. Außerdem gibt es einen Frequenz-Scan, Ladekontakte am Receiver für die optionalen Akkus und einiges mehr. Sennheiser will und muss eben auch Techniker im Tour-Betrieb ansprechen, während das LD Systems U500 IEM System sich eher an die Musiker richtet, die für wenig Geld auf In-Ear Monitoring umsteigen möchten.

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Fazit

Das LD Systems U500 IEM ist ein längst überfälliges Update des bekannten LD Systems MEI 1000 G2 und bringt lang ersehnte Features wie die abnehmbare Antenne am Receiver, IR Sync Option, Namensvergabe für Sender und Empfänger, Presets, einen guten Dreiband-EQ und endlich einen dreistufigen Squelch, um nervige Geräusche, die durch die Funkübertragung entstehen, zu unterdrücken. Die neuen OLED-Displays sind gestochen scharf und auch aus großem Abstand abzulesen. Schön, dass LD Systems nicht am Zubehör gespart haben: Nach wie vor wird das LD Systems U500 IEM in einem stabilen Koffer und einem kompletten Umbau-Set für den Rackeinbau geliefert. Und der Preis? Der ist mit 339 Euro nach wie vor unschlagbar günstig. Für 399 Euro gibt es das U500 HP Set mit Ohrhörern.

Plus

  • Preis
  • Verarbeitung
  • Klangqualität
  • viele Features gemessen am Preis
  • Lieferumfang

Minus

  • Kopfhörerverstärker rauscht bei hohem Pegel

Preis

  • ab 339 Euro (U508 IEM)
  • 399 Euro (U508 IEM HP)
  • Hinweis: Der Preis unterscheidet sich je nach Frequenzband
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Forum
  1. Profilbild
    harp

    Toller Test, danke! Gerade der detaillierte Vergleich zum Sennheiser-System war sehr aufschlussreich.

  2. Profilbild
    dr noetigenfallz

    Gibt es zufällig jemanden, der etwas über den Klang der mitgelieferten Kopfhörer sagen kann? Das würde mich noch interessieren.

    • Profilbild
      Markus Galla RED

      @dr noetigenfallz Die mitgelieferten Ohrhörer sind nur Durchschnitt und sollten möglichst ersetzt werden. Ich nutze angepasste Ohrpassstücke von Hearsafe und die HS2-Hörer des Herstellers. Davor habe ich anstelle der mitgelieferten LD Hörer Shure SE215 oder so genutzt. Die sind nicht teuer, klingen aber erheblich besser als das, was dem System beiliegt. Ich würde das System deshalb gleich in der Variante ohne Ohrhörer kaufen und mir das Geld sparen, auch wenn es nicht viel ist.

  3. Profilbild
    liquid orange AHU

    Ich habe mir erst gerade den U305 zugelegt und bin schon etwas erschrocken wie stark das Teil rauscht. Wenn alle Synties Krach machen merkt man es nicht, aber bei leiseren Klängen ist es echt störend. Klanglich bin ich sonst zufrieden, als Kopfhörer nutze ich den Audio Technica ATH-E70.
    Am meisten Freude hat aber meine Familie da jetzt mehr Ruhe in der Hütte ist…

    Gibt es Vergleiche zwischen den Geräten betreffend den Rausch-Problemen?

    • Profilbild
      Markus Galla RED

      @liquid orange Ich habe den Test für Amazona nicht gemacht. Vielleicht mal nachlesen, was da zum Thema „Rauschen“ steht. Ich hatte das kleinere U30x-System aber vor einigen Monaten für die Tools4Music zum Test hier. Es rauscht ungefähr auf dem Niveau der alten LD Systems MEI-Serie. Wichtig ist: Das U305 hat wie die MEI-Serie keinen Squelch und dadurch wird das Rauschen in Spielpausen nicht abgesenkt. Was für alle LD Systems Geräte gilt: Der Pegel am Eingang muss stimmen! Ist der Pegel am Eingang zu gering und man muss am Empfänger die Lautstärke aufreißen, rauscht es stark.

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