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Test: Squier Contemporary Active Stratocaster, E-Gitarre

Heavy-Metal-Starterkit

6. März 2018

Squier Contemporary Active Stratocaster title

Sollte mal das Geld für eine US-Fender nicht reichen, es aber trotzdem unbedingt eine Strat, eine Tele, ein Jazz- oder ein Precisionbass sein muss – Fenders Low-Budget-Baureihe Squier kann hier ganz sicher aushelfen. Nahezu jedes Instrument aus amerikanischer oder mexikanischer Produktion von Fender ist auch von Squier zu bekommen. Und das in aller Regel zu einem Bruchteil von dem, was für die Originale aus den Staaten hingeblättert werden muss. Auf der vergangenen NAMM hat Fender bzw. Squier nun eine Serie neuer Instrumente vorgestellt, natürlich mit Schwerpunkt auf den populärsten Modelle des Herstellers, der Telecaster und der guten alten Strat. Herausgepickt haben wir uns von diesen Neuvorstellungen nicht wieder eine gewöhnliche Strat mit ihren drei Singlecoils und dem geliebten/gehassten Vintage-Vibrato: Hier und heute geht es mit der Squier Contemporary Active Stratocaster doch deutlich heftiger zu, das macht bereits ihre Optik unmissverständlich klar. Was allerdings unter ihrer Haube steckt, werden wir im folgenden Artikel erfahren.

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Squier Contemporary Active Stratocaster front

Squier Contemporary Active Stratocaster – Facts & Features

Für einen Ladenverkaufspreis von nur wenig über 400,- Euro ist das Fehlen einer Tasche oder gar eines Gigbags im Lieferumfang zu verschmerzen. Wissen sollte man das aber trotzdem und gegebenenfalls noch ein paar Euro mehr beim Kauf einkalkulieren, wenn man vorhat, die Squier Contemporary Active Stratocaster auch außerhalb der eigenen vier Wände zu bewegen.

Der aus Pappel hergestellte Korpus besitzt die typischen Shapings einer Strat mit den Fräsungen an den bekannten Stellen auf der Vorder- und der Rückseite. Bis auf eine kleine Ausnahme allerdings und die betrifft das Vibrato: Für das auf der Decke montierte Floyd-Rose-Vibrato wurde natürlich eine Unterfräsung geschaffen, um das Potenzial eines Locking-Vibratos hier auch voll ausnutzen zu können. Ganz logisch – wer ein Floyd Rose auf der Decke hat, der zieht den Apparat auch gerne mal nach hinten! Erhältlich ist die Contemporary Active Stratocaster in zwei Lackierungen, die beide ganz schlicht ausgefallen sind, nämlich mattschwarz oder, eben wie unser Testinstrument, strahlendes Weiß oder wie der Hersteller es nennt: „Olympic White“.

Squier Contemporary Active Stratocaster black

— Die Squier Contemporary Active Stratocaster in Mattschwarz —

Dazu gesellt sich bei unserer Squier ein schwarzes Pickguard auf der Decke, in das auch die zwei Pickups eingesetzt wurden. Es handelt sich hier um zwei aktive Humbucker, die aus eigener (fernöstlicher) Fertigung stammen und die Positionen an Hals und Steg besetzen. Schaltbar sind die Tonabnehmer in drei Variationen: Steg, Hals und Steg sowie nur Hals, eine Singlecoil-Option gibt es leider nicht. Ihre Auswahl erfolgt über einen Dreiwegeschalter, der einen robusten Eindruck hinterlässt und satt in seinen drei Positionen einrastet. Übrig bleibt noch der Volume- sowie der Tone-Regler, denen man schwarze und griffige Potiknöpfe spendiert hat.

Die gesamte Elektronik bezieht ihre Energie aus einem 9-Volt-Block, der in einem eigenen Fach auf der Rückseite der Squier Strat untergebracht wurde und auch zum Lieferumfang der Gitarre gehört. Es darf also gleich losgerockt werden, aber bitte nach Benutzung der Gitarre das Kabel auch wieder abziehen, denn ansonsten wird der Saftspender nur unnötig leergesaugt!

Squier Contemporary Active Stratocaster battery slot

— Der 9-Volt-Block ist über einen Schnellverschluss an der Rückseite zu erreichen —

Squier Contemporary Active Stratocaster – Hals und Headstock

Absolut sauber und kerzengerade wurde der Hals in seine Tasche im Korpus eingesetzt, da passt kein Blatt Papier dazwischen. Erstaunlicherweise wurde trotz der niedrigen Preisregion, in der sich unsere Squier Contemporary Active Stratocaster bewegt, ein einteiliges Stück Ahorn verwendet. Und dazu noch gar nicht mal ein so Unattraktives, die Maserung auf der Rückseite kann sich durchaus sehen lassen. Stichwort Halsrückseite: Auch hier geht es wenig traditionell zu, das Shaping ist schon recht modern (also flach) ausgefallen, was zum einen der angepeilten Zielgruppe aus dem Metal-Lager, zum anderen aber auch Einsteigern gut in der Hand liegen dürfte. Zudem ist die Halsrückseite nur mit einem hauchdünnen Finish überzogen, sodass hier stets ein „holziges“ Spielgefühl vorhanden ist.

