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Die PROPAGANDA Story: Claudia Brücken und Susanne Freytag im Interview

Die Story der Band xPROPAGANDA

7. Mai 2022
Claudia Brücken & Susanne Freytag Propaganda

Susanne Freytag & Claudia Brücken von xPropaganda ©Kai Freytag

xPropaganda: Wie alles begann

Auf eine Tasse Tee mit Claudia Brücken und Susanne Freytag

Die Motivation zu diesem Special und dem folgenden Interview kann man auf den 23. März 2018 datieren. A night to remember.

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Der Autor weilte hier gerade in UK und vernahm über eine lokale Zeitung und Radio, dass eine „neue“ Band namens xPropaganda mit dem Lineup Claudia Bruecken, Susanne Freytag und Stephen Lipson in der Garage in London, Islington, aufspielen würde. Also ab in den Zug von Banbury nach London. Gemessen am sonstigem kulturrellem Angebot, Pubquiz oder einfach nur Pub, ist das doch ein Highlight. Passenderweise liegt „The Garage“ gleich an der Tube. Über eine andere „The Tube“ wird später noch zu berichten sein. Nächste Überraschung: Queueing beherrscht man in UK formvollended und extrem höflich.

Und hier sind jede Menge Fans aus Deutschland oder zumindest mit deutschen Wurzeln. Man spricht Deutsch und ein Kauderwelsch aus Cockney, Brumm (Birminghamer Slang) und Hoch-Englisch. The Garage muss man sich als eine wilde Mischung aus Kneipe, Bar, Disco und Live-Venue vorstellen. Auf alle Fälle wird es ein kuschliger Abend. Und eben eine schöne Erinnerung werden.

Vier Dinge bleiben. Die Erinnerung an Andreas Thein. Die Encore mit „Disziplin“ und Claudia, Susanne umarmen sich anschließend. Und hinten in der Ecke steht etwas im Dunkeln Stephen Lipson und grinst wissend.

Nun heißt es Handtuch parat halten, den Babbelsfisch aus dem Ohr nehmen und wir springen zurück nach Düsseldorf. Und wir landen im Ratinger Hof. Die 8oer sind noch ganz frisch. Keine Panik, wir sind gleich wieder in London und landen wieder bei ZTT.

Die Anfänge der Band Propaganda

Und hier treffen sich nun Punk und Elektronik. Hier muss man Ralf Dörper anführen. Dieser hatte mit der Single „Eraserhead/Assault“ das Kunststück geschafft, in der Playlist von John Peel zu landen. Weitere Veröffentlichungen zu dieser Zeit mit DIE KRUPPS „Stahlwerksinfonie“ und „Wahre Arbeit, wahrer Lohn“ wurden ebenfalls von der britischen Musikpresse gefeiert und gelten als Wegbereiter für EBM. Im Jahr 1982 wechselte er dann seinen Stil. Dies war die Geburtsstunde von Propaganda. Zunächst als Trio, bestehend aus Ralf Dörper, Andreas Thein und Susanne Freytag. Anschliessend wurde Propaganda durch Claudia Brücken und Michael Mertens vervollständigt. Und der Legende nach fuhren sie nach London, blieben fünf Tage dort und hatten einen Deal mit ZTT in der Tasche.

© Jimmy King

The Tube – Second Past

Und nun „Mehr Diziplin“ und The Tube.

Schwer bewaffnet (!) mit einer Coverversion von Throbbing Gristles Song „Discipline“ schickt sich eine Band aus Deutschland an, in „The Tube“ aufzuspielen. Sie werden in dDeutsch singen und die Leute werden es lieben. Wir sind immer noch im Jahr 1984. Und im Mutterland europäischer Popkultur. Allerdings gab es durchaus Kontroversen. Die Provokation und der Text wurden nicht überall verstanden. Die spanische Musikpresse regte sich explizit über „Disziplin“ auf. Und warf der Band „flirten mit Nazisymbolik“ vor.

Das deutsche Musikfernsehen reagierte auch dementsprechend reserviert. Der Musikladen hatte sich eigentlich schon überlebt. Formel Eins hechelte mit Ingolf Lück die Charts durch und wurde erst mit Stefanie Tücking ernsthaft. Und PIT viel durch legendär „launige“ Anmoderationen auf.

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Auf der anderen Seite der Mauer gab’s Bong!, StopRock und Rund. Wüste mit vereinzelten Oasen.

An dieser Stelle reden wir auch über Trevor Horn, der seine Karriere mit The Buggles und Hans Zimmer begann. Später wird dann Stephen Lipson für und mit Hans Zimmer arbeiten. Weiter mit den Projekten Dollar, ABC, die dem „Blue Eyed Soul“ die TR-808 Sounds schenkten oder  Frankie Goes To Hollywood mit LinnDrum, episch breite Synthie-Flächen aus Jupiter-8 und Fairlight-Samples. Immer gepaart mit Provokation, Haltung und Stil.

Und nun wird Stephen Lipson „Abba on Acid“ (O-Ton Jools Holland), die Band PROPAGANDA auf das nächste Level bringen.

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Trevor Horn komponierte ab der zweiten Staffel die Titelmusik für The Tube. Und ZTT platzierte seine Künstler auch bei The Tube. Die Sendung The Tube von Channel 4 darf man sich als Turbo für die Künstlerkarriere vorstellen. Sie hatte ein komplett anderes Konzept als Top of The Pops bei der Tante Beb (BBC), welches Tophits präsentierte und das in der Regel als Vollplayback. The Tube war quasi mit Jools Holland und Paula Yates das Gegenstück zu den Peel Sessions im Radio.

