Neuauflage eines VA-Klassikers
Der Korg KingKORG NEO ist ein polyphoner Synthesizer mit virtuellanaloger Klangsynthese, also ein sogenannter VA-Synthesizer. 2013 erschien die Erstausgabe des Korg KingKORG. „Ist das der neue König unter den VA-Synthesizern,“ fragte unser Autor Synthman in seinem Test, um am Ende zum Schluss zu kommen: Nein, dazu reicht es dann doch nicht, trotz solidem Grundklang, gutem Bedienkonzept und echter Vacuum-Röhre. Nun kommt eine neue Variante auf den Markt. Was hat sich in den letzten 11 Jahren also getan?
Inhaltsverzeichnis
- Technische Daten und harte Fakten
- Die Anschlüsse des Korg KingKORG NEO
- Korg KingKORG NEO ausgepackt und Zubehör
- Die Klangarchitektur des Korg KingKORG NEO
- Die Bedienoberfläche des Korg KingKORG NEO
- So klingt der Korg KingKORG NEO
- Klangbeispiele
- Kritische Betrachtung zum Vorgänger
- Der KingKorg NEO on YouTube
Nachdem man sechs Jahre später schon mal eine schwarze Version des KingKORG nachgereicht hatte, unternimmt Korg nun einen neuen Anlauf, um sich mit dem optisch komplett überarbeiteten Korg KingKORG NEO auch noch die Königswürde zu verdienen. Was aber sonst noch ist neu am NEO außer seines Looks? Lohnt sich für Besitzer des Vorgängers der Umstieg?
Technische Daten und harte Fakten
Für alle, die nackte Zahlen und Fakten mögen, gibt es hier kurz die „Hard Facts“, auf die ich aber gleich noch einmal etwas genauer eingehen werde. Also: Der KingKORG NEO ist ein kompakter virtuell-analoger Synthesizer mit 37 anschlags- und release-dynamischen Tasten in Originalgröße, dessen Klangerzeugung – wie schon beim Vorgänger – auf der eXpanded Modeling Technology (XMT) basiert. Er ist immer noch 24-stimmig (verteilbar auf zwei Timbres, als Split oder Layer), besitzt drei Oszillatoren für jede Stimme (138 Typen), ein Filter (18 Typen) sowie jeweils zwei ADSR-Hüllkurvengeneratoren und LFOs, EQ sowie drei Effekt-Programme mit je 6 Typen. Außerdem mit dabei sind ein 18-Band-Vocoder und ein Arpeggiator mit bis zu 8 Steps und mit 6 Typen. Der Preis des Korg KingKORG NEO liegt aktuell bei 1.099,- Euro.
Die Anschlüsse des Korg KingKORG NEO
Bis auf den schon erwähnten XLR-Anschluss für das Schwanenhals-Mikrofon und die große Klinkenbuchse für den Kopfhörer befinden sich sämtliche Anschlüsse auf der Rückseite des Gehäuses. Hier hat sich im Vergleich zu Ur-Version wenig geändert, lediglich der CV-Gate fehlt. Geblieben sind (dankenswerterweise) die beiden 5-poligen MIDI-Buchsen, zwei Pedalanschlüsse für Dämpfer und Fußschalter, zwei Mal Audio-Out (große Klinke) und eine USB-Buchse, immer noch im alten (oder besser: doch schon sehr in die Jahre gekommenen) USB-B-Format, gedacht für den Datenaustausch mit dem Computer. Apropos Datenaustausch: Einen eigenen Editor für den KingKorg bietet Korg noch immer nicht an, den gab es bisher nur für den Vorgänger gegen Bares bei einem Drittanbieter (Soundtower, 50,- Euro). Für den Vorgänger gab es von Korg immerhin eine kostenlose Librarian-Software; auf der Produktseite vom NEO ist davon bisher nichts zu sehen.
Das Kabel des Netzteils kann beim NEO mit einem Haken gesichert werden, der eckige Netzschalter muss länger gedrückt werden, damit er reagiert, um versehentliches Ausschalten zu verhindern.
Korg KingKORG NEO ausgepackt und Zubehör
Der Korg KingKORG NEO kommt in einem recht großen, aber dafür doch erstaunlich leichten Paket. In dem dann die eigentliche Verpackung steckt – schlicht silbern, mit Risszeichnung und praktischem Tragegriff, aus der ich dann den Synthesizer befreie. Der mit seinen Maßen von 565 x 338 x 92 mit etwas Wohlwollen (zumindest von seiner Größe her) auch noch als Bordgepäck im Flugzeug durchgehen würde. Oder im Koffer mit einem Gewicht von 3,1 kg auch nicht für Übergewicht sorgt. Womit der NEO schon mal mehr als nur halb so schwer wie sein Amtsvorgänger ist, der mit 7 kg aber nun auch kein Schwergewicht war. Wenn ich da meinen alten MaxiKorg sehe, mit 44 Tasten und 24 kg. Aber ok, das war eine ganz andere Zeit. Ebenfalls mit im Paket ist ein Schwanenhalsmikrofon mit XLR-Anschluss für den Vocoderbetrieb. So ähnlich wie das, was es damals schon für den MicroKorg XL gab, allerdings gut 10 cm länger als dieses, was schon recht praktisch ist. Als Netzteil gibt es das Korg KA-390 (12 V, 2,5 A), Einzelpreis 39,- Euro – die typische „Wandwarze“. Ich bin ja immer noch ein großer Fan von Netzteilen, die im Gehäuse verbaut sind, die mit dem Kaltgerätestecker.
Außerdem mit dabei: Die üblichen Garantiebestimmungen und Sicherheitshinweise, ein Quickstartguide auf Spanisch und Englisch und ein „Free Download Coupon“ zum Download eines nicht näher bezeichneten KORG Software Bundles, das mir „Make Music straight away verspricht“. Enthalten sind:
- Korg Gadget 2 LE (40 kleine Synthies und Drum-Machine – Mac, iOS)
- Korg Module (Natural Grand Piano – iOS)
- TuneCore (50 % Discount Coupon)
- iZotope Ozone Elements (Mac, PC)
- Drei Monate Skoove Premium
- M1 LE (Software Synthesizer)
- AAS Pack mit „Lounge Lizard Session“ (Physical Modeling Sound Module), „Ultra Analog Session“ (Analog Modeling Synthesizer), „Strum Session“ (Physical Modeling Software Synthesizer)
- Reason+ 90 Tage Free Coupon
- UVI Digital Synsations Vol. 1 (Digitale Synthesizer-Sounds der 90er, iLok benötigt)
Ein durchaus fettes Paket also, das weit über die üblichen Beigaben hinausgeht – selbst wenn man die Trial-Versionen mal abziehen mag. Zur Eingabe des Codes und zum Download ist übrigens kein Korg-Nutzerkonto erforderlich. Erfreulich.
