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Vergleichstest: the t.bone SC 450 USB, PS 100, Superlux E205u, Behringer C-1U, USB-Mikrofone

Vier günstige USB-Mikrofone für jeden Anspruch

12. Mai 2023
Vergleichstest: the t.bone SC 450 USB, PS 100, Superlux E205u, Behringer C-1U, USB-Mikrofone

Vergleichstest: the t.bone SC 450 USB, PS 100, Superlux E205u, Behringer C-1U, USB-Mikrofone

Audio-Content wird nach wie vor beliebter und neue Produktionen kommen ständig hinzu. Wer das am Ende alles hören soll, steht auf einem anderen Blatt. Selbst Podcast-Coaches gibt es inzwischen, deren tontechnisches Grundwissen aber oftmals doch eher fragwürdig sein dürfte. Daher ist es gut, dass es kaum noch wirklich schlechte Audioprodukte am Markt im unteren Preissegment gibt und hat man die Fähigkeit, Content begeistert und glaubwürdig zu vermitteln, steht guten Ergebnissen in der Regel nichts im Wege – ein USB-Mikrofon genügt. Auch wenn viele für Sprachaufnahmen taugen, haben sie alle so ihre Vor- und Nachteile. Im Folgenden haben sich vier Mikrofone versammelt, die sich nicht nur im Einsteigerbereich bewegen, sondern auch verschiedenen Ansprüchen gerecht werden können. Darunter eines, das quasi als Podcast-Station das Mischen mit anderen Quellen erlaubt, ein kompaktes Set für unterwegs und ein recht einfach aufgebautes Mikrofon, das im Blister mit USB-Kabel und Klemme kommt und als Großmembran-Mikrofon beworben wird. Etwas dekadent wirkt ein nahezu ähnlich konstruiertes USB-Mikrofon im Alukoffer, das damit sicher auch einen Sturz aus dem Hochhaus überleben könnte. Aufgrund der unterschiedlichen Produkte kann dieser Vergleichstest auch als Kaufberatung verstanden werden. Außerdem sollte klar sein, dass die Kombination aus Audiointerface bzw. Streaming-Mixer und Sprechermikrofon die durchweg teurere und dafür auch bessere Lösung ist, aber manchmal reicht Minimalismus durchaus. Das ist wie in der Fotografie: Kompakt- vs. System- bzw. DSLR-Kamera.

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Schauen wir doch mal, was man für den günstigen Preis klanglich erwarten kann.

Wichtige Punkte bei der Auswahl eines USB-Mikrofons

Um ein Mikrofon zu betreiben, braucht es neben dem USB-Kabel einiges an Zubehör. Ein Popfilter verhindert Plosivlaute und sorgt für weniger Artefakte beim Sprechen, während eine Mikrofonspinne unerwünschte Vibrationen oder Dröhnen von Mikrofonen fernhalten kann. Eine Halterung braucht es ohnehin, um es entsprechend zu montieren. Egal ob Tischstativ oder Mikrofonarm, es gibt es unzählige Möglichkeiten, die je nach Ambiente und Einsatzzweck in Frage kommen können. Während eines der folgenden Mikrofone quasi fest auf seiner Basis steht, kommt ein weiteres mit Dreibein für die Tischaufstellung, die anderen beiden Kandidaten benötigen noch Zubehör. Alle sind windunempfindlich genug, so dass auf einen optionalen Popfilter verzichtet werden kann. Weniger wichtig sind Angaben über Abtastrate oder Typ des USB-Anschlusses, denn meistens würde man bei den verwendeten Kapseln und Preamps deutliche Unterschiede ohnehin nicht heraushören, Davon abgesehen würde USB 3.2 Gen. 2 keinen Sinn ergeben. Verglichen mit vielen Podcast-Mixern sind 24 Bit mit einer Abtastung von 48 kHz üblich und vollkommen ausreichend.

The t.bone SC 450 USB im Koffer

Eine Kopfhörerbuchse ist ebenfalls praktisch, wenn man nicht den Audioausgang des Computers verwenden will. Allerdings ist ein solcher auch nur dann sinnvoll, wenn auch eine Lautstärkeregelung vorhanden ist. Eine Komfortfunktion ist hingegen, dass man sich selbst latenzfrei vorhören und bei der Aufnahme mithören kann. Ein Mute-Schalter ist ebenso praktisch, wie eine integrierte Funktion, die Übersteuerungen verhindert. Davon ausgehend bieten nur zwei der getesteten Mikrofone eine Kopfhörerbuchse, eines davon erlaubt auch das direkte Mithören. Über einen USB-Kamera-Adapter können drei der Mikrofone auch am iPhone bzw. iPad betrieben werden, auch diese Eigenschaft könnte kaufentscheidend sein.

Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Mikrofone

Das the t.bone SC 450 USB und das Behringer C-1U könnte man als recht ähnlich bezeichnen, beide verfügen laut Hersteller über eine Großmembran-Kondensatorkapsel und erhalten ihre Phantomspeisung über USB. Die Produktpräsentation könnte allerdings nicht unterschiedlicher sein. Während Behringer das C-1U im Blister mit Klemme und USB-Kabel ausliefert, verstaut Thomann das SC 450 USB in einem robusten Aluminiumkoffer und legt sogar eine Spinne bei. Im Gegensatz zum Behringer C-1U kommt es sogar mit Klangfiltern. Komplett sind beide Pakete nicht, denn es fehlt noch ein passendes Tischstativ oder eine Halterung. Das Superlux E205U mit Tasche und kleinem Dreibein ist hier vollkommener, auch ein Kopfhöreranschluss zum Monitoring fehlt bei diesem Mikrofon nicht. Das the t.bone PS 100 ist dagegen das technisch umfangreichste und erinnert von den Features an das Mackie Chromium. Man könnte es durchaus als Nachfolger des SC 500 aus gleichem Hause sehen. Die zusätzlichen Eingänge für Line und Instrument erinnern etwas an den Roland GO:MIXER Pro-X, der als Kleinmixer zwar mehr Inputs bietet, aber über kein internes Mikrofon verfügt. Wer mit dem Computer nicht nur Sprache aufzeichnen will, könnte daher in der Podcast-Station PS 100 eine gute Lösung finden.

Behringer C-1U

Optisch erinnert das Behringer C-1U an das früher erschienene Großmembran-Kondensatormikrofon C-1, das wir hier bei AMAZONA.de bereits getestet haben. Es ist davon auszugehen, dass das Behringer C-1U über eine ähnliche Elektronik verfügt und von daher recht ähnlich klingen könnte. Vorteil hier: USB-Anschluss genügt und es kann losgehen, sofern man über eine geeignete Halterung und Spinne verfügt, denn physisch entkoppelt ist es von der rückseitig montierbaren Klemme nämlich nicht.

behringer c1u test

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Im Lieferumfang befinden sich Download-Codes für etwas Audio-Software, wie Podifier, Juice, PodNova, Golden Ear und Audacity. USB-Kabel und Stativklemme liegen bei, ob ein Windschutz nötig ist, hören wir im folgenden Klangbeispiel.

Technisch wird ein maximaler Schalldruck von 136 dB und ein Frequenzgang von 40 Hz bis 20 kHz angegeben, aber was nützen die Angaben, wenn es im Ergebnis vergleichsweise leise ist. Zwar ist die Unempfindlichkeit gegenüber Windgeräuschen gut und es klingt auch nicht schlecht, aber irgendwie wirkt meine Stimme etwas verhangen.

Mit geringerem Sprechabstand wird es zwar etwas besser, aber klanglich überzeugt mich das Behringer C-1U im Vergleich eher weniger. Hinzu kommt der Umstand, dass beim Anschließen das Audiosignal über das Mikrofon geroutet wird, weil es sich wie ein Mikrofon mit Kopfhörerausgang verhält, der allerdings nicht vorhanden ist. Somit ist es nötig, die Audio-Ausgabe wieder umzuschalten, ansonsten hört man nämlich nichts. Dabei ist die Charakteristik recht natürlich und vielleicht macht es genau das sogar etwas langweilig, ausgehend von Sprache. Von der Frequenzkurve ausgehend würde es sich vermutlich auch gut für Instrumentenaufnahmen eignen.

Behringer C-1U Frequenzdiagramm

the t.bone SC 450 USB

Das teuerste Mikrofon im Testfeld kommt im massiven Alukoffer. Darin finde ich Mikrofon, USB-Kabel und eine frei gelagerte Aufhängung in Form einer Spinne, die das Mikrofon über die Klemmhalterung aufnimmt. Sogar Ersatzgummis liegen bei. Ein Reduzieradapter ist in der Spinne verschraubt.

tbone sc450 usb test

Wie beim Behringer C-1U ist auch hier ein Tischstativ oder Mikrofonarm nötig, um das the t.bone SC 450 USB betreiben zu können. Bei der Ähnlichkeit zum Behringer C-1U vermutete ich beim Auspacken, dass auch das the t.bone SC 450 USB ohne Poppfilter auskommen könnte.

Zwei schlecht beschriftete Schieber hat auch das Kondensator-Pendant the t.bone SC 450, links für Lowcut, rechts für die Vordämpfung. Eine Kopfhörerbuchse fehlt auch hier, aber wie klingt das the t.bone SC 450 USB?

Klarer Eindruck: Optisch mag es bis auf die zwei Schieber und den schwarzen Gehäusekorpus viel mit dem Behringer C-1U gemeinsam haben, aber klanglich ist es ihm überlegen. Auch technisch unterscheidet es sich, die breite Niere nutzt einen Frequenzgang von 20 Hz bis 18 kHz, der Pad dämpft um 10 dB. Recht ausgewogen und ausreichend kräftig präsentiert sich das the t.bone SC 450 USB und der Lowcut ist ebenso ein nettes Extra, wie der in diesem Preisbereich extravagante Koffer.

