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Test: SPL Phonitor 3 DAC, Kopfhörerverstärker und Monitorcontroller

Der Beste der Besten!

4. September 2023
SPL Phonitor 3 dac test

SPL Phonitor 3 DAC, Kopfhörerverstärker und Monitorcontroller

Es kommt selten genug vor, dass der Marktführer eines Pro-Audio-Produkts aus Deutschland kommt. Die Firma SPL aus Niederkrüchten ist einer der Vertreter, dem diese Ehre zuteil wird, besetzt doch insbesondere ihre Phonitor Kopfhörerverstärker-Serie seit Jahren die ersten Plätze, wenn nicht sogar Platz 1 weltweit. Um diesen Status weiter zu halten, setzt die Firma auf eine konsequente Produktpflege, so dass es dieses Jahr auch die Phonitor Serie ereilt hat. SPL hat mit der Version 3 das aktuelle Schwergewicht in der Ausführung SPL Phonitor 3 DAC der Öffentlichkeit vorstellt. Inwieweit dieser Kopfhörerverstärker und Monitorcontroller die sehr hohe Erwartungshaltung erfüllen kann, die gerade bei professionellen Audio-Studios und deren Ingenieuren vorherrscht, soll dieser Test zeigen.

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Das Konzept des SPL Phonitor 3 DAC

Bei dem in Deutschland entwickelten und gefertigten SPL Phonitor 3 DAC handelt es sich um die zentrale Schaltstelle im Studio, die zum Einsatz kommt, sobald es sich um den Kopfhörerbetrieb handelt, wobei das Gerät auch als Monitorcontroller für normale Monitore verwendet werden kann. Dabei kommt natürlich auch die 120 Volt Technik erneut zum Einsatz. Diese kann aufgrund der deutlich erhöhten Betriebsspannung durch einen höheren Headroom und allgemein bessere Messwerte überzeugen, wofür einmal mehr auch die bekannten SUPRA-Operationsverstärkermodule verantwortlich zeichnen. Herzstück des Systems ist aber auch dieses Mal die Phonitor Matrix, die es unter Zuhilfenahme eines von SPL entwickelten Schaltprozesses ermöglicht, die Abhörsituation unter dem Kopfhörer einer analogen Abhörsituation mittels Monitoren sehr, sehr nahe zu kommen. Das bedeutet faktisch, dass man 24/7, sprich rund um die Uhr, auch in Mietwohnungen an seinen Mixes arbeiten kann und ggf. nur im allerletzten Schritt noch einmal mittels ein paar echter Lautsprecher gegenhören sollte.

SPL Phonitor 3 DAC Rückseite

Die Konstruktion des SPL Phonitor 3 DAC

Der SPL Phonitor 3 DAC bietet die Möglichkeit, insgesamt 6 verschiedene Quellen anliegen zu lassen: 2x analog mittels XLR 1 und XLR 2 und 4 x digital in Form von USB, Coax, Optical und AES. Die Quellen sind mittels eines Wahlreglers auf dem Frontpanel unten links einstellbar. Wem der einzelne Monitor-Out in Sachen Flexibilität bei der Signalausgabe nicht ausreicht, der kann auch das mit dem Phonitor 2 eingeführte Expansion Rack für einen Aufpreis mit bestellen, das die Anschlusskapazität auf vier Lautsprecherpaare erhöht.

Um gerade den Digitalbereich optimal abzubilden, wurde als Wandler-Chip der AK4490 Velvet Sound von Asahi Kasei Microdevices verwendet, der bereits im SPL Diamond, einer hochgelobten Wandler-Vorstufe mit 120 Volt-Technik, verbaut wurde. Der AK4490 wandelt PCM-Audio mit 32 Bit Wortbreite und einer maximalen Abtastrate von 768 kHz. DSD beherrscht der AKM-Wandler ebenfalls und verarbeitet DSD-Signale bis maximal DSD256. Die technischen Werte des Verstärkers können sich erwartungsgemäß sehen lassen: die Ausgangsleistung am Kopfhörerausgang beträgt 2 x 5 Watt bei 1 kHz, 1% THD, 250 Ohm, einen Frequenzbereich von 10 – 100.000 Hz und einen Dynamikumfang von 134,5 dB.

spl phonitor 3 dac test

Von der Haptik kann der SPL Phonitor 3 DAC den einen oder anderen Nutzer schon mal ein wenig in Bedrängnis bringen. Mit einem Gewicht von 4,15 Kilogramm und den Abmessungen 278 mm x 100 mm x 300 mm (B x H x T) fordert er in der Tat auf der Arbeitsplatte einiges an Platz ein. Blickfang des Frontpanels sind neben dem ungerasterten und angenehm weich laufenden ALPS RK27 Lautstärkeregler die beiden klassisch gelb ausgeleuchteten VU-Meter, die den Eingangspegel im Regelbereich von -20 dB bis +5 dB anzeigen. Laut SPL entsprechen die VU-Meter mit einer Anstiegszeit bis 0 dB von ca. 300 ms BBC-Anforderungen. Über den VU Cal-Schalter lässt sich die Empfindlichkeit der VU-Meter aufgrund höherer Eingangspegel bei Bedarf um 6 oder 12 dB herabsetzen.

