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Test: Pioneer DJ PLX-CRSS12, Plattenspieler mit Direktantrieb und DVS-Steuerung

Ein DJ-Plattenspieler, der mehr als nur das Abspielen von Vinyl kann

2. November 2023
Der Pioneer DJ PLX-CRSS12

Pioneer DJ PLX-CRSS12, Plattenspieler mit Direktantrieb und DVS-Steuerung

Pioneer DJ PLX-CRSS12 – der neuste Plattenspieler auf dem Markt, wurde Anfang August angekündigt und nun haben wir ein Testgerät vor Ort. Die Liste der Features ist für einen Plattenspieler lang, ob analoge Wiedergabe von Vinyl oder tonarmfrei in der Benutzung mit einem Digital-Vinyl-System, bei dem auch Cues oder Samples am Plattenspieler selbst getriggert werden können. All das soll mit dem neusten Gerät im Line-up von Pioneer DJ möglich sein und wir freuen uns darüber, das Ganze für euch zu testen.

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Der Pioneer DJ PLX-CRSS12 im Schnelldurchlauf

Die PLX-Serie von Pioneer DJ hat sich in den letzten Jahren immer weiter verbreitet, natürlich hat die Vorherrschaft nach wie vor Technics, aber die Plattenspieler aus dem Hause Pioneer DJ sind nicht zu verachten. Hierbei hatten wir es mit herkömmlichen Plattenspielern zu tun, bei denen eins der besten Features für uns die abnehmbaren Kabel waren. Der Pioneer DJ PLX-CRSS12 hat allerdings noch viel mehr zu bieten und ein Blick auf die Oberfläche zeigt einem genau das sehr schnell.

Der Pioneer DJ PLX-CRSS 12 von oben

Zunächst erkennt man anhand der Beschriftungen, dass der Plattenspieler dafür gemacht ist, im Battle-Stil, also hochkant, verwendet zu werden. Mittig haben wir den Plattenteller und unter dem S-förmigen Tonarm mit Absenkautomatik neben einem OLED-Display noch Buttons zur Benutzung.

Der Plattenspieler unterstützt die Verwendung mit Serato DJ Pro und Pioneer DJs hauseigener Software rekordbox. Zwischen diesen Applikationen lässt sich mit einem extra Button wechseln, ein weiterer ermöglicht es, das jeweilige Deck auszuwählen, welches durch den Pioneer DJ. Plattenspieler gesteuert werden soll, in Kombination mit der Shift-Taste kann hier auch ins Einstellungsmenü des Pioneer DJ PLX-CRSS12 gewechselt werden, wobei beispielweise der Torque des Motors angepasst werden kann. Die Sektion wird abgerundet vom Button für den „Needle Mode“, hierbei kann also ausgewählt werden, ob der Plattenspieler eine Schallplatte abspielen soll oder in den DVS-Modus versetzt wird.

Aufsetzbares Staubschutzcover

Das aufsetzbare Staubschutzcover des Plattenspielers

Am oberen Ende des Geräts haben wir dann natürlich noch den Pitch-Fader und gesonderte Buttons, um den Step-Pitch in den DVS-Programmen und die Tempo-Range des Faders anzupassen.

Der Plattenspieler verfügt über eine Nadelbeleuchtung in Blau, die wie bei anderen Modellen auch eingefahren werden kann, jedoch wird neben der Nadel hier auch der Plattenteiler und das Stroboskop beleuchtet, mit dem man überprüfen kann, ob der Plattenspieler mit der richtigen Geschwindigkeit läuft.

Was die Wiedergabegeschwindigkeit angeht, stehen hier natürlich 33 und 45 RPM zur Auswahl. Der Motor wird über einen Button und nicht wie sonst über einen Switch eingeschaltet, natürlich darf daneben nicht der Start/Stopp-Button fehlen.

Am spannendsten wird es auf der unteren linken Seite des Gerätes, vier bunte Buttons ermöglichen die Benutzung von Hot-Cues, Stems, Sampler oder der Scratch-Bank, in die jeweiligen Modi können die Performance-Pads über darüberliegende Buttons gebracht werden und zudem gibt es die Möglichkeit, mit dem „5-8“-Button eine weitere Ebene der Belegungen anzusteuern und so bis zu acht verschiedene Hot-Cues am Plattenspieler zu steuern.

Ein Blick auf der Seiten des Pioneer DJ PLX-CRSS12

Die eigentliche Rückseite beherbergt, neben dem Kensington-Schloss, eigentlich nur den Anschluss für das Stromkabel.

