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Test: RODE RODECaster Duo, Podcast Production Studio

Diätkur für den RODECaster Pro II

7. August 2023
rode rodecaster duo pro test

RODE RODECaster Duo, Podcast Production Studio

Als der RODECaster Pro II eingeführt wurde, hat sich der Preis des ersten Modells nicht verändert. Genau genommen hat man den RODECaster Pro runderneuert, viele Kunden- und Nutzerwünsche berücksichtigt und ein ganz neues Gerät in einem stabileren Gehäuse konstruiert, jetzt mit schnellerer CPU und Kombobuchsen mit schaltbaren Instrument- und Line-Inputs, anstatt nur den Anschluss von vier Mikrofonen zu ermöglichen. Nun erhält der RODECaster Pro mit dem RODE RODECaster Duo eine Art „echten“ Nachfolger, der als abgespeckter RODECaster Pro II dieselben Features bei insgesamt weniger Inputs und SMART Pads bietet. Mit gleicher Firmware und identischer Technik verweise ich daher an dieser Stelle auf den hervorragenden Test von Matthias Steinwachs, auch die Klangbeispiele gelten gleichermaßen für den RODE RODECaster Duo. Während ich den Ur-RODECaster Pro, den ich hier getestet habe, immerhin mit nur kleineren Tücken stark sehbehindert vollständig erfassen konnte, machte mir die Bedienung des RODE RODECaster Duo zunächst etwas Mühe. Leider auch deshalb, weil man Tasten eingespart hat und man sich somit mehr als zuvor auf den Touchscreen fokussieren muss. Der reagiert schnell und so sind Fehlbedienungen für mich leider vorprogrammiert, aber das ist mein spezifisches Problem und bei ausreichend Zeit und Übung lässt sich das Podcast Production Studio sicher bedienen.

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Wo liegen die Unterschiede zwischen RODECaster und RODECaster Duo?

Direkt auffällig ist natürlich die Gehäusegröße. Während der RODECaster Pro II minimal kompakter und mit knapp 2 kg ein ähnlich schwerer Bolide zum Original ist, wirkt der RODECaster Duo mit seinen abgerundeten Ecken und 1,13 kg Gewicht und dem nur 22,5 cm breiten, 23,4 cm tiefen und 7,6 cm hohen Gehäuse fast schon winzig – stylish und modern ist die Designsprache. Das fordert natürlich auch seinen Tribut bei Anschlüssen, Fader und Eingängen.

RODECaster Duo Knopf

Wie auch der RODECaster Pro II, kommt der RODECaster Duo ebenso mit den damals neuen und sehr rauscharmen Revolution Preamps daher, von denen es allerdings nur derer zwei gibt. Im Gegensatz zum RODECaster Pro lassen sich also auch hier Hi-Z-Instrumente mit Tonabnehmer, aber genauso auch Line-Geräte über die XLR/TRS-Kombibuchsen anschließen oder eben zwei Mikrofone. Das zeigt schon die vergleichsweise Begrenztheit, bei einem Stereosignal bliebe nur noch ein drahtloses Mikrofon bzw. die frontseitige TRRS-Buchse für Headsets übrig. Diese lag beim RODECaster Pro I hinten und fehlt beim RODECaster Pro II.

Schön ist dagegen, dass auch im RODECaster Duo die Empfänger für die Wireless-Mikrofone (RODE Series 4) verbaut sind, das gilt genauso für den RODE RODECaster Pro II.

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Leider liegen mir die passenden Mikrofone Wireless GO II bzw. RODE Wireless Me nicht vor. Auf die Verriegelung der Neutrik-Buchsen muss man auch beim RODE RODECaster Duo verzichten.

Welche Anschlüsse bietet der RODECaster Duo?

Entsprechend sieht auch die Rückseite bis auf die fehlenden Inputs und zwei statt vier Kopfhörerausgänge ähnlich aus. Die von Matthias beim RODECaster Pro II bemängelte fehlende Zugentlastung beim Netzkabel ist nun vorhanden und verhakt sich in der Kensington-Buchse neben dem Type-C-Port für die Stromversorgung. Ein spezielles Kabel für den mobilen Akkubetrieb ist daher nicht mehr nötig. Ein langes, sehr solides Type-C-Kabel befindet sich neben dem recht kompakten Netzteil mit Netzkabel im Lieferumfang sowie ein Schnellstart-Faltblatt. Wie auch beim RODE RODECaster Pro II steht die Anleitung nur als Webanwendung zur Verfügung, was aufgrund potentieller Software-Anpassungen bei solch komplexen Geräten der bessere Weg ist.

