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Interview: Bernd Pfeffer – Floydbox, Pink Floyd Tribute Band

Vom Flieger zur Laser Harp – Ruhestand mal anders

30. März 2024

Es ist uns eine Freude, euch Bernd Pfeffer, Keyboarder der Pink Floyd Tribute Band Floydbox und langjähriger Amazona-Autor, mit einem ausführlichen Interview präsentieren zu können. Einst hauptberuflich Pilot für die Lufthansa und vor kurzem in Rente gegangen, spielt er nun die erste Geige – oder besser gesagt die Keyboard-Parts in einer erfolgreichen Pink Floyd Tribute-Band. Markus Galla hat sich im dem talentierten und sympathischen Musiker getroffen:

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Als ich die Interview-Anfrage mit Keyboarder Bernd Pfeffer von Peter Grandl erhalten habe mit dem Hinweis „Das könnte auch interessant sein“, war mir nicht klar, dass mir ein spannendes Zoom-Meeting bevorstehen sollte. So bin ich zunächst einmal in den Winterurlaub gefahren, habe viele Produkte getestet, Artikel geschrieben und meiner Tätigkeit als Amazona-Redakteur nachgegangen. Mitte März war es dann soweit: das lange geplante Zoom-Meeting mit Bernd Pfeffer, Amazona-Autor und Keyboarder der Pink Floyd Tribute Band Floydbox, sollte stattfinden. Aus einem kurzen Meeting wurde ein über 90 Minuten langes Gespräch, das vermutlich noch den kompletten Tag hätte weitergehen können. Das folgende Interview mit Bernd Pfeffer musste bereits deutlich gekürzt werden und doch habe ich es nicht übers Herz gebracht, zu stark einzugreifen. Zu spannend sind die Geschichten von einem, der drei Hobbies hatte, eines davon zum Beruf gemacht hat, um dann schließlich im Ruhestand zu den beiden anderen wieder zurückzufinden. Und das auf eine Art und Weise, von der viele Berufsmusiker nur träumen können. Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen des folgenden Interviews.

Interview mit Bernd Pfeffer von Floydbox

Bernd Pfeffer Keyboarder bei Floydbox Pink Floyd Tribute Band

Bernd Pfeffer ist Keyboarder der Pink Floyd Tribute Band „Floydbox“ aus dem Ruhrgebiet

Markus:
Vielleicht erzählst du einfach mal am Anfang ein bisschen, wie so dein musikalischer Werdegang aussah und auch dein technischer. Denn ich habe gesehen, dass du auch im Bereich Tonstudio und Mastering sehr aktiv bist oder warst.

Bernd:
Genau. Ja, okay, dann fange ich mal an mit früher Kindheit. Also, Klavierspielen wollte ich schon immer. Keine Ahnung, wo es herkam. War war einfach schon immer mein Herzenswunsch. Seit jeher. Und im Alter von 5 [Jahren], glaube ich, haben meine Eltern mir dann über die Klavierlehrerin so ein kleines Klavier gebraucht organisiert. Das hatte noch nicht den 88-Tasten-Umfang, sondern 76. Aber war ja auch 50 Jahre her, da ist das auch relativ teuer gewesen und ich war total happy und hatte dann Unterricht bei der klassischen Lehrerin, was für mich fundamental wichtig war, weil du einfach den richtigen Fingersatz lernst und Fingerhaltung und Anschlagdynamik und alles – muss ich dir ja nicht erzählen, hast ja auch eine Musikschule. Und die Liebe zur Musik war immer da. Wobei parallel auch immer die Liebe zur Elektronik da war. Ganz seltsam. Also ich hatte Elektronik als Hobby damals, Löten und kleine Leuchtdioden zum Leuchten bringen und sowas fand ich alles ganz witzig. Und [bei] Musik dann halt Klavierspielen.

Bernd Pfeffer: Von der Musik und Elektronik zur Fliegerei

Bernd:
Und irgendwann nach ein paar Jahren, wie sich das dann schon so etabliert hatte, das war ganz witzig: So so ein hassgeliebter Freund von mir, [..] der hatte dann mal irgendwann gesagt: „Ich bin jetzt im Segelflug Club“. Und ich hatte damals so kleine Fesselflugmodellflieger noch mit meinem anderen Freund gebaut und das hat mich dann so gepeitscht, dass ich gedacht habe, da muss ich mal hin. Und dann bin ich selber in den Aero Club in Konstanz am Bodensee [eingetreten]. Und das war dann meine dritte Leidenschaft, wie sich herausgestellt hatte: die Fliegerei, und hat mich dann mein ganzes jugendliches Leben begleitet. Ich hatte schon ein paar Schüler-Bands [damals], das war ganz toll. Da hatte ich dann mein erstes großes Keyboard, war eine Dr Böhm Top Sound DS.

Markus:
Genau die hatte ich auch.

Bernd:
Total geil und ich hatte die in dem schwarzen Vinyl mit dem Silberstahlrahmen, hatte die dann auch selber gebaut, was total spannend war, weil zwei Hobbys miteinander kombiniert wurden. Und zu der Zeit war ich dann halt immer noch am Segelflugplatz bei uns und da hat sich dann im Laufe der Zeit herauskristallisiert: Okay, eines dieser drei Themen willst du später beruflich machen. Also ich hatte überlegt, entweder Musik oder Elektrotechnik bei uns an der FH zu studieren oder halt in die Fliegerei zu gehen. Und lange Rede kurzer Sinn: Das mit der Fliegerei hat dann geklappt und daraufhin war das dann meine Profession und Musik und Elektronik dann halt weiterhin mein Hobby und [das] war auch gut so! Ich bin heilfroh, denn durch die Fliegerei hatte ich dann doch relativ viel gebündelte Freizeit auch immer zu Hause und konnte da dann die anderen beiden Hobbys gut weiterführen. Also das ist nur so als Rahmen bei mir.

Bernd Pfeffer Keyboards Floydbox Interview Stage

Bernd Pfeffer an den Keyboards bei Floydbox

Markus:
Das heißt du hast als Pilot gearbeitet?

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Bernd:
Genau. Ich war dann über 30 Jahre bei Lufthansa als Pilot, bis vor vier Jahren. Da habe ich dann aufgehört. Kurz vor Corona habe ich den Absprung geschafft, was ich perfekt fand. Ja, ich habe dann, als ich damals die Ausbildung begonnen hatte, auch in Bremen und Amerika, hatte ich mit der Musik eigentlich überhaupt nichts mehr am Hut. Ging ja auch gar nicht. Wie denn auch? Und habe dann aber, als die Flugschule sich dann dem Ende zu neigte, das war ’88, 1988 hatte ich dann gesagt: Geil, jetzt magst du wieder Musik machen und bin dann dort in Bremen in so ein Riesenmusikgeschäft, weiß nicht mehr wie es hieß, und hatte dann gesagt: Ja, ich will wieder anfangen irgendwie.

Zurück zur Musik

Bernd:
Ich habe lange nichts mehr gemacht, hatte auch keine Keyboards mehr, war alles verkauft, und habe dann da ein total geiles Equipment gekauft. Das war ein Kurzweil Expander 1000 PX, uralte Kiste, und den Roland D550, die Rack-Version vom D50 und ein Elka MK 88 Masterkeyboard, und da habe ich dann drauf rumgeklopft und habe mich total gefreut. Und dann ging es eigentlich wieder richtig los. Dann bin ich nach Frankfurt gezogen. Und hatte dann da eine Band über ein Inserat gefunden, die hatte so ordentlich heftigen eigenen Rock gemacht. Die hießen Triebwerk. Name ist Programm. Und ich hatte mit denen dann ein paar Jahre lang relativ viel Spaß. Wir haben auch bei bei Harley Treffen ganz oft gespielt. Das war so richtig klassische Rockmusik irgendwie. Hatte dann da auch mal eine Hammondorgel mit auf der Bühne mit Leslie und allem drum und dran. War total geil. Und ja, dann bin ich von einer Band in die nächste gestolpert. War irgendwie ganz cool.

