Dynamics under my fingertips?
Inhaltsverzeichnis
Zugegeben, der TC Electronic DYN 3000-DT ist nicht mehr so ganz neu, aber wir haben dieses Plug-in mit eigenem Hardware-Controller noch nicht adäquat unter die Lupe genommen, also riskieren wir einen genaueren Blick auf das Stückchen Technik. Immerhin ist der Markt mit Plug-ins, die ihren eigenen, dezidierten Controller mit im Gepäck haben, nicht eben erdrückend groß. Und TC Electronic hat hier eine eigene Serie aufgelegt, die es so von den Marktbegleitern nicht gibt. Sogar ein eigenes Dock für die kleinen Helferlein ist seit einiger Zeit verfügbar.
Überblick zum TC Electronic DYN 3000-DT
Der hier getestete DYN 3000-DT sowie der Bruder PEQ 3000-DT gehören der MIDAS-Serien an. Das bedeutet, dass der Kompressor quasi direkt aus dem Channelstrip der MIDAS Heritage 3000-Consolen entnommen wurde – daher auch das Design, der Schriftzug und die Farbgebung. Nicht vergessen: Die MIDAS Heritage 3000 war/ist ein analoger Mixer, so dass es sich hierbei natürlich um eine Nachbildung und nicht eine 1-zu-1-Kopie handeln kann, also eine Emulation analoger Hardware. Geboten wird – in diesem Plug-in – ein Kompressor samt Gate, das schauen wir uns nun genauer an.
Übrigens: Die kompletten Kanalzüge der Heritage 3000 werden derzeit zwischen 100,- und 200,- Euro gebraucht gehandelt.
Erster Eindruck des TC Electronic DYN 3000-DT
Der Produktname mag etwas sperrig sein, der kleine Controller ist es dafür ganz und gar nicht. Er ist ansprechend und nicht zu aufwändig verpackt, das Päckchen enthält die Unit selbst, ein Micro-USB-Kabel, einen TC-Aufkleber und ein „Minihandbuch“. Eine CD oder anderes Medium für das Plug-in selbst ist natürlich nicht beigelegt, die Software findet via Download den Weg auf den Rechner.
Dieser sollte mindestens Windows 7 oder Mac OS ab 10.13 installiert haben – selbstverständlich werden 32 Bit-Systeme nicht mehr unterstützt. Die Hürden für den Einsatz dieses Plug-ins hängen also nicht allzu hoch.
Wer jetzt allerdings hofft oder glaubt, dass es möglich sei, die benötigte Rechen-Power auf die USB-Hardware auszulagern, liegt daneben. Im Gegenteil: Das Plug-in läuft auch ohne die Hardware und wird vollständig von der CPU berechnet. Somit wird auch die Lizenz leider/zum Glück nicht über die Unit geregelt, sondern über einen iLok ab Version 2. Der Redeem-Code, der direkt in die iLok-Software eingetippt werden kann, ist auf der Rückseite des „Mini-Handbuchs“ abgedruckt.
An Formaten liegen praktisch alle wichtigen Plug-in-Schnittstellen vor (alle 64 Bit): AAX native, AU, VST2 sowie VST3. Wer die Hardware nicht benötigt, kann das Plug-in auch im TC-Shop für derzeit (umgerechnet) gut 80,- Euro statt der 118,- Euro für die Kombination aus Controller und Plug-in erstehen. Da sollte der Griff zum Hardware-Bundle nicht schwerfallen.
Anschluss und Inbetriebnahme der Hardware ist keine große Angelegenheit, auch ein extra Netzteil ist nicht notwendig.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Der praktische Einsatz des TC Electronic DYN 3000-DT
Die praktische Anwendung des Plug-ins sowie der Hardware gestaltet sich simpel: Es muss nichts weiter beachtet werden und das Plug-in wird einfach in den betreffenden Kanalzug eingefügt – keine Überraschung. Wird das Plug-in ausgewählt, erwacht auch der Controller zum Leben und zeigt die entsprechende Oberfläche an. Sind mehrere Instanzen des Plug-ins in Benutzung, kann an dem Hardware-Controller zwischen diesen leider nicht umgeschaltet werden.
Der Controller selbst ist „Hotplug-fähig“. Er kann in laufendem Betrieb (bei geöffnetem Plug-in-Fenster) angeschlossen und abgezogen werden: Er synchronisiert sich stets zuverlässig mit dem Plug-in.
- Micro-USB statt USB-C… zeitgemäß ist anders!
- Dank der Pads: Da rutscht nichts!
Der flüchtige Blick auf den Controller lässt vermuten, dass das Plug-in nur die üblichen und absoluten Basics an Parametern zu bieten hat, immerhin sind nur drei Drehgeber und vier Taster auf der Oberfläche zu entdecken; aber weit gefehlt! Das Plug-in lässt sich vollständig über den Controller bedienen und mit wenig Übung sogar recht fix. Wenig Übung meint hierbei eine Eingewöhnung von ein paar Minuten.