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Rode Rodecaster Duo
Rode Rodecaster Duo
Kundenbewertung:
(8)

Die Verarbeitung aller Bedienelemente ist exzellent und besser als beim RODECaster Pro, immerhin ist das Display angewinkelt, da komme ich mit Lupe besser dran. Die SMART Pads haben keinen definierten Druckpunkt, arbeiten jedoch sehr zuverlässig. Die Umschalter für die Ebene hingegen drückt man hinein, alle Regler und Drehknöpfe sind fest und sehr stabil im Gehäuse verankert. Der gummierte Einschalter auf der Rückseite ist ein Knackfrosch mit geringem Hub und hoffentlich sehr haltbar. Auch wenn die XLR-Buchsen keine Verriegelung haben, sitzen die Stecker ziemlich fest. Wer vom RODECaster Pro kommt, wird vieles wiedererkennen und sollte sich schnell zurechtfinden. Tipp: Wer einen hat, kann die Monitorausgänge an die Inputs eines RODE RODECaster Duo anschließen und hätte so umweltschonend die Neuerungen verfügbar.

RODECaster Duo Rückseite

Bedienelemente des RODECaster Duo

An Fadern gibt es vier physische und drei virtuelle, also sieben anstatt neun Kanäle, Stereo-Inputs zählen dabei auch hier einfach. Der RODECaster Pro II hat derer sechs physische Fader. Die 60 mm Fader und virtuellen Kanalzüge sind natürlich auch frei belegbar, nach dem Antippen kann der Drehknopf zum Einstellen genutzt werden. Ebenso verfügt der RODE RODECaster Duo über sechs anstelle von acht SMART Pads, auch fehlt eine physische Aufnahmetaste. Toll wäre, wenn man wenigstens noch zwei RCA-Inputs hätte, so bleiben als weiteres die beiden Type-C-Anschlüsse übrig, sowohl für Smartphones, als auch für Computer, wobei sich beide Anschlüsse auch mit einem PC verbinden lassen, das erhöht die Eingangszahl.

Was übrigens auch fehlt, ist eine Stativaufnahme auf der Unterseite, bei den kompakten Abmessungen wäre das echt praktisch gewesen. An Stelle der „alten“ RODECaster Pro-App nutzt man für Updates und alles Weitere RODE Central. Die Optik des 4,5 Zoll Bildschirms mit hohem Kontrast ähnelt der App RODE Connect, der Aufnahmeknopf befindet sich oben links im Display und die Pads auf der rechten Seite.

RODECaster Duo Einstellungen

Der hochauflösende Touchscreen bietet ein haptisches Feedback, ähnlich wie bei Smartphones, das werkseitig abgeschaltet ist und sich nur nach dem Einschalten akustisch bemerkbar macht. Darunter befinden sich die vier Tasten für die Inputs, unter jedem Fader lässt sich wie gehabt vorhören und Stummschalten aktivieren. Toll ist, dass man auch hier mit zwei Tasten unter den SMART Pads zwischen den Bänken hin und her schalten kann (ging beim RODECaster Pro nur über das Display). Die drei Endlosdrehregler oben rechts regeln die beiden Kopfhörerausgänge bzw. können mit dem Multi-Funktionsrad wie beim großen Bruder auch Reglerbewegungen ausgeführt werden, Leuchtkränze helfen bei der Orientierung. Beim Ur-RODECaster Pro war dieser nicht vorhanden und Reglereinstellungen beispielsweise beim Anpassen der Kanal-/Mikrofoneinstellungen musste man mühevoll über dem Touchscreen ruckeln. Das Display ist zwar hell und präzise, aber der Optik wegen dominieren Grautöne, was zu Lasten des Kontrasts geht. Auch ist mir selbst mit Lupe die Schrift zu klein, aber anders könnte man den Platz nicht sinnvoll nutzen. Beispielsweise die unterschriebenen Piktogramme für SMART Pads und Funktionen, die ich kaum lesen kann. Der Kontrast in der Kanalansicht ist dagegen super.

RODECaster Duo Kanäle

Die freie Belegung der Kanäle ist keine Erfindung von RODE, hier hat man offenbar beim TC-Helicon GO XLR abgeguckt. Die SMART Pads beschränken sich wie beim RODECaster Pro II nicht mehr nur auf Sounds, sondern es sind auch Effektzuweisungen und MIDI-Steuerungen möglich. Gerade Echo-, Hall- und Stimmeffekte beherrscht der alte RODECaster Pro nicht, was mich persönlich nicht stört.

Der RODE RODECaster Duo verfügt über die gleiche Quad Core Audio Engine wie die große Version und auch das bekannte APHEX Audio Processing ist vorhanden. Zubehör, wie ein Case oder Abdeckung, scheint derzeit noch nicht verfügbar zu sein. Matthias schrieb von Abstürzen bei der Ersteinrichtung, das scheint mit der aktuellen Firmware keine Probleme mehr zu machen. Diese wurde auch direkt bei der Ersteinrichtung über Wi-Fi geladen, faktisch gab es bezogen auf die Stabilität im Test und bei der Nutzung des RODE RODECaster Duo keinerlei Probleme. Aufgefallen ist mir allerdings, dass das Gerät beim Scrollen durch die Mikrofon-Presets bzw. Anschlusseinstellungen leicht ruckelt, aber nicht störend.