Hatte dann auch mal Status Quo nachgespielt. Da hat man meinen Freund gesagt: Hey, ich habe eine Status Quo Tribute [Band], hast du da Lust? [Da habe ich] Erstmal gesagt: Wieso als Keyboarder zu Status quo? Ich dachte immer, die haben überhaupt kein Keyboard. Dann hab ich mir das mal angehört und habe festgestellt: Wow, das ist ganz schön heftig, was da an Keyboards gespielt wird. Der Andy Bown, der da immer bei Status Quo mitgespielt hat, das ist ein Held, meiner Meinung nach.

Markus
Ja, sehr unterschätzt.

Bernd:
Ey, Wahnsinn. Also, es ging damit los, dass er mich gefragt hat, ob ich mal bei irgendeinem größeren Gig mal das Intro von „Rockin’ all over the World“ spielen kann. Ich habe gedacht, ja, kriegen wir hin. Und ich habe dann da aber echt zwei Wochen lang mir die Zähne ausgebissen erstmal, bis ich das hingekriegt habe. Und dann hat es auch so ein bisschen mein Interesse geweckt und ich habe mir die anderen Lieder angehört. Kennst ja nicht viel von Status Quo als Keyboarder, und habe dann festgestellt: Wow, ist ja richtig cool, was sie da machen. Und dann habe ich mit denen, ich glaube zwei Jahre lang, gespielt. Das hat sich dann aber aufgelöst, weil in Deutschland keiner eine Status Quo Tribute hören will *lacht* Also wir hatten keine Gigs mehr gekriegt.

Markus:
Ja, zumal die Band ja immer noch auf Tour ist.

Bernd:
Ja, genau, genau. Also das war echt eine super Band, tolle Musiker, aber irgendwie, es kam nicht an, sage ich mal.

Und dann gab es die Chance, dass ich bei bei einer guten, angesagten regionalen Deep Purple Tribute Keyboard spielen kann, weil deren Keyboarder zu Demon’s Eye gewechselt ist. [Deep Purple Tribute, Anm. d. Red.). Weiß nicht, ob dir das was sagt. Die sind auch im Pott ganz oft unterwegs.

Markus:
Ja, der Name sagt mir was.

Bernd:
Und dann bin ich dort praktisch eingestiegen. Das war dann auch total cool. Aber, ich weiß auch nicht, so nach zwei Jahren hat mir die Musik dann nichts mehr gegeben, irgendwie.

Mit Floyd Reloaded auf Tour

Bernd:
Und dann gab es die Chance, bei Floyd Reloaded einzusteigen. Da kam ich dann auch über eine Bekannte mit rein. Das war eine sehr große Frankfurter Band. Also, ich würde jetzt nicht sagen, dass es eine Tribute Band war, weil die zu weit weg vom Original waren. Aber die hatten, keine Ahnung warum, ein riesiges Finanzpolster und die haben Riesenauftritte gemacht: In der SAP Arena in Mannheim, in der Westfalenhalle in Dortmund. Riesendinger haben die gemacht und und allein schon deshalb habe ich gesagt: Klar, mache ich mit.

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Da waren wir dann zu zweit. Der andere Keyboarder, Mark Schwarzmayr, ist ein studierter Jazzmusiker, und allein das war schon phänomenal, weil das, was ich allein durch ihn gelernt habe da, das war echt krass, war klasse. Naja, und wie dann die großen Touren durch waren, da war auch Bobby Kimball von Toto als Gastmusiker dabei, [..] dann habe ich auch gemerkt, das war keine Band, weißt du, wie man sie sich so vorstellt. Das war einfach eine Ansammlung von Profimusikern. Das ist halt ein Job für die und da hatte ich dann keine Lust mehr.

Über Peter Gabriel zurück zu Pink Floyd

Bernd:
Dann kam eine Peter Gabriel Tribute Band. Phänomenal gut. Aber da mussten wir dann aufhören, weil der Sänger an den Stimmbändern irgendeine Krankheit hatte

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Ja, und jetzt im Moment habe ich zwei aktive Bands, das sind die Grooving Doctors Challenge, das ist so eine Charity Band. Da haben wir gerade neulich im Capitol in Offenbach gespielt und haben 13.000 € gesammelt für eine Behindertenhilfe in Offenbach. Wir transportieren eine gute Stimmung und wir spielen so querbeet. Da gibt es auch ein Tina Turner-Titel und Jump von Van Halen. Also die normalen Dinge, die man halt so kennt, wo die Leute mitmachen können. Und das ist aber nur so ein Nebenschauplatz, das mache ich jetzt schon relativ lange bei denen. Zuerst als Gastmusiker, dann fest in der Band.

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Und dann seit zweieinhalb Jahren jetzt Floydbox. Und da muss ich sagen, das ist eigentlich so die Band, die den meisten Boost irgendwie hat, also da brennt jeder bei denen, das finde ich echt gut. Die hatten eine große Krise. Der alte Keyboarder ist raus. Ich weiß gar nicht, da ging es auch um wirtschaftliche Themen. Irgendwie möchte ich auch gar nicht mehr ins Detail gehen, weil ich es gar nicht weiß. Und die hatten dann in der Tat fast zwei Jahre einen anderen Keyboarder gesucht. Sie hatten dann noch mal ein paar [Keyboarder] und wurden dann aber auch vertröstet. Und der eine, der hatte dann gesagt: „Ich habe einen Korg Nautilus, der kann alles.“ Aber der hat dann halt nie die Sounds programmiert bekommen.

Und durch die eine Background-Sängerin, die dort singt, die Kati, die auch bei Floyd Reloaded schon in Frankfurt gesungen hat, kam ich dann ins Spiel. Sie sagte: Frag doch mal Bernd, der macht das vielleicht. Naja, und dann hatte ich lange mit dem Paul Latza telefoniert, das ist der Manager von der ganzen Combo, und der hat mich dann im Prinzip erstmal überredet, weil ich dachte: Jetzt hast du zwar mit der Fliegerei aufgehört, bist endlich in Frankfurt bei deiner Familie, und jetzt fährst du nach Oberhausen vom Rhein-Main-Gebiet, um in eine Band einzusteigen. Ist eigentlich Schwachsinn.

Und habe dann aber gedacht: Wow, aber Pink Floyd, das zieht halt. Das ist halt schon auch so meine Musik. Und dann haben wir uns auf drei Titel verständigt, die wir einfach mal antesten. Dann bin ich da hoch mit meinem ganzen Gelärsch. Hab das vorher bei mir in der Garage alles aufgebaut und getestet und Sounds programmiert. Naja und die Chemie hat gestimmt.

Bernd Pfeffer Interview Floydbox Keyboards Amazona Team Band

Die Band Floydbox versteht sich als Team

Das ging direkt mit so einer Story los: Mit dem [Song] Time, wo wir völlig aneinander vorbei gespielt hatten und wir wussten nicht, was los war. Und dann habe ich denen gesagt, ihr spielt das falsch irgendwie. Und das fanden die dann irgendwie gar nicht so richtig witzig. Gino, der Gitarrist, sagte: „Sag mal, jetzt spielen wir das seit zehn Jahren und jetzt kommst du hierher und sagst wir spielen das seit zehn Jahren falsch?“ Ich sagte: „Was, echt? Zehn Jahre spielt ihr das schon. Dann wird’s auch mal Zeit, dass man es mal richtig spielt.“ Und das war so ein „Ice breaker“. Das war echt cool. Also, das ist so eine Combo, da stimmt die Chemie zwischen den Leuten. Jeder hat so die gleiche Vision und es ist nicht nur die Band, die cool ist, sondern die haben auch ganz viele Gönner um sich irgendwie:

Der Tontechniker ist auch ein langjähriger Studiobetreiber. Der hat sich so eine SQ5 oder Qu-32 (Allen & Heath, Anm. d. Red.) gekauft und macht da immer den Ton. Ohne, dass der jetzt was dafür kriegt. Also, da haben wir echt so Gönner dabei. Da gibt es noch einen, der macht das ganze Rigging und die PA Line Arrays hängt der. Also da ist sehr viel „inhouse“, sag ich mal. Licht hat bisher auch immer einer gemacht. Da holen wir uns jetzt aber einen Bekannten von mir, der echter Profi ist. Der hat auch Light Shows schon in der Lanxess Arena gemacht und macht auch für Santiano das ganze Lichtdesign.

Bernd Pfeffer Interview Floydbox Amazona Ton- und Lichttechnik

Ton- und Lichttechnik von Floydbox

Bei dem Großteil der Bilder die ich dir geschickt habe, hat er das Licht gemacht. Also das ist wirklich fantastisch.

