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Test: TC Electronic DRV2 + NonLin2 für Powercore

Hall für Powercore

14. November 2005

TC Electronic stellt zwei weitere hochqualitative Reverbs für ihre Powercore-Platform vor. Genau wie Universal Audio gibt es eine Emulation des legendären EMT Plattenhalls, im TC Jargon DRV2 -Digital Vintage Reverb- genannt.

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Das DRV2 ist in seiner Parametrisierung recht einfach ausgestattet, umso effektiver sind die Ergebnisse des Halls. Während die bekannten Parameter Decay, PreDelay und HiCut nicht erklärungsbedürftig sind, gibt es hier z.B. einen „Input Trans“. Nein, das ist kein als Frau verkleideter Mann, sondern die zuschaltbare Emulation eines Input Transformators (Überträger). „Teim Lo Freq“ verändert die tiefen Frequenzen und „Lo Res“ setzt die verwendeten Bits herunter um so ältere digitale Reverbs zu emulieren. Mit „Vintage Reset“ stellt man alle Parameter so zurück, wie Effektgeräte vor 20 Jahren geklungen haben.

“Modulation” fügt eine Art Chorus hinzu, um die Hallfahne breiter klingen zu lassen und mit „Hi QScale“ verändert man den Sound des Reverbs so, wie früher verschiedene Serienmodelle aufgrund von Bauteiltoleranzen unterschiedlich klangen.

Das NonLin2 erzeugt typische Inverse oder Gated Reverb-Effekte, die besonders auf Drums gut klingen. Mit Raumhall hat dies nicht zu tun, es geht hier in erster Linie um einen Effekt-Hall für die berüchtigten 80er Jahre Snares und Toms, wie man sie von Phil Collins und anderen kennt. Selbstverständlich kann man dasNonLin2 auch für jegliche Art von elektronischer Musik hervorragend einsetzen.

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Das Reverb wird durch eine Attack, Hold und Release Hüllkurve geformt. Insgesamt kann das Reverb stets nur 500 ms lang sein, die einzelnen Hüllkurvenelemente teilen sich also die 500 ms untereinander auf.
Auf der zweiten PlugIn-Seite befinden sich zahlreiche Styles und Twists, welche die Reverb-Klangfarbe verändern. So sind die Styles verschiedene Reflexionsmuster, während Twist ähnlich wie ein EQ oder Kammfilter funktioniert um die Hallfahne zu färben. Ein Diffusions-Parameter bestimmt die Dichte der Reflexionen.

Praxis

Beide Reverbs sind Spezialisten aus ihrem Gebiet und nur bedingt universell einsetzbar. So färben das DRV2 und das NonLin2 eine Mischung stets in Richtung 80er Jahre, wenn man sie konventionell einsetzt. Dies machen beide Reverbs dann allerdings mit Bravour. Positiv ist gerade bei Reverbs auf DSP Plattformen, dass die Host-CPU nur sehr gering beansprucht wird. So hat man noch genügend Luft für VSTis und andere native Effekte.
Leider verhalten sich beide Reverbs genauso wie klassische Hallgeräte und bieten keinen True-Stereo Modus an. Somit macht auch Stereo-Sends keinen Sinn und Panning-Informationen gehen im Hall verloren. Schade, denn dies wäre ein nettes Feature in der heutigen Zeit, wo eine Mischung nicht breit genug sein kann.
Alternativ kann man einen Faltungshall einsetzen, jedoch macht dies in der Praxis keinen Sinn, da ein Faltungshall auch aktuelle CPUs zu stark beansprucht, um eine komplette Mischung anzufertigen ohne ständig zeitraubendes Freezing in Anspruch nehmen zu müssen.
Die DSP Belastung ist bei den älteren Powercore PCI und Element nicht ideal, so besetzen beide Reverbs je einen kompletten DSP mit RAM. Die neuere Powercore MKII hat größeres RAM und kann deshalb mit den Ressourcen besser umgehen.

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Fazit

Die beiden neuen Reverbs bestätigen wieder einmal die langjährige Erfahrung von TC Electronic im Hall-Bereich. Auf nativer Ebene gibt es nichts Vergleichbares. Beide Reverbs bringen in jede DAW die geballte Ladung 80er Jahre Feeling. Einzig der recht hohe Preis dürfte viele Anwender zurückschrecken lassen.

Plus

  • sehr guter Klang
  • gute Ausstattung

Minus

  • kein True-Stereo-Modus
  • relativ teuer

Preis

  • NonLin2 UVP: 295 Euro
  • DRV2 UVP: 395 Euro
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Klangbeispiele
Forum

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