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Stromanschluss des Pioneer DJ PLX-CRSS12

Die Rückseite des Gerätes

Auf der linken Seite haben wir einen Switch, bei dem das Break-Verhalten des Plattenspielers angepasst werden kann. Pioneer gibt die Bremszeit hier je nach Einstellung mit 3,5, 1,0 und 0,5 Sekunden an.

Einstellungen über das Brake-Verhalten am Pioneer DJ PLX-CRSS12

Einstellungen über das Brake-Verhalten

Auf der rechten Seite finden wir die üblichen wichtigen Anschlüsse: Neben dem Power-Button und der Erdungsschraube ist also die vergoldete Cinch-Buchse und ein USB-C Anschluss verbaut.

Die Anschlüsse des Plattenspielers

Die Anschlüsse des Pioneer DJ PLX-CRSS12

Die Abmessungen des Pioneer DJ PLX-CRSS12 betragen 45,3 x 15,9 x 35,3 cm (B x H x T) und der Plattenspieler bringt ein Gewicht von 12,2 kg auf die Waage. Pioneer DJ setzt auf einen bürstenlosen Dreiphasen-Gleichstrommotor und natürlich ist die Antriebsart ein Servo-Direktantrieb.

Lieferumfang des DJ Plattenspielers

Im Lieferumfang des Pioneer DJ PLX-CRSS12 haben wir neben dem Plattenspieler an sich, Strom-, Cinch-, Erdungs- und USB-C-Kabel. Natürlich gibt es von Haus aus auch eine Slipmat und eine Staubschutzhaube. Diese ist jedoch nur zum Draufsetzen gedacht, da weder der Plattenspieler, noch die Staubschutzhabe ein Scharnier haben. Dann gibt es auch noch eine Headshell, jedoch ohne Tonabnehmer. Wer also mit herkömmlichem Vinyl spielen möchte, muss hier noch mal in die Tasche greifen. Ein Extra gibt es dann aber doch noch im Lieferumfang und zwar die sogenannte Magvel-Clamp. Mit dieser magnetischen Klemme können Schallplatten auf dem Plattenteller besser fixiert werden und das „Gewicht“ des Vinyls kann mit dem Drehregler oben auf der Klemme angepasst werden. Klingt etwas befremdlich, aber funktioniert echt gut, doch dazu mehr im Praxisteil. Wen die Magvel Clamp nicht im Einsatz ist, kann diese auch problemlos links unter dem Tonarm auf einem extra Pin befestigt werden.

Auspackt und aufgebaut – Pioneer DJ PLX-CRSS12 im Überblick

Der DJ-Plattenspieler von der Seite

Gut macht sich das Design auf jeden Fall

Also packen wir den Pioneer DJ PLX-CRSS12 aus: Kabel an den Mixer angeschlossen, USB-Kabel mit dem Rechner verbunden, Gewicht auf den Tonarm geschraubt und da wir keinen Tonabnehmer für Headshells da hatten, haben wir eins von unseren Systemen genommen. Über die höhenverstellbaren Füße kann der Plattenspieler in die Waagerechte gebracht werden. Letztlich wird noch der Tonarm ausbalanciert, die Slipmat aufgelegt und endlich können wir starten.

Fangen wir erst einmal analog an, dabei ist der „Needle Mode“ natürlich auch auf analog eingestellt und wir können den Pioneer DJ PLX-CRSS12 wie einen herkömmlichen Plattenspieler benutzen, Pioneer DJ gibt dabei an, dass sich in diesem Modus alles wie beim PLX-1000 anfühlen soll.

Mit dem PLX-1000 haben wir noch keine Praxiserfahrung, aber dennoch merkt man hier schnell, dass das Auflegen mit dem Pioneer DJ PLX-CRSS12 wunderbar von der Hand geht und man beim Taktangleichen merkt, dass der Motor wirklich ordentlich Power hat. Sehr schön.

Der "Analog Mode" des Plattenspielers

Der „Analog Mode“ des Plattenspielers

Der robust wirkende und definitiv schick aussehende Plattenspieler läuft ohne Probleme und herkömmliche Vinyl lassen sich problemlos abspielen und im DJ-Kontext mixen.

Dafür allein braucht man ja aber nicht den neusten Plattenspieler von Pioneer und das Display sowie die RGB-Performance-Pads zeigen direkt, dass hier natürlich noch mehr geht.

