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Interview: Trevor Horn zum Album Echoes Ancient & Modern (2023)

Produzentenlegende Trevor Horn im Interview

16. Dezember 2023

Die Geschichte zum nachfolgenden Interview beginnt ungefähr so. Toby weilte grade in UK und fand in einem örtlichen Buchladen Trevors Autobiografie „Adventures in Modern Recording: From ABC to ZTT“ und es folgte die Idee, nach einem Interview anzufragen, was sich leider nicht erbgeben hat.  Also wurde daraus erst mal nur eine Fresh News, die Grund genug war, uns ein Jahr später zu kontaktieren: „Hättet ihr am Sonntag gegen 10:00h Zeit?“ Was für eine Frage! Also frisch ans Werk: 20 Minuten Fragen und Antworten wollten sinnvoll gefüllt werden. Spoiler, wir haben überzogen, da Trevor Horn uns doppelt so viel Zeit zugestand. Offensichtlich hatte er genauso viel Spaß wie wir. Und die Rezension zu seinem neuen Album „Echoes Ancient & Modern“ findet ihr HIER.

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Die Trevor Horn Story

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Über Trevor Horn und seine Arbeit wurde an dieser Stelle schon mehrfach berichtet. Dennoch werden wir vor dem eigentlichen Interview die wichtigsten Stationen kurz zusammenfassen. Trevor Horn ist ein Phänomen. Musikalisch begleitet er uns seit 1979 mit den Buggles, deren Debüt-Single „Video Killed the Radio Star“ zum ersten ein weltweiter Singlehit war und zum zweiten das Eröffnungs-Video auf MTV. Es hätte mit den Buggles immer so weitergehen können. Und die Buggles wären sicher ein weltweiter Erfolg geworden. So schnell wie das Plastic-Age begann, war es auch 1980 wieder zu Ende.

Plastic-Age: Der junger Trevor Horn im  Video Killed The Radio Star Video

Trevor Horn, der Bassist, „fusionierte“ mit YES. Und entstaubte nebenbei auch deren Sound. Inwieweit er in seiner sieben Monate andauernden Mitgliedschaft merkte, dass er als Produzent über sich hinauswachsen könnte, ist nicht überliefert. Dafür aber seine ersten beiden Projekte Dollar und ABC. Deren beide Erstlingswerke sind an Originalität und Ideenreichtum kaum zu übertreffen. Hier kommen Anfang der Achtziger alle Element zusammen, die die Epoche später definieren werden. Epische Gefühle, Soundlandschaften, Synthesizer-Klangwolken, Sampling. Der Mode und dem Zeitgeist voraus aber so grundsolide produziert, dass der Zahn der Zeit nicht nagt. The Dollar Album und The Lexicon of Love Album zeigen alle Elemente auf, die spätere Produktionen prägen werden.

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Hier eine 808, dort ein Sample, im Hintergrund der Synthesizer-Teppich. Dort vielleicht eine der berüchtigten Trevor Horn Basslinien und die Kick der LinnDrum. In der Folgezeit prägte er mit häufig wechselnden Assistenten einen eigenen markanten Stil. In seinen ersten Produktionen mit Frankie Goes to Hollywood, The Art of Noise und Propaganda machte er konsequenten Gebrauch von neuen technischen Möglichkeiten, insbesondere der computerbasierten Musikproduktion. In den äußerst aufwendigen und ausgefeilten Produktionen kam neben herkömmlichen Instrumenten auch erstmals das Sampling in großem Umfang zum Einsatz. Besonders der Fairlight CMI in den Versionen II und III wurde intensiv genutzt. Trevor Horn hat den Popmusik-Sound der 1980er-Jahre entscheidend mit geprägt und ihn unverwechselbar gemacht.

Trevor Horn im The Look of Love Video von ABC

In den 1980er- und 1990er-Jahren war er auch kommerziell einer der erfolgreichsten Musikproduzenten. Und dürfte einer der wenigen Produzenten sein, die über 4 Dekaden Top 10 Alben hatte. Die Liste seiner Produktionen sprengt hier den Rahmen. Doch sollte man unbedingt die bahnbrechenden Produktionen für die Simple Minds, Pet Shop Boys, Seal, Malcolm Mclaren, The Art Of Noise, Propaganda, Grace Jones und viele andere erwähnen.

ZTT-Years

Zu den Leistungen von Horn gehört auch über ZTT reden, das als Label über mehrere Dekaden „Independent“-Pop der Extraklasse lieferte und sich der Vertriebstruktur der Majorlabel bediente. Horn arbeite hier wiederrum mit anderen Produzenten wie Stephen Lipson, Hugh Padgham, Gary Langan, J. J. Jeczalik, Annę Dudley (Art of Noise) zusammen, die den Sound von ZTT prägen sollten. Mit Paul Morley war bei ZTT auch ein Musikjournalist an Bord, der den Bands das Image verpasste. Hier erschienen The Art Of Noise, Propaganda, Frankie Goes To Hollywood, Grace Jones, Adamski, Seal, Sun Electric, All Saints und viele andere.

