Neue Legato-Modes
Gänzlich neu sind „Agile Legato“ und „Polyphonic True Legato“. Dahinter steckt ein ungeheuerer Aufwand. Denn alle Legatos von Quellnote X zu Zielnote Y wurden tatsächlich auch aufgenommen, so dass ein völlig natürlicher Wechsel beim „Reinrutschen“ in den nächsten Ton geschieht – es wurde also nicht gescriptet, sondern gesungen! Das Agile Legato kann über ein Sustain-Pedal (oder einen beliebigen anderen CC) angesteuert werden. Man spielt einen Akkord, betätigt das Pedal und kann dann mit der rechten Hand eine Solo-Linie spielen, die durch die aufgenommenen Legatos wunderbar echt klingt und eben auch sehr emotional. Die polyphonen Legatos sind eigene Instrumenten-Presets, deren Legatos dann anspringen, wenn man eben Legato spielt (also mit „überlappenden“ Noten). Auch hier sind die Ergebnisse mehr als überzeugend – sie begeistern.
Zum Syllable-Builder
Um die Funktionsweise des Syllable-Builders zu erläutern, ein kleines Beispiel. Die Reihenfolge der Silben kann im Instrument-Fenster einfach per Drag‘n‘Drop erfolgen. Danach wird beim Spielen genau diese Silbenreihenfolge ausgegeben und fängt schließlich wieder von vorn an. Nun kann man über Marker zwischen den Silben bestimmen, ob die Silben zu einem Wort zusammengefasst werden und also gemeinsam bei einer Note getriggert werden. Aus „Luh, Si“ wird „Luhsi“. Eine zweite Version des Markers ermöglicht es, einer Silbe die Anlautung zu nehmen oder stark zu dämpfen. So wird aus „Luhsi“ dann ein „Luhi“. Die Attack- und Decay-Phasen können auch manuell für jede Silbe eingestellt werden.
Die Syllable-Controls im rechten Teil des Instrumentenfensters gelten nämlich für jede der Silben individuell. Damit bekommt man natürlich immer noch keine echten Wörter oder gar Sätze hin – aber wer hört schon auf den Text, wenn die favorisierte Elfe dem Ork den Garaus macht?
Alle diese Einstellungen können als Ganzes abgespeichert werden. Dadurch, und auch durch das Agile Legato, kann bereits eine Instrumenteninstanz genügen, um das gewünschte Ziel zu erreichen.
Voraussetzung
Ein Wort noch zur technischen Realisierung. Die Strezov Sampling Freyja Library gibt es ausschließlich für Kontakt 5. Sie wird nicht mit einem (kostenlosen) Kontakt-Player ausgeliefert. Der Grund dafür sind Lizenzbestimmungen, die es dem kleinen Unternehmen unmöglich machen, eine Kontakt-Player Bulk-Lizenz zu einem vernünftigen Preis zu erwerben. Mit 349 Euro für eine Spezialisten-Library in dieser Qualität ist man sicherlich gut bedient. Man darf nur nicht vergessen, dass eine Vollversion von Kontakt 5 zwingend notwendig ist.