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SPL Phonitor 3 DAC
SPL Phonitor 3 DAC
Kundenbewertung:
(1)

Der SPL Phonitor 3 DAC verfügt über insgesamt 7 Mini-Switches, 4 Drehschalter und 2 Drehregler und bietet damit ein wahrlich imposantes Regelwerk, wobei allein 3 Regler zzgl. eines Schalters mit der Verwaltung der Phonitor Matrix beauftragt sind. Ihre Funktionen im einzelnen beinhalten folgende Aufgaben:

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Crossfeed: Mit dem Crossfeed Schalter, der 7-fach gerastert ist, stellt man die interaurale Pegeldifferenz ein. Die Pegeldifferenz ist vergleichbar mit dem Einfluss verschiedener Raumgrößen und deren Reflexions- und Absorptionseigenschaften. Da der Kopf den Schall nicht-linear reflektiert und absorbiert, wird die Pegeldifferenz frequenzkorrigiert vorgenommen.

SPL Phonitor 3 DAC Test

SPL Phonitor 3 DAC Profil

Angle: Mit dem Angle-Schalter, der von 15 – 75 Grad reicht, stellt man die interaurale Laufzeitendifferenz ein. Die Laufzeitendifferenz ist vergleichbar mit dem Aufstellwinkel eines Lautsprecherpaares. Auch hier gilt: da der Kopf den Schall nicht-linear reflektiert und absorbiert, wird die Pegeldifferenz frequenzkorrigiert vorgenommen.

Center: Der Center-Regler, der 6-fach gerastert ist, regelt die Dämpfung des Mittensignals. Wenn man durch Crossfeed- und Angle-Bearbeitung die Basisbreite unter dem Kopfhörer verengt, damit sie einer Lautsprecherwiedergabe entspricht, kann die Phantommitte während des Mischens unter dem Kopfhörer zu intensiv ausfallen. Im Allgemeinen neigt man nun dazu das Mittensignal abzusenken, was allerdings bei einer Lautsprecherwiedergabe ein unausgeglichenes Frequenzbild erzeugen würde. Durch die Center-Dämpfung kann man nun das Mittensignal ins richtige Verhältnis zum Stereosignal setzen, so dass die Phantommitte auch bei einer Lautsprecherwiedergabe im richtigen Lautstärkenverhältnis steht.

Matrix Schalter: Mit dem Matrix-Schalter regelt man die Aktivität der Matrix-Schaltung (Off = Aus), oder ob sie mit Center-Funktion (All) oder ohne (Cr/A) arbeiten soll.

Des Weiteren bietet der SPL Phonitor 3 DAC noch einen Switch für Mono/Stereo, Solo und Phase. Mit dem Solo-Schalter kann man jeweils nur den linken oder rechten Kanal einzeln abhören. Da der auf Solo geschaltete Kanal jeweils auf der Abhörseite bleibt, nennt man diese Position auch „Solo-In-Place“. Möchte man das Signal hingegen in der Mitte hören („Solo-To-Center), schaltet man die Stereo-Schaltung in die Stellung Mono. So lässt sich mit einem Schaltvorgang ein schneller A/B-Vergleich zwischen den beiden Kanälen durchführen.

Mit dem Phasenschalter lässt sich die Phase des linken oder rechten Kanals invertieren. Dabei kann man einen bekannten Trick bzgl. des kombinierten Einsatzes des Mono-/ Stereo- und der L/R- Phaseninvertierung durch führen, um nur das Mitten- oder das Seitensignal (M/S) abzuhören. In der Schalterstellung Mono und der aktiven Phaseninvertierung für links oder rechts wird nur noch das Seitensignal wiedergegeben. Ist die Phaseninvertierung abgeschaltet, wird nur das Monosignal wiedergegeben, womit man auch hier einen sehr schnellen A/B-Vergleich durchführen kann.

Eine besondere Funktion kommt der Laterality-Regelung zu, die sich insbesondere bei Menschen mit einer Hörschwäche einsetzen lässt. Mit dem Laterality-Regler kann man Unterschiede in der Wahrnehmung der Kanallautstärken ausgleichen. Im Vergleich zu einem regulären Balance-Regler wird in diesem Fall nicht nur ein Kanal leiser, der andere wird auch gleichzeitig lauter. Der Regelbereich ist deutlich geringer als bei herkömmlichen Balance-Reglern, dafür aber sehr fein aufgelöst.

Der L/R-Swap-Regler tauscht erwartungsgemäß das L/R im Stereobild und ermöglicht somit eine große Hilfe, wenn es beispielsweise um die Sample-Suche in Videovertonungen geht, die zu einer Szene mit Bewegungsrichtung passen soll. Wenn die Richtung nicht stimmt, muss im Normalfall das Sample zum Kanaltausch in die DAW geladen werden, um es dann beurteilen zu können. Mit der L/R-Swap-Funktion kann man dies bereits während des Vorhörens anpassen.