Seine hyper-glamouröse Hi-Tech-Produktion des Debütalbums The Lexicon of Love der Sheffielder Pop-Stilisten ABC im Jahr 1982 machte Trevor Horn zum gefragtesten Produzenten seiner Zeit, der auf einzigartige Weise modernste Elektronik, Live-Instrumente, orchestrale Arrangements, Tanzrhythmen und die neue Kunst des Samplings zu kombinieren wusste.

Welcome to the pleasuredome – von Trevor Horn eindrucksvoll in Szene gesetzt

Horn, der schon immer gerne Welten erschaffen und sich möglicherweise unmögliche Pop-Fantasien ausdenken wollte, übernahm zusammen mit seiner Managerin und Ehefrau Jill Sinclair die berühmten Island Studios von Chris Blackwell im Westen Londons, die für klassische Platten von Bob Marley, Free, Led Zeppelin, den Rolling Stones und Roxy Music verantwortlich waren. Umbenannt in Sarm, wurde es auch zur Heimat des innovativen Plattenlabels Zang Tuum Tumb und zur Spielwiese einer klassisch-futuristischen Hausband, Art of Noise, mit Musikern, Arrangeuren, Ingenieuren und Technikern, die Horn bei den ABC- und McLaren-Alben eingesetzt hatte. Es war auch das bevorzugte Studio von Leuten wie George Michael und den Pet Shop Boys. Der unerbittliche Perfektionist Trevor Horn und ZTT wurden 1984 zu einer sensationellen Hitmaschine mit einer rekordverdächtigen Serie von millionenfach verkauften Platten von Frankie Goes To Hollywood, darunter das berüchtigte “Relax” und das apokalyptische Pop-Epos “Two Tribes”.

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Horn und seine Musik ist das was man progressiv bezeichnen kann. Musikalisch ein Work of Art und gesellschaftlich vereinte seine Musik auf eine aufgeladene, provokante und durchaus promiskuitive Weise. Relax durfte wegen seiner sexuellen Anspielungen nicht im Radio gespielt werden. Trotzdem oder gerade deswegen wurde Relax zu einem Hit. Natürlich druckte man die Aussage eines Radio-DJs auf dem Cover ab und verwendete das Zitat auf der Maxi-Version von The Power of Love.

„Hey I’m just looked to this record cover, I’m just looked at this cover. I think it’s obscene, absolutely obscene. I’m not gonna play this one, no I’m sure. I’m not gonna play this one. Thank you and good by.“

Die „Erfindung“ der 12 Inch

Und somit auch die „Entdeckung“ von Frankie goes to Hollywood. And Frankie only! Die erste Maxi-Single von Frankie Goes to Hollywoods Relax gilt in dieser Hinsicht als Gründungsimpuls des Genres. Und nebenbei entwickelte Horn auch den Remix weiter, es waren nun keine Marketingvehikel mehr, sondern kleine epische Kostbarkeiten. Jede 12“ ein Highlight. Und immer ein Tanzbodenfüller und Crowdpleaser.

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Noch Legendärer ist es, 12“ wie Hörbilder zu produzieren und auf epische 20 Minuten Länge zu bringen. Und diese dann so zu produzieren, dass sie den Zahn der Zeit überstehen. Und bis heute durch kaum eine Produktion übertroffen wurden. Er remixte die Songs nicht nur, sondern produzierte sie neu und nahm neue Elmente auf, mit denen er ihnen ein neues Erscheinungsbild gab. War und Two Tribes werden viele kennen, aber sehr beeindruckend ist auch Rage Hard. Diese Rock-Nummer bekommt ein 10-minütiges Intro, in dem die Elmente des Songs und ihre Bedeutung von einer Sprecherin vorgestellt werden, bis das eigentliche Stück beginnt. Listen! Do you want to know a Secret? Move with me inside the Strange World of the 12“.

Das Interview mit Trevor Horn am 03.12.2023

Und somit sind wir auch in der Gegenwart angekommen, denn der eigentlich Grund für das Interview war, dass Trevor Horn ein neues Album veröffentlicht hat. „ECHOES – ANCIENT & MODERN“, es ist kein Best of Album, sondern ein Album voller neuer und überraschender Neuinterpretationen eigener Songs und Coverversionen. Als Interpreten sind Seal, Rick Astley, Iggy Pop, Tori Amos uvm. am Start.

Doch nun lassen wir Trevor Horn selbst zu Wort kommen. Das Interview fand per Zoom statt, denn Trevor Horn befand sich in Italien, wo er mit der Dire Straits Legacy Band Konzerte gab. Viel Spaß!

Sven & Toby:
Auf deinem neuen Album (ECHOES – ANCIENT & MODERN) hast du nicht nur Songs aufgenommen, für die du bekannt bist, sondern auch Lieder von Nirvana, Depeche Mode oder Joe Jackson. Wie kam die Songauswahl zustande?

Trevor Horn:
Wenn man ein Album wie dieses macht, probiert man viele Dinge aus und ich hatte etwa 30-35 Demos gemacht. Ich habe die ausgewählt, bei denen ich das Gefühl hatte, dass ich etwas Lohnenswertes erschaffe und das braucht Zeit. Ich wollte an Liedern und Texten arbeiten, die ich wirklich mag.

Sven & Toby:
Wie lange dauerte die Produktion?