Die Klangarchitektur des Korg KingKORG NEO
Als Analog Modeling Synthesizer erzeugt der KingKORG NEO seine Sounds mithilfe eines DSP, wobei analoge Standard-Schwingungsformen mit der samplebasierten PCM- und DWGS-Technik kombiniert werden. Wie sein Vorgänger auch werden die Klänge des NEO dabei mit der eXpanded Modeling Technology (XMT) produziert. „Unter der Haube“ röhrt also (fast) unverändert eine gut zehn Jahre alte Engine. „Fast“, weil es doch einige kleinere Änderungen gibt, beispielsweise im Bereich der drei Oszillatoren. So hatte der alte King 126 Typen (32 Analog und Rauschen, 64 DWGS, 30 PCM plus MIC IN), der King NEO dagegen 137 Typen (32 Analog und Rauschen, 40 DWGS, 65 PCM plus 1 MIC IN) – also 24 DWGS (Digital Waveform Generator System) weniger, dafür aber 35 PCM (Pulse Code Modulation) mehr. Ob und wie sich das auf den Klang auswirkt, werde ich im Praxisteil checken. Die drei Oszillatoren können frei mit Klängen belegt werden, es gibt aber auch stimmige Preset-Kombis. Bei 137 Typen (bzw. 138, wenn man den MIC IN mitzählt) ist die Zahl der Kombinationsmöglichkeiten jedenfalls sehr beachtlich. Zudem finden sich – neben den Grundschwingungsformen – auch einige Unisono und Dual Waves (die sich z. B. detunen lassen und damit für sich schon zwei Stimmen erzeugen), die den Sound noch fetter machen und nach mehr klingen. Erwähnenswert ist auch, dass sich auch das Mikrofonsignal als Klangquelle wählen und mit den Oszillatoren mischen lässt. Was dann schon einen sehr speziellen Sound generiert. Auch das gab es allerdings auch schon bei der Erstausgabe. Der King NEO ist zweifach timbral, es können zwei Timbres geschichtet oder an einem einstellbaren Punkt gesplittet werden.
Nach dem Mixer folgt das Filter mit seinen vom alten KingKORG bekannten 18 Filtertypen (7 LPF, 5 HPF, 6 BPF), darunter Nachbildungen alter analoger Filter aus den 70ern und 80ern, wie MS-20, Oberheim oder Prophet, aber auch den der TB-303. Für die gepflegte Modulation gibt es zwei LFOs und zwei Hüllkurvengeneratoren. Über sechs virtuelle Patch-Verbindungen kann ich überdies Steuersignale auf andere Klangparameter routen und so mit dem LFO auch Cutoff-Frequenzen oder was auch immer beeinflussen, das ist schon sehr vielseitig. Als Quellen eignen sich beispielsweise Keytrack, EG, LFO, Velocity, Pitchbend oder Joystick, als Ziel zum Beispiel dann Cutoff, AmpLevel oder Stereoposition.
Bei den internen Effekten fährt der NEO einiges an Master- und globalen Effekten auf. Darunter befinden sich die „üblichen Verdächtigen“ aus der Flanger-Chorus-Phaser-Liga, aber auch etwas ungewöhnlicherer Stuff wie Decimator oder Gt.Amp. Es gibt jeweils drei Effektsektionen für die Master-Effekte, die für jedes Programm individuell editiert und gespeichert werden können (PRE FX, MOD FX sowie REV/DELAY), die globalen Effekte sind in die Sektionen TUBE und EQ unterteilt. Auch hier finden sich keine Änderungen gegenüber dem Vorgänger – eben abgesehen von der Tatsache, dass die Röhre gestrichen wurde. Die Qualität der Effekte ist ok, lediglich der Hall fiel in meinen Ohren durch.
Nichts Neues auch beim 16-Band-Vocoder. Der war schon damals ein richtig cooles Feature (geboren im MicroKORG), ist es auch heute noch und hat alles, was man für die Erzeugung der Vocoder-Effekte quer durch die Musikgeschichte benötigt. Insofern ist das mit dem „nichts Neues“ auch kein Beinbruch. Der Arpeggiator mit seinen bis zu 8 Steps und 6 Typen hätte nach all der Zeit aber gern ein wenig aufgewertet werden können, gegen ein paar Steps mehr hätte sicherlich niemand etwas einzuwenden gehabt.
Der augenfälligste Unterschied zum Vorgänger ist natürlich die Bauform. War der alte König noch im klassischen Synthesizer-Look gefertigt – was sich den Maßen 1027 x 313 x 96 mm niederschlug – ist der NEO mit 565 x 338 x 92 mm deutlich kürzer, aber nur unwesentlich tiefer ausgefallen. Kürzer? Heißt das …? Ja, richtig, statt 61 Tasten gibt es beim NEO nur noch deren 37, also zwei Oktaven weniger, vergleichbar mit dem Korg Wavestate MKII, dem opsix MKII, dem Modwave MKII oder dem Korg Modal Cobalt 8. Dafür mag es vielleicht gute Gründe geben, nur fällt mir gerade keiner ein. Damit er kompakter ist? Ich habe bisher noch auf keiner Bühne gespielt, auf der nicht noch für einen halben Meter mehr Synthesizer Platz gewesen wäre. Für einen Solo-Synthie sind 37 Tasten ja ok, wie zum Beispiel der Korg Prophecy, den ich selber auch besitze (mein Moog Prodigy hat sogar nur 32 Tasten) – da hat das all die Jahre immer völlig ausgereicht. Aber ein Synthesizer, der auch Flächen- und Padsounds sowie Piano-Sounds bietet und zudem eine Split-Funktion besitzt, darf gerne, nein, muss meiner Ansicht nach mindestens 61 Tasten haben. Den King dann ohne Not zu kastrieren, halte ich für einen Fehler.
Ebenfalls ersatzlos gestrichen wurde die rein analoge Vakuumröhren-Treiberschaltung mit ihrem warmen Klang, die im alten King so schön rot hinter ihrem Fensterchen leuchtete, wenn man dem Röhren-Overdrive kräftig eingeheizt hatte. Dafür gab es eine eigene kleine Sektion mit einem Knopf zur Aktivierung, einem Boost-Schalter und einem Drive-Poti. Weggefallen ist auch das CV/Gate (Miniklinkenbuchse) zur Kontrolle analoger Synthesizer ohne MIDI-Buchse, wie etwa der MonoTribe. Auch wenn das vermutlich eher die wenigsten vermissen werden, ist das doch trotzdem schade, das hatte schon was Spezielles.
Nicht gestrichen, sondern nur umgezogen, ist die XLR-Buchse für das Schwanenhalsmikrofon. Beim alten KingKORG war die auf der Rückseite des Gehäuses untergebracht, jetzt auf dem Bedienfeld rechts in der Ecke. Was eine deutliche Verbesserung darstellt und wesentlich praktischer ist. Damit wurde ein alter Designfehler behoben, gut so. Dafür dann aber gleich ein neuer begangen: War die Kopfhörerbuchse beim Erstling links unten auf der Frontseite neben der Tastatur, unterhalb des Joysticks, ist sie jetzt ebenfalls auf das Bedienfeld umgezogen. Was bedeutet, dass das Kopfhörerkabel dann gerne mal über den Reglern, dem Joystick und der Tastatur hängt. Es sei denn, man führt es außen herum, was aber auch nicht von Dauer ist. Grund dafür ist, dass der kleine Joystick für Tonhöhe und Modulation jetzt nicht mehr neben der Tastatur angebracht ist, sondern darüber, wodurch der Platz für die Kopfhörerbuchse weggefallen ist. Und – Joystick oberhalb der Tastatur bedeutet auch, dass man bei dessen Betätigung halt immer die untersten Bass-Tasten mit der linken Hand verdeckt. Ist kein Drama, höchstens etwas gewöhnungsbedürftig, aber eben auch ein weiteres kleines „Opfer“, das die neue Kompaktheit des NEO fordert.