Zumindest der Gesang muss live sein. Weiteres Kriterium: Die Künstler müssen performen können. Das muss man sich bildlich vorstellen, da kommen vier blutjunge Musikerinnen und Musiker aus Düsseldorf nach Newcastle on Tyne und liefern auf Channel 4 ab. Im britischen Farbfernsehen. Der „Winter of Discontent“ ist gerade sieben Jahre her. Und die Yuppie-Fantasien sind (in UK ’84) in der harten Realität der Thatcher Ära angekommen.

Hier kristallisieren sich Susanne und Claudia als die Frontfrauen heraus und gemessen daran, dass sie immer noch zusammen Musik produzieren und live darbieten, als Marathonläuferinnen.

More Discipline!

Das soll nicht die Arbeit der anderen schmälern. Band ist Band und als Frontfrau ist man Teil einer Band. Steht eben vorne an der Front. Und ist das Jewel (sic!) der Band.

© Jimmy King

Propaganda – A Secret Wish

Musikalisch schlug das Album ein. „Dr. Mabuse“, „Duel“, „p:Machinery“ waren Hits. Und sind zu Klassikern geworden. Stephen Lipson als war Hauptverantwortlicher bei ZTT für die Albumproduktion verantwortlich, während Trevor Horn mit „Frankie goes to Hollywood“ beschäftigt war.

Anders formuliert, ZTT war nicht auf den Erfolg von FGTH „Welcome to Pleasure Dome“ vorbereitet. Claudia Brücken sagt über diese Zeit „mind buggling“. Funfact, Claudia und Susanne singen und lachen im Background von „Frankie and Frankie only“ auf „Welcome to the Pleasuredome“.

Kontrovers und provokant sollte auch die Album-Vermarktung sein. Paul Morley hatte die Grenzen des guten Geschmacks schon zuvor mit den Covern von „FGTH – Welcome to the Pleasuredome“ überschritten. So man dann das Artwork betrachtete und die Codes verstand.

Man kassierte dann in der Folge für Relax auch einen Bann der BBC. Legendär die öffentlichen Tiraden von BBC Radio 1 DJ Mike Read.

„I’m not gonna play this record. This record is absolutly obscene …“

Und noch legendärer die Anwort von ZTT. Frankie says (auf der nächsten 12 Inch)

„Well, aye, Relax“.

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Dementsprechend sollte es für Propaganda ein Zitat von JG Ballard sein, welches die RAF „befürwortet“. Das war für Deutschland ’85 zuviel. Ariola weigerte sich, das Cover der 12“ zuveröffentlichen. Wir erinnern uns, der deutsche Herbst ist gerade sieben Jahre her. Dennoch, das Konzept der Vermarktung funktionierte. Innovation und Provokation.

Trennung – Ende des ersten Kapitels

Bis hier kannte der Weg nur eine Richtung aufwärts. Was dann 1986 – 1987 zum Split führte, dürfte für jeden jungen Künstler eine Lehrstunde sein. ZTT war als Label sicher nicht einfach. Und vermutlich gab es innerhalb der Band größere Spannungen und Fraktionsbildung. Claudia verließ in der Folge die Band und widmete sich einer erfolgreichen Solokarriere. Und Susanne, das kann man so schreiben, war und ist innerhalb und außerhalb der Musikbranche erfolgreich.

Siehe auch: Geschichte ZTT (englisch).

© Kai Freytag

Versuche der Wiedervereinigung

Der Autor ist an dieser Stelle extrem höflich und überspringt nun die Jahre 1988 – 2005. Allerdings müssen wir anführen, dass die Veröffentlichung „Wound in my Heart“ 1990 in Argentinien (!) ein Nummer 1 Hit war. Produzent Ian Stanley und Chris Hughes. David Gilmour an der Gitarre, zu hören im Song „Only One Word“. Gesang Betsi Miller. Am Bass ex Simple Minds Derek Forbes und Drummer Brian McGee.

Wann nun der Entschluss gereift ist, dass aus Propaganda nun xPropaganda wird, kann man nicht exakt datieren. Mutmasslich dürfte der erneute Charterfolg 2010, anlässlich des 25-jährigen Jubiläums, hierzu beigetragen haben. Peakposition der Wiederveröffentlichung Platz 16 der UK Charts.

Tatsächlich dachten Propaganda darüber nach, in der originalen Besetzung Aufnahmen zu machen. Letzlich wurde daraus auf Grund interner Differenzen und Querelen jedoch nichts. Das Highlight in dieser Phase, Trevor Horn Tribute – Wembley 2004.

© Jimmy King

Ein neuer Anfang – Present. Past Present

Man möchte Martyn Ware und Glenn Gregory (Heaven 17) für ihren Entschluss gebührend feiern, Susanne und Claudia als xPropaganda Tour Support auf der Luxury Gap 35th Anniversary Tour in 2018 anzuheuern. Wo wir nun auch in der Gegenwart ankommen. Und somit sind wir wieder in Islington vor der Garage.

Ein neues Kapitel: xPROPAGANDA 2022

Nach diversen Irrungen und Wirrungen haben Claudia und Susanne nun den konsequentesten Schritt ihrer Karriere gemacht. Die Puppets on a String sind nun endgültig widerlegt. Falls sie es überhaupt waren. Beide nehmen ihre Geschichte in die eigenen Hände und schlagen ein neues Kapitel auf. xPropaganda ist nun nicht das letzte Kapitel, sondern hier teilen zwei im Leben stehende Musikerinnen mit, dass ihre Musik, die Texte immer noch relevant sind.