Markus:
Ja, die sehen auch super aus. Ich muss sagen: Alles, Bühnendesign, Licht, das ist alles sehr stimmig. Und das sieht man halt bei deutschen Tribute Bands relativ selten.

Nicht Cover Band, sondern Tribute Band

Markus:
Und da werden wir gleich dann auch beim Thema Tribute. Es teilt sich ja alles so grob in Cover Bands und Tribute Bands. Während die Cover Band meistens den Anspruch haben „wir spielen den Song“, haben die Tribute Band den Anspruch „wir spielen den Song und zwar so, wie er im Original auch zu hören ist“. Sprich: auch mit den ganzen Sounds. Wie geht ihr bei Floyd Box damit um? Ihr habt euch ja mit Pink Floyd ein sehr großes Vorbild mit sehr beeindruckenden Shows ausgesucht…konzentriert ihr euch auf eine bestimmte Ära von Pink Floyd?

Bernd:
Wir arbeiten die Setlists eigentlich immer Albummäßig ab. Wir clustern die immer so, wie sie auf der Platte sind, und springen dann zum nächsten Album. Die Ära, wo [Syd] Barrett dabei war, die haben wir fast komplett ausgeklammert. Wir spielen also im Prinzip ab der der Standardbesetzung, die man so kennt: Roger Waters mit Gilmour und dann später ohne Roger Waters. Unser Highlight ist schon auch mit Gilmour und mit Waters. Also wir konzentrieren uns jetzt nicht auf auf eine spezielle Ära, sondern wir klammern nur eine Ära im Prinzip fast aus. Und das ist die ganz, ganz anfängliche Ära.

Bernd Pfeffer Interview Floydbox Keyboards The Wall

Floydbox spielt die Songs der Ära Waters und Gilmour sowie der Zeit nach Waters – und zwar Album für Album

Und die anderen Titel versuchen wir dann halt schon zuerst mal vom Ton her so hinzukriegen, wie es im Original ist. Und jetzt nehmen wir auch immer mehr Licht und Laser mit dazu. Also ich habe jetzt die Lasershow bei mir noch am Haken. Und da orientiere ich mich jetzt vom Laser Design auch erst mal an der „Pulse“ [Album]. Die hatten die ja live mit mit Riesenlaser gemacht. Da kannst du natürlich nicht konkurrieren, weil das waren 20 Watt Laser und die hatten da 30 Stück von. Wir haben sieben, was immer noch besser ist als bei vielen anderen.

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Wir versuchen also nicht nur vom Ton her möglichst nah dran zu kommen, sondern in letzter Zeit auch immer mehr vom Video, Licht und Laser. Deshalb auch der der runde „Kringel“, der bei uns meistens hinten dranhängt, wenn es denn der Platz zulässt. Und da spielen wir dann auch Originalvideos ab. Ich dachte früher immer, das darf man überhaupt nicht, aber das geht genauso. Muss das nur der GEMA melden, wie auch die die Audio-Files, die du spielst. Hab mich da früher immer getäuscht. Ich habe immer gedacht, man darf sie nicht [nutzen], aber darf man sehr wohl. Und insofern versuchen wir da schon so ein schlüssiges Gesamtbild hinzukriegen, was natürlich brutal viel Aufwand ist. Also wenn du jetzt mal guckst, die Australian Floyds, die sicher der größte Konkurrent hier sind,  oder etwas, was meiner Meinung nach noch näher dran ist, sind die Brit Floyds…ich weiß nicht, ob dir das was sagt.

Markus:
Die kenne ich nicht.

Bernd:
Also das ist für mich die die Messlatte, was was Pink Floyd Tribute angeht. Spielen auch sehr viel in den USA. Red Rock, da  haben die so ihr Hauptdomizil, bei Denver. [..]Da fällt man vom Glauben ab. Das ist einfach abartig. Und in Deutschland ist es halt leider so: Es gibt unheimlich viel Konkurrenz. Gerade im Pink Floyd-Bereich. Aber es ist halt schon so wie du sagst: Es gibt sehr viele Cover Bands, die das auch wirklich sehr gut machen, und es gibt auch einige Tribute Bands.

Früher gab es noch die Echos vom Hartmann hier in Frankfurt. Der hat jetzt aufgehört mit denen und die machen jetzt als Pulse weiter. Aber es gibt halt auch viele Tribute oder Cover Bands, weißt du, da liest du dann im [Werbe-]Text, ja, die spielen nicht nur das Zeugs von dieser Band, sondern machen das auch mit einer eigenen Note. Und da kriege ich immer so einen Smiley intern, weil das heißt im Prinzip nichts anderes als: „Wir würden es gern richtig spielen, können es aber nicht. Deshalb sagen wir, wir machen es auf unsere eigene Art und Weise.“ Also das finde ich dann immer peinlich. Dann sage ich lieber: Okay, wir sind halt keine Tribute oder wir schimpfen uns nicht Tribute, sondern wir sagen, wir sind halt eine Cover Band. Was jetzt auch nicht abwertend sein soll, denn auch Cover Bands haben ihren Reiz, denn da kannst du wirklich mal ein eigenes Solo spielen, wenn du Bock drauf hast. Geht halt bei Tribute nicht, da musst du halt klonen. Und das Klonen geht natürlich am besten, wenn du das zum einen auch spielerisch einigermaßen kannst.

Da ist Rick Wright jetzt nicht so der Mega-Virtuose, wie wenn man jetzt ein Emerson, Lake and Palmer-Tribute machen würden. Aber es ist doch durchaus anspruchsvoll, weil er halt so ein bisschen ein Jazz-Liebhaber war und diese aufgedröselten „m7#9“, die er da oft spielt, das ist halt dann auch irgendwie spannend. Also man muss schon sehr viel auch sich hineinfühlen irgendwie. Es gibt auch ein paar gute Internetseiten, die sich speziell mit Rick Wright beschäftigen, und das ist für mich, wie beim Peter [Grandl, Anm. d. Red.] zum Beispiel, der jetzt einen neuen Roman schreibt, der unheimlich intensiv in die Forschung reingeht, dass er kein Scheiß schreibt, sondern halt authentisch schreibt.

So sehe ich das bei den Tribute Bands genauso. Also das reicht nicht, wenn du dir das Lied anhörst und sagst, „Okey, c-d-e, spiele ich nach“, sondern ich finde schon, du musst ein bisschen in den Geist eintauchen und musst in die Historie reingehen, musst gucken, was hat der eigentlich damals gespielt, wie hat er das gemacht und womit. Also die, ich sage immer Hardware, Software und Brainware muss da zusammenpassen. Also, du musst am besten das Instrumentarium haben, was die damals hatten. Du musst das auch so spielen und du musst aber auch von deinem Gehirn fühlen, dass du das auch fühlst, was er da gefühlt hat.

Das ist echt schwierig. Ich würde mir nie anmaßen, dass ich das kann, was Rick Wright angeht, aber das ist für mich schon wichtig, dass man dann guckt, wie der das gespielt hat, warum er die Instrumente hatte. Und das ist für mich dann so ein schlüssiges Gesamtpaket. Und dann kommst du halt auch an so ein riesigen Fuhrpark, den ich dann mitnehme. Ist dann halt live einfach so.

Originalinstrumente: Was spielte Rick Wright?

Markus:
Und da wären wir dann auch bei deinen Instrumenten. Du hast also nachgeschaut, welche Instrumente wurden damals gespielt? Das ist ja auch, schätze ich mal, bei Pink Floyd relativ gut dokumentiert…

Bernd:
[..]Ich habe schon versucht, das gleich direkt mit den Analogkisten zu machen. Das ist, wie du schon sagtest, nicht ganz so schwierig. Da gab es halt die Hammond. Klar, da gab es ein Klavier, was er oft gespielt hat, oft auch über ein Leslie. Wie bei bei „Echos“. Und meistens hatte er dann ja einen Minimoog und einen Prophet gespielt. Also das war relativ überschaubar, sage ich mal. Und ich habe dann direkt mit ein Prophet 6, den ich damals hatte, und mit den Plugins erstmal geguckt, mit welchen Plugins du da gut hin kommst, und habe das dann auf die Hardware portiert.

