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Test: Steinberg Virtual Guitarist, Plugin

Guitar Hookline aus dem Rechner

11. Juni 2002

Das VST-Instrument Virtual Guitarist von Wizoo und Steinberg wird in einer Hybridversion geliefert (MAC u. PC Version). In der schönen Verpackung befinden sich 3 CDs in einem stabilen Case, eine Bedienungsanleitung in 3 Sprachen (ENG, DEU, FRA),
sowie die Registrierungskarte und die Lizenzbedingungen.

Die Installation erfolgt wie gewohnt kinderleicht: CD 1 einlegen, und auf „INSTALL“ klicken. Zu allen weiteren Installationsschritten wird man aufgefordert. Vor der Installation erfolgt noch mal ein Hinweis das die Festplatte noch mind. 1,6 GB freien Speicherplatz benötigt. Der Installer findet automatisch, vorausgesetzt man hat Cubase VST 5 installiert, den VST Plug In Ordner und schon kann man im VSTI Rack zwei neue VST Instrumente begrüßen!

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Die Technologie hinter Virtual Guitarist muss man sich wie folgt vorstellen:

Auf der Festplatte befinden sich jede Menge Audiotracks, die von 25 verschiedenen Gitarristen eingespielt worden sind. Über ein Midikeyboard lassen sich diese Audiotracks in Echtzeit abrufen.
Man drückt den gewünschten Akkord auf dem Keyboard und schon sucht VG den passenden Take heraus. Nun sind diese Audiotracks in einzelne Bestandteile rhythmisch so geschnitten (ähnlich wie in Recycle), dass sie sich sofort an die Tempoänderung im Sequenzer anpassen. Über verschiedene Midicontroller wie z. B. Modwheel oder Aftertouch kann man die Sortierung der Audiotracks beeinflussen. Virtual Guitarist spielt dann eine Variation des Audiotracks.

Die Akkorde können als Einfinger Akkorde gespielt werden, oder man drückt alle Tasten des gewünschten Akkord. Für eine Akkorderkennung in DUR und MOLL reichen drei Noten, für Akkorde die aber vier beteiligte Noten beinhalten muss man diese auch auf dem Keyboard drücken. PLAYER nennen sich die verschiedenen Gitarristen mit ihren Styles. Jeder Player benutzt auch eine eigene Gitarre mit einem speziellen Sound. Die folgende Abbildung zeigt die derzeitige Auswahl an Playern des Acoustic VSTI.

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Jeder Player kann 8 verschiedene PARTS spielen.

Über verschiedene Midicontroller wie z. B. Modwheel oder Aftertouch kann man pro Part noch eine Variation wählen. Die Anschlagdynamik beeinflusst ebenfalls die Parts. Mit Programmchangebefehlen ist man natürlich auch in der Lage die Parts während des Spielens zu wechseln. Die Programmnummern entsprechen dabei jeweils den Partnummern.

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Die gedrückten Akkorde werden in einem Fenster angezeigt:

Folgende Funktionen lassen sich bei der Virtual Acoustic Guitar nutzen:

LATCH:

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Ist der Latch Mode auf On geschaltet, so braucht man nicht die Keyboardtaste gedrückt halten, sondern der Akkord bleibt nach dem antriggern der Taste so lange liegen bis eine neue Taste oder ein Akkord gedrückt wird.

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TIMING:

Der Gitarrist spielt zu perfekt im Timing? Kein Problem mit dem Timing Mode, hier bestimmt man wie genau der Gitarrist im Timing spielen soll. Von tight (also voll auf den Punkt) bis loose (Timing zum wegrennen) ist alles dabei. SHUFFLE:Mit diesem Parameter lässt sich der Groove des entsprechenden Parts verändern.

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TEMPO:

Das eigentliche Tempo wird direkt im Sequenzerprogramm eingestellt. Mit dem Parameter Tempo im Virtual Guitarist kann man aber schnell das Tempo des gespielten Parts verdoppeln oder halbieren.