Sie haben sie auch noch musikalische Visionen und hier hilft Stephen Lipson bei der Umsetzung. Und sie haben uns etwas zu sagen. Die Provokation ist hier nun eher einem Finger in der Wunde gewichen, welcher textlich und musikalisch, präzise genau die Stelle trifft, wo es wehtut. Sich dem Zeitgeist widersetzt. Aber ihn dennoch geschickt kommentiert. Und genau das macht, was Popmusik ausmacht. Relevante Themen und am Puls der Zeit.

Die Gegenwart – „The Heart Is Strange“

So wird der Titel des im Mai erscheinenden Albums von xPropaganda lauten. Lineup Claudia Brücken, Susanne Freytag, Stephen Lipson und jede Menge Gastmusiker. Wer nun eine Album-Kritik im Range des Rolling Stone Magazin erwartet, der wird sicher enttäuscht sein. AMAZONA.de ist ein Magazin von Musikern, für Musiker und technikinteressierte Menschen.

xPropaganda schaffen es von der ersten Minute, einen Film laufen zu lassen.

The Night“ eröffnet mit einem Synthesizer-Breitwand-Portamento der Marke „we’re back, did you miss us“. So meldet man sich zurück. Und wenn man dann glaubt, den Track zu kennen, kommt eine 180-Grad-Kurve.

Ein Opener länger als 3 Minuten. Das ist im Spotify-Zeitalter dann schon eine Ansage. Man muss über 6 Minuten schon den Energielevel halten können. Und da stört es gar nicht, dass der Gesang erst zur Halbzeit einsetzt. Auch das muss man erst mal können.

Chasing Utopia“ ist nun eine episch und elektronisch-akustische Vision eines Utopia, welchem wir hinterherjagen. Musikalisch kann man dies als eine Hommage an eine freie und friedliche Welt sehen. Beschrieben wird hier allerdings der Istzustand, (männliche) Machtspiele, Krieg. Claudia singt sirenenhaft die Ist-Beschreibung.

Während Susanne rezitierend den Countdown auf Deutsch hochzählt! Dann ein Orchesterhit. Es existiert nicht. Du hast Utopia in der Hand. Wo ist eigentlich Stephen Lipson? Der spendiert dem Song, nach FGTH’s Liverpool, das edelste Gitarrenriff in einem Popsong.

Und wer spielt eigentlich die Trompete? Kudos (Respekt!) für Terry Edwards. Bis hier nichts falsch, aber viel richtig gemacht.

Die wichtigsten Titel sind immer die persönlichsten.

Und in diese Kategorie gehören, Beauty is Truth, Only Human (nicht verwechseln mit Human League) und Don’t (You Mess with Me). Hier sind die Titel keine Slogans, sondern Statements. Klar und kühl vorgetragen und dennoch hämmert sich das Duett von Claudia und Susanne in den Kopf. „Lies, Lies, Lies …“ (Beauty is Truth)

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Man beachte die Bildsprache des Videos, Don’t (You Mess with Me). Die Farbgebung. Das Spiel der Symbole. Scharf und unscharf. Stephen Lipson daddelt teilnahmslos am Smartphone. Susanne gibt den Takt vor und Claudia läuft los.

Du nimmst mich nicht wahr, wer bin ich für dich? How dare you! Don’t (You Mess with Me).

Song Zitat:
10000 Schritte sind nicht weit genug
to get away from someone like you
ich brauch dich nicht du bist nicht genug
ich hole aus zu einem Gegenschlag
Hier kommt Vergeltung, der RACHEAKT ist süss
J’accuse
J’accuse

Stephen Lipson an der Gitarre, Blah, Blah, Blah. Überspitzt formuliert, der komplette heulsusenfreie Gegenentwurf zu The Police „Every Breath You Take“. Sorry!

Popmusik und dann ist sie gut, muss auch kontroverse Themen anpacken und muss provozieren dürfen. Das war und ist die Botschaft von (x)Propaganda. Das darf allerdings nicht mit dem Outfit und der Optik verwechselt werden, auch wenn hier eine Symbolik vorhanden sein mag. Es sind die Inhalte. Der Ton und der Text machen die Musik.

Und die Drums geben den Takt vor. Die Haltung macht es glaubwürdig. So gesehen sind xPropaganda immer noch relevant. Susanne und Claudia sind eben auch „No ordinary Girl“ und doch „Only Human„. Das ist jetzt nun keine Anbiederung des Autors, sondern schlicht eine Feststellung.

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Wie wir später im Interview noch erfahren werden, hat Stephen Lipson auch die Running-Order des Albums erstellt. Hier fügt sich ein Puzzleteil zum anderen. Und macht das ganze Bild rund. Relevanz und selbst erlebte(n) Zeit und Zeitgeist in Wort und Musik zu packen, ist schwierig und immer auch ein Drahtseilakt, man kann fallen. Wie man in UK sagt, „The X marks the spot!“.

The Wolves are Returning“ ist so ein Stück. Hier kommen natürlich nicht die Wölfe aus dem Wald zurück. Sondern als Metapher der jeden (durchaus männlichen) Machtmissbrauch anklagt. Der Song, obwohl er an ein Kinderlied erinnert, ist im ersten Moment sperrig bis zum Breakdown. Kommt dann wieder mit einem Gitarrenriff und einem Saxophon-Solo. Claudia und Susanne setzen zum finalen verbalen Gegenschlag an. Punkt. Getroffen. Nach jedem Gewitter scheint wieder die Sonne. Verbal harter Tobak, sehr gut verpackt in einen Ohrwurm.