Bernd Pfeffer Keyboarder Floydbox Interview Amazona Farfisa Compact mit Binson Echorec 2

Farfisa Compact Duo Orgel mit Binson Echorec 2

Und zum Beispiel bei Echos hat er noch sehr oft seine Farfisa-Orgel benutzt, die Compact Duo. Da bin ich damals, als ich bei Floyd Reloaded war, extra nach L’Aquila bei Rom in Italien gefahren, weil da hatte einer eine zum Verkauf. Und hab gedacht, du musst jetzt das Original kaufen und hab dann gesehen, verdammt, der brauche ich ja auch noch so ein Binson Röhren-Scheibenecho. Hab dann in Dortmund eins gekriegt über Ebay und da war dann der Sound richtig. Aber das war mir dann doch irgendwie zu heiß, das auf die Bühne zu schleppen. Und ich hab das dann abgesampelt mit dem Sample Robot und das dann über den Kontakt [Sampler] gespielt.

Aber ich meine, es gibt ja auch fertige Soundsets für Korg Kronos oder Nautilus. Kannst du dann „Shine on“ spielen und alles mögliche, was auch wirklich gut gemacht ist. Aber da fehlen mir so die letzten 10 % irgendwie. Und du weißt ja selber, für die letzten 10 % braucht es nochmal 500 % an Aufwand und da musst du halt irgendwo für dich so ein Limit erreichen, wo du sagst, ja, jetzt ist, glaube ich, auch gut, weil mehr wirst du sowieso nicht mehr wahrnehmen. Im Live Mix dann sowieso nicht.

Und ich gehe da dann schon mit den Originalinstrumenten ran. Das Wichtigste, was ich erstmal mache: Ich höre mir dann die Spuren einfach an. Ich nehme mir meistens in Cubase irgendeinen Teil, also so einen kurzen Schnipsel auf, wo du dann den Sound gut hörst. Und versuche einfach erstmal rauszufinden, was hörst du da jetzt eigentlich alles? Und oft ist es bei Rick Wright so, dass er halt Streicher und Hammond zugleich spielt oder bei „Echos“ auch Mellotron. Also Chöre, Streicher mit Hammond zusammen.

Die Analyse von so einem Sound ist erstmal relativ wichtig, finde ich. Und auch da ist es gar nicht schlecht, wenn man weiß, was hatte der damals alles in seinem Werkzeugkasten. Weil dann kannst du einfach wesentlich schneller auf eine Idee kommen, wie er das gemacht haben könnte.

Markus:
Und du bist nicht automatisch aufgrund von Hammond, Farfisa, Piano und Mellotron Samples bei Nord gelandet?

Bernd:
Ich hatte den Nord Stage 3 bei den Grooving Doctors im Einsatz und in der Tat habe ich überlegt, den zu nehmen, habe dann aber den Kurzweil genommen. Der ist meiner Meinung nach deutlich schwerer zu programmieren, bietet aber auch deutlich mehr Möglichkeiten, den Klang zu verändern, als der Nord Stage. Der Nord Stage ist ein total geiles Keyboard. Wenn du sagst: Bernd, magst du gerade mal kurz heute Abend mit uns Musik machen, dann gehst du da hin und machst das. Der hat Synthie, der hat Orgel, Klavier, kannst du alles schnell einstellen, geht super gut.

Aber wenn du jetzt einen ganz speziellen Sound haben willst, bist du mit so einem Kronos, Nautilus oder mit dem Kurzweil besser dran. Du brauchst wesentlich mehr Vorbereitung, kommst aber wesentlich näher an den Zielsound ran, sage ich mal. Ja, und da habe ich dann ein Kurzweil genommen.

Bernd Pfeffer Floydbox Interview Amazona Rack

Rack mit MIDItemp Multistation, Muse Research Receptor, Keyboardmischer, Nord Wave

Und ein wichtiges Hardware-Teil habe ich noch: Das ist der Receptor Pro Max von Muse Research – gibt es leider nicht mehr. Ja, das ist im Prinzip nichts anderes als ein VST-Plugin im 19“-Format und da habe ich dann Kontakt drin. Da habe ich einen Omnisphere drin, da habe ich einen Atmosphere drin, habe ich einen Moog-Klon, einen Taurus -Klon und den benutze ich auch relativ oft, aber halt primär mit dem Kontakt und mit eigenen gesampelten Sounds.

Markus:
Der wird auch seit langem von den Keyboardern von der E Street Band von Bruce Springsteen eingesetzt. Die haben auch den Switch zu Software gemacht. David Rosenthal, der MD von Billy Joel, hat den Umbau vorgenommen von den alten Synthies wie CS80 und DX7 der „Born in the USA“ Tour und den späteren EMU-Samplern hin zu Plugins und Kontakt-Samples. Ein interessantes Konzept. Schade, dass dieser [der Receptor] jetzt von Computern wie dem Apple Mac Mini abgelöst wurde.

Und du benutzt ein Miditemp. Ich habe die Fernbedienung [auf den Bildern] gesehen. Spielt ihr bei Floydbox viel mit Sequenzen oder Backing Tracks?

Bernd:
Meist relativ wenig eigentlich. Ein paar muss man bringen, ist ja klar. Das Intro von „Time“, bei „Money“ kommt die Registrierkasse natürlich. Das sind alles Playbacks. Ich könnte das jetzt auch als Sample irgendwie auf eine Taste legen, aber da drücke ich am Miditemp auf Play und gut ist. Was der Vorteil dabei ist: Du kannst halt auch die Click Tracks synchron dazu laufen lassen, die bei uns ins Ohr [IEM, Anm. d. Red.] gehen und das ist halt bei vielen Titeln echt eine gute Hilfe. Wir haben bei „Machine“ eine Sequenz, die geht von vorne bis hinten durch, weil auch das Video dann synchron dazu läuft. Und das ist dann immer so ein bisschen peinlich, wenn du als Keyboarder da rumsitzt und machst nix und man hört trotzdem Streicher irgendwie. Das ist nur bei dem einen Lied und da bin ich ehrlich gesagt auch zu faul, das jetzt live zu spielen, wenn man es halt so schon haben kann. Ist ein bisschen eine Gratwanderung, weil weil viele Leute sagen dann, ihr verarscht uns, dann kann ich mir auch eine CD anhören. Auf der anderen Seite ist es ein ganz kleiner Aspekt von unserem Sound und da kann ich gut mit umgehen, weil ich fast alles andere sonst live spiele.

Bernd Pfeffer Interview Floydbox Amazona Keyboards Seite

Keyboardburg

EMS Synthie für „On the Run“

Markus:
Und ich habe in einem Video gesehen, das du geschickt hast, dass ja auch mit dem EMS Synthie eine Sequenz läuft.

Bernd:
Genau.

Markus:
Wie bist du denn da an die Programmierung rangegangen? Also es ist ja jetzt auch kein einfach zu programmierendes Teil mit der Matrix vorne.

Bernd:
Also, das ist ganz witzig zu dem EMS: Ich hatte den damals auch versucht zu bekommen, als ich bei Floyd Reloaded eingestiegen bin. Für die großen Gigs, dachte ich, da musst du auch eine große Show bringen und habe dann im ganzen Internet rum geforscht und EMS, seltsamerweise gibt es [die] ja immer noch in England, die bauen den auch immer noch. Aber wenn du den jetzt bestellst, kannst du etwa 15 Jahre darauf warten. Das ist ein Mann, der das noch macht, und der hat keine Ahnung wie viele Aufträge. Und so lange wollte ich nicht warten und habe dann rumgeforscht in Foren.

Und dann irgendwann hieß es: Hast du eigentlich schon mal den Ludwig Rehberg gefragt? Und dann sagte ich: Wer ist Ludwig Rehberg? Und dann kam heraus: Ludwig Rehberg ist der deutsche EMS Vertrieb gewesen damals. Und habe dann geforscht: Er hat auch eine Webpage und habe den dann angeschrieben und der hat gesagt: Klar, ich habe noch einen. Der wohnt irgendwo bei Stuttgart da unten. Und dann bin ich da hingefahren und habe den direkt von Ludwig Rehberg abgekauft. Und Ludwig Rehberg hat nicht nur den Vertrieb gemacht, sondern der hat auch wirklich den Customer Service gemacht. Er hat zum Beispiel mit Pink Floyd im Studio damals die Sequenz von „On the Run“ erarbeitet. Steht zwar nirgends, weil der kommt ja auch nirgends in den Credits vor. Aber, hat er mir erzählt, er hat das mit denen gemacht, wahrscheinlich auch eher als Techniker. Und [er] hatte zum Beispiel auch bei Radio Gaga von Queen am Anfang die Sequenz mit dem EMS programmiert. Das ist auch ein EMS! Und der hat mir dann so ein paar Tipps gegeben, wie man das machen kann. Hat natürlich nicht alles erzählt, Betriebsgeheimnis sozusagen.

