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Test: Ujam Virtual Guitarist Sparkle, Iron & Amber

EASY & GROOVY GUITAR PLAYER

27. Juli 2016

VG Aufmacher

Ujam Virtual Guitarist History

Es ist schon einige Jahre her, um genau zu sein 14 (!!!) Jahre, da stellten wir auf AMAZONA.de den ersten VIRTUAL GUITARIST vor. Damals lief dieser noch unter der STEINBERG Flagge und kostete bei der Markteinführung 249,- Euro. Heute ist die Marke im Besitz der Soundschmiede ujam.

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VIRTUAL GUITARIST war der Vorreiter einer ganz neuen Art von Plug-in Software-Synthesizer. Erstmals war es möglich, den Gitarristen (wenn auch mit Einschränkungen) überzeugend realistisch per Plug-in zu imitieren und die Gitarrenparts in Tempo, Spiel und Harmonien seinem eigenen Song am Rechner anzupassen.

Wie das möglich ist? Grob gesagt ist VIRTUAL GUITARIST eine Kombination aus Trigger-Sequencer und zerschnippselten, echt eingespielten Gitarrenlinien. Also ähnlich wie man das von Drumloops her in allen erdenklichen Variationen kennt.

Doch VIRTUAL GUITARIST erzeugt nicht nur stur eine dem Tempo angepasste Gitarrensequenz, sondern wandelt die Keyboardakkorde auch noch in authentische Gitarrenakkorde um – und zwar abhängig wiederum von der gewählten Tonart.

In den Folgejahren wurden die VIRTUAL GUITARIST Versionen der zweiten und dritten Generation technisch verfeinert und boten mehr Eingriffsmöglichkeiten. Allerdings ging das einher mit einer deutlichen Einbuße an Spielfluss und Spielfreude. Auch die aufwendigen Gitarren Plug-ins zahlreicher Wettbewerber verkamen immer mehr zu „Fischer-Technik-Baukästen“, statt die Inspiration im Spiel zu fördern.

Und so hat sich offensichtlich der VIRTUAL GUITARIST wieder seiner Wurzeln erinnert und ist in den drei hier vorliegenden, neuen Ausgaben, extrem einfach zu bedienen und ohne einen Blick in irgendein Handbuch sofort anwendbar. Dafür schon mal ein ganz großes PLUS!

Ujam sparkle

Der neueste VG-Spross „Sparkle“

Ujam Sparkle, Iron & Amber

Das Trio ist in allen gängigen Plug-in Formaten verfügbar und benötigt keine speziellen Player wie NI Kontakt oder UVI etc. Allerdings gibt es das Trio auch nicht als Standalone-Version. Sparkle, Iron & Amber sind ausschließlich darauf ausgerichtet, in einer Host-Software wie LOGIC, CUBASE oder ABLETON ihre Akkorde zu schrubben.

Alle drei sind vom Aufbau her identisch, verbraten nur geringe Rechenleistung, wirken aufgeräumt und sind wirklich extrem leicht zu bedienen. Submenüs (bis auf Presets) gibt es nicht und der Preis für soviel spielerische Freiheit beträgt 99 Euro pro Ausgabe und darf damit als preisgünstig bezeichnet werden. Vor allem da es nun zum Erscheinen von Sparkle, das bereits am Markt befindliche Duo Iron und Amber als preisgünstiges Bundle für 179 Euro gibt.

UJAm Amber 1

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PLUG & PLAY

Der folgende Aufbau gilt für alle drei Versionen und wird exemplarisch hier am VG-AMBER vorgestellt.

Über PRESET wählt man eine grundsätzliche Spielweise, die zum eigenen Song passen könnte. Zunächst gilt es Kategorien auszuwählen, um einen Schritt tiefer sich für eines der Presets zu entscheiden. Die Namen der Kategorien (z.B. ALTERNATIVE & PUNK) sowie der Presets (z.B. Roughly 90s) geben dabei durchaus aussagekräftige Hinweise auf den möglichen Einsatzzweck – aber nicht immer ;-) Ausprobieren ist also angesagt.

Innerhalb der Presets wählt man in der darunter liegenden Zeile einen Style (z.B. CRIME SZENE) und daneben liegend die entsprechende Tonart.

In der oberen Hälfte des Manuals (C4 bis C6) spielt man nun die Gitarrenchords (One Finger) und etwa in der Mitte des Manuals (C3 bis C4)  die verschiedenen Spielweisen. Im unteren Bereich gibt es zusätzliche Phrasen (C#1 bis C3) mit denen z.B. länger gespielte Akkorde möglich werden. Das alles klingt in Worte gefasst etwas verwirrend, ist aber mit den Fingern auf der Klaviatur kinderleicht und selbsterklärend.