Die Bedienoberfläche des Korg KingKORG NEO
Die Bedienoberfläche des NEO wirkt dank der großformatigen Beschriftung der Bedienelemente aufgeräumt und übersichtlich. Statt alles nebeneinander wurde beim King-Remake zweireihig geschichtet, wodurch man die Anzeigen noch etwas besser im Blick hat. Der Look wirkt etwas moderner: Weiße Metallplatte mit weißen Knöpfen, dazu die roten LEDs und die schwarze Schrift, das hat schon was, ist aber natürlich Geschmackssache. Das alte Modell hatte ja noch die leicht goldene Platte, später kam dann eine komplett schwarze Version. Auch nicht schlecht, aber doch etwas brav. Wie gesagt: Geschmackssache.
Ansonsten gibt es aber – bis auf die weggefallenen Regler für die Röhre und die verlegten Buchsen – keine Änderungen. Dass die drei kleinen, aber gut ablesbaren OLED-Displays für Oszillatoren, Filter und Sound-Presets (16x 2 Zeichen für das Preset-Display, 128 x 64 Pixel für Oszillator und Filter) nun übereinander angeordnet sind, ist praktisch und übersichtlicher.
So klingt der Korg KingKORG NEO
Der Korg KingKORG NEO kommt – wie schon der Vorgänger – mit 200 Presets plus 100 User-Preset-Plätzen. Ich habe zwar die Preset-Liste des Vorgängers nicht vorliegen, meine aber angesichts einiger YouTube-Videos, dass Korg hier die Preset-Liste beim NEO überarbeitet hat – was auch an der neuen Sortierung der Oszillatoren liegen mag (mehr PCM, weniger DSGW).
Die Presets sind übersichtlich unterteilt in die acht Gruppen
- Synth
- Lead
- Bass
- Pad/Airy
- Bell/Decay
- Motion
- SE/VOC
- Misc
Klanglich gibt es hier zum einen die „Butter & Bread“-Sounds, an anderen Stellen zeigt der NEO aber auch, dass er auch deutlich mehr kann. So bedient man einerseits den Live-Keyboarder mit beschränktem Equipment, der sich über klassische Orgeln, Bells, Standard-Pads und Leads von der Stange freut, während es für den Klangtüftler im Studio ja gerne auch etwas ausgefallener sein darf. Und beide Parteien werden auch am Bedienfeld berücksichtigt: Auf der Bühne habe ich schnellen Zugriff auf die Effekte, Filter und die Auswahl der drei Oszillatoren, um bestehende Sounds schnell zu bearbeiten, während es bei Eingriffen am Herzen schon etwas mehr in die Tiefe der Menüstruktur geht. Für einige Aktionen hätte ich mir dann vielleicht schon einen direkteren Zugriff gewünscht – so muss ich zum Beispiel für die Tempoänderung des Arpeggiators erst die betreffende Taste plus die Shift-Taste betätigen, bevor ich mich ans Schrauben am Drehregler machen darf. Und dass ich die 18 Filter immer per Taste durchsteppen muss, statt die auf einem Drehregler zu haben, ist auch nicht so toll. Aber ok, das sind Kleinigkeiten. Ob Bühne oder Studio, Spaß macht die Bearbeitung der Presets – und auch das Erstellen eigener Sounds – in jedem Fall. Den 34-seitigen Parameter-Leitfaden und das 21-seitige Handbuch sollte man dabei aber (zumindest zu Beginn) in Reichweite haben.
Hören wir mal rein, was da alles in den Presets steckt. Die Stärken des Korg KingKORG NEO sehe ich im Synth/Lead-Bereich, aber auch die sehr dichten, atmosphärischen Pads überzeugen. Was in erster Linie an der breitgefächerten Oszillatorsektion liegt, mit gleich mehreren Versionen der Basics (Sägezahn, Rechteck, Sinus, Dreieck) gibt, die teilweise sogar schon in sich gedoppelt sind und gegeneinander verstimmt werden können. Sodass deren drei dann deutlich fetter klingen als nur drei gewöhnliche Oszillatoren. Da gibt es dann zum Beispiel neben der klassischen SAW auch die DUAL SAW, UNISON SAW, SYNC SAW, RING SAW, XMOD SAW und die VPM SAW, also noch sechs weitere Variationen, damit lässt sich arbeiten.
Klangbeispiele
Das „SuperPad“ (Prog 002, SYNTH) klingt schwer nach den späten 80ern.
Wo ich dann auch den „Anthem Stab“ (Prog 010, SYNTH) verorten würde…
..während das „DancePad“ (Prog 013, SYNTH) eher zeitlos ist.
Nomen est Omen: der „TotaBrass“ (Prog 022, SYNTH), gebaut aus zwei UNISON SAWs und einer DigiWAV. Womit ihr euch dann auch den Ohrwurm für heute abholt hättet. Gern geschehen.
„Pulzed“ (Prog 032, SYNTH): Arpeggiator mit viel Drive-Effekt:
Auch bei den Leads bedient sich der NEO gerne an großen Vorbildern und bekommt die auch recht gut hin. Hier mal zwei Beispiele dafür. Der „Lucky Lead“ (Prog 041, LEAD) stammt unverkennbar aus dem „Lucky Man“ von ELP, wobei ich während des Spielens ein wenig am Portamento geschraubt habe:
Und der „Classic Lead“ (Prog 047, LEAD) dürfte in Richtung Minimoog geschielt haben. Zusammengebaut aus zwei Saw-Waves mit Tape-Echo und dem „LPF MG“, der laut Handbuch „dem Filter eines berühmten analogen Mono-Synthesizers aus den Siebzigern nachempfunden ist“. Wer mag wohl damit gemeint sein?
Die Bässe sind fast durch die Bank recht druckvoll. Mit dem Arpeggiator kann man die z. B. gut in Szene setzen („Electrified“, Prog 072, BASS)
Während das richtige Filter verblasste TB303-Erinnerungen wachruft („Smack Bass“, Prog 097, BASS). Der Sound besteht lediglich aus einer einzigen klassischen Sägezahnschwingung, gekoppelt mit dem (von der LFO gesteuerten) LPF Acid-Filter sowie Distortion und Delay-Effekt.
Bei den Pads lässt der NEO seine Muskeln spielen. Bei „Submerged“ (Prog 102, PAD/AIRY) werden die drei Oszillatoren des Timbre A mit zwei DWGS-Schwingungsformen (SynSine 1) und einem PCM-Sound gefüllt (Huge Pad), während Timbre B mit Pink Noise und den DWGS-Sounds „Atmos Pad“ und „Rave Chord“ arbeitet. Das klingt schon mal richtig fett.