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Aber ich habe dann halt lange überlegt und habe auch versucht herauszufinden, wie die das machen und bin dann relativ schnell drauf gekommen. Und das mit der Matrix ist eigentlich relativ einfach. Das ist wie ein kleiner Modular Synthie: Links, also die Zeilen, sind praktisch die Ausgänge der ganzen Module, und senkrecht sind die Eingänge der anderen Module. Und überall da, wo du so ein Pin reinsteckst, hast du halt die Verbindung. Wie wenn du ein Patch-Kabel steckst. Also eigentlich total easy. Und der EMS, den kriegst du entweder als Synthie One, dann hat er praktisch nur den Deckel ohne diese Folientastatur, oder als EMS Synthie AKS, das heißt dann mit Keyboard-Sequenzer. Also Synthie A war der normale und Synthie AKS hatte den Keyboard-Sequenzer-Teil noch mit drin. Das war die blaue Folientastatur und die ist auch der Sequenzer. Das ist praktisch schon ein Digital-Sequenzer, aber mit „analog feel“. Du musst mit so einem Rädchen die Schnelligkeit einstellen und dann musst du praktisch ganz langsam das einstellen und dann kannst du die Sequenz einspielen. Und wenn du fertig bist, drückst du auf Play und dann spielt er die Sequenz in Dauerschleife. Und dann musst du halt einfach das Tempo ein bisschen anpassen, hoch drehen, dass es so passt wie „On the Run“. Und das spiele ich live.

Markus:
Hast du dir Fotos davon gemacht, damit die Einstellung jedes Mal gleich ist?

Bernd:
Da gibt es, wie man es früher für jeden Synthie hatte, in den Anleitungen das Layout vom Frontpanel und dann kannst du Striche rein malen. Und sowas habe ich auch. Da habe ich dann praktisch meine Presets abgeschrieben, mehr oder weniger. Und die ganzen anderen Sounds, die bei „On the Run“ dann kommen, die habe ich auch mit dem EMS gemacht. Mehr so Trial and Error. Und als die dann gut waren, habe ich sie in Cubase aufgenommen und habe die dann als Sample in Kontakt gelegt.

Leslie-Mikrofonierung

Markus:
Ich habe gesehen, du hast auch ein Leslie auf der Bühne. Und es sieht so aus, als hättest du das immer fest mikrofoniert, als wären da die Mikros mit eingebaut.

Bernd:
Ja, genau. Also ich habe den Leslie gekauft. Ganz normaler 145er Leslie. Irgendwo im Pott gab es ein riesiges Orgelgeschäft. Weiß nicht, ob es das immer noch gibt. Ich weiß  nicht mehr wo. Der hatte ganz viele von den Dingern und hatte dann eine Live-Übertragung im Rockpalast aus Montreux mit Gary Moore gesehen. Auf jeden Fall hatte ich gesehen, bei seiner C3, die er auf der Bühne hatte, hatte er so eine Plexiglas-Rückwand. Das fand ich cool. Dann habe ich gedacht, das mache ich auch und habe dann ein paar Lampen reingesetzt. Und dann habe ich überlegt: Da könntest du aber auch eigentlich jetzt das ganze Ding so umbauen, dass der TÜV kein Problem mehr damit hat, weil die haben so ganz komische 5-Kontakt-Stecker und da ist Netzspannung drauf. Da ist die Audioleitung drauf, da ist die Steuerleitung für schnell/langsam. Und wenn das schon mal so ein TÜV-Mitarbeiter sieht, dann sagt er vielleicht, damit darfst du nicht auf die Bühne und habe das dann umgebaut, praktisch mit so Powercon-Steckern. Und dann habe ich gedacht, da baust du jetzt auch mal Mikrofone mit ein. Also ich habe dann echt lange mit Mikrofonen herum experimentiert und bin dann auf die Klassiker gekommen: zweimal SM 57 und habe die dann oben eingebaut. Der Nachteil war dann, dass die sehr nah dran sind. Also hast du sehr viele Windgeräusche gehabt und dann musste ich da einen speziellen Popschutz noch oben dran machen und so, aber es ging dann, war dann okay und unten habe ich ein SM7B von Shure eingebaut. Und das macht es live natürlich extrem smooth. Du stellst die Kiste hin und drei Mikro Kabel rein und gut ist. Ja, das ist echt cool.

Bernd Pfeffer Interview Floydbox Tastenburg Front

Bernds Keyboards bei Floydbox

Equipment-Transport leicht gemacht

Markus:
Und wie transportiert ihr das ganze Equipment? Habt ihr da Leute, die euch da helfen? Du hast ja so viel auf der Bühne. Das ist ja eine irre Schlepperei.

Bernd:
Also, zum einen haben wir fast alles in Rollwagen. Wir haben große Roll-Cases und haben so, kennst du vielleicht, die alten Post-Gitterwagen. Und der Schlagzeuger von uns, der hat da Zugang zu. Der hat eine Catering-Firma. Da kriegt man dann auch relativ gut immer so kleine LKW bis 7,5 Tonnen. Und unser Proberaum hat eine Lift-Anbindung unten und dann können wir im Prinzip alles in die Rollcontainer reinpacken, ins Auto schieben und, wenn wir halt irgendwo spielen, dann das Zeugs mit der Rampe runterfahren, auf die Bühne fahren. Also der Transport an sich ist relativ easy, wir helfen da alle mit. Wir haben auch ein paar Leute, die uns immer schieben helfen, aber so richtig tragen muss man kaum was. Das ist echt cool. Also wir haben wirklich viele Kisten.

Markus:
Das ist natürlich richtig praktisch. Nimmst du eine Hammond B3 mit oder hast du eine Alternative?

Bernd:
Ich spiele die XK3C, die ist auch schon relativ alt. Inzwischen gibt es die auch gar nicht mehr. Die Nachfolgerin heißt jetzt XK5C, glaube ich. Die klingt phänomenal gut, hat aber einen beschissenen Leslie Effekt. Also wirklich beschissen. Die hatte ich zu der Zeit gekauft, als ich in die Deep Purple Tribute in Frankfurt eingestiegen bin. Und dann wusste ich: Okay, du brauchst einen richtigen Leslie. Das heißt, ich spiele jetzt diesen Hammond Klon, sage ich mal, die digitale Hammond, über einen Reußenzehn Röhrenverstärker in diesen Leslie. Und das klingt super gut. Also, ich höre keinen Unterschied zu meiner B3, wenn ich da einen Leslie reinspiele. Im Gegenteil. Du bist flexibler. Du kannst auch bei niedrigeren Lautstärken schon sehr viel mehr Zerre reingeben. Also du bist echt flexibler mit der Art des Sounds, der da rauskommen soll. Und vom Feel her ist es gleich wie eine echte Hammond.

