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Test: Roland Bridge Cast X, Video Streaming Interface

Kleiner Alleskönner für Gamer, Podcaster und Streamer

24. Mai 2024
roland bridge cast x video streaming interface test

Roland Bridge Cast X, Video Streaming Interface

Beim Roland Bridge Cast X handelt es sich um ein Video Streaming Interface. Und damit kommt mal wieder ein Gerät mit der Post ins Haus, das ich direkt meinem Sohn weiterleiten möchte, weil er, als passionierter Gamer und Streamer, genau solch eine Wunderbox braucht und ihm ein Interface fürs Streaming bislang noch fehlt.

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Roland Bridge Cast X Video Streaming Interface – Was ist das?

Das Roland Bridge Cast X Streaming Interface ist ein vielseitiges Helferlein für alle, die ohne großen Kabelsalat mit zwei Rechnern und mehreren Bildschirmen zocken, mit ihren Buddies reden und den Spielverlauf gleichzeitig ins Internet streamen wollen. Ja, so etwas gibt’s. Aber nicht nur Gamer werden Gefallen am Bridge Cast X finden, denn auch Podcaster und Vlogger können mit der Architektur dieses Gerätes einiges anfangen und ihre Arbeitsabläufe optimieren. Da das Gerät auch mit Smartphones, Tablets und Spielekonsolen in Verbindung treten kann, sind weitreichende Anwendungen realisierbar. Schauen wir uns das mal in Ruhe an.

Short Break: Nach kurzem WhatsApp-Teaser an meinen Sohn kommt die erwartete Nachricht „Yo, sach dann mal wie is und wat kostet“. „Diggah“, sag ich, „für so’n alten Lostgamer wie dich mach ich ’n echt lowen Preis klar!“ „Wyld. Yolo!“. Und wieder mal merke ich, dass ich einfach alt werde. Und trotzdem habe ich hier den hicen Shice auf meinem Desk. Ich liebe meinen Job…

Überblick zum Roland Bridge Cast X Streaming Interface

Zunächst fällt auf, dass Roland die Zeichen der Zeit erkannt hat und auf Plastik in der Verpackung weitestgehend verzichtet. Ein stabiler Karton und zwei eierpappenartige Fixierungen stabilisieren das Gerät ausreichend und dürften auch bei ruppigstem Tiefflug des Paketes etwaigen Schaden abwenden. Ein Schutztütchen umhüllt dann noch das Gerät selbst, damit beim Transport kein Staub und sonstiger Flugdreck an unser Bridge Cast X kommt. Lediglich die beiden USB-C-Kabel, die zur Netzversorgung und zum Datentransfer zum Computer mitgeliefert werden, sind in einzelnen Plastiktütchen verstaut. Darauf könnte man jetzt auch noch verzichten.

Roland Bridge Cast X Top

Ein Netzteil liegt dem Paket nicht bei. Auch das ist ein positiver Punkt, denn die meisten werden die Stromversorgung per USB vom Rechner beziehen, sofern dieser mindestens 5 V/3 A. Will man das Bridge Cast X Pult unterwegs mit einem Smartphone betreiben, sollte man also eine starke Powerbank dabei haben oder auf ein externes Netzteil mit den erforderlichen Werten zurückgreifen. Eins der beiden Kabel ist mit einem Bändchen als Power-Kabel zu identifizieren und unterstützt USB 2.0, das andere versteht und transportiert bis zu USB 3.2.

Beim Auspacken fällt sofort die angenehme Schwere (1,35 kg) des pultförmigen Gerätes auf, vier rutschhemmende Moosgummifüße garantieren dabei sicheren Stand auf glatten Tischen. Das erdbebensichere Gehäuse aus Metall hat eine Neigung von 35° und wirkt sehr ergonomisch. Alle Anschlüsse befinden sich an der Rückseite das Gehäuses, Regler, Knöpfe und Pads finden auf der Oberfläche ausreichend Platz. Die Außenmaße des Bridge Cast X betragen 269 × 130 × 70 mm, was in etwa einem längs gefalteten DIN-A4-Blatt entspricht.