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Das Griffbrett besteht aus Palisander (Dalbergia Latifolia) und besitzt den für eine Strat sehr flachen Radius von 305 mm (12″). Die Bünde im Jumbo-Format wurden absolut sauber eingesetzt und an ihren Kanten abgerichtet, da gibt es an dieser wichtigen Stelle erneut keinen Anlass zur Kritik!

Squier Contemporary Active Stratocaster head

— Squier Contemporary Active Stratocaster Reversed Headstock —

Über das Design der Kopfplatte lässt sich sicher streiten, vor allem wenn es um einen Reversed-Headstock und dazu noch einen von Fender geht. Ich persönlich finde die in Korpusfarbe lackierte 70s-Style-Kopfplatte unserer Strat stimmig im Gesamtbild – hat halt auch irgendwas von Hendrix. Oder Yngwie Malmsteen. Neben dem optischen Aspekt erfüllt die Kopfplatte natürlich noch ein paar ganz praktische Aufgaben, allem voran natürlich die Aufnahme der sechs Mechaniken, die, wie die Pickups, aus eigener Fertigung stammen. Und damit rüber zur Hardware!

Squier Contemporary Active Stratocaster – Floyd Rose Vibrato


Squier Contemporary Active Stratocaster vibrato

Zum Glück hat man bei der Contemporary Active Stratocaster auf ein Vintage-Vibrato verzichtet und mit einem Floyd-Rose-System gleich etwas der Zielgruppe Entsprechendes installiert. Der Preis lässt erahnen, dass es sich bei dieser Version des Klemmvibratos nur um eine koreanische Version handeln kann. Was auch den Tatsachen entspricht, gleichzeitig aber auch die Augenbrauen des Autors etwas anheben lässt. Denn schon öfter hatten wir ja Gitarren bei uns im Test, die mit diesen Low-Budget-Systemen ausgestattet waren und die nicht gerade durch ihre Stimmstabilität glänzten, um es mal sanft auszudrücken.

Eines vorweg: Auch unsere Squier Contemporary Active Stratocaster kränkelt an diesem Symptom. Zumindest dann, wenn die gesamte mögliche Bandbreite vom völligen Erschlaffen der Saiten bis zu den maximal möglichen Upbendings ausgenutzt wird. Und das möchte man bei solch einem System ja schon mal gerne. Die Gründe für die Stimmprobleme können verschiedener Natur sein, angefangen von zu weichem Metall der Messerkanten, des Klemmsattels und der zwei Stehbolzen bis hin zu hakeligen Federn. Einen kleinen Trost stellt immerhin der Vibratohebel dar, denn der lässt sich ohne Spiel im Gewinde anziehen, verschwindet aus dem Aktionsradius der rechten Hand nach Benutzung aber dennoch schnell und vollkommen.

So weit, so gut, schauen wir nun, wie sich die kleine Metal-Strat in der Praxis so schlägt. Dazu bitte einmal umblättern!

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    GuitarHearts

    Passt 1:1 auch zur gleichnamigen Telecaster. Optik finde ich bei allen Modellen gut bis sehr gut, gerade als Lefty ist die rote Tele schon was besonderes.
    Für mich ist sie allerdings zu leblos und mach nicht wirklich Spass auch wenn sie gut verarbeitet ist.

  2. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Das Ding klingt wiklich stumpf, knapp 440 Euro sind dafür zuviel. Von der Kombi Pappel/Ahorn kann man auch eigentlich nichts erwarten (Linde ist auch nicht besser), Hölzer mit schwachem Schwingungverhalten haben in einer Gitarre nix verloren.
    Für weniger Geld kann man sich ein 10er-Pack Bodenlaminat kaufen und EMGs drauf- und einen Hals dranschrauben, klingt vermutlich ähnlich.

  3. Profilbild
    Jamwithme

    Leider muss ich meinen Vorrednern in gewisser Weise Recht geben und hinzufügen, dass der Sound, insbesondere der Clean-Sound sehr dumpf und mulmig klingt.
    Diese Eigenschaften kommen im Lead Kanal zwar nicht mehr ganz so negativ zum Tragen, aber dennoch bleibt diese Charaktereigenschaft durchgehend bestehen.
    Eigentlich schade, wenn man bedenkt, dass die Firma Squier das auch besser machen kann.

    Anfang dieses Jahres habe ich für mein Patenkind eine Squier Affinity bestellt (Erle Body, Indian Laurel Griffbrett, einteiliger Ahornhals) und ich war sehr positiv von der Verarbeitung und auch den Klangeigenschaften angetan. Für einen Preis von ca. 200 € gibt es da nichts auszusetzen.
    Grundsätzlich kann man auch nicht generell davon sprechen, dass Tonholzkombinationen wie etwa Pappel/Ahorn oder Linde/Ahorn kein Schwingungsverhalten haben oder evtl. sogar grundsätzlich für den Gitarrenbau ungeeignet wären. Ich persönlich habe in meinen 30 J. als Gitarrist schon Gitarren gespielt, die aus genau diesen Holzkombinationen gebaut wurden und hervorragende Klangeigenschaften aufwiesen.
    Zudem wissen erfahrene Gitarristen auch, dass selbst Gitarren, die aus der selben Baureihe (mit den gleichen Tonhölzern und Parts) kommen, trotzdem unterschiedlich klingen können.
    Aber andererseits ist das ohnehin Geschmacksache und darüber lässt sich ja bekanntlich (nicht) streiten.

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