DJM-850
DJM 500, 600, 700, 800, 900, 1000, 2000, 3000, 4000, 5000 – in Pioneers Vierkanalmodellgeschichte wird es zahlentechnisch langsam eng. Genau der richtige Zeitpunkt, um dem digitalen DJM-800 einen mit USB-Audio- und MIDI-Interface modernisierten Nachfolger zu bescheren und ihn 850 zu nennen wird man sich gedacht haben.
Das gute Stück bringt satte 7,7 Kilogramm auf die Waage und wirkt sehr gut (wenn auch nicht perfekt) verarbeitet. Dafür findet sich an der Vorderseite und auf den Potis teils zuviel Kunststoff. Ich mag es eben einfach gern noch einen Tick massiver. Aber es sei angemerkt, dass es sich um hochwertigen Kunststoff handelt.
Die elegante, zweigeteilte, metallic-champagnerfarbene Oberplatte der S-Variante hat gleichmäßige Spaltmaße, alle Taster sind sauber eingepasst und mit knackig kurzen Druckpunkten versehen und die Potis haben ordentliche Metallstifte. Die 45 Millimeter langen Fader sind nach Pioneers Aussage so gestaltet, dass sie besonders langlebig seien und die Faderkappen sind so eingehakt, dass sie sich im normalen Betrieb nie versehentlich lösen können. Danke fürs Mitdenken an dieser Stelle. Der Linefader-Widerstand ist markenüblich mittelschwer und der Lauf sehr angenehm weich, seitliches Spiel ist kaum vorhanden. Der Crossfader ist etwas leichtgängiger, wenngleich aber nicht von so perfekt schwerelosem Lauf wie bei amtlichen Kratzmischern. Dazu wirkt er zu gebremst.
Anschlussseitig findet sich der umfangreiche, wenn auch nicht überbordene Klassenstandard: sechs mal Line und zwei mal Phono, Master in XLR und Cinch, Booth und Effektschleife in symmetrischen Klinken, analoge und digitale Aufnahmeausgänge, vier Faderstarts sowie Combo- und Klinken-Mikrofoneingänge. Eine DIN-MIDI-Buchse wie schon beim 800er rundet das Paket ab. Warum Pioneer als deutlicher DJ-CD-Player-Platzhirsch ausgerechnet die Digitaleingänge wieder weggelassen hat, ist mir allerdings unverständlich. Wer diese will, muss zum noch teureren 900er greifen, der ehemals günstigere 800 hatte solche einst.