Angeschaut
Was – neben dem Massivmetall-Gehäuse – direkt ins Auge fällt: Der Mixer schielt. Soll heißen: Die Anordnung der Bedienelemente ist ungewohnt asymmetrisch. Mittig die Mastersection mit drei opulenten, je 12-gliedrigen Pegelanzeigen, dazu Master- und Booth-Volume, links und rechts daneben die beiden Kanalzüge mit 3-Band-EQ (umschaltbar von „Classic“ und „Kill-Funktion“), Gain, Input-Umschaltern, FX-Regler, Cue-Taste und 45 mm Fader. So weit, so vertraut. Während rechts außen dann aber eine Freifläche zum Abstellen von Getränken verleitet oder zum Parken gestresster DJ-Hände einlädt, ist auf der gegenüberliegenden Seite die „+1“ – ein zusätzlicher Kanalzug mit 2-Band-EQ und Gain-Regler für Mikrofon bzw. für die über den AUX-Eingang zugeschaltete Peripherie beheimatet. Dort finden sich dann auch die Regelwerke für die Cue-Abteilung (Mix und Level) und der Umschalter für die EQ Curve. Alle drei Kanäle sind mit einem dreistufigen Eingangswahlschalter versehen: Auf die Kanalzüge 1 und 2 lassen sich Phono, CD und iPad legen, auf den Hilfskanal Mic, Aux und iPad.
Der Crossfader schließlich kommt ebenfalls mit einem 45 mm langen Laufweg und kann leicht (über zwei Schrauben) ausgewechselt werden. Ein Aufdruck auf der Faceplate verrät, dass der RMX-22i kompatibel zum Innofader-Kit ist; wer mag – und noch einmal 80 Euro investieren will – darf also wechseln. Erwähnenswert: Sowohl die Crossfader als auch die Linefader Curve können über zwei kleine Drehregler den eigenen Fader Vorlieben angepasst werden. Eine A/B-Umschaltung des Crossfaders ist ebenfalls möglich.
Angeschaut: Die Anschlüsse
Hier fährt der RMX-22i fett auf. Auf der Vorderseite finden sich zwei (parallel geschaltete) Kopfhörerbuchsen (große und kleine Klinke), eine XLR/Klinke-Kombibuchse für das Mikrofon und eine Stereo-Miniklinkenbuchse für die AUX-Geräte. Während Mikro und Headphones da gut aufgehoben sind, hätte ich die AUX-Buchse vielleicht doch lieber auf der Rückseite gesehen – zu viele Strippen vorne können hinderlich werden. Aber gut, das fällt unter „Kleinigkeit & Geschmackssache“.
Zudem ist die Rückwand dann auch eh schon ausreichend bestückt, da fehlt nichts: Die Ausgänge gibt’s einmal in der „Balanced“-Version, also in XLR, und einmal als Cinch, die Eingangskanäle bieten zweimal Stereo-Cinch für CD oder Phono (letztere mit Kappen gegen störende Einflüsse gesichert und mit einer zusätzlichen Groundschraube), eine Stereo-Miniklinkenbuchse für das iPad und einer weiteren für das Faderstart-Signal. Über zwei Schalter lässt sich da jeweils festlegen, ob ich selbiges lieber auf den Crossfader oder auf die Linefader legen möchte – Luxus pur. Da darf dann natürlich auch ein Booth-Out für die Zweitraumbeschallung nicht fehlen.
Der Powerschalter ist als kräftiger Kippschalter ausgelegt und so platziert, dass er auch ohne Verrenkungen bequem betätigt werden kann, die Buchse für das Netzteil ist mit einem kleinen Haken gesichert, in der sich das Kabel verschrauben lässt. Falls also mal im Eifer des Gefechts der Mixer verschoben wird, besteht keine Gefahr des ungewollten Strom-Abgangs. Alles kleine Details, die nicht viel kosten, aber verraten, dass hier von Praktikern für die Praxis entwickelt wurde.