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Rezension: Trevor Horn „Echoes Ancient & Modern“ Album 2023

Trevor Horns Hommage an sich selbst

16. Dezember 2023

Selten habe ich mich auf ein neues Album so gefreut wie dieses – und selten wurden ich so enttäuscht.

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Doch von Anfang an:

Trevor Horn ist nichts Geringeres als eine lebende Legende. Meine Jugend war geprägt von seiner Musik, allen voran waren das für mich persönlich die Alben von Frankie Goes To Hollywood, Art Of Noise, Grace Jones und auch Propaganda. Später begeisterten mich dann seine Alben mit Seal und einige mehr.

Mit Echoes Ancient & Modern hat nun Trevor Horn eine Art Hommage an seine kommerziellen und künstlerischen Höhepunkte produziert. Elf Titel mit Künstlern und Songs, die dem Pop-Olymp entstiegen sind. Ein Hochgenuss, auf den ich wirklich gespannt war.

Ich hatte viel erwartet, wahrscheinlich zuviel. Ein Feuerwerk an Sound-Innovationen sollte es werden, nicht mehr und nicht weniger. Stattdessen hat der Altmeister aus einem nostalgischen Blickwinkel all die grandiosen Songs in eine gemächlich, chillige  Fahrstuhlmusik verwandelt.

SLAVE TO THE RHYTHM wird da von Lady Blackbird zu einem ruhigen Schmusesong, RELAX zieht sich gar wie ein Kaugummi durch die Gehörgänge. Marc Almond interpretiert LOVE IS A BATTLEFIELD so kuschlig weich, dass den Blick auf das Schlachtfeld der Liebe ein verklärter rosa Schleier zu trüben scheint.

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Lobend zu erwähnen sind SWIMMING POOL, grandios performt von Tori Amos und STEPPIN OUT von Seal.

Müsste ich ein positives Adjektiv für Echoes Ancient & Modern finden, dann würde ich das Album wohl als „gut durchhörbar“ bezeichnen. Und ohne Zweifel ist es hochprofessionell produziert, aber eben ohne Ecken und Kanten, die wir sonst von Trevor Horns Arbeit gewohnt waren.

Nun, vielleicht wollte ich auch einfach nicht wahrhaben, dass sich die Erde gedreht hat und mein Musikgeschmack vielleicht noch irgendwo zwischen den 70ern und 90ern hängt, denn als ich mir anlässlich des Albums kurz darauf die Originale angehört hatte, stellte sich mir zu dem neuen Album einfach nur die Frage nach dem WARUM?

Trevor Horn „Echoes Ancient & Modern“ ist erhältlich als CD, Vinyl und Download.

An dieser Stelle sei noch ein auf das Interview verwiesen, das Sven Rosswog und Torsten Bäumer mit Trevor Horn vor wenigen Tagen führten. Bitte HIER klicken.

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Forum
  1. Profilbild
    exitLaub

    Nuja, ich sags halt mal so: Ich hätte einfach mehr bzw. etwas ganz anderes erwartet.

    Der Opener mit Tori Amos hat mich voll angefixt. Zum einen, weil ich Tori seit 30 Jahren immer wieder anhöre und weil ich mit dem Original im Hip und Hop Stil wenig anfangen kann. Je weiter ich aber auf dem Album voranschreite, desto mehr bin ich eher enttäuscht. Einzig noch Slave to the Rhythm ist mit einer großartigen Stimme interpretiert.

    Mit den meisten Songs auf dem Album bin ich aufgewachsen und mit vielen davon kann ich etwas Persönliches verbinden. Es liegt aber vermutlich auch am modernen aalglatten Produktionsstil, daß eine neue emotionale Bindung eher nicht zustande kommen wird.

    Schade und ich kann mich auch nur anschließen. Warum eigentlich?

  2. Profilbild
    Sven Blau AHU

    Sehe ich ähnlich. Es fehlt was.
    Wie ich an anderer Stelle schon schrieb:
    Es wirkt manchmal etwas an die Moderne „anbiedernd“, wodurch das Flair der Originale flöten geht.