Trevor Horn:
Ich habe angefangen, als der erste Lockdown ausgerufen wurde, was die Produktion in die Länge gezogen hat. Es hätte aber trotzdem Zeit in Anspruch genommen, denn Songs so zu interpretieren, dass man mit ihnen zufrieden ist, das ist das Schwierige.

Sven & Toby:
Du hast mit verschiedensten Interpreten auf dem Album gearbeitet. Wie wurden die ausgewählt?

Trevor Horn:
Es sind alles Künstler, die sich schon eine Karriere erarbeitet haben. Neue Künstler sind oft sehr unsicher. Ich hätte unerfahrene Künstler dazu bringen müssen, etwas zu tun, worauf sie vielleicht keine Lust haben. Künstler, die schon lange dabei sind und sich in ihrer Haut wohlfühlen, haben keine Probleme damit Neues auszuprobieren. Iggy Pop war sehr nett. Er stimmte sofort zu, Personal Jesus aufzunehmen und hat wirklich hart gearbeitet. Seal kenne ich natürlich seit Jahren. Als ich ihm das Demo von ‚Steppin‘ Out‘ vorgespielt habe, war er begeistert.

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Sven & Toby:
Eine tolle Version. Wir lieben Joe Jackson.

Trevor Horn:
Ja, mit ihm wäre auch The Girl From Ipanema toll gewesen. Mein Lieblingslied (alle lachen).

Sven & Toby:
Am meisten hat mich überrascht, dass du Rick Astley ausgewählt hast und er Owner of a Lonely Heart singen durfte. Den hatten wir nun absolut nicht auf der Liste.

Trevor Horn:
Rick Astley und ich waren beide auf Tour in Japan. Das war zu der Zeit, als er mit den Foo Fighters auftrat. Danach kam er in den Club (Hardrock Cafe), wo wir gespielt haben, einfach auf die Bühne und sang. Die Originaltonart ist A-Moll und das ist wirklich hoch. Es brauchte ungefähr zwei Takte, um zu realisieren, dass er es eine Oktave tiefer singen musste.Als er das machte, klang es großartig. Daher hatte ich ihn immer im Kopf, als ich diese Version gemacht habe. Es ist perfekt für Rick Astley und ich glaube, er singt es gut.

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Sven & Toby:
Überraschend war auch die Zusammenarbeit mit Robert Fripp (King Crimson). Du hast zwar auch mit der Progressive-Rock-Gruppe YES gespielt, aber ihnen eine neue musikalische Richtung gegeben.

Trevor Horn:
Chris Squire, der Bassist von YES, war der Meinung, dass sie die beste Prog-Rock-Band aller Zeiten King Crimson sind. Mein Kollege Mel Collins, bei Dire Straits Legacy, spielte mit King Crimson. Er hat mir sehr nette Dinge über Robert Fripp erzählt, wie freundlich er ist und wie gut er die Musiker behandelte. Er ist sehr großzügig gegenüber seinen Musikern. Toyah Wilcox und Robert Fripp haben eine großartige Version von ‚Slave to the Rhythm‘ auf YouTube veröffentlicht. Das hat mir wirklich gefallen, besonders was er auf der Gitarre gespielt hat. Für das Album machte ich die neue Version von ‚Relax‘ und plötzlich dachte ich mit Toyah Wilcox und Robert Fripp könnte das spannend werden.

Toby & Sven:
In der letzten Zeit warst du so viel auf der Bühne wie schon lange nicht mehr in deiner Karriere.Wie kam es dazu?

Trevor Horn:
Dieses Jahr war ich viel unterwegs, weil ich mit Seal und den Buggles auf Tour war. Bevor ich Musikproduzent wurde, habe ich meinen Lebensunterhalt als Bassist verdient und als Sessionmusiker gearbeitet. Ich weiß nicht, warum plötzlich dieses Jahr all diese Konzerte anstehen. Aber ich denke, es ist schön, nachdem man 40 Jahre im Studio war, wieder rauszugehen und zuspielen. Allerdings habe ich meine Hände gestern Abend wund. (Trevor Horn befand sich zum Zeitpunkt des Interviews in Italien, wo er Auftritte mit der Dire Straits Legacy Band absolvierte.)

Quelle YouTube: Trevor Horn 2023 Live mit Buggles im italienischen TV

Toby & Sven:
Ich war überrascht, dich auf Tour zu sehen, weil du öfters erwähnt hast, dass du dich selbst nicht als guter Bassist einschätzt und lieber auf andere Bassisten zurückgreifst.

Trevor Horn:
Ich bin definitiv nicht der weltbeste Bassist, aber ich kann ziemlich effektiv spielen und ich sorge dafür, dass ich einen wirklich guten Sound hinbekomme, weil ich ein Plattenproduzent bin. Live zu spielen, ist etwas ganz anderes, weil man sofort Rückmeldung erhält. Wenn man ein Album produziert, investiert man viel Arbeit und erhält danach eine Art von entferntem Feedback, weil man nicht dabei ist, wenn die Leute deine Musik hören. Gestern haben wir mit Dire Straits Legacy eine großartige Version von ‚Tunnel of Love‘ gespielt und das Publikum ist am Ende aufgesprungen und hat applaudiert. Auftreten macht wirklich viel Spaß, wenn so etwas passiert. Im neuen Jahr werde ich wieder mit dem Produzieren anfangen.