In Zahlen gefasst: IRON enthält 100 Styles und über 1000 Phrasen, AMBER immerhin noch 50 Styles und mehr als 600 Phrasen. Bei Sparkle sind es …

Und das Speichervolumen beträgt pro Version ca. 3 GB an Sample-Sounds.

UJam Amber 2

SOUND & EDIT

Der Grundsound ist hervorragend und lässt sich in Maßen über die GUI noch im unteren Drittel beeinflussen. Das reicht von der Härte der angeschlagenen Saiten bis zum verwendeten AMP und den Effekten. Aber auch die Spielweisen lassen sich hier nochmals mit wenigen Parametern effektiv über SWING und FEEL variieren.

UJam Iron 3

CHARAKTER

Worin unterscheiden sich denn nun IRON, SPARKLE und AMBER?

IRON ist für die E-Gitarren-Headbanger-Fraktion, die es gerne verzerrt und laut mag (das Wording kommt von einem „Nicht-Gitarristen“ und trifft hoffentlich einigermaßen den Ton).

AMBER hat sich den Akustik-Gitarren verschrieben. Dabei aber bitte weniger an Lagerfeuer-Romantik denken, denn auch Amber hat das Zeug, Pop-Songs entsprechenden Groove einzuhauchen.

SPARKLE ist die perfekte Abrundung der beiden Vorgänger und ist der klassische E-Guitarist für Funk und Pop. Von den 60ern bis heute. Von Indie bis Electronic.

Soundbeispiele entnehmt ihr bitte der Herstellerseite.

Interview mit Wolfram Knelangen, Vice President „Ujam“

Wolf-4

Peter:
Vor 14 Jahren kam VG von Steinberg auf den Markt. Wie kam es zu der Wiederbelebung?

Wolfram:
Die damaligen Virtual Guitarist-Produkte waren die mit Abstand erfolgreichsten Instrumente, die wir je gemacht hatten. 5 bis 10 mal so viel verkaufte Einheiten wie bei anderen Instrumenten à la Xphraze oder Hypersonic sprachen eine klare Sprache: Wir hatten einen Nerv getroffen. Aber nicht nur die Zahlen, sondern auch die Emotionen waren bei Virtual Guitarist immer ein Faktor – es ist die Marke, auf die wir immer wieder angesprochen werden und wurden. Sehr viele Menschen sind uns im Laufe der Zeit begegnet, die uns von ihren Erlebnissen und Erfolgen mit Virtual Guitarist erzählt haben und es wirklich vermissten, nachdem es 2007 vom Markt genommen wurde.

Peter:
Wie kam es dazu, dass VG eingestellt wurde?

Wolfram:
Unsere damalige Firma Wizoo wurde 2005 von Digidesign (Hersteller von Pro Tools) gekauft. Somit ging auch VG in die Hände von Digidesign über. Steinberg durfte noch eine Zeit lang abverkaufen, aber musste das Produkt dann einstellen. Wir haben damals natürlich innerhalb von Digidesign die Idee vorangetrieben, VG weiterzuentwickeln, allerdings gab es damals für Pro Tools andere Dinge, die erst einmal wichtiger waren. Zum Beispiel die verschiedenen Instrumente der Creative Collection, die umsonst mit jeder Version von Pro Tools ausgeliefert werden. Jetzt, nachdem wir uns als unabhängiger Hersteller wieder die Marke VG sichern konnten, haben wir uns endlich des Themas wieder annehmen können. Es lag uns seit einer Weile sehr am Herzen, den vielen zigtausend treuen Fans (die Teilweise in ihren Studios noch alte Rechner mit Windows XP laufen ließen, nur um ihre alten VG benutzen zu können!) endlich eine neue, bessere und zeitgemäße Version zu präsentieren.

Peter:
Sind Sounds oder Spielweisen älterer VG-Versionen in die drei neuen Versionen eingeflossen?

Wolfram:
Nein, es handelt sich um eine komplette Neuentwicklung der Software und Neuaufnahmen von Gitarren-Performances. Allerdings ist natürlich viel Erfahrung des Teams eingeflossen und alles, was wir aus den alten VG-Produkten gelernt haben. Die neuen Gitarristen sind viel flexibler – so lässt sich inzwischen zum Beispiel der Amp- und Speaker-Sound im Plug-in unabhängig vom gewählten Style einstellen. Im alten VG waren Style und Sound eine untrennbare Einheit, da wir zu dieser Zeit den authentischen Klang nur durch Mikrofonierung von Amp bzw. Speaker erreichen konnten. Heute nehmen wir speziell modifizierte Gitarren direkt ab. Dieses Signal wird dann erst im Plug-in durch unsere hauseigene Emulation frisch aufgebraten und lässt so viel mehr Freiheit in Sachen Klanggestaltung zu, als es die alten VGs jemals konnten. Darüber hinaus sorgt dieser Signalfluss für deutlich mehr Realismus, da nicht mehr die sensiblen Endsignale während der Content-Produktion in Mitleidenschaft gezogen werden.