Und auch „Beyond Earth“ (Prog 116, PAD/AIRY) greift in die Vollen: Vier PCM-Sounds und ein analoger Oszillator (Unison SAW) sind dafür verantwortlich.
Bei den „Bells“ findet sich viel eher blasses Pling und Plong aus den Mallet-Marimba-Ecke, mit kleinen Ausnahmen, wie hier der Vibepluck (Prog 132, BELL/DECAY)
Die „Motions“ arbeiten oft mit zwei Timbres und setzen zuweilen auch den Arpeggiator ein. Schon etwas spezieller, aber durchaus brauchbar. Hier drei Beispiele (Prog 149 „Atmosphintro“, Prog 154 WS „Memories“, Prog 157 „Space Lullaby“)
Noch spezieller sind die Special-Effects (SE), die man nur sehr pointiert einsetzen kann. Dass der folgende „OP Titles“ (Prog 167, SE/VOC) lediglich aus drei analogen Schwingungen gebaut ist, macht wieder deutlich, welche Kraft in der Klangarchitektur steckt.
In den Presets sind auch sechs Vocoder-Effekte enthalten, die ich ganz brauchbar, aber jetzt auch nicht übermäßig aufregend finde. Ähnliches bekomme ich mit meinem MicroKORG XL auch hin – wobei der NEO da natürlich noch einige Möglichkeiten mehr hat. Die Mikrofonempfindlichkeit kann über einen Regler eingestellt werden. Hier 2x die Queen für den King als Beispiel /Prog 174, „Mech Voice“ und Prog 175, „Mr. Vocoder“)
Und auch die Jungs aus Düsseldorf dürfen beim Thema Vocoder nicht fehlen (Prog 176, „Robot Vocoder“)
Die letzten 21 Speicherplätze schließlich sind mit „MISC“ bezeichnet und zum einen von Keyboards und Gitarre belegt, zum anderen für einige FX und Klangspielereien reserviert.
Die Piano-Sounds sind eher mau und höchstens im Backing einsetzbar. Die beiden hier sind noch am besten (Prog 180, „Chill EP“, und Prog 192, „M1 Piano“).
Die ansprechende „FluteGoneBy“ (Prog 190) stammt unverkennbar aus dem Mellotron:
Mit den letzten drei Presets zeigt der KingKORG NEO, dass er auch extreme und komplexere Klangkonstrukte beherrscht. Die drei Presets nutzen beide Timbres, Preset 199 (On Fire) auch die Split-Funktion. Die Bassdrum und der Hit sind PCM Sounds.
Die Beispiele zeigen (oder besser: lassen erahnen), dass der Korg KingKORG NEO ein recht weites Klangspektrum abdeckt und da äußerst vielseitig aufgestellt ist. Die Demosongs des Vorgängers wurden übrigens entfernt bzw. sind nicht mehr aufrufbar. Warum auch immer.


Kritische Betrachtung zum Vorgänger
Während des gesamten Tests geisterte ein Gedanke ständig bei mir im Kopf herum: Mir ist nicht klar, was Korg mit dieser Neuauflage des gut zehn Jahre alten VA-Synthesizers bezweckt. Rein optisch passt der KingKORG NEO jetzt in die Phalanx aus Wavestate MKII, opsix MKII oder Modwave MKII. Darüber hinaus aber hat Korg beim Nachfolger meist den Rotstift angesetzt: Nur noch 37 statt 61 Tasten, Röhre und CV Gate gestrichen, den Joystick verlegt und noch kleiner gemacht und zudem die Chance nicht genutzt, wenigstens hier und da einige (zeitgemäße) Neuerungen einzubauen. So gibt es immer noch keinen Aftertouch und keinen Sequencer, Stimmenzahl, Arpeggiator und die Zahl der Speicherplätze hätte ein Upgrade gut zu Gesicht gestanden.
Der KingKorg NEO on YouTube
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Nun ist das herausragendste äußerliche Merkmal des King Korg die Röhre gewesen. Warum haben sie hier nicht davon noch eine hineingepackt? Korg hat doch diese NuTube-Technologie, also Platz und Leistungsbedarf wären kein Problem. Oder sollte Röhrensound am Ende etwa doch überbewertet sein? 😈
@MatthiasH ich empfehle den erwerb eines touell skouarn strakal orsel (gibts auch als diy bausatz) oder / und eines metasonix vca und deine letzte frage ist beantwortet. 😈
@MatthiasH Blindtests bei z.B. der Hammond-Orgel haben gezeigt, dass dies überbewertet wird (direkter Vergleich Röhre und Transistorentechnik). Auf die Abhörsituation, also Boxen kommt es an. Ob das bei Korg eine reine Sparmaßnahme ist kann ich nicht beurteilen. Fakt ist, ein Transistor ist ein Cent-Artikel.
Da hast du dich sehr ins Zeug gelegt, um nicht nur umfänglich, sondern – wie ich es verstehe – ausgewogen und realitätsnah vom NEO zu schreiben.😀👍 Danke dafür.
Als Grund für die halbherzig wirkende Tastenreihe könnte die NEO-Zielgruppe sinnvoll sein. Wenig ausgedehnte Musiker-Bildung mit anspruchsvoller Lauschlappen-Bildung?🤪
Da könnte sich so manche DJane und DJay einen 1/2 Meter neben seinem Traktor NEO einrichten.🤭
Eine alte VA-Hupe die nun im Raspi/linux-Format vorliegt. Bravo! Stellt euch vor ihr würdet für jedes Plugin einen Mini-Rechner mit Controller und Tasten holen, das würde die Hersteller freuen. Korg übertrifft sich leider zunehmend negativ, besonders mit der Platinum-Serie von Wavestate und Opsix für teils über 2000€. Da hilft auch kein PS-3300 FS, der ohnehin nur an gut betuchte und bekannte Kunden geht. Aber Hauptsache die bekannten Influenza sind schon alle rübergerutscht. Mich stößt das alles nur noch ab.
@Kazimoto Sehe ich anders. Habe zB erst vor wenigen Tagen einen Access Virus gekauft. Für mich spielt das Alter einer Klangerzeugung überhaupt keine Rolle, wenn sie meine musikalische Kreativität fördert. Und mal ehrlich, fast alle neuen Synthesizer am Markt sind dann ja wohl „alte Analog-Hupen“.
Für meinen Geschmack hat KORG hier eine handliche Variante des KingKorg abgeliefert. Nicht mehr und nicht weniger – und auch das kennen wir von vielen anderen Synth-Serien. Das Ding klingt super, sieht nun endlich auch gut aus und ist auch noch transportabel.
Und für alle die nach Plug-Ins schreien wird es wohl auch dieses bald geben so wie Korg das bereits bei den Vorgängern gemacht hat. Offensichtlich hat Korg auf Grund der Erfahrungen mit Wavestate und Co. einfach auf den Markt reagiert. Super.
