– Von einem der Auszog das Entrauschen zu lernen: Sony Noise Reduction 2.0 –
Dafür bietet Sony nun die zweite Generation seines Werkzeugs zum Entfernen breitbandiger Störgeräusche und Clicks als Teil von SF an. Tools dieser Art sind sehr aufwändig zu programmieren und daher auch in der Regel teuer. Während das DeClicken von eigentlich jedem Anbieter auf dem Markt vorbildlich bedient wird, gibt es kaum einen Teil der modernen DSP Technologie, deren Ergebnisse noch so viel Raum für Verbesserung bietet, wie das Entfernen breitbandiger Störsignale. Gute und sehr gute Systeme kosten zigtausende Euros und sind dennoch weit von der Perfektion entfernt. Das ist nicht weiter verwunderlich, denn der Computer muss einen Weg finden, das Störsignal zu erkennen. Dazu sind die Systeme in der Regel lernfähig, d.h. man muss dem PlugIn zunächst eine Stelle des Rauschens ohne Nutzsignal vorspielen. Erst dann kann der Rechner unter Zuhilfenahme des bekannten Wissens über die psychoakustischen Eigenschaften des Gehörs versuchen, das Störende vom Gewollten zu trennen. Sie ahnen es schon – die Berechnung erfordert eine ständige Anpassung der zu unterdrückenden Signalanteile, was zu zwitschernden und sehr hässlichen Artefakten führt. Die Qualität eines Prozesses zeigt sich nun in der Menge an Rauschen, die bei noch zu akzeptierendem Zwitschern bzw. auch Verwaschen der Transienten möglich ist. Der Sony Algorithmus schlägt sich erstaunlich gut. Im Vergleichstest mit dem, offen gestanden recht betagten, Wavelab DeNoiser ist er Klassen besser, gegenüber dem High End DeNoiser der Firma Algorithmix hat er wie zu erwarten keine echte Chance. Dieser spielt aber auch preislich in einer ganz anderen Liga. Die Ergebnisse des Sony NR 2.0 Plug Ins sind in der Regel bei vorsichtigen Einstellungen wirklich gut zu gebrauchen und bieten so eine willkommene Erweiterung der Funktionalität des Pakets.
Fazit – Alle Neune?
Endlich lassen sich in SF auch Surround Files so schnell und einfach bearbeiten wie Stereo Files. Für den Surround Sound Enthusiasten ist Sound Forge 9 daher ein echtes Muss. Die neuen PlugIns können durch die Bank klanglich überzeugen. Sie funktionieren aber leider nur Mono und Stereo. Kritik zielt ansonsten ins Detail, ist aber zu häufig angebracht. Keiner der im Test angesprochenen kleineren Makel ist ein Show Stopper, aber es gibt doch etwas viele Punkte, die hätten besser oder "runder" gelöst werden können. Die Unvollständigkeit der AC3 Implementation kann man nicht wirklich Sony ankreiden, zum angestrebten Verkaufspreis wäre mehr wohl nicht möglich gewesen. Lediglich ein Hinweis oder der Titel "light" wäre wohl fair gewesen. Die Konkurrenz ist aber auf dem PC recht stark und reicht vom Freeware Tool auf der einen bis zum kommerziellen Boliden wie Wavelab, Magix Samplitude Master/ Audio Cleaning Lab und Adobe Audition auf der anderen Seite. Sony punktet im Vergleich eindeutig bei den internen PlugIns, insbesondere mit dem neuen DeNoiser. Absurderweise fehlt an der Restaurationsfront dafür ein Spektraleditor, den sowohl Steinberg als auch Adobe und Magix (je nach Produkt) schon liefern können. Bringt man allerdings den Verkaufspreis als Vergleichsargument mit in die Diskussion, ist Sound Forge schwer zu schlagen. Ein über die Jahre gewachsenes Schwergewicht, jetzt mit wirklich guten internen PlugIns und Surroundfähigkeit zu dem Preis ist einfach ein Knaller.
PLUS
+++ Echter Surround File Editor
+++ Saubere, übersichtliche und intuitiv/schnell zu bedienende Oberfläche
+++ Klang der iZotope Plug Ins
++ Noise Reduction 2.0 leistet gute Dienste
MINUS
– AC3 Formatunterstützung ist nur eine "light" Version
– nur englische Bedienungsanleitung
– Installation und Freischaltung muss dreimal durchgeführt werden
– kein Drag und Drop von Audiofiles auf den Desktop oder in andere Applikationen
– kein Spektraleditor
— Plug Ins nur in Stereo
HERSTELLER / Vertrieb
http://www.sonycreativesoftware.com/
PREIS
UVP: 389 Euro
Straßenpreis: 369 Euro
Downloadversion: USD 300,-
Update von Version 4 oder höher: 199 Euro