Der letzte Titel und diesen höre man sich genau an und lasse Text, Komposition, Poduktion und Musik auf sich wirken. „Ribbons of Steel„. Atmosphärisch dicht, die letzte Seite im Kapitel ist aufgeschlagen. So werden die Stahlbänder durchschnitten und das nächste Kapitel aufgeschlagen. Susanne singt nicht, sie rezitiert. Und wie! Der Titel ist musikalisch eine Gratwanderung, allerdings funktioniert er genau dadurch am besten. Er lebt vom Kontrast zu Elektronik mit Seele und dem kühlen, distanzierten Rezitativ und dem Gesang. So meldet man sich zurück.

Man hätte das Klischee der ikonischen 80er New Wave/Darkwave-Musik bedienen können. Auch das wäre ein Album geworden.

Allerdings ist der Einfall, musikalisch die eigene „künstlerische“ Vergangenheit aufzuarbeiten und das musikalisch eben nicht als Dance-Klassiker anzulegen, ein Wagnis. Und hier hat das funktioniert. Im Summe sind alle drei ein eingespieltes Team. Immer noch Abba on Acid.

Und sie sind zurück. Und das ist auch gut so!

Das Album ist ab dem 20.Mai 2022 überall erhältlich.

Interview mit Claudia Brücken und Susanne Freytag

© Jimmy King

Und nun eine Überleitung aus der Hölle. AMAZONA.de hatte die Gelegenheit, mit beiden ein Interview zu führen. Das Video fand als entspannter Video-Plausch per Zoom statt.

Anmerkung des Autors: Zunächst an dieser Stelle xox an Claudia und Susanne für ihre Zeit. Es hätte durchaus noch länger sein können. Aber leider tickte die Uhr gnadenlos.

Viel Spaß beim Lesen.

Toby:
Es ist nun schon fast wieder vier Jahre her, dass ihr in London im „Garage“ ein Konzert als xPropaganda gegeben habt. War das der Startpunkt für das xPropaganda Projekt? Oder gab es schon vorher Überlegungen?

Susanne:
Also, die Überlegungen gab es schon vorher. Aber dennoch war es ein Startpunkt, weil wir bei dem Konzert und auch vorher dachten, dass wir neue Stücke vorstellen und spielen wollten. Claudia und ich hatten schon lange vorher besprochen, neue Sachen zu produzieren. Claudia würdest du das so unterschreiben?

Claudia:
Ja, auf jeden Fall. Der Wunsch, neue Sachen zu machen, war schon lange ein Wunsch. Es hat sich bei den Proben herauskristallisiert, wir brauchen neue Stücke, weil unser Set zu kurz ist. Dann hatten wir vier Stücke geschrieben und dann „hey“ lass und weiter schreiben, lass uns doch mal gucken, was passiert. So kam dann das eine zum anderen. Und am Ende hatten wir ein Album.

Susanne:
Und dann kam Corona und alles verlangsamte sich. Allerdings hatten wir bei Beginn des Lockdowns schon ca. 95 Prozent des Materials aufgenommen und Stephen Lipton konnte an den Stücken weiterarbeiten.

Toby:
War das für euch eine bewusste Entscheidung, dass ihr Stephen Lipson in euer Lineup des Lockdowns nehmt oder hat sich das für euch ergeben?

Claudia:
Das war eine ganz bewusste Entscheidung. Also für uns ganz klar. Er hat unseren Sound ganz klar geprägt. Und Stephen Lipson hat es auch immer signalisiert, „Leute, wenn ihr mich braucht, ich bin hier.“ (lacht.)

Susanne:
Es gab schon früher Projekte, die nicht weitergeführt wurden, aber hier kam alles sehr harmonisch zusammen.

Claudia:
Stephen Lipson hat unseren Sound definiert und es hätte keinen anderen oder besseren geben können.

© Jimmy King

Toby:
Ich hab hier vermutlich den ganzen ZTT Backkatalog hier rumstehen. Und habe da ein bischen Wissen aufbaut. Aber vermutlich fehlt da noch Insider-Wissen. Vielleicht könnt ihr mir da helfen?

Claudia und Susanne: (beide lachen)
Susanne:
Lass mal sehen, vielleicht weißt du ja schon mehr als wir?

Toby:
Lasst uns noch mal in die Vergangenheit gehen. Wenn man eure Karriere beleuchtet, haben wir eine ziemlich große Spannweite. Auf der einen Seite kommen wir aus Düsseldorf und der Provinz und landen irgendwann in London. Zu einer Zeit, ich sage mal, als die englische Musikszene mit deutscher Unterstützung (Conny Plank) den nächsten Evolutionsschritt macht. Die Elektronik hat Einzug gehalten, die Produktionsmethoden haben sich geändert. Wie war das für euch damals? Ich habe einen frühen Auftritt in „The Tube“ gefunden. „Discipline“
Wie habt ihr das wahrgenommen?

Susanne:
Das war eigentlich eine unglaubliche Überraschung. Eine tolle Sache. Ich habe das so empfunden, dass es ein unglaublicher Zufall war, dass wir nach London kamen und mit Trevor Horn und Stephen Lipson zusammenarbeiten konnten.

Claudia:
Als wir dann nach England kamen, haben wir alles auf uns zukommen lassen. Wir haben das nicht hinterfragt oder analysiert. Uns wurde dann die Chance gegeben, in „The Tube“ aufzutreten.Wir waren jung und machten einfach Sachen mit. Dann machen wir das halt. Das wurde nicht hinterfragt, sondern einfach gemacht.