@Tyrell Du hast Dir einen Virus gekauft (verstehe ich), aber hast Du Dir auch einen Kingkorg Neo gekauft? 😜
(Ich hatte zuletzt mal geschaut, welche Handvoll von knapp vier Dutzend Synths ich auf keinen Fall hergeben werde, und der Virus war dabei, deshalb“verstehe ich“. Ob ein Kingkorg zu den Synths gehört, die gleiche Relevanz haben wie ein Odyssey oder eben Virus – keine Ahnung)
Für den aufgerufenen Preis krieg ich auch nen Hydrasynth, oder Juno-DS 88. Hmmmm…
@moinho Man macht immer den Fehler die eigenen Bedürfnisse als marktrelevant zu betrachten. Ich denke, der Neo findet seine Abnehmer :)
Und den Virus habe ich. mir aus purer Nostalgie gekauft und weil ich Hardware einfach lieber mag als Plug-Ins.
@Tyrell Sehe ich auch so! Statt Virus einen An1x (wieder). Fand die CS80 Patches und den transponierbaren Stepsequencer früher schon toll. Und der Editor läuft sogar auch unter Win10/11 😀.
Den alten KingKorg hatte ich mal im Laden angespielt, wegen der Röhre, hat mich aber nicht umgehauen…
@Tyrell Es kommt immer darauf an, welchen Anspruch man an sich hat. Ein Filtersweep mit aufgedrehter Resonanz an einem Access oder anderen VA Synth klingt beschämend grauselig. Wenn man wie Rother & co die Sachen so vor sich hintreiben lässt ohne, dass ein VCF eine wichtige Rolle spielt, dann ist ein vielseitiger VA Synth für live auf jeden Fall eine gute Unterstützung und Alternative.
@Diskothek ich verstehe das konzept virtuell analog eigentlich gar nicht. wozu etwas digital nachrechnen, was in echt doch super funktioniert und bei weitem ausdrucksstärker ist? anderes, das nur digital machbar ist, verstehe ich. FM, wavetable, granular, sample, da ist natürlich didital besser. wobei ein analoger filter auch hier den sound aufwertet. ich glaube es geht tatsächlich hauptsächlich um den filter, dann den VCO dann den VCA die analog die nase vorn haben( im vergleich zur VA Version)
@Tyrell Der Virus ist ein Klassiker. 👍 Heute wurde übrigens die neue Version vom Osirus mit Patch-Browser freigegeben, bei den vielen guten Soundsets für Virus ABC eine tolle Erweiterung. Der Markt, ja der Markt…, lassen wir das lieber.
Eines noch, schön sieht er aus, der Neo. Ist ja auch wichtig. ;)
@Tyrell Habe auch wieder meinen Virus Indigu für mich entdeckt, genialer Synth wenn man sich fernab der Presets bewegt und dazu ist der Indigu bis heute eine echte Augenweide!
@Tyrell Der reinen Neugierde halber: Welcher Virus ist es denn geworden?
@lookandlisten Der Snow. Viel Sound auf kleinstem Raum. :)
@Kazimoto …mir sind samplebasierte Synthesizer auch lieber als die ganzen „alten VA-Hupen“ :)
Der NEO ist in einer Preisklasse, wo dann auch schon vieles stimmen sollte. Bedienung und Features sind toll, aber der Klang erinnert mich an durchschnittliche PlugIns. Da fehlt es an Dynamik. Die bekommen auch digitale Synth hin.
Tolle klangbeispiele!
Daumen hoch für die konsolensammlung!
Bin eigentlich ein großer korgfan, aber die letzten Geräte finde ich überteuert.
Und viel recycling….
Ah ja, der „smackbass“ heißt so, weil ein korg prophecy für die acidline in „smack my bitch up“ verwendet wurde.
@Numitron Da muss ich direkt mal meinen Prophecy nach dem passenden Bass durchsuchen :-) (Auf dem Bild ist übrigens nur ein kleiner Teil der Konsolen zu sehen. Insgesamt sind es rund 40, von Pong bis PS5)
@m.steinwachs B52 303Growler 😉
@dflt Danke 😁
@Numitron Wobei da doch noch ein kleiner Unterschied vorhanden ist. Solche Sounds sind eh verbrannte Erde.
@m.steinwachs, Du schreibst im Fazit, dass Du keine klare Kaufempfehlung aussprechen kannst, da der Neo ein paar Abstriche gegenüber dem KingKorg macht.
Wie wäre Deine Empfehlung ausgefallen, hätte es den KingKorg nicht gegeben? Ich betrachte Instrumente immer eigenständig und vergleiche sie nicht. Dass in diesem Fall ein Vergleich mit dem Vorgänger unvermeidbar ist – logisch. Aber bei diesen vielen Pluspunkten hätte ich das Fazit anders gesehen.
@Mac Abre Nun, die Frage stellt sich eigentlich nicht, weil es den KingKorg nun mal gegeben hat. „Keine klare Kaufempfehlung“, weil man den Vorgänger ja nun auch gebraucht kaufen könnte. Der dann für weniger Geld mehr Features bietet. Wie geschrieben: Der NEO ist ein guter Synthesizer, den man auch kaufen kann, ohne etwas falsch zu machen. Trotzdem wäre für mich der Vorgänger die bessere Wahl.
@m.steinwachs „Nun, die Frage stellt sich eigentlich nicht“
Das sehe ich ganz anders, da ich Instrumente immer so sehe, wie sie heute zum Markt und zu meiner Musik passen. Ich interessiere mich überhaupt nicht dafür, wie sie sich im Vergleich mit einem elf Jahre älteren, doppelt so teuren (NP) und nicht mehr neu erhältlichen Gerät schlagen. Aus dieser Sicht, schlägt sich der Neo aus verschiedenen Gründen deutlich besser als der KingKorg. Trotzdem werde ich ihn nicht kaufen, da ich mit VA ausreichend versorgt bin.
Korg ist auf dem Weg der Heizdeckenverkäufer unter den Synthesizer Recyclern zu werden
Bei Wavestate, Opsix fand ich die Tonerzeugung gut, ging in Richtung Weiterentwicklung. Die Hardware nach bieten Aussagen eher untere Hälfte. Habe sie nie angespielt. Aber die PlugIns schon. Die fand ich gut. Der x-te VA zieht jetzt wirklich nicht das Schnitzel vom Teller. Da ändert der Vocoder auch nix. Dabei fällt mir auf: ich habe in den letzten 50 Jahren nie einen Vocoder eingesetzt. Aber hatte immer Zugriff darauf. Spricht, zumindest in meinem Fall nicht dafür, dass das ein herausragender Vorteil wäre.
NEEEEEEIN, ARGHL!!! Das M1-Piano … argh … (*röchel*) … ich dachte, wir sind das endlich los … und dann DAS! 😁
Nein, Spaß, im Dance-Bereich ist das, glaube ich, wohl immer noch angesagt … keine Ahnung, ist nicht meine Musik … und deswegen hat Korg das hier auch noch einmal integriert. Ich privat persönlich kann den Sound bloß einfach nicht mehr hören.
