Ploytec Pedal
Die Firma Ploytec stellt das MIDI Clock Tap On Tempo Pedal 34ONE II vor. Mit diesem Pedal soll sich ein MIDI Sequenzer oder jedwedes andere Gerät, das in irgendeiner Form auf MIDI Clock Signale reagiert, per Tappen auf das gewünschte Tempo einstellen lassen. Mit Sicherheit etwas Wünschenswertes für das Live Konzert oder den Jam im Übungsraum, bei dem MIDI Clock gesteuerte Geräte eine Rolle, aber nicht unbedingt die Hauptrolle spielen. Diesem spannenden Experiment, ob so etwas wirklich gut klappt, durfte ich mich auch nicht entziehen und so koppelte ich das Pedal in mein MIDI Setup ein, natürlich erst einmal, wie wir Männer so sind, ohne das Handbuch zu lesen. Ist ja nur ein Pedal. Ich habe es dann doch getan!
— Die Tretmadschine zum Tempo Tappen —
Der Ernstfall…
…ließ sich schnell arrangieren. Als Objekt zur externen Temposynchronisation benutzte ich Ableton Live 6.0.3. Die Einzelheiten des Anschließens und der Softwareeinstellungen erspare ich mir hier, nur machte ich mir gleich den Umstand zunutze, dass über den MIDI In Anschluss des Pedals ein MIDI Controller oder ein MIDI Masterkeyboard angeschlossen werden können, deren Daten mit denen des Pedals am MIDI Out gemischt weitergeleitet werden. Am MIDI In anliegende MIDI Clock Daten werden vom 34OneII ausgefiltert. Da das Pedal über eine Batterie mit Strom versorgt werden kann, entfällt weiteres Kabelgedöns und rein technisch ist das gute Stück einsatzbereit.
Die Praxis…
…zeigt, dass die Sache mit dem Pedal gut klappt, aber nicht ohne Üben, darauf weist auch die Anleitung hin. Ich musste auch erst einige Male im Try-And-Error-Modus arbeiten, bis ich ein Gefühl für das Pedal bekommen habe. Als Tap-Modi werden hier der 34- (die Taps sind auf eine Viertelnote gerichtet) und der 24-Modus (hier ist es die halbe Note) angeboten. Bei niedrigem Tempo ist der 34-Mode, bei höherem der 24-Mode anzuraten, um eine möglichst hohe Tap Genauigkeit zu erzielen. Den Umschalter für die Modi finden Sie auf der Rückseite des Geräts.
Beim Verändern des Tempos fällt sofort auf, dass kein abrupter, sondern eher ein sanfter Wechsel statt findet. Hierfür sorgt eine ausgefuchste Berechnung, die innerhalb des Pedals ständig durchgeführt wird.
Egal, ob Sie im 24- oder 34-Modus arbeiten, der Start der Ausgabe erfolgt immer auf der „1“, gleichzeitig wird ein MIDI Start Befehl ausgegeben, beim Stoppen der Clock-Ausgabe erfolgt natürlich ein Stop-Befehl für den angeschlossenen Sequenzer. Nach dem Anhalten ging auch die Ausgabe meines am MIDI In angeschlossenen Masterkeyboards nicht mehr, aber ein Blick in die Anleitung schaffte auch da schnell Abhilfe. Mit Hilfe eines Schraubendrehers, Kreuzschlitz (wer jemals eine Vollständigkeitsüberprüfung seines Bordwerkzeugs bei der Bundeswehr mitgemacht hat, wird diesen Beamtenausdruck nicht vergessen) lässt sich das Pedal öffnen und durch das Umstecken bestimmter Jumper wird nun die Stromversorgung über das MIDI Kabel gewährleistet. Warum nicht gleich so, frage ich mich da!
Mittels der Jumperbelegung lassen sich noch andere Kombinationen bewirken, aber die haben eher leistungsreduzierenden Charakter wie z.B. das Ausschalten des Tap On.
Fazit
Nach einer kleinen Übungsphase bekommt man das Pedal recht gut in den Griff oder besser in den Tritt und so lässt es sich ganz gut mit Tempoveränderungen, ohne eine Hand für die Maus frei zu haben, arbeiten. Aber noch einmal, ohne Üben haut es nicht hin, man muss schon ein wenig Gefühl für dieses Pedal bekommen. Das einzige kleine Manko, welches ich sehe, ist die Tatsache des fest verbauten und somit in seiner Länge (ca. 1,80 m) nicht veränderbaren MIDI Out Kabels, das sich bei dem einen oder anderen Setup als zu kurz erweisen könnte. Eine Lösung wie beim MIDI In, ein Adapter zum Aufstecken, um die Kabellänge selbst wählen zu können, wäre optimal gewesen.
Plus
++ es klappt, aber nicht ganz ohne Üben!
++ praxisgerecht programmiert, gut einsetzbar
Minus
— MIDI Out Kabel recht kurz und nicht austauschbar
Hersteller
Ploytec
www.ploytec.com
Vertrieb
AUDIVA GmbH
www.audiva.com
Preis
119 €