Anschluss und Vorbereitung des Bridge Cast X – Treiber und App

Bevor man das Roland Bridge Cast X Interface an den heimischen Rechner anschließt, sollte man den speziellen Audiotreiber und die Bridge Cast App laden und installieren. Und zwar genau in dieser Reihenfolge, denn sonst funktioniert nichts. In meinem Eifer habe ich es erst andersherum versucht, musste aber feststellen, dass das Gerät dann auf Firmware 0.0 verharrt und ein Update nicht möglich ist. Also immer schön eins nach dem anderen. Überhaupt ist die Bedienungsanleitung euer Freund, denn ohne erschließen sich nicht automatisch alle Funktionen und Routings des Gerätes.

Verbindet man dann Rechner und das durchaus stylishe Pult, erhält man zunächst eine beeindruckende Lightshow, die das Gerät in den Zustand freudiger Erwartung versetzt. Jetzt ist ein Firmware-Update problemlos möglich und auch die Verbindung zur Bridge Cast App funktioniert tadellos. Die App interagiert mit dem Gerät und ermöglicht es unter anderem, spezielle Einstellungen für Mikrofon, Chatpartner, die Control Pads und die Mute-Taster vorzunehmen. Ebenso sind verschiedene Szenarien fürs Gaming Audio und unterschiedliche User Profile einstell- und speicherbar.

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Welche Anschlüsse bietet das Roland Bridge Cast X?

Zunächst muss ich mal bemerken, dass die sonst sehr ausführliche und unumgängliche Bedienungsanleitung keine klare Aussage über die Verwendbarkeit von Android betriebenen Smartphones macht. Lediglich in der Abteilung „Technische Daten“ findet man die Mindestvoraussetzungen der Betriebssysteme und da kommt Android nicht vor. Mindestens verfügbar sollte sein:

  • Microsoft Windows 10, Windows 11
  • Apple macOS 12 oder aktueller
  • Apple iOS 16 oder aktueller

Will man also sein Mobilgerät fürs Gaming oder einen Voice Chat verwenden oder Anrufer zuschalten, so ist dies nur mit iOS-Geräten möglich, sofern diese über USB mittels des obligatorischen Apple Kamera Kits angeschlossen werden. Reine Audiosignale können natürlich von jedem Smartphone per Miniklinke zugespielt werden.

Beginnen wir mal damit, die einzelnen Anschlussmöglichkeiten durchzugehen. Ganz links außen befindet sich, direkt unter dem Kensington Lock, der USB-C-Anschluss, der für die Netzversorgung vorgesehen ist. Dieser muss nicht genutzt werden, wenn man den daneben liegenden USB II-Anschluss nutzt und der PC genügend Saft liefert (s. o.). Ein Wahlschalter ermöglicht die Auswahl der USB-Quelle. Wenn ein Smartphone benutzt wird, kann dieses, sofern es die USB PD Power Role Swap-Funktionalität unterstützt, geladen werden, hierzu muss dann aber ein 9 V/3 A Netzteil am Power-In angeschlossen sein. Wenn das angeschlossene Smartphone mit Strom versorgt wird, leuchtet auf der Oberfläche des Gehäuses ganz rechts die USB-II PD Ready LED. Der USB-II Eingang kann Audiosignale von iPhone, iPad (Kamera-Kit bei Lightning-Modellen nötig!) und Spielekonsolen empfangen und ausgeben sowie Befehle der Pads und Videosignale ausgeben, letztere werden unverändert von HDMI 1 und 2 weitergeleitet.

Roland Bridge Cast X Connectivity

Es folgen drei HDMI-Anschlüsse, von denen zwei für die Verarbeitung im Bridge Cast X zur Verfügung stehen. Hier können Geräte wie Videokameras, SLR-Kameras, Spielekonsolen, Mobilgeräte oder Rechner angeschlossen werden. Der HDMI-Thru Anschluss gibt die Eingangssignale von HDMI 1 & 2 unbearbeitet weiter, hier kann z. B. ein externer Bildschirm angeschlossen werden.

Drei Miniklinkenbuchsen dienen als Line-Out, Aux-In und als Anschluss für ein Headset oder Kopfhörer. Ein Mikrofon kann per XLR angeschlossen werden, für die Nutzung von Kondensatormikrofonen steht eine 48 V Phantomspeisung zur Verfügung. Falls es beim Anfassen irgendwo brizzelt, gibt es noch eine Erdungsklemme in Form einer schlichten Schraube, die das Gehäuse an Masse ableiten kann. Das Gerät verarbeitet Audiosignale mit 24 Bit / 96 kHz, der Hardware DSP arbeitet mit 32 Bit. Die möglichen HDMI-Formate und die Auflösungen, die über den USB-Output möglich sind, habe ich hier mal der Einfachheit halber aus dem Manual kopiert:

Roland Bridge Cast X Specs

Die HDMI und USB-Formate und Auflösungen im Überblick.