Bernd Pfeffer Floydbox Interview Amazona Keyboards

Keyboardburg mit digitaler Hammond und Doepfer Masterkeyboard

Burgbau á la Pfeffer

Bernd:
Dann habe ich auf der Hammond noch so ein kleines Doepfer Masterkeyboard. DMP3 heißt es, glaube ich. Da lege ich einfach ein paar Sounds drauf, die dann von der Ergonomie her da halt reinpassen. Bei Floydbox war auch ein Thema, welche Instrumente brauche ich und vor allem wie stelle ich die, dass ich die ergonomisch auch gescheit bedienen kann? Ich habe dir die Split-Programmierung am Beispiel Echos mal kurz aufgeschrieben…

Doepfer DMP3: normaler Klaviersound

Hammond Upper: nur Hammond

Hammond Lower: Hammond zusammen mit Mellotron

Kurzweil: Klaviersound mit Leslie Effekt. Gleichzeitig links noch einen zusätzlichen MIDI

Split für den Layered Hammond-Sound

Prophet 6: ganz linke Taste : psychedelischer Pad Sound für das Ende

Dann folgt ein Split für die Hammond

Dann Split Mitte: Strings mit Taurus Bass

Dann Split ganz rechts Farfisa Orgel (vom Clavia Nordwave) stacked mit

einem per Fußpedal zumischbaren Split für die Hammond

Nordwave: Farfisa Orgel-Sound

Miditemp Multistation: Wabernder Sumpf-Sound für den Mittelteil

Und das ist besonders spannend, weil da unheimlich viele Sounds drin vorkommen. Das Lied ist ja im Original 23 Minuten lang. Und da kommen so viele Sounds vor. Und wenn wir jetzt einen neuen Titel in die Setlist mit reinnehmen, dann ist meine erste Überlegung: Erstmal anhören, dann aufschreiben, was für Sounds kommen drin vor, welche werden parallel oder relativ zeitnah gespielt. Und dann überlege ich mir, wie verteile ich die jetzt bei mir auf die Keyboards. Und das kommt dann schon mal so bei raus, dass ich die Orgel eigentlich gar nicht auf der Orgel spiele, sondern auf dem Kurzweil, weil einfach das Klavier der bewegendere Teil ist und ich das hauptsächlich brauche und die Orgel dann nur mit einem Fußpedal noch mit rein nehme. Und das ist immer eine ganz spannende Überlegung: Wo lege ich was drauf? Und viele Keyboarder, die sagen ja, hör mal auf mit deinem ganzen Split, das vergisst du ja alles. Aber wenn du mit einem Keyboarder Pink Floyd nachspielst und das mit dem Tribute-Gedanken, kommst du gar nicht umhin, relativ viele Split-Zonen zu basteln. Und da kommt die [Miditemp]Multistation wieder ins Spiel, weil die ist perfekt dafür geeignet.

Pro & Contra: Bernd Pfeffer über Lead Sheets auf der Bühne

Markus:
Und wenn du auf der Bühne bist, hast du irgendwelche Sheets oder so oder spielst du alles komplett auswendig?

Bernd:
Ich habe schon meine Lead Sheets. Das Problem ist: Wenn du Sheets hast, dann verlässt du dich auch auf sie. Und ich habe festgestellt, wenn ich persönlich mich auf meinen Ordner verlasse, dann passiert es schon mal, dass ich total die Panik bekomme vorm Gig, weil ich dann irgendwie nervös werde. Kennst du garantiert auch. Und dann willst du wissen, wie fange ich eigentlich dieses Lied an? Und verdammt, ich weiß es nicht mehr. Und dann hast du so einen totalen Blackout. Und deshalb habe ich immer so ein Alesis „Mickey Mouse“ Keyboard dabei, mit zwei Lautsprechern, dass ich mich einfach Backstage noch mal hinsetzen kann, wenn ich so eine Phase hätte.

Und das hat mir auch schon echt geholfen. Also ja, ich habe meine Lead Sheets dabei. Aber ich habe meistens den Ordner zu und zwinge mich, das Zeugs auswendig zu spielen, weil du zum einen viel besser interagieren kannst mit den anderen Musikern und zum anderen einfach freier spielen kannst, sicherer spielen kannst, weil du weißt, du hast es ja im Kopf, was du spielen musst. Also das Ziel ist ganz klar ohne Lead Sheets zu spielen, aber ich habe das immer dabei, zur Sicherheit. Wobei ich es primär im Backstage dann für mich nochmal benutze, um nochmal die Titel durchzugehen.Bernd Pfeffer Keyboards Floydbox Laser Stage Amazona

Laser-Harfe bei Floydbox

Markus:
Und jetzt kommt noch das spannendste Stichwort, da war ich ja ganz begeistert, als ich die Fotos gesehen habe: Die Laser Harp. Wie habt ihr das bei Floydbox realisiert?

Bernd:
Also ich wollte damals schon wieder mal bei Floyd Reloaded, das ist immer so ein Trigger für mich gewesen, ich wollte damals die Laserharfe bringen, weil ich halt Jean-Michel Jarre-Fan bin, und der hatte ja auch mit einer Laserharfe live gespielt. Und ich hatte, ich weiß nicht mehr, wie ich zu diesem Kontakt kam, in Facebook irgendwann jemanden  kennengelernt, der war Entwickler von so einer Laserharfe. Und dann habe ich von dem eine gekauft, dann später noch eine bessere, und die lag dann zehn Jahre im Case bei mir im Keller.

Bernd Pfeffer Floydbox Interview Amazona Laser Harp

Laser Harp

Und dann irgendwann hatte ich mal die Idee: Verdammt, die könntest du doch bei Floydbox eigentlich mal wieder aus dem Verlies holen. Dann haben wir das getestet und die waren alle begeistert. Die standen mit offenen Mäulern da und haben gesagt: Was war das denn jetzt eben gerade? Und haben gedacht, das probieren wir jetzt mal live, das ist doch mal eine gute Idee.

Bernd Pfeffer Laser Harp Floydbox Interview Amazona

Bei Floydbox bringt Jean-Michel Jarre-Fan Bernd seine Laser Harp zum Einsatz

Markus:
Und bei welchem Song setzt ihr sie ein?

Bernd:
Wir spielen das das Synthie Intro von „Shine on“ darauf.

Markus:
Das bietet sich natürlich an und ist wahrscheinlich am Abend die einzige Gelegenheit, eurem Gitarristen die Show zu stehlen, oder?

Bernd:
Ja, genau. Das ist echt ein Highlight. Also ich weiß noch, wie wir das das erste Mal gebracht haben. Ja, das war, das war einfach Stirnrunzeln, was Ungläubiges. Was war das jetzt eben? Ja, also das ist ein echter Effekt. Hat Pink Floyd nie gemacht. Passt also nicht wirklich zum Tribute-Gedanken. Aber ich sage dann immer. Würde Pink Floyd heute diese Möglichkeit haben, würden sie es wahrscheinlich auch machen.

Markus:
Vermutlich.

Bernd:
Und letzten Endes, na ja, also wir können ja die Light- und Laser-Show eh nicht so gestalten wie Pink Floyd. Also so ein bisschen Freiheit erlauben wir uns dann da. Und es ist halt Showmäßig, ein Wahnsinnsspektakel irgendwie. Und dann kommt natürlich auch so ein bisschen der Gedanke: Was bringe ich, was die Konkurrenz nicht macht.

Bernd Pfeffer Interview Floydbox Amazona Laser Harp

Die Laser Harp ist ein absolutes Erlebnis für das Publikum, auch Pink Floyd selbst nie eine im Einsatz hatte

Markus:
Und wie viele Shows macht ihr im Jahr?

Bernd:
Also wir planen zwischen 15 und 20 pro Jahr. Das ist aber dann echt Oberkante, weil alle noch berufstätig sind, bis auf meine Wenigkeit. Das ist schon viel. Im April [2024] haben wir, ich meine, vier Auftritte, irgendwo einen in Dortmund, dann in Borken. Also alle in NRW, im Pott, irgendwo da oben.

Markus:
Das heißt, keiner von euch ist Profimusiker? Das ist eine beachtliche Leistung, muss ich sagen.

Bernd:
Danke.

Bernd Pfeffer über Musik, Profimusiker, Mastering

Das Gespräch ging danach noch bestimmt 20 Minuten weiter und wir haben noch lange über Themen wie Musik als Job, die perfekte Show, Hingabe zur Musik und auch seine Tätigkeit als Mastering Engineer in den Studios 301 in Frankfurt a. M. unterhalten. Bernd Pfeffer ist ein sehr angenehmer Mensch, hat eine lockere und lustige Art. Man kann ihm stundenlang zuhören und man merkt ihm die Begeisterung an, die seine Tätigkeit als Keyboarder auf ihn ausübt. Könnte man sich ein schöneres Leben im Ruhestand vorstellen? Ich empfehle euch den Besuch der Internetseite von Floydbox. Vielleicht spielen Bernd und die Band auch bald einmal in eurer Nähe.

Bernd Pfeffer hat nicht nur wieder zur Musik gefunden, sondern auch zur Tontechnik. So finden sich in den Studios 301 in Frankfurt, wo Bernd nicht nur als Mastering Engineer, sondern auch als Sound Designer und Studio-Keyboarder Teil des Teams ist, Nachbauten berühmter analoger Hardware wie Kompressoren, die Bernd Pfeffer angefertigt hat. So hat Bernd Pfeffer zum Beispiel den berühmten Fairchild 670 Röhrenkompressor nachgebaut. Ein Amazona-Bericht dazu findet sich hier.