Ich oute mich auch mal, dass ich den »KingKorg Neo« klasse finde. Ich weiß nicht so genau warum. Aber wenn mich jemand fragt, er möchte einen universellen (neuen) Synthesizer kaufen, dann würde ich den hier durchaus empfehlen.
@Flowwater „Aber wenn mich jemand fragt, er möchte einen universellen (neuen) Synthesizer kaufen, dann würde ich den hier durchaus empfehlen.“
Echt? Universell? 3 Oktaven, kein Aftertouch? Und, wenn es die gleiche Tastatur wie bei 3 Okt. Opsix und Wavestate ist auch noch ne schlechte? Nee, Henrik!
@Tai Och, dafür gibt’s haufenweise Sounds, ’ne vernünftige Synthese-Engine mit drei Oszillatoren, jede Menge Filtertypen, ’n Vocoder ist auch dabei, eine halbwegs vernünftige Benutzeroberfläche mit vielen Knöpfen zum Anfassen, der Klang ist auch alles andere als schlecht … nein, ich finde den wirklich nicht übel. Vor allem nicht für Einsteiger, die einen Universal-Synthesizer haben möchten, mit dem man erst einmal überall hineinschnuppern kann. Dazu noch einen »DrumLogue« oder einen »TR-8S« und man kann losjammen und wird auf absehbare Zeit einen Haufen Spaß haben.
Ja, der Preis. Aber wir werden uns daran gewöhnen müssen, dass wir nun mal seit ein paar Jahren eine Inflation von rund … keine Ahnung … 6/7/8 % haben. Das wirkt sich nun mal aus. Aber ich glaube auch, dass sich der »Straßenpreis« schnell relativieren wird.
@Flowwater Hier ein paar neue Patches, mehr Stimmen, mehr DWGS usw., muss jeder selbst wissen ob ein alter Microkorg, MS2000 oder sonst eine der hundert Iterationen, den Job nicht genauso erledigen. Zwischen 50-500€ bekommst du genug Korg für tausend Jahre Musik und ich denke es geht stark Richtung Übersättigung. Wir reden hier über einen Ableger eines des meistverkauften Synths überhaupt, seit 22 Jahren am Markt.
@Kazimoto Klar, auf dem Gebrauchtmarkt gibt es so einiges an spannenden Geräten. Den »MS-2000R« besitze ich sogar (wird vermutlich auch nie verkauft), und ich schiele auf einen »Korg Z1« (und vielleicht einen »Waldorf Q«).
Ich möchte aber auch vorsichtig auf das Thema »Gewährleistung« hinweisen, was für einen Einsteiger in die Synthesizer-Welt dann eben doch beruhigend sein mag. Das hat man eben beim Gebrauchtgerätekauf fast nie (hatte ich auch nicht, aber bisher hatte ich bei der Qualität der verkauften Geräte immer Glück). Und der Rest … mei … ich finde den »KingKorg Neo« als Einstiegs-Synthesizer trotzdem nahezu optimal zusammengestellt.
@Tai Die Tastatur der ganzen Wavestate, Modwave & Konsorten ist ja nun mal derart bescheiden, ich finde sie komplett unbrauchbar. Und ich bin echt kein Pianist oder irgendwie wählerisch mit Tastaturen (Spiele den FA06 & Modx, beides keine guten Tastaturen), aber mein Modwave war echt fast unspielbar.
@calvato Die Tastaturen sind keine Fatars aber so schlecht wie oft getan wird sind sie wirklich nicht. Bei ungewichteten Synth-Tastaturen liegen sie meiner Meinung nach über dem Durchschnitt. Ich habe schlechtere Tastaturen, auf denen ich auch wunderbar spielen kann.
@Mac Abre Mir waren Tastaturen bislang auch eher wurscht, meine Synths haben alle kein Fatar-Keyboard. Aber als kleine Anekdote: als ich meinen Modwave bekam, war ich fasziniert vom Sound. Ich spielte dann zuhause aus Spaß dann mal ein Solo darauf und war entsetzt wie schlecht die Tastatur mein Spiel umgesetzt hat. Ich musste 2 mal jeweils 2-3 Stunden üben, um damit klar und ungefähr auf mein übliches Spielniveau zu kommen. Furchtbar. Ich hab ihn dann nur kurz für ca. 20 Auftritte genutzt. In dieser Zeit (ca. 4 Monate) war er zwei mal zur Reparatur. Also kam er wieder weg. Also mein Fazit: toller Sound, unmögliche Tastatur und miese Verarbeitung. :/
@calvato Mir waren Tastaturen noch nie „wurscht“. Deshalb besitze ich auch mehrere gewichtete und ungewichtete Fatar-Tastaturen. Und deshalb bin ich auch in der Lage schlechte Synth-Tastaturen von guten und von eher mittelmäßigen wie die der kleinen Korgs zu unterscheiden. Wer weder wirklich gute, noch wirklich schlechte Tastaturen kennt, kann das nicht.
@Mac Abre Ich könnte jetzt noch anführen, dass ich seit 35 Jahren Berufsmusiker bin und vom Fazioli bis zum D6 so ziemlich alles unter den Fingern hatte und ich außer einem Aldi-Keyboard noch nie eine schlechtere Tastatur gespielt habe Aber wie ich gerade feststelle, ist das wohl subjektiv ;)
@Flowwater Das M1 Piano findet man inzwischen auch in jedem 2. Pianoplugin (z.B. NI Hybrid Keys, Steinbergs HALion). Ich find’s gut, ist aber auch total meine Musikrichtung.
Zum King Neo: War ein heißer Kaufkandidat bei mir, jetzt aktuell nicht mehr. Gründe: Zu wenig Tasten für einen Polysynth mit Split/Layer (dafür kompakt), die „Medizin-Farbe“ weiß und gefühlt 300€ zu teuer. Der Sound sagt mir aber sehr zu: M1 Samples und VA-typische (Saw-)Sounds. Genau mein Ding! Jetzt habe ich erst mal sehr viel Geld für neue Kopfhörer ausgegeben. Richtiges (Hin)Hören ist auch wichtig. 🙂
@Filterpad Ich habe hier eine echte »M1« stehen (mit einem echt schicken OLED-Display) … sollte ich das »drahtige« Klavier mal benötigen … tja, hier steht’s. Das gleiche gilt für die »House«-Orgel. Ich brauch’s allerdings echt nicht.
Zum Thema Hinhören: Als klar war, dass ich tatsächlich intensiver Musik machen werde, stand auch erst einmal der Kauf von Monitor-Boxen (KRK RP6 RoKit G3) und eines Kopfhörers (Beyerdynamik DT-880 Pro) an. Seitdem habe ich das Gefühl, ich HÖRE meine Musik. Und übrigens auch andere: In Musikstücken, die ich wie meine Hosentasche kenne (Vladislav Delay »Whistleblower«) fielen mir neue Details auf und wie saugut diese gemixt sind. Dagegen zum Beispiel Werbung auf YouTube: Ein superschlechtes (!) absolut totkomprimiertes »Brett« und »Dröhn«. Selbst mit dem YouTube-Codec fühlt sich normale Musik abgespielt über YouTube dagegen wieder gut an.
