Fritz Lang lässt grüßen
Die Macher der vorliegenden Orchester-Library METROPOLIS ARK 1 haben den Titel für ihre Library nicht zufällig gewählt, sondern beziehen sich damit wirklich explizit auf den gleichnamigen Film des Visionärs Fritz Lang von 1927.
Im Pressetext der deutschen Firma heißt es daher:
„METROPOLIS ARK I is inspired by a cinematic monument from 1927 – The first ever epic science fiction motion picture of our time. A Berlin original which inspired us to preserve all its strength, greatness and bold exceptionalism in a monumentally powerful collection to bring it back into the latest cinematic soundtrack productions.“
Das hat uns natürlich extrem neugierig gemacht, gilt das Original heute schließlich als einer der bedeutendsten Werke der Filmgeschichte, obwohl er bei seinem zeitgenössischen Publikum sowie bei den Kritikern seiner Zeit durchgefallen war.
METROPOLIS – DER FILM
Im Wandel der Zeit wurde METROPOLIS vollständig rehabilitiert und als erster Film überhaupt in das „Weltdokumentenerbe der UNESCO“ aufgenommen.
Der expressionistische Klassiker hatte in allem gigantische Maßstäbe gesetzt. Er war nicht nur der teuerste Film seiner Zeit, sondern auch seine Produktionszeit ist selbst nach heutigen Maßstäben noch rekordverdächtig. 310 Tage und 60 Nächte dauerten alleine die Dreharbeiten – und wir sprechen hier von einem Stummfilm!
Womit wir beim springenden Punkt wären. Es ist nämlich gar nicht so einfach festzumachen, von welcher musikalischen Fassung sich die Macher der Library inspirieren ließen. Bereits bei seiner Uraufführung in Berlin wurde das damals zweieinhalbstündige Werk von einem großen Orchester musikalisch live begleitet. Die Partitur zu METROPOLIS des Komponisten Gottfried Huppertz gab es seinerzeit nur handschriftlich und wurde erstmals 60 Jahre nach der Uraufführung erneut aufgeführt. Hinzu kommen diverse Klavierbearbeitungen (denn nicht jedes Kino konnte sich für seine Vorstellungen ein Orchester anmieten), eine Partitur für kleines Orchester, zahlreiche obskure Vertonungen verschieden restaurierter Versionen und die quälende Pop-Version, mit der Giorgio Moroder in den 80ern den Film förmlich vergewaltigt hatte.
Sei’s drum, trommeln ist erlaubt und so freuen wir uns jetzt aufs Anspielen.
Die Sounddemos auf der Produktseite sind echt mächtig! Danke für den Test.
„Mächtig“ triffts wirklich gut. Mein geistiges Ohr hört das Material schon im Hintergrund diverser alberner Blockbuster rumschwurbeln, ist manchmal echt schade, daß Ansinnen und Ergebnis gerade im Bereich quasi-klassischer Arrangements stark auseinanderdriften, aber dennoch sind die Metropolis-Sounds wirklich spitze. Ich habe zwar noch nie viel Geld für Samplepacks ausgegeben und werde das auch jetzt nicht tun, aber wenn ich mal einen notwendigerweise epischen Einspieler für eine Programmvorschau von RTL2 machen muß, ist diese Auswahl hier sicher ganz vorne dabei.
Sämtliche VSL-Instrumente wurden in der eigens dafür gebauten „Silent Stage“ aufgenommen, nix Teldex.
https://vsl.co.at/en/AboutUs/Silent_Stage
Capsule kann mehr, als die meisten Mitbewerber GUIs und ist dabei einfach und übersichtlich. Ich finde, genau so muss eine professionelle Anwendung aussehen. Wenn ich bunte Bilder sehen will, schalte ich lieber die Playstation an ;-)
Ich kann die Library nur empfehlen und finde sie eher moderat im Preis, für das was sie bietet !