Die Bedienoberfläche des Roland Bridge Cast X

Nach der Einschalt-Lightshow entscheiden sich die vier Regler der einzelnen Kanäle für ihre Farben. Gelb für Mic, Rot für Chat, Grün für HDMI und Blau für Game. Die Farben können in der App frei zugeordnet werden, die Angabe bezieht sich jetzt lediglich auf den Auslieferungszustand. Ein Kranz aus weißen LEDs gibt Auskunft über die aktuelle Einstellung des jeweiligen Kanals. Jedem Kanal zugeordnet ist ein Mute-Taster. Bei Aktivierung erlischt die Farbe des Reglers, oder, und das ist über die App einstellbar, blinkt der Regler in der jeweiligen Farbe für die Dauer des Mutes. Die Taster sind aber grundsätzlich frei belegbar und können jeder Funktion des Bridge Cast zugeordnet werden. So kann z. B. der nur der Stream gemutet werden oder auch der ganze Kanal, wer möchte, kann hier aber auch Soundeffekte drauflegen oder den Kopfhörerausgang muten.

Im nächsten Bedienfeld befinden sich die Lautstärkeregler für den Stream, den Line-Out und den Kopfhörer. Der Mix Link Button verknüpft je Kanal die drei Optionen Mikrofonsignal, Audio to Personal Mix und Audio to Stream, sodass alle drei gleichzeitig geregelt werden können. Entfernt man den Link, wird entweder der Stream oder der Personal Mix geregelt, wobei hier über die App in Kanal 1 zusätzlich die Möglichkeit besteht, den Mikrofon-Gain oder die Lautstärke auszuwählen. Ein weiterer Button, der bei Aktivierung blau leuchtet und auch zusätzlich die LEDs unter den Kanalreglern aktiviert, wechselt zwischen den Einstellungen für den Stream oder den persönlichen Mix.

Roland Bridge Cast X Top Angle

Ganz rechts leuchten sechs Pads, die in fünf unterschiedlichen Presets gespeichert werden können. Hier können Hotkeys festgelegt werden, Soundeffekte abgespielt oder etwa der Reverb in der Stimme ein- oder ausgeschaltet werden. Hier kann so ziemlich jeder Parameter aus den Tiefen des Gerätes zugeordnet werden. Wenn man sich mit der Roland Cloud verbindet, kann hier auch frei verwendbare Hintergrundmusik verschiedener Genres gestartet werden, die in der App in Playlists organisiert werden kann. Die Farbe der Pads kann ebenfalls individuell festgelegt werden.

Oben links auf der Bedienoberfläche des Gerätes finden wir die Möglichkeit, dem Mikrofonkanal ein paar Effekte zu gönnen. Über den Sinn einer Fat Voice oder einer Super Low Voice kann man streiten, der Reverb ist allerdings schon nützlich und klingt auch recht ansprechend, wenn man es nicht übertreibt. Hier sollte man allerdings nicht die Ansprüche eines Toningenieurs anlegen, sondern einfach mal entspannt schauen, was die User damit anstellen möchten. Mittels der Regler Pitch und Formant kann die Stimme nach Herzenslust verbogen werden.

Fünf Equalizer-Presets können in der App eingestellt und gespeichert werden. Diese beziehen sich allerdings ausschließlich auf den Game-Kanal. Hier können unterschiedliche Szenarien realisiert werden, interessant vor allem, wenn Konsolen oder Rechner Surround-Sound anbieten, denn dann kann ein virtual Surround erzeugt und die Position der Lautsprecher im Kopfhörer frei festgelegt werden. Übrigens kann man bis zu fünf generelle Presets für die komplette Performance anlegen und nach Bedarf aufrufen.

Roland Bridge Cast X Connections

Das maximal mögliche Setup

Die beiden letzten Knöpfe, die hier noch erklärt werden müssen, sind für HDMI-In und USB-Out bestimmt. HDMI-In wählt hier zwischen einer der beiden HDMI-Quellen, während USB-Out ein anliegendes Videosignal auf den USB-II-Ausgang leitet und somit für den Stream verfügbar macht. Es bleibt jetzt abschließend noch zu sagen, dass die Bedienung des Bridge Cast X mittels App wirklich hilfreich und quasi unentbehrlich ist, weil man hier in die Tiefe einsteigen und Einstellungen vornehmen kann, die mit dem Pult allein nicht möglich sind.