Peter:
VG in der neusten Version hat viele der Parameter aus älteren Versionen verloren, wieso?

Wolfram:
Der Hauptunterschied liegt darin, dass wir jetzt nicht mehr versuchen, viele verschiedene Gitarren-Stile und -Sounds in einem Produkt unterzubringen, sondern eine ganze Reihe von Spezialisten herausbringen: IRON für Rock und Heavy, AMBER für akustische Stahlgitarre und eben SPARKLE für glockige something-caster-Klänge. Dies ermöglicht uns, den einzelnen Stilen mehr Aufmerksamkeit zu widmen, zum Beispiel mit maßgeschneiderten Effekten und Interfaces. Im alten VG-Konzept mussten wir so viele verschiedene Richtungen unter einen Hut bringen, dass im Ergebnis eine verwässerte one-size-fits-all-Lösung dabei herauskam. Zumindest sehen wir das heute so. Wie gesagt, wir haben inzwischen dazugelernt. Davon abgesehen haben wir uns den Markt sehr genau angeschaut und festgestellt, dass in vielen Fällen die Anwender sich überfordert fühlen. Salopp gesagt: zu viele Knöpfe und zu wenig Ergebnis. Unser Ziel war, das exakte Gegenteil zu schaffen: So wenige Controls wie möglich, so viele wie nötig. Das Ganze möglich selbsterklärend und mit professionellem Ergebnis. Wir wollen, dass unsere User sich aufs Musik-Komponieren konzentrieren können und nicht vor lauter Sound-Design nicht mehr zum Schreiben kommen.

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Mehr Informationen

Peter:
Viele Musiker haben ein Problem mit Produkten wie VG, sie fürchten, dass damit handgemachte Musik entwertet oder sogar ersetzt wird. Was sagt ihr dazu?

Wolfram:
Ja, mit dieser Sichtweise werden wir regelmäßig konfrontiert und verstehen, dass es auf den ersten Blick zu diesen Sorgen kommen kann. Es ist in den letzten 20 Jahren zu großen Umwälzungen im Musik-Business gekommen, zum Beispiel bei den kleinen und mittelgroßen Studios, die durch DAWs und immer stärkere Computer einen großen Teil ihrer Geschäftsgrundlage verloren haben. In dieser Hinsicht unterscheidet sich unsere Branche nicht von anderen, wie zum Beispiel Photographie oder Journalismus, die durch die Digitalisierung umgekrempelt worden sind. Nichtsdestotrotz glauben wir daran, dass echte menschliche Kompetenz und Virtuosität nicht ersetzt werden kann. Vor 30 Jahren wurde die Drummachine erfunden – es gibt immer noch viele professionelle Schlagzeuger. Was sich in unseren Augen allerdings ändert ist, dass mehr Menschen ihre Ideen umsetzen können und zwar auch zum Beispiel, wenn sie gut komponieren, aber leider nicht Gitarre spielen können.

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Fazit

VIRTUAL GUITARIST präsentiert drei Plus-ins mit hohem User-Faktor, ohne sich in unendlichen Parameter-Dschungeln zu verlieren. Sound und Performance Features überzeugen auf ganzer Linie. Der Preis ist für das Gebotene auf jeden Fall als preisgünstig zu bezeichnen. Wer heute seine Tracks um ein paar authentisch klingende Gitarrenspuren erweitern möchte, dem kann ich VIRTUAL GUITARIST empfehlen.

Plus

  • sehr leicht zu bedienen
  • überzeugender Sound mit wenigen Mausklicks

Preis

  • 99 Euro pro Version
  • 249 Euro: Bundle aus Amber, Sparkle und Iron
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Forum
  1. Profilbild
    fredebar

    AMAZONA FAZIT „UJAM – VIRTUAL GUITARIST“

    Oh man, eine Empfehlung von AMAZONA.

    Die Demo hört sich an wie eine Trompete im Blecheimer. Soviel Geld für solchen Schrott. Das Interview liest sich ebenso. Da wurden wohl die passenden Fragen zu den vorher gegebenen Antworten gestellt.

    Sorry, bei solch einem Fazit kann ich AMAZONA Bewertungen nicht Ernst nehmen. Bei Ebay versucht man vergebens das Zeug wieder los zu werden.

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