Bernd Pfeffer Keyboarder Floydbox Pink Floyd Tribute Band

Genießt den Ruhestand mit der Familie und Musik: Ex-Lufthansa-Pilot Bernd Pfeffer

Bernds Equipment bei Floydbox

  • Hammond XK3C über Reussenzehn Organ Tube Amp an einen Leslie 145
  • Kurzweil PC3A8: Haupt-Keyboard (Klavier, Streicher, Orchestersounds, Pads…..)
  • Sequential Prophet 6 (Pads, Leads)
  • Clavia NordWave v1 (Hauptsächlich Pads & Streicher, und auch ein paar Samples für „On the Run“, die ich mit dem EMS dort reingespielt habe)
  • EMS AKS (DER Synthesizer, um „On the Run“ zu spielen)
  • Muse Research Receptor Pro Max (19“ Kiste, die VSTi hosten kann. Hauptsächlich NI Kontakt mit eigens erstellten Samples)
  • Miditemp Multistation MSX (MIDI Mastercontroller, der auch Click & Backing Tracks abspielen kann)
  • Doepfer DMP3 (Midi Masterkeyboard auf der Hammond)
  • Laserharfe (ein Midi „Masterkeyboard“ welches keine Tasten hat, sondern durch unterbrechen eines Laserstrahls gespielt wird. Ein großartiger Showeffekt, den zwar Pink Floyd nie nutzte, aber jedesmal bei den Gästen ein stirnrunzelndes Staunen erzeugt)
  • Waldorf STVC (wird hauptsächlich als Vocoder benutzt, z.B. bei Sheep, spielt dann allerdings Michael, der Sänger von Floydbox, der auch ausgebildeter Kirchenorganist ist)
  • Allen Heath Mix Wizard MK4 Analogmischpult für Submix
  • Monitor läuft über unser Allen Heath QU32 Digitalpult und einen Allen & Heath ME1 Personal Mixer
  • Desweiteren habe ich noch eine echte Farfisa Compact Duo Orgel mit einem Röhren Binson Echorec, welche ich für das Samplen der Sounds nehme, live aber nicht einsetze. Ebenso meinen Vintage Minimoog D. Übrigens das gleiche Setup, das auch Rick Wright damals nutzte

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Forum
  1. Profilbild
    iggy_pop AHU

    Zitat: “ Und oft ist es bei Rick Wright so, dass er halt Streicher und Hammond zugleich spielt oder bei „Echos“ auch Mellotron. Also Chöre, Streicher mit Hammond zusammen.“

    Auf „Echoes“ ein Mellotron? Das ist interessant.

    Mellotron dürfte nach den frühen EMI-Singles („Julia Dream“, „It would be so nice“) oder „Saucerful of Secrets“ raus gewesen sein — und auch kein M-400, sondern ein Mark 2.

    Zitat: „Und [er] hatte zum Beispiel auch bei Radio Gaga von Queen am Anfang die Sequenz mit dem EMS programmiert. Das ist auch ein EMS!“

    Na, wenn der Ludwig das sagt, dann muß das ja stimmen. Ist ja schließlich der Grandseigneur der Elektronischen Musik; der weiß bestimmt, was in so einem Synthi One drinsteckt…

    • Profilbild
      Bernd Pfeffer

      @iggy_pop Hi iggy_pop, erst mal Danke für das Lesen des Interviews ;-) Echoes mit Mellotron? Ja klar, ich hab ja nicht gesagt um welche Version von Echoes es sich handelt. ;-) und ein Mark 2 ist doch auch ein Mellotron, oder nicht ;-)

      Unsere „Master“ Version ist folgende: David Gilmour – Echoes (Live In Gdańsk): wer genau hinhört erkennt den Mellotron Sound : Strophe nach dem Mittelteil ab Minute 19:00

      https://www.youtube.com/watch?v=EMneCi9F_UQ&t=451s

      Ludwig Rehberg ist in der Tat ein beeindruckender Mensch, ich bin froh, meinen EMS AKS direkt von Ihm gekauft zu haben

      In diesem Sinne: Shine On ! ;-)

      • Profilbild
        iggy_pop AHU

        @Bernd Pfeffer Ich bin dafür berüchtigt, genau hinzuhören und die Flöhe husten zu hören, aber da ist beim besten Willen kein Mellotron zu hören. Und daß die Leslie-Orgel aus einem Tron kommt, halte ich für eher unwahrscheinlich, aber was weiß ich schon.

        Der Unterschied zwischen Mellotron Mk. 2 und M-400 ist für Mellotronisten ungefähr so wie der Unterschied zwischen Hammond B3 und Hammond H100 oder Leslie 960 und 147 für Orgelspieler. Ich sehe das nicht so eng, da beide im wahrsten Sinne des Wortes unerträglich sind, habe aber auch keine Ahnung. Von der Warte her ist mein Urteil sicher zu vernachlässigen.

        Es gibt nur eine gescheite Livefassung von „Echoes“, und das ist Pompeii 1970. Alles andere ist Luxusgalamucke von Ferrari-Fahrern (aber was weiß ich schon, Pink Floyd waren für mich nach „Echoes“ durch — „Meddle“ als Album und „Atom Heart Mother“ klammere ich ganz bewußt aus, und die abwischbare Resopalmucke ab „DSOTM“… pupsende Saxophone und kreischende Tussis, Gnade).

        • Profilbild
          chardt

          @iggy_pop Ja, Echoes in Pompeji war extragut. Aber Animals ist nur Resopalmucke? Sorry, das ist mir zu engschädelig. Dead Kennedys _und_ Wish you were here, Motorhead _und_ Bach, Look Sharp! _und_ Body and Soul – da fühlt sich Carsten wohl :-)

        • Profilbild
          Bernd Pfeffer

          @iggy_pop „…Der Unterschied zwischen Mellotron Mk. 2 und M-400 ist für Mellotronisten ungefähr so wie der Unterschied zwischen Hammond B3 und Hammond H100 oder Leslie 960 und 147 für Orgelspieler….“ Für diese Behauptungen hätte ich gerne mal etwas mehr Fakten als nur diese ziemlich subjektive Aussage . Was und warum ist z.B. soundtechnisch anders bei einem Mellotron M400 und einem Mk2 ? Nur mal so, behaupten kann man viel, besserwissen auch, aber belegen sollte man seine Behauptungen halt auch mal…. und die Aussage „…Es gibt nur eine (!) gescheite Livefassung von „Echoes“, und das ist Pompeii 1970…“ finde ich persönlich nicht gerade erhellend, zumal die Geschmäcker ja bekanntlich verschieden sind. 😜

          • Profilbild
            iggy_pop AHU

            @Bernd Pfeffer Eigentlich habe ich keine Lust und erst recht keine Zeit, auf solcherlei Kommentare zu antworten, Du bist aber neu hier, da mache ich mal eine Ausnahme.

            Wenn ich Dir die klanglichen und mechanischen Unterschiede zwischen Mellotron Mk. 2 und M-400 erklären wollte, würde ich Dir das in Rechnung stellen, da geht nämlich viel von meiner Zeit drauf. Es gibt da so ein neumodisches Ding, das heißt „Internetz“ oder so, da kann man sowas finden, z. B. in sogenannten Mellotron-Foren. Wenn man denn sucht, heißt das.

            Reicht es Dir als Zeichen meiner Kompetenz, daß ich a) selbst zwei M-400 von 1972 und 1980 besitze, die ich in eigenhändig restauriert habe, b) ich seit fast 30 Jahren mit den Machern hinter Streetly Electronics in England befreundet bin (wenn Du nicht weißt, wer das ist: es gibt da sowas, das „Guggelhupf“ heißt oder so), c) ich mehrere Mk. 2 nicht nur habe schleppen, sondern auch habe spielen dürfen (u. a. eines von den Moody Blues, eines von King Crimson und das von Noel Gallagher), d) ich bei der Entwicklung des Manikin Memotron die Initialzündung gegeben habe, e) mit Klaus Hoffmann-Hoock an die 20 Mellotrons geschleppt, gewartet und restauriert habe und ich mich f) seit gut 40 Jahren mit der Materie beschäftige?