Susanne:
Das war eine riesige Sache und die Leute bei „The Tube“ waren total nett. Das ganze Team, Jools Holland, Paula Yates.

Claudia:
Wir haben total wenig Englisch gesprochen. Und wir waren exotisch für die Engländer und die Engländer exotisch für uns.

Susanne:
Genau. Das stimmt.

Claudia:
Die englische Musikszene hat sich an der deutschen Szene orientiert. Und in Düsseldorf hat man immer nach Manchester geschaut.

© Kai Freytag

Toby:
An dieser Stelle ein krasser Bruch. Ich durfte euer Album schon vorab hören. Von mir gibt’s für euch und Stephen Lipson eine 1+ in Schulnoten. Vom ersten bis zum letzten Moment zog es mich in den Bann. Und entfaltete auf mich die Wirkung eines klassischen „Film Noirs“. Die Stücke sind teilweise bis zu zehn Minuten lang. Wie habt ihr das Album konzipiert?

Claudia:
Wir haben erst mal die Stücke geschrieben, es gab keine bestimmte Reihenfolge. Was uns immer ganz klar war, es gibt keine Regeln und wir machen das, was wir wollen. Wir haben uns auch nicht an dem orientiert oder angelehnt, was momentan aktuell oder angesagt ist.

Susanne:
Oder was von uns erwartet wird. Was kommt nach „Secret Wish“? Es gibt keine Regeln.

Claudia:
Stephen Lipson hat dann die Running-Order erstellt. Er ist total begabt (lacht). Das ist unglaublich. Er sieht die Reihenfolge der Stücke auf dem Papier und sieht sofort, wie die Sequenz und die Reihenfolge der Songs sein sollte.

Susanne:
Ja, er ist wie ein Editor, der sieht die Reihenfolge und bringt das alles in eine Form.

Claudia:
Für ihn war das total klar.  Ich habe dann Stephen gefragt, „What you think the running order should be?“, Stephen: „Oh, that’s easy.“ Das ist bewundernswert. Der kann ganz einfach. Das ist eine Fähigkeit, die er hat.

Toby:
Stilistisch habe ich den Eindruck und ich musste tatsächlich die alten Alben rausholen, höre ich wie ein neues Kapitel aufgeschlagen wird. Auf der einen Seite haben wir eine klassische ZTT Produktion und auf der anderen Seite haben wir Elemente, die aus klassischen Film Noir kommen. Dann wiederum, hier eine kleine Jazz-Trompete und dann eure musikalischen Unterhaltungen und Dialoge.

Claudia:
Wir haben angefangen mit Stimmungen und Sounds, die Stephen uns geschickt hat, zu arbeiten. Er hatte so eine kleine Palette an Demos, „Ist da was dabei, was euch anspricht?“ Dann haben Susanne und ich geschaut, was zu unserer Musik passt. Und wir haben noch John Williams rekrutiert, mit dem ich schon in der Vergangengheit arbeitete. Mit John habe ich schon früher an Melodien und Texten gearbeitet. Und wir haben uns musikalisch die Bälle hin und her gespielt. Wir leben alle sehr nah in Nord-London zusammen. Man kann sich sehen, um an Melodien und den Texten zu arbeiten. Und immer wenn wir was fertig hatten, sind wir zu Stephen und haben das aufgenommen und dann haben ihn an den Stücken weiterarbeiten lassen. Anschliessend hat er uns das vorgespielt und dann haben wir alle geschaut, ob das in die richtige Richtung geht. So kam dann alles zusammen. Er hat uns große Freiheit gegeben. Und trotz der vielen Arbeit und Details, kam es spielerisch und organisch zusammen.

Susanne:
Wie du schon sagtest, das war richtig organisch. Das war das Schöne.

Claudia:
Aber dafür muss man vor Ort sein. Das ist ein riesiger Bonus.

Toby:
Wie habt ihr das während der Corona-Zeit organisiert?

Susanne:
Das Schreiben und die Aufnahmen sind vor Corona Pandemie passiert.

Claudia:
Das Album war zum Corona Ausbruch zum Glück zu 95 Prozent aufgenommen. Während der Corona Zeit haben wir uns nicht gesehen. Das lief dann alles über Filetransfer. Und Stephen hat dann die Feinarbeit gemacht.

Toby:
Die netten Menschen im Hintergrund sagen, ich möchte ein wenig gasgeben mit meinen Fragen. Ich habe auch nicht mehr viele. Wir müssen mal ganz dringend über das Video „Don’t (You Mess with Me)“ reden. Hierzu betrachten wir die Szenerie. Stephen sitzt teilnahmslos auf seinem Hocker in der Ecke und „daddelt“ auf seinem Smartphone. Susanne eröffnet mit einem Snare-Beat und Claudia kommt unscharf den Vordergrund und dann geht’s los.

Claudia und Susanne:
(Beide lachen) Ja.

Claudia:
Gut zusammengefasst.

Toby:
Und dann gibts eine Standpauke. Bis zu dem Satz, „J’accuse.“ „Zehntausend Schritte… sind nicht weit genug.“ Das ist so herrlich doppelbödig. Wir kennen die Worte von Emile Zola und Me too. Und jetzt interpretiere ich euer Video, man macht sich von Altlasten frei, blickt nach vorne und schlägt ein neues Kapitel auf.

Claudia: (lacht)
Das hast du toll gesagt. Gut erkannt.