DYNAMICS:

Hier kann man die Lautstärkeunterschiede der einzelnen rhythmischen Schläge beeinflussen. Ein „echter“ Gitarrist spielt ja auch nicht immer in der gleichen Dynamik. Sehr guter Parameter
um noch mehr Echtheit zu erzeugen.

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DECAY:

Decay wird benutzt um die Abklingzeit der einzelnen Schläge zu verlängern oder zu verkürzen. Sehr interessant wenn´s short wird. Dreht man sehr weit auf Long, so entsteht hier der Effekt einer übertriebenen Kompressoreinstellungen, da der Pegel der einzelnen Schläge bis zum Ende laut gehalten wird.

STEREO WIDTH:

Wenn man einem Gitarrenpart mehr Stereobreite verleihen möchte, so kann man diesen DSP Effekt zum Einsatz nehmen. Keine Angst: Er ist voll Monokompatibel!DOUBLING:

Bei einer richtigen, schönen, breiten und vollen Gitarrenbegleitung werden die Spuren gedoppelt. Dazu muss der Gitarrist den Part doppelt einspielen. Die beiden Spuren werden dann im Panorama auf die linke und rechte Seite verteilt. Hierbei handelt es sich nicht um einen DSP Effekt, sondern um zwei getrennte Audiospuren. Es wird also kein Pseudodoubling vorgenommen!

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LOW CUT:

Dieser Parameter ist ein Lowcutfilter mit dem man sehr gut die typischen Bässe einer Gitarre eliminieren kann. Hat man einen Song in dem sowieso viele Drums und ein Bass laufen, so wird man mit dieser Funktion die Gitarrenspur besser im Mix plazieren können. Wie alle anderen Parameter auch lässt sich der Lowcut natürlich automatisieren. So kann man im Intro eines Stückes, wo vielleicht nur die Gitarre spielt, den Parameter auf 0 lassen und ihn bei Passagen in denen noch mehr basslastige Instrumente spielen ihn etwas weiter aufdrehen.ENHANCER:

Hat man das Gefühl, die Gitarre könnte noch etwas mehr strahlen, so betätigt man den Enhancer. Dieser fügt dem Originalsignal künstlich erzeugte Obertöne hinzu. Genau wie der Low Cut macht dieser Parameter in den meisten Fällen einen externen EQ überflüssig.Bei der Virtual Electric Guitar sind alle o. g. Parameter identisch bis auf Low Cut und Enhancer.
Diese beiden werden ersetzt durch:

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PICKUP SELECTOR:

Hier wählt man zwischen zwei verschiedenen Tonabnehmern In der Stellung A hört man den Originalsound der Aufnahme, in der Stellung B wird ein anderer Tonabnehmer simuliert.

PRESENCE:

Die meisten Gitarrenamps bieten diese Funktion um die oberen Mitten im Klangspektrum zu dämpfen. Dreht man den Regler weiter auf, so klingt der Sound bissiger.PLAY UND SETUP:
Auch diese Funktion ist bei beiden VSTIs identisch. Drückt man mit der Maus auf Setup, so gelangt man auf die folgende Seite:

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SETUP SEITE:

Auf der Setupseite werden die globalen Einstellungen vorgenommen, die für beide VSTIs gelten. Man braucht das Setup also nur auf einem VSTI einstellen.Folgende Einstellungen lassen sich hier vornehmen:SAVE SETUP:Diese Funktion speichert alle Voreinstellungen.KEY REMOTE OCTAVE:

Mit Key Remote Octave bestimmt man den Fernsteuerungsbereich des Midikeyboards. Ist hier z. B. C4 eingestellt, so wird die Oktave von C4 bis B4 für die Fernsteuerung benutzt. Die Fernsteuerung kann man natürlich auch ausschalten und alle Tasten zum Spielen benutzen.