Der RODE RODECaster Duo in der Tonstudiopraxis

Der größte Vorteil ist, dass der RODE RODECaster Duo natürlich deutlich weniger Stellfläche benötigt und man bis auf die nur zwei Revolution-Preamps und kürzeren Regelwege auf nichts zum RODECaster Pro II verzichten muss. Gegenüber dem RODECaster Pro der ersten Stunde ist der Neue ausschließlich mit Vorteilen gesegnet: hoher Gain mit +76 dB, dass man auch ein Shure SM7B nicht nur gerade so betreiben kann, Presets für nicht nur hauseigene Mikrofone (SM7B, RE20) und ein Einrichtungs-Assistent, der einen direkt an die Hand nimmt, die Verbindung zum Netzwerk per Wi-Fi oder Kabel einrichtet und bei der Anpassung verschiedener Konfigurations-Presets (Shows) unterstützt. Wer also Sprach-Podcasts aufzeichnet und gelegentlich auch einen Synthesizer oder Keyboard anschließen möchte, belegt sich eben zwei Voreinstellungen.

RODECaster Duo Kanaleinstellungen

Was im Vergleich zum Ur-RODECaster Pro neben den knackigeren Display-Farben auffällt, sind die helleren und kräftigeren Farben der Bedienelemente. Den zeitlichen Entwicklungsabstand sieht man natürlich und die Netzwerkverbindung ist auch ein Vorteil. Hier fehlt ein P2P-Netz, dass man quasi zwei oder mehrere Geräte über das Netz direkt miteinander koppeln kann, ein entsprechendes Feature habe ich zumindest nicht gefunden. Aber RODE wäre nicht RODE, wenn hier nicht irgendwann neue Features mit Updates nachgelegt würden. Abschließend noch ein Klangbeispiel mit dem Shure SM7B und der zugehörigen Voreinstellung.

RODE RODECaster Duo, Podcast Production Studio test

Insgesamt kann man sagen, dass der RODE RODECaster Duo ein für Content-Creator optimales Produkt ist, das zumindest die mir bekannten Geräte in den Schatten stellt. Wer mehr Eingänge benötigt, muss den Aufpreis zum RODECaster Pro II bezahlen. Wer hingegen nur zwei Mikrofone braucht, sollte sich mit dem Ur-RODECaster Pro gar nicht mehr groß auseinandersetzen. Ob man die Effekte alle braucht, hängt vom Content ab, was aber die Sendefähigkeit und Radiotauglichkeit betrifft weiß ich, dass Moderatoren von der Oldie Antenne mit dem RODECaster Pro, auch der ersten Version, sendefähige Shows im Voice-Streaming vorproduzieren. Hier muss man natürlich schauen, dass die Parameter zur Studioumgebung passen, aber die Möglichkeit der manuellen Anpassung sind ja vorhanden. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte sich direkt ein passendes Mikrofon dazu kaufen, das direkt eine Voreinstellung mitliefert. Fairerweise und nach vielen Tests im Clubhouse mit Radioleuten muss ich aber hinzufügen, dass selbst diese manuell noch Optimierungsbedarf haben, abhängig von der jeweiligen Stimm- und Sprechweise, aber auch beim Gain von dynamischen Presets. Toll gemacht, RODE!

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Fazit

Die Geschichte des RODECaster Pro hat der Hersteller konsequent fortgeschrieben. Was mit dem RODE RODECaster Duo nachgelegt wurde, ist gleichermaßen konsequent und exzellent. Als ich den RODECaster Pro bekam, fragte ich mich: Was will ich bei maximal zwei Gesprächspartnern mit vier symmetrischen Preamps ohne Line-Input? Aber eine ähnliche Frage bleibt beim RODE RODECaster Duo bestehen: Warum nicht wenigstens zusätzliche RCA-Inputs? Glücklicherweise lassen sich die drahtlosen RODE-Mikrofone direkt ankoppeln und ein frontseitiges Headset kann für Flexibilität sorgen. In den meisten Fällen dürfte der RODE RODECaster Duo ausreichen, im Vergleich zum RODECaster Pro II spart man etwas Kohle und bekommt einen besseren technischen Mehrwert im Gegensatz zum RODECaster Pro. Dynamisch zuweisbare Fader, dafür aber auch keinen physischen Rec-Button, so dass es durchaus Gründe geben kann, sich für den RODECaster Pro II zu entscheiden. Wie schon beim RODECaster Pro hat der Hersteller nun endgültig bewiesen, dass man auf das Nutzer-Feedback hört und sich somit eine treue Community geschaffen. Zu dem Preis kann man wirklich nicht mehr erwarten und wer mehr braucht, kaufe sich den RODECaster Pro II.

Plus

  • kompaktes und leichtes Gehäuse
  • schlüssige und intuitive Bedienung
  • viele Effekte und Einstellungsmöglichkeiten
  • Mikrofonprofile für Dritthersteller
  • gute Software-Pflege und flexible Kanalgestaltung

Minus

  • etwas wenige Bedienelemente
  • zusätzlicher Line-Input wäre vorteilhaft

Preis

  • 555,- Euro
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