Susanne:
Das ist schön, dass es so rüberkam.

Toby:
Dann hab ich was verstanden. (Alle drei lachen.)

Toby:
Ich mache mit meinen Interviewpartnern zum Abschluss immer ein kleines Spiel. Eine schnelle Frage. und Antwortrunde. Das kann schon mal eskalieren und dann ist Bar leergetrunken. Das machen wir heute nicht, aber ich geb trotzdem ein Getränk aus. Wenn sich die Gelegenheit bietet. Frage an Claudia und Susanne: London und ZTT in den 80ern.

Claudia:
Aufregend, wie ein anderer Planet, wahnsinnig „exciting“.

Susanne
:
Mind boggling und innovativ. Wahnsinnig viele interessante Leute kennengelernt.

Toby:
Frage an Claudia: Gitarre oder Synthesizer?

Claudia:
Beides. Es gibt nicht das eine oder das andere. Es gibt nur eine Stimmung.

Toby:
Frage an Susanne: Ich weiß nicht, ob mit der Frage gerechnet hast. More Discipline!

Susanne:
Ich weiß nicht, was ich dazu sagen sagen soll, More Discipline! Das war angelehnt an Throbbing Gristle. Zu der Zeit war das sehr kontrovers und provokativ.

Claudia:
Throbbing Gristle, das war auch eine Liebe von Ralf (Dörper), dies waren die Zutaten, die wir damals in die Band brachten.

© Kai Freytag

Toby:
Frage an Claudia und Susanne: Rammstein oder ABBA

Claudia:
ABBA.

Susanne:
Rammstein. Kommt gut bei Autofahrten.

Toby:
Letzte Frage: Was habt ihr für Pläne in 2022?

Claudia:
Wir spielen im 24. Mai 2022 in London in der Garage. Und hoffen, dass wir dann auf Tournee gehen können. Und dass wir in Deutschland unsere Gigs nachholen können, die durch den Lockdown immer wieder verschoben wurden. Und dann arbeiten wir an einem Album.

Toby:
Vielen Dank für das Interview. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht.

Claudia und Susanne:
Uns auch, es war ein sehr interessantes Gespräch.

Vielen herzlichen Dank auch an Simon, Simone und David für die Organisation des Interviews.

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Forum
  1. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Wow, Toby! Danke für diesen Artikel!
    Bevor die schwarze Musikkultur von meiner Seele Besitz ergriffen hat waren Propaganda meine Helden im Kinderzimmer. Neben DM, Kraftwerk, Nitzer Ebb und DAF….

    Danke, Danke, Danke

      • Profilbild
        SnowPig

        @TobyB „Der Autor ist an dieser Stelle extrem höflich und überspringt nun die Jahre 1988 – 2005.“

        Schade… gerade zu 1234 hätte ich gerne mehr gelesen. Immer wieder gern gehörte Platte.

        • Profilbild
          TobyB RED

          @SnowPig 1234 ist für mich persönlich ein farbloses Album. Und das obwohl ich Ian Stanley und Chris Hughes schätze. Aber das Album funktioniert nicht ganz. Entweder ist das das elektronischste Album welches Tears for Fears nie hatten. Oder sowas wie Simple Minds auf Speed. Aber irgendwie wenig das was Propaganda / xPropaganda ausmacht. Leider gibts zu dieser Phase wenig beleg und belastbares an Informationen. Also hab ich diese Phase weggelassen. Ist aber leider so.

  2. Profilbild
    costello RED

    Wow Toby, was für ein Artikel! Den werde ich sicher nochmal lesen, da stecken so viele Querverweise drinnen, denen man nachgehen kann. Superinterview mit Claudia und Susanne! Der Hammer ist aber das 84er Video mit „Disziplin“. Das glaube, dass da den Briten einer abgegangen ist, als die deutschen Ladies das schön zackig vorgetragen haben. Und dann der Paukist im Karajan-Frack. Wahnsinn. Dr. Mabuse steht bei den 80er-Songs ohnehin auf meiner ewigen Favoriten-Liste. Mir gefallen die neuen Sachen aber auch sehr gut. Nochmal, vielen Dank für dieses tolle Package :)

    • Profilbild
      TobyB RED

      @costello iGude, Mr. C. hab die Hälfte des Artikels weggelassen. Grade wegen der Querverweise. Das uferte dann aus. „Disziplin“ hat damals in „The Tube“ funktioniert und auch als ich am 23.03.2018 in der Garage war. Wir können uns das Video nächste Woche ansehen. Das gehört dann zu den Outtakes dieses Artikels. Witzigerweise hatte ich am Tag vor dem Konzert auf UKGold eine Best of Ausgabe von „The Tube“ mit Propaganda gesehen. Da gibts für mich persönlich 3 Highlight Momente, Frankie goes to Hollywood – Relax, The Fall – Mark E Smith und eben Propaganda. Das Interview hat mir Spass gemacht, auch wenn ich transkribieren hasse.

  3. Profilbild
    Sven Rosswog RED

    Cool Toby,

    All die Vorbereitung hat sich gelohnt. Glückwunsch, ist super geworden. Hat Spaß gemacht zu lesen.

    Danke

    🙂👍

  4. Profilbild
    LeHubs

    Mensch Propaganda, damals glaubte jeder, die wären Briten – viel zu cool und professionell für Deutsche Musiker. Dabei bekamen sie m.W. keinen Vertrag in Deutschland und sind deshalb rüber auf die Insel. Ein Geheimtipp.
    Toller Artikel und Zeit, meine Propaganda CDs aus dem Regal zu suchen und einmal durchzuhören.