CHORD SET:

Hat man nicht so viel RAM im Computer zur Verfügung, so kann man die Akkordauswahl reduzieren und sich auf die wichtigsten Akkorde beschränken. Mit dem XXL Set werden alle verfügbaren Akkorde geladen. Das MID Set wird auf die neun wichtigsten reduziert und das ECO Set auf die fünf wichtigsten Akkorde.VIBRATO CONTROL:Hier kann man festlegen mit welchem Midicontroller das Vibrato gesteuert werden soll. Einige Tracks im Virtual Electric VSTI haben ein original eingespieltes Vibrato, einige Tracks kann man mit einem Midicontrolled Vibrato steuern.

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FILL TRIGGER:

Mit Fill Trigger bestimmt man den Midicontroller welcher den Fillpart auslösen soll.Ein Fillpart ist eine Variation des angewählten Parts.

VELOCITY SWITCH:

Dieser Wert bestimmt ab wann Synkopen/Akzente gespielt werden. Der voreingestellte Wert passt in den meisten Fällen hervorragend. Mit diesem Regler lässt sich der Einsatz bestens an die individuelle Spielweise anpassen.

VELOCITY THRESHOLD:

Manchmal passiert es, dass man ungewollt eine falsche Taste drückt, während man sich im Spielrausch befindet. Bei einem Synthiesound würde der Ton vielleicht unbemerkt bleiben, aber beim Virtual Guitarist könnte es zu einer Fehlinterpretation des Akkordes führen. Mit Velocity Threshold kann man einen Wert einstellen unter dem die gespielten Noten einfach ignoriert werden.

FRET NOISE:

Bei einigen Akkordwechseln, die man auf der Gitarre spielt, entsteht ein Fret Noise Geräusch. Mit diesem Parameter kann man aber auch ohne Fret Noise spielen, wobei man diesen Wert grundsätzlich auf ON lassen kann, weil es sonst sehr unnatürlich wirkt.

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DISPLAY CHORD AS:

Hier stellt man ein ob ein Akkord mit # oder mit b im Display angezeigt werden soll.TUNING:Das Tuning lässt sich in Zehntel Hertz Schritten einstellen. Dieser Parameter bestimmt die Gesamtstimmung des Virtual Guitarist.

CHORD CHANGE QUANTIZE:

Für die Liveanwendung ein unverzichtbarer Parameter. Hier stellt man ein innerhalb welchen Taktrasters Virtual Guitarist die Akkorde wechselt. Stellt man hier z. B. eine ganze Note ein, so ist es egal wann sie den nächsten Akkord drücken, erst bei der nächsten ganzen Notenzählzeit wird der gewünschte Akkord erklingen.

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Fazit

So ein VST Instrument habe ich mir schon immer gewünscht! Wie oft hat man einfach nur mal den Wunsch eine amtliche akustische Gitarrenbegleitung zu arrangieren? Und hier liegen auch die Stärken von Virtual Guitarist.
Die akustischen Tracks decken so ziemlich alles ab was man sich so in modernen Popsongs vorstellen kann. Das elektrische VSTI dagegen könnte noch einiges mehr an Vielfalt bieten, aber noch ist ja das Ende der Fahnenstange nicht erreicht! Da es sich um ein Softwareinstrument handelt ist es kein Problem sich einfach weitere Gitarristen per Update in den Computer zu holen. Mal sehen was die Wizoo Leute sich noch so einfallen lassen…

Plus

  • Einzigartiges VST Instrument
  • Immer Timingfest!
  • Tempounabhängig einsetzbar
  • Zukunftsicher durch Softwareupdates (neue Audiotracks)
  • Sehr gutes GUI (Graphic User Interface)

Minus

  • Einen Minuspunkt kann ich, selbst bei höchster Anstrengung, nicht vergeben.
  • Vielleicht wäre da der hohe Speicherplatzbedarf von 1,6 GB anzumerken, aber
  • bei den niedrigen Festplattenpreisen kann man darüber nur schmunzeln!

Preis

  • Preis: 249,- EUR
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  1. Avatar
    AMAZONA Archiv

    heloo
    i am simon, and i like to ask something about the virtual guitarist , how to have that because i work with reason 3 and i have cubase 3, and i like to have it the virtual guitarist,please,

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