Toby & Sven:
Wenn wir dich richtig verstanden haben, ist für dich Auftreten und Produzieren gleichermaßen wichtig?

Trevor Horn:
Beide Aspekte stehen miteinander in Beziehung. Durch Auftritte hält man gewissermaßen den Kontakt zum Publikum. Einer der Gründe für meinen Erfolg in den 1980ern war, dass ich am Anfang jeden Abend in der Woche Bass gespielt habe. Ich habe mit 17 angefangen und habe das 12 bis 13 Jahre gemacht, bis ich ein ein erfolgreicher Produzent wurde. Ich war nicht nur ein Session-Musiker, ich habe immer gespielt, wenn sich die Möglichkeit ergab.

Toby & Sven:
Du bist schon seit Jahrzehnten einer der Topproduzenten und hast viele Entwicklungen in der Musiktechnologie miterlebt. Bevorzugst du Software oder Hardware?

Trevor Horn:
Ich würde sagen, dass ich Hardware bevorzuge. Ich benutze immer noch eine MPC. Wenn man sie programmiert, vermittelt sie immer noch ein besseres Gefühl als die meisten Computer. Ich arbeite momentan mit der Akai MPC Live. Wenn ich ein MPC-Museum besitzen würde, gäbe es dort jede Version. Ich schätze es, wie sie funktionieren, weil man sehr schnell mit ihnen arbeiten kann. Computer sind großartig und alles, aber eine Drum-Maschine hat Feeling. Es muss sich richtig anfühlen. Ich glaube, ich bevorzuge Hardware. Gegen Software-Synthesizer gibt es nichts zu sagen. Sie klingen gut, aber ich weiß nicht so recht. Ich habe gerade einen Novation Summit gekauft. Ich liebe kleine Synthesizer wie die neuen von Roland, diese kleinen Mikro-Synthesizer. Die Sounds sind großartig. Ich bevorzuge eindeutig Hardware.

Trevor Horn mag die MPC Live

Toby & Sven:
Benutzt du immer noch Equipment aus deinen Anfangstagen?

Trevor Horn:
Ich arbeite immer noch mit einem Roland JX-8P. Den habe ich schon so lange und ich kenne alle seine Sounds. Er hat vier oder fünf wirklich gute Klänge, die man mit keinem anderen Synthesize erzeugen kann. Der Intro-Sound aus ‚Slave to the Rhythm‘ kommt von einem JX-8P. Der Sound nennt sich ‚Fat Fifths’. Er verfügt auch über das großartige Preset-Voices. Es klingt wie Chöre. Manchmal benutze ich noch eine Roland TR-808 und eine LinnDrum, die ich sehr mag. Ich habe eine wirklich schöne LinnDrum in sehr gutem Zustand. Eine großartiges Instrument und seine Bassdrum ist bis heute ungeschlagen. Sie ist so tight. Manchmal habe ich die Drums programmiert und sie dann in Pro Tools unsynchronisiert aufgenommen, einfach per Hand synchronisiert und hinterher schnell an die richtige Stelle geschoben. Das ist kein Problem mit der Linn.

Immer noch im Studio von Trevor Horn aktiv: Ein Roland JX-8P

Toby und Sven:
Hat der Album Titel Lexicon Of Love von ABC etwas mit dem Lexicon Reverb zu tun?

Trevor Horn:
(lacht) Ich glaube nicht. Das Lexicon war wirklich großartig. Meine ehemaligen Toningenieure Gary Langan und Julian Mendelssohn kannten sich sehr gut mit ihr aus. Sie konnten großartige Echos erzeugen. Zuerst mochte ich besonders die sehr kurzen digitalen Hall-Effekte. Wir hatten einen der ersten EMT 250 Digitalhallgeräte. Wir nannten es die ‚Crash Box‘. Das erzeugte diesen sehr scharfen, kurzen Hall.

EMT 250 Digital Hall

EMT 250 Digital-Hall

Toby und Sven:
Bei deinen Produktionen handelt es sich nicht um aalglatte Popproduktionen, sondern du brachtest immer avantgardistische Elemente in deine Produktionen ein, die man nicht unbedingt mit Popmusik assoziiert. In „Left on my Own Devices“ von den Pet Shop Boys treffen Spoken Word und ein klassisches Orchester aufeinander. Auf dem ersten Seal Album baust du für „The Beginning“ ein synthetisches Dance-Arrangement auf und blendest gegen Ende alle Instrumente aus und am Ende bleibt nur noch Seals Stimme und akustische Gitarren übrig. Von Frankie Goes To Hollywood mit all den Minihörspielen wollen wir erst gar nicht anfangen. Woher kommt diese Freude am Experiment?

Trevor Horn:
Wenn man mit wirklich guten Künstler wie Seal oder die Pet Shop Boys zusammenarbeitet, ist das kein Problem. Die Pet Shop Boys waren sehr kreativ. Sie haben einen Teil von ‚Left of My Own Devices‘ geschrieben, als wir es aufgenommen haben. Neil Tennant fragte mich, was ich als nächstes mache. Und ich sagte, I think I’m going to try and put Debussy to a Disco beat und er sagte:“ Oh Gott, ist es okay, wenn ich das im Lied benutze? Er hat mir netterweise Rechte an B-Seiten-Song zugestanden. Die Pet Shop Boys sind sehr einfallsreiche Typen. Sie haben viele Ideen und daher ist es möglich, mit ihnen ein paar Risiken einzugehen.