    • Profilbild
      TobyB RED

      @LeHubs Danke Dir! Geheimtipp ist etwas untertrieben, wer mit einem ReRelease von Secret Wish 2010 in UK in die Top 20 Charts einzieht, ist vermutlich mehr als Geheimtipp ;)

  5. Profilbild
    random17cgn

    „Immer noch Abba on Acid.“

    … bester Schwachsinn ever! Auf jeden Fall vielen Dank dafür, schon lange nicht mehr so herzhaft gelacht ;-)

  6. Profilbild
    NDA

    „… sell him your soul … kein Zurück für Dich …“

    Augenzwinkernd frage ich mich hier, ob ich meine Seele der Elektronik (Beruf) und den Synthesizern verkauft habe 😉.

    Herzlichen Dank an alle Beteiligten für das tolle Interview – schon das Anhören der Klassiker von „a secret wish“ hat mir am Abend einen ausgeprägten Drang zum Zappeln & enormen Stimmungsschub verpaßt 😊 – der selbst in der Früh noch anhält!
    … und dazu das Klasse-Video aus „The Tube“. Ich war zwar immer recht Video/TV-abstinent (ich bemühe beim Musikhören gerne mein „Kopfkino“ und höre dadurch intensiver). Aber Susannes Appell an die „Disziplin“ in diesem beinahe emotionslos gleichbleibenden, dennoch einhämmernden Tonfall ist schon herrlich absurdes Theater.

    Weiter natürlich Claudias markante Stimme auf vielen Stücken von Propagandas „A secret wish” und diese treibenden Beats wie bei „The murder of love“.

    Dieses Album war für mich eine weitere, wichtige Wegmarke weg vom 08/15 massenkompatiblen Gedudel, denn irgendwie funktioniert das Verhaltensmuster „es ist gut, weil alle es gut finden“ bei mir nicht so ganz (und regt gerne mal Widerstand an).

    Hut ab vor Claudia und Susanne, wie ihr gemeinsam Euer Ding durchzieht – hat hier ja was von Margaret Thatcher’s „If you want to get things discussed endlessly, give it to the Gents. If you need to get things done, leave it to the Ladies”. Viel Erfolg auf Eurem Weg!

  7. Profilbild
    NDA

    RE: „Gitarre oder Synthesizer?“ – „Beides. […] Es gibt nur eine Stimmung.“

    Schöne und gute Antwort, denn sie hilft sich aus Klischees und eingefahrenen Denkmustern zu befreien. Es geht um Emotionen, nicht das Werkzeug (zumindest bei den meisten Zuhörern 😉).

    Der folgende link ist zwar ziemlich off-topic [Warnung: CERN, Teilchenphysik; allerdings gibt’s hier im Forum ja einige mit Vorlieben für elektronische Spielereien 😉]. Für mich aber ein klasse Beispiel für die o.g. Punkte. Dazu bitte das Video CERN OVERVIEW animation (unterhalb des Titelbilds) anschauen, welches erklärt, was sie dort so treiben:
    https://home.cern/science/accelerators/accelerator-complex
    [Tip: auch mal auf halbe Abspielgeschwindigkeit gehen – dann wird’s richtig abgefahren 😊]

    Die Musikrichtung mag jetzt nicht jedermanns Geschmack sein. Zur Thematik Hochenergiephysik und dem dazugehörigen Gerätepark paßt sie für mich hier aber sehr gut. Durch das teils bewußt – unerwartet – reduzierte Tempo ergibt sich dabei ein reizvoller Gegenpol zur Bewegung der Teilchen mit extrem hohen Energien und nahezu Lichtgeschwindigkeit (BPM sind da im Speicherring nicht mehr so die ganz passende Einheit …].
    Der PR-Abteilung von CERN kann ich zu dieser Animation nur gratulieren – seriöse & extrem anspruchsvolle Wissenschaft goes Psy-Trance & Natraj Temple!
    Hätte das jemand so erwartet?

    • Profilbild
      TobyB RED

      @NDA iGude KrauTronica, ich glaube nicht das Claudia und Susanne viel mit der eisernen Lady gemein haben. Ausser vielleicht „Mehr Disziplin!“ :-D So Offtopic ist das CERN nicht, die Brücke ist, Dorit Chrysler und das Theremin. Im CERN gibts ne Klasse Konzertreihe, ich meine das CERN hat auch ne Hausband und Artists in Residence.

  8. Profilbild
    teofilo

    (wenig Zeit, aber bevor es in der Timeline verschwindet)
    Propaganda war auch in der Zeit der Maxis von den es „sone und solche“ gab. Bei Dr. Mabuse (eine „Erweckung“, auch wenn es wie damals noch verbreitet auf Mono gehört) ist diese großartige Komposition – ab hier https://youtu.be/1gMnHhqPKEo?t=425
    Die hätte auch einen eigenen Song tragen können. Mir ist keiner bekannt?
    Falls jemand das Midi von dem Part hätte, wäre ich so dankbar.
    Im was Musik und Film angeht einmaligem 1984 hätte ich das gerne dauernd gehört und nachspielen gekonnt. Mit Musik fing ich jedoch erst 25 Jahre später an;o)

    P.S. Erotik liegt im Detail. Wenn die „Engelsstimme“ singt „Kein zurück für dich“, bekomme ich heute noch Gänsehaut;o)

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      teofilo

      @teofilo Kleinigkeit: „Und PIT [gemeint ist Peter Illmann?] viel [fiel?] durch legendär „launige“ Anmoderationen auf.“