Vor kurzem gab’s dann auch noch neue Boxen für den Schreibtisch (Yamaha HS 4).
Wer im Süden Deutschlands übrigens seine Synthesizer (vorwiegend analoge) repariert haben möchte: »Werkstatt Matlack« sage ich nur. Hat meine »M1« und meinen »EX-8000« auf Vordermann gebracht.
https://www.werkstattmatlak.de/
@Flowwater So ganz kann ich dir manchmal nicht folgen. Viele deiner Beiträge zeigen, du kannst mit Software gut leben. Aber immer wieder gibt es starke Ausschläge ins Jäger & Sammler Lager. Und das hier ist das beste Beispiel diesen Schritt nochmal zu überdenken. Das immer von vielen hochgelobte Haptische scheint hier höchstens rudimentär vorhanden zu sein. Deine Beziehung zur M1, ok, die hat wenigstens eine Tastatur, die sich so bezeichnen darf. Die Tonerzeugung würde ich selbst trotzdem vom PlugIn nehmen, ist schlicht einfacher. Und in dem vorliegenden Beispiel erst recht.
@Tai Auch ich kann natürlich nicht behaupten, dass mich GAS völlig kalt lässt. Ich versuche das mit Macht einzudämmen. Aber eher ungewöhnliche Klangerzeuger, gerne auch digitale, machen mich schon an (zum Beispiel »Korg Z1«, den ich schon einmal besaß und den ich wieder haben möchte). Die Idee dahinter ist natürlich, dass mich so ein »Schiff« noch mal anders inspiriert, als ein Software-Synthesizer. Ob das dann tatsächlich der Fall ist … wir werden sehen.
Dem gegenüber steht meine relativ fest zementierte Philosophie, dass ich mit möglichst wenig Musik machen möchte. Ich bin der festen Überzeugung, dass eine bewusste Limitierung die Kreativität fördert. Und zwar auch in dem Fall, wenn die Programmierung ein wenig komplizierter ist (wobei ich bei der M1 nun damit keine Probleme habe).
Auf meinem zweiten Album kamen nur vier Software-Synthesizer und ein Sample-Player (für die Drums) zum Einsatz. Und das obwohl ich hier ca. 25 Software-Synthesizer installiert habe. Das dritte Album wird mit einem ähnlich spärlichen Klangerzeuger-Aufwand daher kommen. Und dann habe ich die Idee, dass ich ein Album ausschließlich mit Korg-Hardware-Synthesizern machen werde (M1, 01R/W, MS-2000R, EX-8000 und dann der Z1).
Ich kann Deine Verwirrung verstehen … Ähnliches geht auch in mir vor. Aber grundsätzlich überlege ich mir im Falle von Hardware schon sehr genau, was ich kaufe (bei Software nicht ganz so sehr).
Na also, der Test des Korg KingKorg Neo fällt positiv aus. Wobei ich das auch erwartet hatte. Der KingKorg Neo ist jedenfalls auf meiner Kaufliste und für den begrenzten Platz zu Hause sind 37-Tasten perfekt. Die Klangbeispiele zeigen sehr schön die Möglichkeiten. Ein dickes Plus ist das Übereinanderlegen zweier Klänge und es bleibt genügend Polyphonie. Ich finde, hier hat Korg nichts falsch gemacht, nur das der Preis etwas zu hoch ist, 999,– oder 899,– sähe besser aus.
Allgemein ist es schön zu sehen, dass immer noch neue VA Synthesizer rausgebracht werden. Sehe diese Syntheseart als eigenständig an und nicht nur als digitale Kopie von analoger Klangerzeugung. Mit meinen VA’s (Nord Lead/Modular/Wave, System-1) sind da Klänge möglich, die mit meinen Analogen nicht so einfach gehen und natürlich auch umgekehrt.
Zum King Korg Neo:
Die große Auswahl an Wellenformen und Filtertypen klingt wirklich klasse. Ich habe den originalen King Korg aber immer mehr im Live-Einsatz als zum Soundschrauben im Studio gesehen: Die Anzahl der Regler eher gering, aber dafür eine große Tastatur und ein stabiles Gehäuse.
Beim Neo sind nun Form und Tastaturumfang Korg’s neuem Einheitsbaukastenprinzip angepasst, nach dem Korg seine neuen Synths entwickelt. Und bei dem würde ich den Synth aus mehreren Gründen doch lieber zuhause lassen. Wer also beim Soundbasteln mit einigen Doppelbelegungen der Regler keine Probleme hat, wird hier bestimmt glücklich, hätte aber bei dem Preis auch einige günstigere Alternativen zur Auswahl.
Kopfschüttel…hier ist er nun: „Neue Verpackung, weniger drin!“ – kennen wir das nicht schon aus dem Lebensmittel-Bereich?
Ich sags mal so: wer den „alten“ nicht kennt, mag den Neo möglciherweise sogar. Grundsätzlich ist die Engine ja nicht schlecht. Und wer gerne mehr Geld ausgeben möchte, um weniger zu erhalten, darf das gerne tun.
Für mich (als KingKorg Besitzer!) entpuppt sich der Neo als reine Mogelpackung, der man ein schickes Gewand gegeben hat um den Käufer zu blenden. Dass Korg tatsächlich darin die selbe 11-Jahre alte Engine verbaut hat, find ich schon traurig (mal abgesehen von ein paar Mini-Modifikationen). Dann wird die Tastatur gekürzt und die (wohl kostenintensivere) Hardware – Tube gestrichen. Verkauft wird also dieselbe „Software“ im preisgünstig hergestellten Hardware-Gewand für 1100€…respekt!
Für mich hatte sich sofort immer wieder eine Frage gestellt: Warum soll ich für weniger mehr bezahlen, wenn ich den gleichen Synth (MK1) mit mehr Ausstattung für weniger als die Hälfte auf dem Gebrauchtmarkt finde? Und bitte kommt mir jetzt nicht mit „Formfaktor“!
Als reiner VST hätte der Kingkorg sicherlich bei einigen Interesse geweckt, aber mit dem Neo liegt Korg meiner Meinung nach voll daneben.
Der kleine Korg spricht mich vom Design schon mal an, auch klanglich, preislich für das Gebotene jedoch eher weniger!
Da ich eine Armada von über 100 Synthesizern habe, auch viele virtuell Analoge bekomme ich das Gebotene von dem Korg mit meinen vorhandenen Synth’s aber auch locker hin… eben nichts Neues!
Wie schon bei der ersten Info zum Gerät, kann ich mich hier nur wiederholen:
Wer in dieser Preisregion nach einer gutklingenden Maschine sucht, der sollte sich beim großen T die Akai MPC 61 Key anschauen und anhören.
Ja, hat weniger Knöppe und ist nicht direkt vergleichbar.
Hat aber praktisch alles, was der Kiste hier fehlt (61 Tasten, AT, CV/Gate etc.) und ist gleich noch eine ausgewachsene Workstation mit vielen Engines, Erweiterbarkeit, ausgewachsenem Sequenzer und top Integration in die eigens mitgelieferte DAW.