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Toby und Sven:
Daraus wurde dann das Art Of Noise Album „The Seduction of Claude Debussy“?

Trevor Horn:
Ja, aber nachdem ich Neil Tennant das gesagt hatte, hat es 13 Jahre gedauert, bevor wir das Album in Angriff nehmen konnten. Die Alben Introsepctive von den Pet Shop Boys und Street Fighting Years von den Simple Minds habe ich mit meinem Co-Produzenten Stephen Lipson gemacht. Mit ihm solltet ihr auch reden. Stephen ist großartig. (Anmerkung Toby: Wir sind dran.)

Toby und Sven:
Er ist auch ein toller Gitarrist. Ich habe ihn letztes Jahr bei einem Konzert in der Garage in London mit Claudia Brücken und Susanne Freytag  gesehen.

Trevor Horn:
Echt? Das ist tool, ich habe gehört, dass sie mit xPropaganda Konzerte machen wollten. Sie hatten Probleme mit einigen Mitgliedern, es war so traurig.

Toby und Sven:
Ein Beispiel für deinen Experimentierfreudigkeit hört man dann auch in dem Track Violet auf dem ersten Seal Album. Da kommen plötzlich TV- oder Radio-Geräusche.

Trevor Horn:
Ich hatte den Fernseher eingesteckt, während wir „Violet“ gemischt haben. Ich habe den Toningenieur gebeten, den Fernseher auf die Spur zu leiten und ich habe einfach die Kanäle umgeschaltet und die Lautstärke für einen Moment hochgedreht. Nur ein wenig, weil man es kaum hören kann.

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Toby und Sven:
Befürchtest du nicht, dass die Plattenfirma sich gegen solche Einfälle sträuben?

Trevor Horn:
Im Fall von Propaganda war ich die Plattenfirma, also gab es auch keine Diskussionen. Wenn du mit einem großen Act arbeitest, von dem du weißt, dass er ein Publikum hat, dann kann man ein paar Risiken eingehen. Wenn der Künstler nicht mitspielt, ist es nicht möglich, diese ganzen Experimente zu machen. Es gab auch Künstler, die „nein“ sagten und ich musste alles ändern oder die ursprüngliche Version wiederherstellen. Ich habe aber immer versucht, Elemente einzuschmuggeln, um die Produktionen musikalischer zu gestalten. Vielleicht ein bisschen mehr, als man erwarten würde.

Toby und Sven:
Da fällt mir die Produktion von „Owner Of a Lonley Heart“ ein. YES war ja überhaupt nicht begeistert von deiner Vision.

Trevor Horn:
Man muss festhalten, dass Rockbands aus den 70ern die 80er überlebt haben, weil sie sich angepasst haben, wie z. B. Genesis, weil sie Sequencer und Synthesizer verwendet haben. Ich war davon überzeugt, dass YES einen Pop-Hit brauchen, um in den 80ern weitermachen zu können. Es hat gedauert, sie davon zu überzeugen. Man kann es ihnen nicht verübeln … ‚Owner of a Lonely Heart‘ war der erste Song, den YES jemals zu einem Click-Track gespielt haben. Sie mussten dazu überredet werden. Der Schlagzeuger Alan White war so gut, dass er kein Problem hatte, zum Click zu spielen. Probleme verursachte der Klang des Schlagzeugs auf ‚Owner of a Lonely Heart‘. Wir konnten uns nicht einigen. Das Problem wurde von Ahmet Ertegün, dem Chef von Atlantic Records, gelöst, weil er meinen Mix bevorzugte. Er liebte das Stück schon nach dem ersten Hören und er kam ständig in das Studio und ich musste es ihm immer wieder und wieder vorspielen.

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Sven & Toby:
Du bist auch für 12“ Remixe bekannt. Man könnte auch sagen, dass du die 12“ erfunden hast. Teilweise hast du nicht nur Remixe angefertigt, sondern neue Parts für die Songs aufgenommen.

Trevor Horn:
Das hat wirklich Spaß gemacht. Auf einer Single muss man präzise sein, weil in drei-einhalb bis vier Minuten alles gesagt werden muss. Das muss perfekt sein, jedenfalls emotional gesehen perfekt. Bei einer 12“ konnte man einfach loslegen. Es ist so, als würde man einen langen Yes-Track kreieren. Ich habe die 12“ wirklich arrangiert. Eine der besten 12“ ist WAR von Frankie Goes to Hollywood. Die haben Stephen Lipson und ich gemacht. Als wir die 12-Zoll-Version machten, haben wir die Monitore sehr laut aufgedreht, weil wir wussten, dass sie in einem Club gehört werden würde. Der Mix unterschied auch von der Single-Version, weil wir die auf kleinen Lautsprechern mixten. Aber für die 12“ Version haben wir den Mix auf die großen Monitore gelegt und aufgedreht. Zwei oder drei Jahre haben wir das gemacht und seitdem nie wieder. Es hat Spaß gemacht, neue Parts für die Songs aufzunehmen.

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Sven & Toby:
Ihr habt so viele Versionen von den Songs gemacht. Von Art Of Noise Moments in Love gibt es viele Versionen.

