Sound/Bespielbarkeit
Schon trocken angespielt zeigt die Paul Reed Smith SE One ganz klar, wohin die Reise führt. Der Grundsound des Instrumentes ist sehr laut und kraftvoll und hat trotz der Mahagoni-Konstruktion eine gehörige Portion Knack im Klangbild, wenn auch nicht so prägnant wie bei vergleichbaren Instrumenten mit Ahorn als Tonholz. Dafür strotzt der Ton mit einem sehr lang anhaltenden Sustain, das auch in den verschiedensten Lagen am Hals nicht die Power verliert. Wie ja bereits weiter oben angedeutet, ist die Bespielbarkeit der SE One gut, das Halsprofil könnte man als Allroundprofil bezeichnen und die Jumbobünde sorgen für einen schnellen Flug über das Griffbrett, welches – ich erwähnte es noch nicht – als Positionspunkte sehr schöne Moon-Inlays besitzt.
An einen Verstärker angeschlossen offeriert das Instrument eine überraschende Flexibilität. In Verbindung mit dem Volumepoti lassen sich mit nur einem Pickup erstaunlich viele Sounds entlocken, die aber ganz klar in die Rock/Bluesrock-Richtung schielen. Für Leute, die einen perligen Cleansound suchen, ist dieses Instrument genauso wenig etwas wie für den High-End-Metaller mit unstillbarer Sucht nach mehr Gain. Der Sound der Paul Reed Smith SE One wird jedoch leider durch das konstruktionsbedingte Brummen des Soapbar-Pickups ein wenig getrübt. Allerdings fällt dies nur bei wirklich sehr hoher Verzerrung ins Gewicht und dürfte die angepeilte Zielgruppe nur wenig stören.
Ansonsten gilt: purer Rock´n Roll und die Beschränkung auf das Nötigste, denn sind wir mal ehrlich: in einer Welt voller programmierbarer Amps, Fußpedalen und MIDI ist man doch über jede Arbeitserleichterung dankbar und die Paul Reed Smith SE One könnte ein erster Schritt zurück zu den Wurzeln – nämlich Gitarre Spielen – sein.
Ich nenne auch ein mädel dieser baureihe mein eigen. bis auf einige wenige punkte kann ich dem test nur zustimmen. die angesprochenen verarbeitungsmängel konnte ich bis auf die saitenlage nicht feststellen, auch das brummen des pickup hatte ich nicht. etwas störend ist das hohe gewicht, was aber durch eine gute ausbalancierung deutlich minimiert wird. das griffbrett ist wirklich nicht highclass aber gut gearbeitet.
die gute ist etwas zickig zu bespielen. dafür ist der sound der aus dem pickup kommt ein echtes brett, fordert aber auch einen entsprechenden verstärker. mein kleiner hughie ist da etwas überfordert, aber auf meinem fender deville nur geil. definitiv etwas für blueser und bluesrocker.
ein sehr puristisches teil mit einem sehr guten preis/leistungsverhältnis. aber wie gesagt nur für musiker die den „einen“ sound suchen.
gruss n´blues
carsten
Ich habe eine weiße One und nach Austausch des Sattels und ein bisschen Feinjustierung der Halskrümmung und der Bridge ist das wirklich richtig viel Spaß fürs kleine Geld! Unfassbar gut verarbeitet und toll zu bespielen. Auf der One übe ich schwierige Passagen denn die zwingt einen zur Konzentration auf das Wesentliche. Sauber greifen ordentliche Dämpfung vernünftige Anschläge: all das belohnt Sie mit super Sounds – und straft Schlampereien und Gehuddel gnadenlos hörbar ab. Reduce to the max: eigentlich braucht es nicht mehr Gitarre und manchmal spiele ich ganze Sets nur mit ihr: dann kann man ganz ins Spielen und die wahnsinnig direkte Reaktion der SE auf Attack und Dynamik eintauchen. It’s Rock n Roll mit der Option auf mehr. P90 und wrap-around Bridge sorgen für direkte und perkussive Sounds. All in your hands: keine Hilfe -aber auch kein Verwässern des Sounds durch Pickups oder Schaltungen. Sehr geil!!