            Nein? Das ist schade.

            Geschmackssache? Sicherlich. Sonst wären Pink Floyd nie so berühmt geworden; mich interessiert nur das Werk mit Syd Barrett und die Zeit kurz danach.

            Yours affectionately, Mr. Parsley, the friendly Hun

            • Profilbild
              Bernd Pfeffer

              @iggy_pop 😤😂 ohje, hab Dich Wohl ordentlich angetriggert. Ich hoffe die Zeit die Du gebraucht hast mir Deinen „Mellotron“ Lebenslauf zu schreiben ist kostenlos.
              Wenn Equipment schleppen Kompetenz erzeugt, dürfte ich in der Tat sehr kompetent sein 🤣🤣
              Alles gut, no bad feelings.
              Gruss vom neuen ( der schon über 8 Jahre amazona Author ist)

      • Profilbild
        schwarzMatt

        @Bernd Pfeffer Schön, dass Du hier mit dabei bist, Bernd! Ich wollte erst meinen ersten Kommentar verfassen und hab erst danach die anderen Kommentare gelesen.

        Vorbild, ganz groß, echt jetzt! So lässig möchte ich im „Ruhestand“ sein! Wenn ich jemals die Möglichkeit habe, Euch zu sehen, werde ich versuchen Dir wenigstens ein Selfi abzuluchsen 👊

  2. Profilbild
    sEIGu

    @Bernd: Grüße an Larry. Er hatte mich über ein GruSu-Mu-Forum – das keine Benachrichtigung bei neuen Nachrichten schickt! – angeschrieben. An dem Wochenende als ich das gelesen und geantwortet habe war dann aber schon das Training mit dir.

  3. Profilbild
    0gravity

    Sehr spannendes Interview. Ich habe ja schon einige Pink Floyd Tribute/Coverbands gesehen und werde auf alle Fälle versuchen Floydbox live zu sehen.
    Macht ihr auch alle Background Gesänge live oder steuerst du da auch Samples bei?

    Edith: habe gerade in einem eurer Videos Background Sängerinnen entdeckt. Dann wird wohl alles live sein👍

    • Profilbild
      Bernd Pfeffer

      @0gravity N`Abend 0gravity :-) Unser Gesang ist immer komplett live ! Würd mich freuen, wenn wir uns auf ner Floydbox show sehen würden !
      Liebe Grüße
      Bernd

  4. Profilbild
    t.bechholds AHU 2

    Dass Rehberg bei der Erstellung der „ On the Run“ Sequenz mitgeholfen haben soll ( falls ich das so richtig verstanden habe ) , erinnert mich an die Geschichte eines bekannten Radio Moderators. Dieser erzählte mir, dass ein an Pink Floyd überreichtes Demo Tape von Tangerine Dream später auf „Wish You were here“ Verwendung fand.

    Also…

    • Profilbild
      Bernd Pfeffer

      @t.bechholds Zumindest hat mir Ludwig Rehberg das erzählt. Wobei er m.E. nach nicht im musikalischen Sinn mitgearbeitet haben dürfte, sondern wohl eher die musikalische Vorstellung der Protagonisten versuchte technisch umsetzte. Gleiches dürfte auch bei der Sequenz von Queens Radio Gaga gelten ;-)
      Das mit dem Demo Tape von TD hab ich noch bisher nie gehört, kann aber mal den geschätzen Q (Thorsten Quäschning) fragen, evtl. hat ihm das mal Edgar erzählt….wer weiss…. Shine On !!

      • Profilbild
        t.bechholds AHU 2

        @Bernd Pfeffer Ich glaube (!) man kann den Floyds ruhig die Genialität zugestehen, die diese nachgewiesenermaßen nun mal hatten.
        Es ist schwer vorstellbar, dass David in Deutschland anrief, um sich den Sequencer erklären zu lassen.
        Ging das damals überhaupt , ohne Voranmeldung bei der Telefongesellschaft ?
        1972 bestand deine Chatgruppe aus den Typen, die gerade mit dir im gleichen Raum waren.

        • Profilbild
          Bernd Pfeffer

          @t.bechholds Roger Waters Musical Director und Live Gitarrist Jonathan Wilson hatte 2018 sogar MICH angerufen, weil er meinen EMS AKS auf der RW Welt-Tournee benutzen wollte. Soviel zum Thema anrufen.
          Ich kann hier ja auch nur wiedergeben was mir Ludwig Rehberg erzählt hatte; wenn das keinen Glauben findet, kann ich das auch nicht ändern, evtl. am besten ihn direkt mal anzurufen, wir haben ja inzwischen zum Glück nicht mehr 1972 ;-) Desweiteren habe ich nicht behauptet, dass Pink Floyd der EMS AKS erklärt werden musste…. Rehberg war zu der Zeit im Abbey Rd Studio mit einigen EMS Synthesizern „unterwegs“ und diese waren seiner Aussage nach (noch) eine Leihgabe….und somit relativ neu für die Musiker…

          • Profilbild
            Dirk Matten RED

            @Bernd Pfeffer DM 5.000,- pro Jahr per Wartungsvertrag für den Synthi 100 im Elektronischen Studio des WDR, Köln. Lt. Volker Müller kam er 1x im Jahr vorbei und staubte mit einem Tuch das Gerät ab. Von mir erhält er die inoffizielle Auszeichnung „Teuerste Putzhilfe der Welt.“ Was soll man mehr sagen.

          • Profilbild
            t.bechholds AHU 2

            @Bernd Pfeffer Deine Erklärung leuchtet mir ein. Das macht Sinn. Ich schrieb „glaube“ , nicht aus dem Begriff „Besserwisserei“ heraus.
            Ich bin wesentlich freundlicher in Gedanken und Meinung, als der ein oder andere Mitkommentator.

            Meines Wissens hat der Roger selber so ein Ding. Nun ja, er erwähnte dies mal in einem Interview.

            P.S.
            Kriegt man als Pilot eigentlich alle Stewardessen rum ? Ich frage ja nur für einen Freund.

            • Profilbild
              Bernd Pfeffer

              @t.bechholds 🤣🤣 dieses Stewardessen-Gerücht hält sich hartnäckig…. Schön wärs 🍾
              Shine on !

              PS: Das Thema „Besserwisserei“ war auch nicht primär an Dich gerichtet

              Noch mal Shine On ;-)

    • Profilbild
      iggy_pop AHU

      @t.bechholds Der Ludwig erzählt viel, wenn der Tag nur lang genug ist. Ditzingen scheint aus der Zeit gefallen zu sein, so lang sind dort die Tage.

      Ist bestimmt mal Gitarrist gewesen, getreu der Regel: „Ich hör‘ mich, also bin ich.“

        • Profilbild
          iggy_pop AHU

          @Sven Blau Es gibt diese schöne Geschichte mit den fünf EMS aus der Akademie Remscheid, die Ende der 1990er mal ausgesondert und von ein paar Bekannten von mir abgegriffen worden waren.

          Einer von denen wollte ein neues Kabel für den Synthi A bei Rehberg bestellen. Dort angerufen, fragt Rehberg nach der Seriennummer: „Ah, aha, ja, also, da muß ich Anzeige bei der Polizei erstatten, dieses Instrument ist uns als gestohlen gemeldet.“ — „Ja, aber ich habe das Instrument doch auf Vermittlung von (bekannte Kölner Synthesiserkonifere) gekauft, was soll das denn?“ — „Ach so, von dem? Na, dann ist das was anderes.“

          Rehberg tauchte auch mal in einer Schule im westlichen Münsterland auf und wollte den AKS, den er in den 1970ern mal dorthin verkauft hatte, wieder zurückkaufen.

          Für 150 DM.

          „Nuff said“, wie die Araber so sagen.

  5. Profilbild
    schwarzMatt

    MEGA sympathischer Typ, MEGA geiles Interview! Herzlichen Dank dafür, Markus 😘!

    So möchte ich in Rente gehen, so angagiert, so lässig, so cool. Man muss sich das mal vorstellen, der kommt aus der Luftfahrt und gibt kein abgehobenes (🤭) Interview, sondern kommt soo locker rüber.

    Übrigens, ganz lustig, beim ersten Bild dachte ich, das ist William Shattner in eher schlank.

    Nochmals herzlichen Dank!!

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