Abschließend bietet der SPL Phonitor 3 DAC auf seiner Rückseite noch 4 DIP Schalter, die 1.) den Kopfhörerausgang um +12 dB anheben, 2.) die Phonitor Matrix für die XLR-Ausgänge Preamp Out aktivieren, 3.) den Preamp Out zu einem Direct Out ohne Lautstärkenregelung umschalten und 4.) die Phonitor Matrix für die XLR-Ausgänge Direct Out aktivieren.

SPL Phonitor 3 DAC Test

SPL Phonitor 3 DAC Profil 2

Der SPL Phonitor 3 DAC in der Praxis

Schon nach den ersten Tönen unter dem Kopfhörer spürt man, wie unglaublich „entspannt“ die Wiedergabe des Signals aufgrund der 120 V-Technik ist. Der Headroom des SPL Phonitor 3 DAC ist unglaublich und erlaubt aufgrund der hochdynamischen Wiedergabe ein stundenlanges, ermüdungsfreies Arbeiten. Jedes Detail der anliegenden Signale wird erfasst und wiedergegeben, jeder Dynamiksprung wird ohne jegliche Kompression 1:1 übertragen. Der Verstärker weist in keiner Musikrichtung oder Sprachwiedergabe irgendeine Form von Schönfärbung auf, klingt aber auch nicht zu „analytisch“. Feinste Auflösungen in der Stimme, eine herausragende Raumwiedergabe und eine neutrale Wiedergabe über das gesamte Frequenzspektrum legen die Basis für ein herausragendes Produkt, das meines Erachtens wieder einmal auf Platz 1 der besten Kopfhörerverstärker weltweit liegt.

Die Original Matrix-Schaltung ist meines Erachtens immer noch die Messlatte für alle Konkurrenten, wird in ihrer Qualität und Flexibilität zur Zeit aber von keinem anderen Anbieter in dieser Perfektion erreicht, was den SPL Phonitor 3 DAC eindeutig zum Sieger in diesem Einsatzbereich erklärt. Der Fairness halber muss ich zugeben, dass ich nicht alle Konkurrenten bzgl. der auf dem Markt befindlichen Monitor-Simulationen gehört habe, es fällt mir allerdings schwer zu glauben, dass die Konkurrenz in diesem Bereich noch mal einen oben drauf setzen könnte.

SPL Phonitor 3 DAC Test

SPL Phonitor 3 DAC

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Fazit

Mit dem SPL Phonitor 3 DAC erweist sich das niederkrüchtener Unternehmen einmal mehr als die Speerspitze in Sachen Kopfhörerverstärker. Ob Konzept, Klang, Bauteile oder Lautsprechersimulation, der SPL Phonitor 3 DAC muss in allen Belangen mit der höchst möglichen Punktzahl bewertet werden und setzt sich dadurch einmal mehr an die Spitze der Pro Kopfhörerverstärkerrangliste.

Besser geht es nicht!

Plus

  • Klang
  • Verarbeitung
  • Konzept
  • Phonitor Matrix
  • Made In Germany

Preis

  • 2.599,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    Stratosphere AHU

    Das ist so ein Gerät, wo es keine technische Ausrede mehr gibt, wenn der Kopfhörer -Mix / Master nicht wie erwartet klingt. Daher besser nicht kaufen !
    Nein, ist schon ein toller Verstärker an dem sich lernen lässt, vorausgesetzt er wird mit passenden Kopfhörern betrieben.

  2. Profilbild
    T.W.G

    Produziert das Gerät einen „Einschaltplop“ über die Audioausgänge oder den Kopfhöreranschluß?
    Bei einem der früheren Modelle war das der Fall – und dafür gibt es in so einer Preisklasse gar keine Entschuldigung und schon gar nicht die volle Punktzahl. :-)

    • Profilbild
      Neogeo

      @beni Die Messungen dieses Test´s sind tatsächlich nicht die Besten, aber man muss fairerweise auch dazusagen, das diese Messungen die da gemacht wurden im absoluten unhörbaren Bereich eines menschlichen Gehörs stattfinden und somit für einen normalen Konsumenten zu vernachlässigen sind.

  3. Profilbild
    SoundForger2000

    Schade, daß die Fähigkeiten als DAC mal wieder nicht getestet wurden. DA-Wandlerqualität und Treiberstabilität spielen in dieser Klasse ja eigentlich eine große Rolle. Gerade im Masteringbereich wünscht man sich hier natürlich auch „mastering grade components“.
    Wie auch beim Lake People MC100, der dafür ebenfalls wohl nicht gemacht ist.

  4. Profilbild
    harrymudd AHU

    In was für eine Kopfhörerliga muss ich investieren, um die feil gebotenen Klangdimensionen genießen zu können?
    Im Artikel stand leider nix.

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