Korg – bzw. eigentlich alle (behäbigen) Riesen – bewegen sich in eine komische Richtung. Zwischen Access Virus (oder Nord Lead) und U-HE Diva ist nun alles an VA veröffentlicht. Wenn sich ein Hersteller überwiegend über den Formfaktor definiert, macht er sich unbedeutend. Die Möglichkeiten sind doch da – mittels Texteingabe ein Oszillator-Modell beschreiben und einen Sound wie in Synplant schrauben.
Synthesizer kaufen wird irgendwie zum Schuhkauf. Sind Sie kaputt, überlegt man sich, ob Reparieren lohnt oder eher ein Neukauf. Sneaker landen sofort in der Tonne. Das hier sind für mich Sneaker für einen Sommer. Dass die Modularverkäufe so durch die Decke schießen, ist nur eine logische Konsequenz.
Knapp 1100 EUR für so wenig Innovation ist schon sehr sportlich. Den Sequential Take 5 gab es kürzlich mal für 1300 EUR. Ähnlicher Formfakter…
Als Nachruf zum alten King Korg möchte ich hier das fantastische Solo von Cory Henry bei Snarky Puppys „Lingus“ (ca. ab Minute 5) in den Raum werfen und damit vielleicht auch mal daran erinnern, wie wenig die Technik ausmacht und wie viel der Künstler:
https://youtu.be/L_XJ_s5IsQc?si=DBvwJMWyepT1N2ik
@Jörg Hoffmann Und um Minute 7:00 stellt keiner mehr die Frage nach dem Instrument, sondern nach dem Keyboardständer. 😎
@lookandlisten Erstmal Respekt das du diesen „Sound“ solange ertragen konntest.
Sowas quäkiges, nerviges, hab ich lang nicht mehr gehört.
@Jörg Hoffmann Danke für den Link. Ich bin ja nicht so der Jazzer, aber das ist auch mal ganz grundsätzlich geil, da zuzusehen. 😁
Witzig finde ich auch den Kollegen an dem Moog-Synthesizer rechts neben dem KingKorg (Shaun Martin), der für meinen Geschmack eine ganz entzückende Keyboard-Technik zeigt … sieht aus, als würde er auf einer Schreibmaschine tippen. Nun, warum nicht? Der selbe Kollege lacht sich beim besagten Solo am KingKorg dann einen ab. 🙂
Trotz dass ich eigentlich Korg Fan bin, muss ich natürlich ehrlich bleiben und sagen, dass das Teil eine totale Kacktröte ist.
Preis Leistung ist hier Klospülung.
1.099€ für solch einen miesen Sound ist echt stramm. Da bringen zig Funktionen und schöne Worte auch nichts.
Da klingt echt ziemlich jeder Plugin Synth besser.
Selbst 500€ wären mir dafür zu viel.
Mein VirusTI Polar von 2006 klingt um Welten besser. Den nutze ich Heute immer noch in fast allen Produktionen. Gibt kein Plugin das ihm soundtechnisch das Wasser reichen kann.
Selbst der Korg Radias klingt viel geiler als der KingKorg Neo.
Der Radias ist Heute noch ein geiles Teil und absolut zeitlos für geile Space Pads.
Würde Korg eine Neuauflage des Radias mache, dann würde ich vorbestellen.
Access Virus, Korg Radias, Novation Supernova, Clavia Nord Lead 2x oder A1, Roland JP8000/8080 und Yamaha AN1X.
Das sind geile VA Kisten, die zwar schon alt sind, aber immer noch upd to date um in heutigen Produktionen genutzt zu werden.
Weil sie einfach geil klingen und super zu bedienen sind.
Und da kommt Korg mit dieser Neo Kackhupe um die Ecke.
Totale langweilige Fehlentwicklung.
Neuauflage des Radias und schon klatsche ich.
MS-20, MonoPoly, Poly Six, Minilogue, Minilogue XD, Radias… alles geile Synths.
Aber bitte nicht dieses Neo Ding.
Selbst Microkorg, MS-2000 und co. sind gute Synths und weitaus geiler im Klang als die Neo Gurke.
Mein ehrliches Fazit.
Danke.🙂
@VirusTI82 Man könnte evtl. den zarten Eindruck gewinnen, dass da jemand den KingKorg Neo nicht mag. 😉
@Flowwater Also 1.099€ für das Gebotene ist ja lächerlich. Normal klingt VA Hardware immer geiler als ein VST.
In dem Fall klingt fast jeder Soft Synth besser.
Man muss sich mal überlegen was für geile Analog oder Hybrid Synths man für das Geld bekommt.
Und hier ein grottiger VA.
Der Blofeld kostet die Hälfte und klingt um Welten besser.
Ich bin nur schockiert was Korg hier fabriziert. Und dafür ernsthaft noch 1.099€ will. Dachte erst das ist ein Aprilscherz.
@VirusTI82 Ich möchte nur bescheiden und schüchtern zu Protokoll geben, dass ein undifferenziertes Herumgeklopfe keine Aussagekraft hat. Es ist immer relativ zu der Person, die die Aussage trifft. Man weiß nicht, wie lange Du am KingKorg Neo herum getastet hast. Man weiß nicht, ob Du ihn selber programmierst hast (oder nur die Presets durchgesteppt). Man weiß nicht, welche Klangpräferenzen Du selber hast. Welche Musik Du machst und/oder magst. Man weiß auch nicht, welche Software-Synthesizer Du als Vergleich heran ziehst (alle wirst Du wohl kaum kennen).
Versteh‘ mich nicht falsch: Ich will Dich nicht bloß stellen. Nur so eine völlig negative Aussage kann ich persönlich ohne jegliche konkrete Vergleiche nicht so richtig ernst nehmen.
Ich selber kann den KingKorg Neo nicht beurteilen, finde ihn aber von den Features her klasse (vor allem die Oszillatoren). Mir fehlt eine Modulationsmatrix und damit verbunden mehr LFOs sowieso mehr Hüllkurven. Das braucht man aber »nur«, wenn man selber sehr tief in Sounddesign einsteigt. Außerdem fehlt mir mal wieder ein zweiter Stereo-Ausgang (bei 24 Stimmen und Bi-Timbral wäre das schön gewesen).
Der KingKorg Neo fühlt sich für meine Bedürfnisse relativ perfekt an. Ein Preis so um die 700 oder weniger würde sich angemessen anfühlen. Denkt ihr, dass er den noch erreichen wird? Er ist jetzt schon um die 890 neu erhältlich.
Also ich mag den Sound aus dieser Kiste. Der überzeugt mich mehr, als das, was ich aus dem Roland System-1m heraus bekomme.
@SynthNerd Gibt’s jetzt als B- Ware für 999€. Ich spiele immer noch mit dem Gedanken. Aber im Herbst gibt’s wieder viel Software, die auch bezahlt werden muss. 🤣 Den King Korg Neo gibt’s bestimmt auch bald als Softwareinstrument für 149€. Wetten?
@Filterpad hab den für 620€ bekommen, da konnte ich nicht nein sagen.
Soft-Synthies sind nicht so mein Ding – will Kisten mit Knöpfen zum Schrauben 🙂
@SynthNerd cool 👍