  3. Profilbild
    Flowwater AHU

    Ganz soooo schlimm, wie @Tyrell es beschrieben hat, finde ich es jetzt nicht (übrigens einer der seltenen Fälle, da ich tatsächlich »YouTube Music« bemüht habe). Die Version von »Slave To The Rythm« finde ich persönlich zum Beispiel ziemlich geil (da kann aber jemand singen).

    Dagegen: »Owner Of A Lonely Heart« und »Personal Jesus« … da frage ich mich ernsthaft, wo da der Mehrwert liegt? Da kann ich mir auch die Originale anhören. Und »Relax« … äh, was ist denn das?

    Soundtechnisch legen sich mal wieder meine Ohren schützend eng an den Kopf … das hört sich fast totkomprimiert an (wir sprachen ja im Artikel über das »Waves Mastering« darüber). Dass »Owner Of A Lonely Heart« auf der Tanzfläche knallen soll, ist klar. Aber »Slave To The Rythm« so gefühlvoll gesungen … und dann soundtechnisch totgedrückt? Nee, lass‘ ma‘ stecken!

    Ich schließe mich der allgemeinen Meinung an: Ich hatte etwas anderes erwartet. Würde ich mir nicht weiter anhören und schon gar nicht kaufen. 😕

  4. Profilbild
    Markus Schroeder RED

    Fürchte Dich nciht Peter, Du bist nicht alleine.

    Meiner Meinung nach das Sting/Mandoki-Problem: handwerklich glänzend, musikalisch zum gähnen.

    Ein paar Stücke sind passabel, aber weit von davon entfernt Highlights zu sein.
    Die Kunst der Neuinterpretation ist eben filigraner als man annehmen möchte.

    „Wozu“, war bei diesem Album auch meine Frage.

    Markus

  5. Profilbild
    Tomtom AHU 1

    Schade, wirklich. Ich hatte mich total darauf gefreut Meine Erwartungen wurden aber schwer enttäuscht. Ich finde die Neufassungen ziemlich langweilig und ideenlos produziert. Kaum zu glauben, dass der gute Trevor dafür verantwortlich ist.

  6. Profilbild
    network southwest

    Für meinen Geschmack viel zu getragen und zu orchestral, musste mir nach dem Querhören erstmal Relax und Slave to the Rhythm im Original antun. Handwerklich sicher toll gemacht, aber sonst nicht so meins.

  7. Profilbild
    SoundForger2000

    Oh je, oh je, das liest sich ja übel.

    Da sollte ich wohl lieber gar nicht erst reinhören.
    Da behalte ich Mr. Horn lieber in Erinnerung wie er in den 1980ern war.

    Leider kommt es viel zu oft vor, daß eine lebende Legende im Alter gänzlich Überflüssiges produziert.

    Sehr schade ! 😒

  8. Profilbild
    uelef

    Interessant, dass es vielen so geht wie mir auch mit dem Album: Die ersten Songs wirklich gut, Höhepunkt ist einfach „Slave to the rhythm“ mit der rauchigen Stimme von Lady Blackbird (die ich hier am Hafensommer Würzburg vorletztes Jahr gesehen und fotografiert habe – wen es interessiert: https://www.flytotherainbow.de/2022/07/24/lady-blackbird-fotogalerie-konzert-hafensommer-wuerzburg-2022/). Dann wird das Album nach und nach immer schlimmer. „Smells like team spirit“ ist dann ganz verhunzt.
    P. S.: Lady Blackbird war ein echt stranger Auftritt. Allein das Kostüm, wo man am Anfang aus der Ferne dachte, die ist halbnackt. Dann dieses Stargetue … Die Songs waren live besser als auf Album.

  9. Profilbild
    anselm

    Ich schließe mich den anderen Kommentaren an.

    Hörenswert finde ich hingegen Anne Dudley Plays The Art of Noise.
    Dudley würde auch mal ein Feature verdienen.

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