Trevor Horn:
Ich weiß nicht, wie viele wir gemacht haben, aber es waren nicht so viele. Eines überrascht mich wirklich. „Moments in Love“ ist wahrscheinlich der beliebteste Track von Art of Noise neben „Close to the Edit“ und „Beatbox“. „Moments in Love“ wird am häufigsten gespielt. Die Leute sampeln es immer wieder und manchmal sind die Ergebnisse sehr gut. Oft werden mir die Tracks zugeschickt und meistens genehmige ich sie.

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Sven & Toby:
Besteht die Möglichkeit, dass es ein neues Art of Noise Album geben wird?

Trevor Horn:
Es gibt immer eine Möglichkeit, aber man weiß es nicht. Vor ein paar Jahren haben Anne Dudley und ich aus dem Sound von Dampfmaschinen einem Rhythmus-Track gemacht, aber wir haben ihn nicht beendet. Wenn wir eine wirklich gute Idee haben, werden wir sicher eine weitere Platte machen. Im Moment fällt uns nichts ein.

Sven & Toby:
Unbestreitbar hast du zeitlose Produktion erschaffen. Das ist sehr ungewöhnlich in der Popwelt, wo vieles nach wenigen Jahren nicht mehr aktuell klingt. Wie lautet dein Geheimnis?

Trevor Horn:
Ich habe versucht, nichts zu machen, was im Trend liegt. Wenn man sich an Trends und der Mode orientiert, wird die Musik schnell altern.

Sven & Toby:
Also erschaffst du Trends?

Trevor Horn:
Ja, genau.

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Sven & Toby:
Was sind deine Tipps für Produzenten, angehende Produzenten und Musiker? Was hälst du für unnötig und was für unverzichtbar im Studio?

Trevor Horn:
Ich denke, man sollte verstehen, wie das Publikum auf Musik reagiert. Bevor ich als Produzent erfolgreich war, habe ich wahrscheinlich 12 Jahre lang jeden Abend der Woche für alle Arten von Publikum gespielt – Top 20 Musik, Jazz, egal was. Es ist wichtig zu verstehen, wie Menschen Musik konsumieren. Nichts gegen Bedroomproducer, natürlich gibt es Ausnahmen von jeder Regel. Bevor du Musikproduzent wirst, solltest du viel live spielen. Es ist wichtig zu verstehen, wie Menschen Musik wahrnehmen.

Sven & Toby:
Würdest du heutzutage wieder Musiker oder Produzent werden, gerade im Zeitalter des Streamings?

Sven & Toby:
Ich denke nicht, dass Künstler, Musiker oder Musikproduzenten ihre Tätigkeit ausüben, um Geld zu verdienen. Es gibt so viele andere Möglichkeiten, viel einfacher Geld zu machen. Aber ich stimme euch zu, heutzutage ist es schwierig. Ihr habt mich gefragt, ob ich es wieder so machen würde. Als ich 1968/69 professioneller Musiker wurde, hatte ich keine andere Wahl, weil mich nichts anderes interessiert hat. Also würde ich wahrscheinlich jetzt dasselbe tun. Ich verstehe aber meine Kollegen. Man erreicht 2 Millionen Streams auf Spotify und kann sich davon einen neuen Mantel kaufen. Damals hat man mit ein paar Millionen Alben oder Singles richtig Geld verdient. Es ist nicht einfach.

Vielen herzlichen Dank nochmal an Trevor Horn, für das kurzweilige Interview.

Bonus: Toby stellt den Intro Sound von Slave to the Rhythm her

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Toby wurde vom Ehrgeiz gepackt, als Trevor Horn uns erzählte, wie der Sound von Slave to the Rhythm funktioniert und wollte den Sound nachstellte, weil er Teile des benötigten Equipments besitzt.
Wusstet ihr übrigens, dass Frankie Goes to Hollywood eine Version von Slave to the Rhythm aufgenommen haben, bevor es zu dem dem Trademark Song von Grace Jones wurde?

An der Evolution des Stückes merkt man, wie wichtig es Trevor Horn ist, die Produktion aus der Sicht des Hörers und der Plattform wahrzunehmen. Unglaublich, wie das Lied sich verändert hat. Was hat Trevor Horn gemacht? Erst mal Fuß vom Tempo, wir pegeln uns bei gemütlichen 97/98 bpm ein, minus ein paar Ticks. Jetzt brauchen wir für das Intro nur noch einen Roland JX-8P, heute reicht der Fantom 6 EX und die richtigen Presets. Den tiefen Fairlight Hits (aus der iOS App), einen Ping (iOS Fairlight App), Claves, Abmischen mit ein wenig SSL Big Six und Lexicon und fertig sind wir:

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Sven Blau AHU

    Bester Mann.

    Danke für das Interview. In ein paar Singles von der neuen Platte hab ich schon reingehört. Ist nicht alles mein Geschmack, wirkt manchmal etwas an die Moderne „anbiedernd“, wodurch das Flair der Originale etwas flöten geht. Aber an sich interessante Cover. Und mutig sowieso. Aber was kann Trevor Horn auch bitteschön falsch machen? Der Klang und die Produktionen sind exzellent, der Mann hat einfach ein Händchen dafür.