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        TobyB RED

        @teofilo Wird geändert. Du hast aber Recht. (Und der Peter Illmann Treff fiel durch legendär „launige“ Anmoderationen auf.) Viel passt aber im Freudschen Sinne auch, viele der Anmoderation waren grenzwertig. Aber das waren eigentlich die besten Künstler. Ich bin was das betrifft aber auch verwöhnt ;-)

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    Tai AHU

    Prima Beitrag Toby über eine interessante Band. Gute Recherche, nur warum plötzlich diese 3.Person Schreibe? Hattest du Bedenken nicht seriös rüberzukommen? Glaube mir, wir ( fast alle) nehmen dich ernst😀

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      TobyB RED

      @Tai Morsche, es passte so besser in den Schreibfluss :) Bedenken hatte ich keine ;-) Ich habs nicht so mit Angeln nach Komplimenten.

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    NostromO242 1

    Danke für den Artikel.

    Propaganda gehörten damals mit zu den „Einstiegsdrogen“ in die Szene für mich.

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    LOTHAR TRAMPERT AHU

    ,A Secret Wish‘ (1985) gehörte in meinen Soundtrack der 80er. Dieses Album hat mir als Jazz- und Rock-Fan eine ganz neue Welt eröffnet – und mich reingezogen. Was für eine umwerfende Produktion!

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    dAS hEIKO AHU

    Propaganda hatte eine überschaubare Lebensspanne in den Charts, aber dafür sind die Spuren die sie hinterlassenhaben doch sehr ausgeprägt und speziell. Stylisch, elitär, edel und trotzdem elektronisch genug. Der Gesang der 2 „Mädels“ hat sicher zum wiedererkennungswert beigetragen.

    Ganz toll, Musikgeschichte fundiert und knackig niedergeschrieben und sogar noch ein Interview. Was will man mehr.

    Danke Toby

    BTW: Wenn die das „Frankie. And Frankie only“ eingesprochen haben, haben sie dann auch das Intro zu „Young Person’s Guide To The 12 Inch Mix“ von Rage Heart eingesprochen?

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      TobyB RED

      @dAS hEIKO Danke! Das Intro zu YPGT12M spricht Pamela Stephenson, UK Comedian. Steht auch auf dem originalem Cover der UK Version. Auf dem deutschen Cover wurde das nie vermerkt.

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      TobyB RED

      @analogrieche Stimmt und deshalb ist das Album in UK auf Platz 11 in die Album Charts gestiegen und in Deutschland auf 21, eine Woche nach Veröffentlichung. Ich hatte Top 10 in UK und Top 20 in Deutschland getippt.

  13. Profilbild
    Stephan Merk RED

    Tja TobyB, dann bedanke ich mich auch mal, erst die Special Edition im iTunes gekauft und weil ich im Urlaub das Album immer und immer wieder hören wollte und immer noch was Neues entdecken konnte, habe ich mir zum Geburtstag dann noch die Vinyl geschenkt. ;) Bei Amazon gibt es teils vernichtende Rezensionen, weil man den Stil von Propaganda erwartet, ich würde xPropaganda als, man möge mir verzeihen, „erwachsener“ bezeichnen, vielleicht auch mehr Mainstream, aber in jedem Fall nicht langweilig. Ich tue mich da sehr schwer mit Beschreibungen und bin bei Musik sehr oberflächlich: Entweder mir gefällt was oder überhaupt nicht. Dieses Album ist seit Längerem eines, das ich komplett durchhören kann und mich immer wieder daran erfreue. Okay, neben „Club Exotica“ von Purple Disco Machine, was aktuell auch in meiner Playlist weit oben steht.

  14. Profilbild
    Tomtom AHU 1

    Danke für das schöne Interview! Sehr gutes Album! Ich hatte das Vergnügen xPropaganda am 31.10. live in der Dortmunder Westfalenhalle erleben zu dürfen und hoffe sehr, dass sie diesen Weg weiter gehen und in dieser Formation noch viele weitere gute Alben produzieren!

  15. Profilbild
    moon

    Der neue Sound gefällt mir persönlich ganz gut.
    Als damals Dr. Mabuse herauskam konnte ich im Club weniger damit etwas anfangen, da es in den Mix nie wirklich passte. Ich finde es gut wieder etwas zu hören und war sehr positiv überrascht. Danke für den schönen Artikel!

    • Profilbild
      TobyB RED

      @moon Stephen Lipson hat hier die Ideen und die Songs der Damen Freytag und Brücken formvollend auf den Punkt gebracht. Sei es nun als begleitender Gitarrist oder Produzent. Ich hab tiefen Respekt vor Claudia, Susanne und Stephen. Es hätte auch arg nach hinten los gehen können.

    • Profilbild
      TobyB RED

      @Engholm , das ist ist richtig. Howe und Horn setzten gerne Gastmusiker ein. Steve Howe (Yes), Stewart Copeland (The Police), David Sylvian (Japan) und Glenn Gregory (Heaven 17) findet man. Live wurden Propaganda durch die Simple Minds Rhythmusgruppe (Derek Forbes und Brian McGee) verstärkt. Da gibts dann private und berufliche Verbindungen zwischen den Damen Freytag und Brücken sowie Horn und Lipson. Letzterer spielt auch eine sehr gut E-Gitarre. Ich konnte mich davon auch schon in der „The Garage“ in London überzeugen. Horn und Lipson setzen im Studio immer dann auf Session Musiker, wenn das Budget „Onetaker“ erfordert.

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