Das Roland Bridge Cast X Interface in der Praxis

Angeschlossen ist das Roland Bridge Cast X schnell. Für die Einrichtung sollte man sich dann aber doch etwas Zeit nehmen. Das Manual ist hier ein wirklich sinnvoller Begleiter, den nicht alle Einstellungen erschließen sich automatisch. Auch die Pläne der möglichen Setups sind hier sehr hilfreich. Für mein Test-Setup schließe ich eine Nintendo Switch Konsole per HDMI an, als Mikrofon nutze ich ein the t.bone SC 400 und somit natürlich auch die Phantomspeisung. Das Gerät erkennt zuverlässig die Konsole und mit wenigen Handgriffen ist das Mikrofon eingepegelt.

Was ich jetzt noch benötige, ist eine Streaming-Software. Ich entscheide mich für OBS Studio, eine Open-Source-Software für Intel-Macs. Das Gerät wird von der Software problemlos erkannt und ich kann mit wenigen Klicks einen Stream erstellen. In der Software kann ich zusätzlich das Videosignal meines iPhones drahtlos einbinden und ein Screen-Recording durchführen. Das Ergebnis seht ihr im unten verlinkten Video.

Die Benutzerführung ist praxisnah gestaltet, bereits nach kurzer Zeit hat man sich so in das Gerät eingearbeitet, dass die Bedienung fast blind erfolgen kann. Für streamende Gamer, die ihre Finger auf der Tastatur brauchen, ist das Gerät also schon mal ein echter Gewinn. Wer ein Video von einem Rechner auf den anderen streamen möchte, um gleichzeitig Audiokommentare oder Musik hinzumischen möchte, kommt ebenfalls auf seine Kosten. Der Stream in hoher Auflösung gelingt auch über USB problemlos, ich hatte diesbezüglich ein wenig Bedenken, aber die haben sich schnell zerstreut.

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Alternativen zum Roland Bridge Cast X

Hui, da wird’s ziemlich dünn. In dieser Ausstattung, mit zwei HDMI-Anschlüssen für Video- und Audio-Streaming sowie getrennten Mixes für Stream und den Streamer steht das Roland Bridge Cast X Streaming Interface ziemlich allein da. Allenfalls das Mackie Mainstream käme da in Frage, dieses bietet aber nur einen HDMI-Eingang und keinen Dual-Bus. Der Kollege M. Steinwachs hat das Mainstream hier für euch getestet. Das Rode X Streamer X wäre noch zu nennen, aber auch das kann nur ein Videosignal verarbeiten und bietet ebenfalls keinen persönlichen Mix-Bus. Als All-in-one-Lösung mit diesem Funktionsumfang ist mir bislang keine Alternative zum Roland Bridge Cast X bekannt.

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Fazit

Erstaunlich, was hier auf kleinstem, höchst funktional und nebenbei optisch gelungen gestaltetem Raum möglich ist. YouTuber, Streamer, Podcaster und Vlogger werden mit dem Roland Bridge Cast X ihre helle Freude haben, es gibt eigentlich kaum ein Szenario, das hier nicht realisierbar wäre. Die frei belegbaren Pads sind eine echte Bereicherung gegenüber dem kleineren Bruder, dem Bridge Cast ohne „X“, denn hier können nicht nur ohne Probleme Soundeffekte abgespielt werden, sondern auch Musik aus der Cloud gestreamt oder Hotkeys definiert werden. Die Möglichkeit des Virtual-Surrounds mit seinen fünf speicherbaren EQ-Szenen kommt auch wieder den Gamern entgegen, die so das Streaming-Erlebnis nochmals aufwerten können. Insgesamt ein durchdachtes, bislang konkurrenzloses Konzept, das schnell Nachahmer finden dürfte. Der Preis ist mit 499,- Euro, gemessen an der Funktionalität und stabilen Konstruktion des Bridge Cast X, als fair einzustufen.

Plus

  • Konzept
  • hohe Funktionalität
  • Qualität der Audioverarbeitung

Preis

  • 499,- Euro
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