  2. Profilbild
    SoundForger2000

    Danke für dieses Interview !
    Trevor Horn zählt auch für mich zu den Leuten ohne die die 1980er musikalisch gar nicht denkbar sind. So ist ABC’s „Lexicon of Love“ für mich eines DER essentiellen Alben der 80er überhaupt. Leider waren ABC imho dann nie mehr so gut wie bei ihrem Debut. Ein Schicksal, das sie auch mit Christopher Cross teilen.

    Der Erfinder der 12“-Version war aber soweit mir bekannt, Tom Moulton in den 1970ern.

    Apropos 12″, für alle Freunde von FGTH ist „Frankie Goes To Hollywood – Reload! Frankie: The Whole 12 Inches“ aus dem Jahre 1998 DIE Empfehlung schlechthin, die auch auf bestmögliche Weise zeigt, was für grandiose extended mixes geradezu epischen Ausmaßes Trevor Horn zu schaffen verstand.

    • Profilbild
      Sven Rosswog RED

      @SoundForger2000 Danke für das Lob. Er ist nicht der Efinder, dass stimmt schon, aber was er gemacht hat, dass kann man eigentlich nicht mehr Remixe nennen, sondern komplette Neuinterpretionen der Stücke in XXL mit neuen Parts.Das geht weit über eine übliche Maxis Version hinaus. Lustig auch, dass er sich da im Aufbau an Progressive Rock Gruppen Orientiert hat. Mir gefällt der Annihaltinon Remix von Two Tribes viel besser als das Original.

    • Profilbild
      TobyB RED

      @SoundForger2000 , danke. Deshalb haben wir die „Erfindung“ in Gänsefüsse gesetzt. In nackten Zahlen hat ZTT die meisten 12″ veröffentlicht. Danach kommt MUTE. Wenn ich immer mal nichts zu tun hab, zapfe ich mit API Requests Discogs an und mach mir schöne Power BI Dashboards :-) Die nachfolgenden ABC Alben fand ich auch gelungen. Aber wie alles im Leben ist das Geschmackssache.

  3. Profilbild
    costello RED

    Hi Toby und Sven, sehr cooles Interview! Hätte ruhig noch länger sein können. 🙂 Trevor Horn ist ein Genie, sein „larger than life sound“ hat einen früher in der Disko euphorisiert. Ich würde nicht behaupten, dass seine Musik zeitlos ist (weil er eben den Sound der 80er so stark mitgeprägt hat), aber ich kann mir seine Sachen auch heute immer noch gut anhören. Personal Jesus mit Iggy hat mir gut gefallen. Nochmal danke für den Artikel – ein Highlight!

    • Profilbild
      Sven Rosswog RED

      @costello Vielen Dank. Bekommen haben wir nur 20 Minuten und daraus wurden 45 Minuten. Als er die Story von der Textzeile von den Pet Shop boys erzählte und ich sofort die Verbindung zum Debussy Alum herstellen konnte ist mit die Kinnlade runtergefallen. Auf der Platte ist auch ein anderer geiler Break zu dem ich ihn leider vergessen habe zu befragen: Aber wie gresagt eigentlich gab es nur 20 Minuten. Und er so: Let’s go on :-)

    • Profilbild
      TobyB RED

      @costello , Danke Mr. C. Ich sehe das so, wenn ein Produktion nach fast vierzig Jahren immer noch zieht, hat der Zahn der Zeit nicht viel genagt :) Als Ergebnis habe ich einen zeitlosen Klassiker. Ich denke Trevor agiert da aus sich heraus und kümmert sich recht wenig um Einflüsse von Aussen. Dem neuen Album würde ich eine 9 von 10 Punkten geben. Grade weil es so ist wie es ist. Den einen Punkt Abzug gab für Tori Amos „Swimming Pools“ das sehe ich nicht als Album Opener. Highlight Rick Astley, Toyah und Robert Fripp. Slave to the rhythm rotiert hier hart :-)

  4. Profilbild
    t-hiho RED

    Hut ab, ein sehr tolles Interview! Und dass Toby einen der größten Synthsounds der Musikgeschichte derart überzeugend hinbekommen hat, dafür auch nochmal ein dickes Lob! Kennt ihr das, es gibt so Klänge, die verfolgen uns jahrzehntelang, ohne dass wir auch nur den blassesten Schimmer haben, wie die das damals bloß gemacht haben. Yello sind da auch so Beispiel-Kandidaten für mich. Dass das ein JX8P ist, hätt ich nie gedacht. Ich setz mich gleich an meinen JX10!

    • Profilbild
      TobyB RED

      @t-hiho , Danke! Sven war der Auslöser. Und Trevor hat noch ein paar Tipps gegeben. Im Internet wird immer kolportiert, dass der Sound aus dem Fairlight kommt. Dem ist nicht so. Was stimmt, der Ping, Orchester Hit und Claves kommen aus dem Fairlight. Mit dem JX-10 dürfte das auch kein Problem sein.

  5. Profilbild
    Tomtom AHU 1

    Vielen Dank für dieses schöne Interview. Feine Lektüre am dritten Advent. Was meint Trevor mit der Aussage „Die hatten Probleme mit einigen Mitgliedern, es war so traurig.“ zu den xPropaganda Auftritten? Wisst ihr mehr? Und Toby: genialer Sound Nachbau!!

