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Test: Steinberg D`Cota

(ID: 3693)

DER SPEKTRUMSYNTHESIZER

Dieser Synthesizer verwendet ein Filter, welches sich Spektralfilter nennt. Durch Einzeichnen der Filter-Charakteristik bestimmt man den Frequenzgang. Der von bis zu 6 Oszillatoren generierte Sound kann in verschiedenen Lagen gestimmt werden (Unisono, Oktaviert, usw.). Es stehen zwei Wavegeneratoren zur Verfügung die unabhängig voneinander eine aus sechs wählbaren Wellenformen erzeugen können. Die beiden Wellenformen durchlaufen zwei unterschiedliche Spektralfilter (A und B). Man kann bei beiden Filtern eine unterschiedliche Charakteristik einzeichnen oder auch ein Preset auswählen. Mit den beiden Cutoff Reglern kann man das Frequenzspektrum der Filter durchfahren. Der Morphregler mischt das Verhältnis des Ausgangs der beiden Spektralfilter. Auf dieser Seite lassen sich, außer dem Oszillatorraster, alle Parameter modulieren.

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Es klingt eigentlich alles komplizierter als es in der Praxis ist. Im Handbuch wird eine sehr gute Einführung in die Spektralsynthese gegeben. Ich habe sehr schnell einen tollen Sound von Grund auf erzeugen können. LFO 1 und 2 modulieren unabhängig voneinander Cutoff 1 und 2, für A und B habe ich unterschiedliche Filtercharakteristiken eingezeichnet:

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DER WAVESYNTHESIZER

Wie schon am Anfang erwähnt, basiert diese Syntheseart auf drei parallelen Kammfiltern mit Rückkopplung. Ein Impulssignal mit einer sehr kurzen Abklingzeit regt diese Kammfilter an. Der Grundsound des Impulssignals wird mit einer einfacheren Version aus der Spektrumseite erzeugt. Die Resonanzen der Kammfilter werden durch die Rückkopplung erzeugt. Der Ausgang jedes einzelnen Filters wird durch ein variables Tiefpassfilter in den Filter wieder zurückgeleitet. Der Pegel der Resonanz kann mit dem Reson Regler gesteuert werden. Die Grundfrequenzen der drei Kammfilter lassen sich mit dem Detune Regler gegeneinander verstimmen. Das Phrasemodule auf der Waveseite ist ein vereinfachter Stepsequenzer auf Pattern-Basis. Mit diesem Module lassen sich auf einfachste Weise Sequenzen erstellen, wobei die einzelnen Schritte auch als Modulationsquelle dienen können.

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DAS SETUP

Im Setup Fenster lässt sich bequem die Einzelausgangszuordnung der Sounds auf die 4 Stereo Ausgänge vornehmen, sowie eine Verteilung der Midikanäle für die acht Par ts. Ebenso lassen sich hier die Anzahl der zu spielenden Stimmen eines Sounds editieren. Die Verteilung der einzelnen Parts im Panorama wird ebenfalls auf dieser Seite erledigt.

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Als letztes Beispiel habe ich einen kleinen Track mit Cubase SX produziert, in dem alle Synthesearten vom D´cota enthalten sind. Es wurden nur die internen Effekte des D´cota benutzt.

FAZIT
Beim D´cota handelt es sich um einen sehr flexiblen Synthesizer, der nicht zu teuer bezahlt wurde. Die Soundqualität ist sehr gut und auch die Bedienung lässt kaum Wünsche offen. Teileweise erinnert die Spektrumsynthese sehr an den K5000 von Kawai, was aber einen positiven Eindruck hinterlassen hat. Die analoge Synthese kann sich sogar mit den Hardware VA Synthesizern messen und braucht sich vor diesen nicht zu verstecken. Ein paar Fehler gab es aber trotzdem zu entdecken: Verwendet man mehrere Sounds aus dem D´cota und hat dann auch noch mehrere Instanzen geöffnet, so merkt er sich manchmal die Soundeinstellungen nicht. Ich weis nicht genau, was hier schief läuft. Steinberg hat sich bis jetzt noch nicht zu diesem Thema geäußert und ein Update Patch ist auch noch nicht in Sicht. Alle verwendeten Sounds einzeln abspeichern und wieder in die Slots laden geht zwar, ist aber sehr unangenehm und hält nur unnötig auf. Auch unschön ist, wenn man einen Sound hält und während des Spielens einen Programmchange macht, unterbricht der Sound.

Trotz dieser Fehler kann ich den D´cota aber jedem Synthesizerfreak empfehlen. Es macht sehr viel Spaß an diesem VSTi neue Klangwelten zu programmieren.

PLUS
++ sehr gute Bedienung
++ guter Klang
++ flexible Synthese
+ gutes Preis/Leistungs-Verhältnis

MINUS
– Sounds werden im Multimode nicht richtig abgespeichert, Bug?
– Programmchange verursacht eine Unterbrechung der Soundausgabe
– fehlende Obertöne der Oszillatoren in manchen Lagen

PREIS
UVP: 249,00 Euro
Straßenpreis: 239,00 Euro

HERSTELLER
www.steinberg.de

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Klangbeispiele
Forum
  1. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Ich besitze seit einiger Zeit den Steinberg DCota und musste leider feststellen, dass die Sounds im Multimode – selbst wenn man sie einzeln abspeichert – sich nicht mehr laden lassen. Sehr ärgerlich, da ich gerade ein prima kraftwerk-like Soundset in acht(!) Stunden Arbeit zusammengeschustert hatte. Auch kann ich nicht bestätigen, dass der virtuell-analoge Sound einem Hardware-Synth das Wasser reichen kann. Ein ähnlicher Effekt wird lediglich durch den intensiven Einsatz von Tube/Distortion erzielt. Dann aber eben nicht unverzerrt und dadurch auch unsauber. Man muss eben, wie bei den meisten Synths schon noch mit EQ nachregeln um ein relativ gutes Ergebnis zu erzielen. Ich kann den dreckigen Sound ganz gut brauchen, deshalb wird der DCota auch weiter benutzt. Heute habe ich mir das Update bei Steinberg heruntergeladen. Mal sehen, was dabei rauskommt….

  2. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Ich habe jetzt nach dem Update herausgefunden, dass beim DCota die Sounds unbedingt als Bank gespeichert werden müssen, bevor das eigene Projekt der jeweiligen Workstation gesichert wird. Nur dann werden die Sounds im Multimode korrekt gesichert. Die „-“ Bewertung für diesen Bug sollte aus diesem Grund auf „—“ korrigiert werden. Ansonsten muss ich meine harsche Kritik relativieren. Ich kann mittlerweile sogar behaupten, dass er sich hervorragend eignet, um Drum-Sounds zu bauen. Diese klingen tatsächlich wie von einer analogen Drummachine und insbesondere bei Toms und Bassdrums sogar besser als jedes Battery 3 Sample. Allerdings gehört schon eine Menge Fummelarbeit dazu, um gute Ergebnisse zu erzielen. Wem aber ein DCota irgendwo günstig in die Finger fällt, der sollte auf jeden Fall zuschnappen, denn Steinbergs Dinosaurier kann sich klanglich durchaus mit den modernen Plugs von NI, Terratec und Co messen.

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