Der digitale Modus des Pioneer DJ PLX-CRSS12

Der Pioneer PLX-CRSS12 im digitalen Modus

Im digitalen Modus werden auch die BPM angezeicht

Also gut, dann wechseln wir doch mal in den Digital-Vinyl-Modus über den Button am Pioneer DJ PLX-CRSS12.

Ganz wichtig hierbei ist folgendes: Wer den Pioneer DJ PLX-CRSS12 im DVS-Modus nutzen will, benötigt einen DJ-Mixer, der eine verbaute Soundkarte hat, sodass wahlweise rekordbox oder Serato Pro DJ verwendet werden kann.

Für diesen Test haben uns auf Serato DJ Pro fokussiert und hatten einen Pioneer DJM-S3 zur Verfügung.

Dieser wird also normal mit dem Rechner verbunden, wodurch Serato DJ Pro sich freischaltet. Der Pioneer DJ PLX-CRSS12 ist hierbei über USB verbunden und kann so die Software steuern.

Wieso genau benötigt man also einen Mixer mit Soundkarte? Wenn der Pioneer DJ PLX-CRSS12 in den DVS-Modus gesetzt wird, ertönt, sofern der Plattenspieler läuft, der klassische Sinus-Signalton, welcher über die Cinch-Kabel ausgegeben wird. Anscheinend hat Pioneer DJ es so gelöst, dass in diesem Modus automatisch das Time-Code-Signal ausgegeben wird, wenn man dann die Abspielgeschwindigkeit über den Plattenteller ändert, hört man dies auch beim Sinuston. Über die USB-Verbindung werden also nur Cue-Points und die Stem-Separation gesteuert.

Hot Cues am DJ-Plattenspieler

Hot-Cues können gesetzt, gelöscht und vor allem getriggert werden

Wenn aber alle Gegebenheiten passen, können wir dann also ohne die Benutzung des Tonarms auflegen und das funktioniert wirklich hervorragend. Für das Vinyl-Feeling könnt ihr hierbei jede beliebige Schallplatte auf den Pioneer DJ PLX-CRSS12 legen und mit der Magvel-Clamp befestigen. Tatsächlich ist aber auch die Verwendung ohne Schallplatte möglich.

In der Praxis lief die Bedienung gut und die Manipulation am Plattenteller wurde direkt in die Software übersetzt, hier lief wirklich alles flüssig. Natürlich ist das richtige Scratchen, ohne dass die Nadel springt, eine Kunst und erfordert Übung, dass man aber auf diese Art und Weise sich etwas rabiater austoben kann, macht wirklich viel Spaß.

Auch in Clubs, die eher weniger auf Plattenspieler ausgelegt sind, bei denen die Vibrationen zu stark sind und die Nadel allein dahingehend springen könnte, ist die Bespielbarkeit ein Segen. Aber das war ja noch nicht alles. Über den Button an der unteren linken Seite können vier verschiedene Hotcues abgefeuert werden, betätigt man den „5-8“-Button, sind es noch vier weitere. Auf diese Art und Weise können, sofern man den Modus wechselt, auch Samples abgespielt oder die Scratch-Bank angesteuert werden.

Die Magvel Clamp am Plattenspieler

Sitzt und hat Platz – die Magvel Clamp

Für uns ist jedoch das interessanteste Thema, wie so oft in der jüngeren Vergangenheit, die Einbindung von Stems. Serato teilt Songs in vier Bausteine auf: Drums, Bass, Melodie und Vocal. Diese können im Stem-Modus mit den vier Buttons dann gemutet oder jederzeit wieder aktiviert werden. Uns macht das extrem viel Spaß, da man hier noch einmal ein ganz anderes Gefühl für Songs bekommt und das mit einer wirklich guten Einbindung in die bestehende Hardware des Pioneer DJ PLX-CRSS12. Gerade mit dem Algorithmus von Serato ist dies auch in einer beachtlichen Qualität möglich.

Stems können über die Buttons einfach gesteuert werden

Stem-Kontrolle über die vier Buttons

Für wen eignet sich der Pioneer DJ PLX-CRSS12?

Generell dürfen wir sagen, dass der Pioneer DJ PLX-CRSS12 ein wirklich grundsolider Plattenspieler ist und es uns an nichts fehlt.