Der Kompressor selbst bietet vier Arbeitsmodi: Adaptive, Corrective, Creative sowie Vintage. Das Plug-in ist selbstverständlich Sidechain-fähig – auf für externe Quellen – und zusammen mit dem Side-Chain Filter lässt sich da schon einiges machen. Das Gate kann mit den Modi Normal, Transient und Duck aufwarten. Die Parameter sind die üblichen, wie diese von amtlichen und gut gerüsteten Gates und Kompressoren erwartet werden können.


Der TC Electronic DYN 3000-DT bietet noch einen Parallel-Modus und einen zumischbare Presence. Etwas schade ist, dass im Plug-in nicht immer alle Parameter sichtbar sind, sondern zwischen verschiedenen Ansichten hin- und hergeklickt werden muss. So sieht zwar die Oberfläche immer hübsch aufgeräumt auf, aber die Mauswege werden etwas in die Länge gezogen – da ist TC Electronic jedoch nicht alleine damit und es gibt deutlich umständlichere Plug-ins.
Klanglich dann der TC Electronic DYN 3000-DT überzeugen. Das überrascht auch nicht wirklich, immerhin ist der Algorithmus der Schaltung dem MIDAS Heritage 3000 Serie nachempfunden. Die Bedienung über den Controller geht überraschend flott und bequem von der Hand. Hier wurde bei der Entwicklung der Hardware gute Arbeit geleistet und das Teil ist richtig durchdacht, bravo.
Zwar ist das gute Stück sehr leicht und klein, die Antirutsch-Pads auf der Unterseite leisten jedoch ganze Arbeit. Nichts rutscht – selbst auf glatten Oberflächen – und die Unit fühlt sich jederzeit wertig an.
Um es klar zu sagen: Der große Wurf in puncto Innovation ist das Plug-in selbst jedoch nicht. Es ist ein grundsolider Kompressor mit gutem Gate. Der eigentliche USP ist der dedizierte Controller. Wer bereits einen guten Kompressor und ein gutes Gate in der Werkzeugkiste hat, findet nur den Controller als ultimatives (und objektives) Kaufargument vor.
insteressant,
aber das man nicht zwischen den instanzen umschalten kann,
ist irgendwie umständlich
wie kann man sich das vorstellen,
man benutzt meherere instanzen zb. auf drums, vocals und bass
wie soll dann der work flow sein?
@dubsetter Wenn Du die Instanz nach vorne holst, also öffnest, ist die Hardware sofort am Start, also bei mir lief es so!
LG
F
@Florian Scholz oki, danke für die info
@Florian Scholz Einfacher geht es nicht. Ich finde es klasse. Und klanglich kann es auch eigentlich nur gut sein. Ich sag immer wenn man mal besser mixen kann als die Technik die man benutzt, dann kann man sich noch was besseres einfallen lassen. Aber die Technik ist eigentlich inzwischen für jedermann zugänglich und man muß auch keine riesen Summen mehr ausgeben. Man sollte sich nicht zu sehr von der Werbung beeinflussen lassen und lieber mit dem arbeiten was man bereits hat. Ein guter Musiker braucht nicht viel um gut zu klingen.
Dafür reichen die bei der DAW mitgelieferten Effekte vollkommen aus.
Eben! Es gibt sehr, sehr, sehr, wenige 3rd Party Standard-Plugins, die Stock-Lösungen eindeutig übertreffen…
LG F
Das Teil gibt es doch schon seit Ewigkeiten, warum testet ihr das erst jetzt?
Besser spät als nie ;)
LG
Es gibt von dem Comp eine Demo – ich kann die Demo-Lizenz zwar anfordern, aber auf meinem iLok-Konto kommt nix an. Funktioniert das bei einem hier?
@harrymudd Seltsam… iLok kenne ich egtl. nur als eher unproblematisch.
Wie läuft der Prozess des Hinzufügens? Bricht der ab oder geht der „durch“ und keine Demo-Lizenz ist da? Puuuh :-(
LG
F
@Florian Scholz ich kann bei tc den Demo Code anfordern, bekomme auch den Download-Link aber auf meinem iLok Konto erscheint keine Demo-Lizenz.🙁 Ich denke, die Webseite gibt die Daten nicht richtig weiter, weil wenn ich den iLok Namen frei lasse, passiert das gleiche. Hab auch schon einen anderen Browser probiert.
Es wird mir auch mitgeteilt, dass eine Demo-Lizenz auf meinem Konto gebucht wurde.
Ich werde mal tc anschreiben…
@harrymudd Verstehe!
Die Lizenz sollte an das Konto zugestellt worden sein (nicht an den iLok selbst) und muss noch auf den iLok kopiert werden. (Ganz oben, recht mittig unter „available“) :-( Evtl. isser da ?
LG
F
@Florian Scholz Leider nicht, in meinem Konto ist nix angekommen. Der Support hat jetzt nach meinen Kontakt- und iLok-daten gefragt – das lässt ja hoffen…
Das iLok Prozedere ist mir ansonsten vertraut🙂
@harrymudd kurze Rückmeldung: Der Support hat binnen 24h geantwortet und das Problem gelöst->ich habe eine Demo Lizenz in meinem iLok Account.🙂
Anders kenne ich das auch nicht von tc👍