    • Profilbild
      Sven Rosswog RED

      @Tomtom Ohne jetzt ins Detail gehen zu wollen: Die Bandchemie stimmt leider nicht immer, deswegen gibt es Umbesetzungen. Ist ja nichts aussergewöhliches. Eher ungewöhnlich, wenn eine Band ohne Wechsel zusammenbleibt.

  6. Profilbild
    Shimanski Beats

    Danke für das schöne Interview und Porträt. Mir war gar nicht bewusst, bei an wievielen bahnbrechenden Projekten Horn beteiligt war. Hab mir gleich auch noch Tobys „Der Sound und die Synthesizer von Trevor Horn“ von 2019 durchgelesen. Hat mich alles sehr inspiriert, jetzt ein Paar von Trevor Horns Platten anzuhören und werde nachher auch meine Synths anwerfen :)

    • Profilbild
      Sven Rosswog RED

      @Shimanski Beats Das ging mir lange auch so. Irgendwann habe ich mal gemerkt, dass es sehr viele Platten gibt, die ich liebe und eine Gemeinsamkeit haben, und das war Trevor Horn :-)

  7. Profilbild
    SoundForger2000

    @ Sven Rosswog
    Ging mir absolut genauso. Die regulären Radio Edits fand ich ganz nett aber mehr nicht. Die Remixes / extended versions aber waren eine ganz andere Ebene wie ich sie zuvor noch nie gehört hatte.

    Seit damals residiert Trevor Horn bei mir auf dem Mucke-Olymp ! 😀

    PS : scheinbar bin ich zu doof die Antwortfunktion richtig zu nutzen und muß daher die Referenz manuell eintragen.

    • Profilbild
      Sven Rosswog RED

      @SoundForger2000 Danke für den Hinweis, ich gebe es weiter.

      Welcome to the Strange World of the 12″ :-)

  8. Profilbild
    Sven Blau AHU

    @Sven

    Ja, zitieren-Funktion scheint hier auch gestört.

    Und, wo du grad am weitergeben bist…

    Ich habe vor Wochen die im Impressum verlinkte Admin-Adresse angeschrieben, weil man in der Profilpflege das sog. Bühnenbild nicht löschen/aktualisieren kann.

    Wenn auf berechtigte Mails an den Admin niemand reagiert, braucht man so ne Adresse nicht veröffentlichen.

  9. Profilbild
    janschneider

    Ich kann nur empfehlen, sich mal ein paar Interviews mit Trevor Horn anzuhören (zB “Rockonteurs”-Podcast), da kann man einige amüsante Schoten aus seinem langen und bewegten Produzentenleben erfahren. Toller Typ.

  10. Profilbild
    TobyB RED

    Hallo Gemeinde, die Antwortfunktion ist bei mir auch etwas gestört :-) Deshalb danke für die Antworten und Kommentare. Uns hat das Interview richtig Spass gemacht. Ich danke Trevor noch mal für seine Zeit und Geduld.

  11. Profilbild
    TobyB RED

    @T-hiho, ich hatte bei dem Sound immer die Vermutung das es ein JX-8P, einige Sounds von FGTH kommen vom Jupiter 8, zB. der Starfall Sound bei Snatch of Fury, The World is my Oyster. Oder die Lo / Hi Strings. Für letztere reichen 2 JP-08 Boutiquen. Der Sound von Slave to the Rhythm ist schon etwas komplexer. Aus zwei Gründen ich habe nun keinen JX-8P hier, sondern musste auf den Fantom EX mit JX-8P Extension zurückgreifen, das Ping, den Orchester Hit und die Claves kommen vom Fairlight, resp. App. Ausgehend vom Fat Fith Sound arbeite ich mich langsam vor. Die Aufnahme wurde wenigstens einmal gedoppelt. Wenn man den RohSound Fat Fith hat an sich kein Portamento. Und nicht dieses perkussive einschwingen, das müssen wir noch als zweiten Layer drunter hauen. Einige verlieren sich dann im Fairlight. Nur der hat mit dem Sound nichts zu tun. Wir brauchen lediglich Preset 16 Soundtrack und 17 Fat Fith. Bei den FX musste ich etwas tricksen, hier steht kein Lexicon 224 rum. Ich hab dann den Sound durchs Lexicon PCM 80 gejagt. Die Mono zu Stereo Variante mit PCM 70 funktioniert auch. Sollte alles mit dem JX10 auch möglich sein.

  12. Profilbild
    TobyB RED

    @Costello, Danke. Wir hätten gerne mehr Zeit gehabt. Aber vielleicht dürfen wir ja mal in seinem Studio hospitieren oder gerne bei Steven Lipson :) oder beiden. Mir persönlich war es wichtig noch zu Lebzeiten mit Trevor Horn zu sprechen. Spätestens als Dave Smith starb und das ging mir wirklich nahe, weil wir das letzte Interview machten, hatte ich Trevor Horn oben auf die Liste gesetzt. Es hat halt gedauert, bis Sven und ich da was bewegen konnten. Das neue Album finde ich so wie es ist eine 9/10. Grade weil es so ist, wie es ist. Klar der Mann hätte ein Fanservice Album machen können. Hat er aber nicht.

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