Die Zielgruppe des neusten Plattenspielers im Line-up von Pioneer DJ liegt, wie die Ausrichtung im Battle-Stil schon zeigt, in erster Linie bei Hip-Hop DJs. Beziehungsweise natürlich eignet sich der Plattenspieler für alle, die wissen, dass sie zwischen der Verwendung von DVS-Systemen und echten Schallplatten gerne wechseln und die neue Funktonen wie die Stem-Kontrolle am Plattenspieler mit physischen Buttons steuern möchten.

Der Plattenspieler angeschlossen am DJM-S3

Wirkt im Setup schick

Wo liegt der Plattenspieler preislich?

Der Kostenpunkt vom Pioneer DJ PLX-CRSS12 liegt bei 1399,- Euro und ja, das ist wirklich ein ordentlicher Preis. Der PLX-1000 liegt bei circa 790,- Euro und ein Technics SL 1200 MK7 kostet 999,- Euro. Natürlich haben wir hier noch eine andere Platte an Funktionen, dennoch ist der Preis happig, gerade wenn man bedenkt, dass man im DJ-Kontext doch gerne mindestens zwei der Modelle haben möchte. Eine Sache, die uns persönlich wirklich nicht gefällt, ist, dass bei einem solchen Preis zwar ein Lager für eine Headshell, aber kein Tonabnehmer beiliegt. Dies hätte zumindest noch im Lieferumfang dabei sein sollen.

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Fazit

Der Pioneer DJ PLX-CRSS12 überzeugt definitiv mit seiner Palette an Features. Echte Schallplatten können hierbei problemlos aufgelegt werden und sofern der passende Mixer mit verbauter Soundkarte vorhanden ist, kann man mit dem DVS-Modus viel Spaß haben. Auch wenn man die Technologie, mit einem Plattenspieler aufzulegen, ohne dass die Nadel benutzt werden muss, schon kennt, ist es nach wie vor noch faszinierend.

Das Gesamtpaket hätte für einen Preis von 1399,- Euro unserer Meinung nach zumindest noch wenigstens neben der Headshell ein Tonabnehmer beinhalten können, aber die Idee und Umsetzung des Pioneer DJ PLX-CRSS12 ist definitiv gelungen.

Die Möglichkeiten, Cues, Samples und vor allem Stems am Plattenspieler zu kontrollieren, gefallen uns gut und die Magvel Clamp ist ein interessantes neues Feature, welches auch beim normalen Abspielen von Vinyl die Platte durch den anpassbaren Druck von oben ruhiger laufen lässt.

Alles in allem gefällt uns der Pioneer DJ PLX-CRSS12 bis auf den Preis außerordentlich gut

Plus

  • erstklassige Verarbeitung und alle Verbindungen (Strom, Erdung, Cinch, USB) sind abnehmbar
  • DVS-Modus läuft flüssig
  • Hot-Cue, Sampler und Stem-Kontrolle am Plattenspieler
  • Magvel Clamp eignet sich auch gut bei normalen Schallplatten, um Unebenheiten auszugleichen

Minus

  • kein Tonabnehmer im Lieferumfang
  • für DVS-Modus braucht man einen Mixer mit passender Soundkarte

Preis

  • 1399,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    mfk AHU

    Für das Geld bekommt man bei Ebay-Kleinanzeigen auch vier 1210 mk2s und ist qualitativ auf der sicheren Seite.
    Für digital dann noch einen DDJ-XP2 Subcontroller + Interface 2 oder einen Pioneer-Mixer.
    Ok, die Control-Vinyl-Scheiben halten nicht ewig, aber mehr wirklich relavante Vorteile sehe ich da leider nicht.
    1399€ ist leider ein bisschen drüber.

    • Profilbild
      Patzig

      @mfk Ich finde zwar auf der einen Seite den Preis übertrieben, aber wenn ich mir anschaue, was Technics neu kosten, mit einem deutlich geringeren Umfang an Features, die man in der heutigen Zeit einfach voraussetzen kann, dann ist bei einem neuem TT für mich nicht mehr die Frage, einen Technics zu holen. Einen gebrauchten immer wieder zu reparieren, ist auch irgendwann nicht mehr der Gangbare Weg – noch bin ich zwar glücklich mit meinen zwei 1210 MK2, aber wenn da nochmal was gemacht werden muss, nehm ich etwas mehr Geld in die Hand und hole mir so langsam was neues.

      • Profilbild
        mfk AHU

        @Patzig Ich „entsorge“ gerne deine alten 1210er ;-)
        Die neuen Technics sind meiner Meinung nach auch überteuert.
        Zum Glück sind die Vorgänger fast unverwüstlich und via Kleinanzeigen auch noch bezahlbar.

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