Auch Thomann spendiert dem SC 450 USB einige Software-Beigaben: Cubase LE mit 23 VST-Audioeffekten, HALion Sonic SE 3, Groove Agent SE 5 und über 5 GB Sounds und Loops. Die Software liegt den Produkten von the t.bone allerdings nicht bei, Thomann verschickt diese als Download-Codes per E-Mail – das gilt entsprechend auch für das the t.bone PS 100. Einziger Nachteil ist, dass man notfalls in den Ausgabeeinstellungen des Betriebssystems auf 1-kanalige Abtastung wechseln muss, im Stereomodus wird nur der linke Kanal aufgezeichnet. Schön hätte ich auch ein Dreibein gefunden, das hätte das Mikrofon komplettiert.

Superlux E205U

superlux e205u test

 

Mein Favorit und zudem das Günstigste im Testfeld. Das drei Meter lange USB-Kabel, die schicke Tasche mit Logo und das Dreibeinstativ machen das Superlux E205U nahezu komplett. Wie es klingt, hören wir im folgenden Beispiel.

Der Kopfhörerausgang erlaubt ein einfaches Monitoring des Computers, allerdings fehlt wie bei den anderen beiden Kandidaten eine Mute-Funktion. Es löst wie die obigen Modelle mit 16 Bit bei maximal 48 kHz auf. Genau wie diese hat auch das Superlux E205U einen Type-B-Anschluss, was allerdings kein Problem darstellt und dieser ohnehin robuster ist, von daher ein Vorteil. Mikrofon und Zubehör lassen sich komplett im weichen Schutzbeutel verstauen.

the t.bone PS 100 Podcast Station

bone podcast station ps100

Sehr umfangreich ist die PS 100 Podcast Station ausgestattet. Neben dem Kopfhörerausgang gibt es darüber hinaus einen Miniklinkeneingang für Smartphones bzw. andere Zuspieler und einen Instrumenteneingang auf der Rückseite, ebenso einen Type-C-Anschluss und vier einstellbare Charakteristika.

Es erinnert auch vom Klang etwas an das the t.bone SC 500, die Charakteristik lässt sich zwischen Acht, Niere, Kugel und Stereo umschalten. Dadurch ist es recht universell und so lassen sich nicht nur Podcasts mit der eigenen Stimme aufzeichnen, sondern auch Interviews und kleine Meetings. Und nicht zuletzt die Live-Performance mit Gitarre und Playalongs wären mit eigenem Gesang möglich. Die umschaltbaren Charakteristika funktionieren nach dem M/S-Prinzip, deshalb auch drei Kapseln, je nach Polarisation entstehen die unterschiedlichen Richtwirkungen. Aufnahmeseitig sind 24 Bit mit maximal 96 kHz möglich (das SC 500 geht bis 192 kHz), wiedergabeseitig allerdings nur 16 Bit mit bis zu 48 kHz. Hier ein Klangbeispiel.

Technisch liegt der Frequenzgang zwischen 20 Hz und 20 kHz, die Empfindlichkeit bei -38 dB, der Dynamikumfang bei 96 dB und der Grenzschalldruck bei nicht ganz so hohen 110 dB. Die drei Kapseln messen jeweils 16 mm und wirken dadurch klanglich anders als die obigen Kandidaten, das Ganze wiegt etwas über 1 kg.

vergleichstest t.bone SC 450 USB, PS 100, Superlux E205u, Behringer C-1U 6

Auch Software liegt dem the t.bone PS 100 bei, identisch zum the t.bone SC 450 USB. Am iPhone bzw. iPad mit Kameraadapter ließ es sich selbst mit externer Energiezufuhr nicht zum Funktionieren bewegen.

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Fazit

Wirklich schlecht ist keines der USB-Mikrofone und unterm Strich ist erstaunlich, wie viel Mikrofon man für sein Geld bekommt. Dennoch sagt der Preis nichts über die Qualität aus. Denn das Superlux E205U ist der absolute Preistipp, während das the t.bone PS 100 der Leistungssieger ist.

Richtig Eindruck wird man mit dem the t.bone SC 450 USB machen, hier hätte der Hersteller aber noch ein kleines Dreibein beilegen sollen. Das Behringer C-1U ist kaum teurer als das Superlux E205U, fällt im Vergleich allerdings etwas ab.

Plus

  • the t.bone SC 450 USB: Aluminiumkoffer und Spinne im Lieferumfang, Klangfilter
  • Behringer C-1U: sehr günstig, Software-Beigaben
  • Superlux E205U: kompletter Lieferumfang, günstigstes im Testfeld, guter Klangeindruck
  • The t.bone PS 100: vielseitigstes Mikrofon, Software-Beilagen, Audiointerface mit Eingängen

Minus

  • the t.bone SC 450 USB: Stativ nicht beiliegend
  • Behringer C-1U: Klangeindruck im Vergleich eher mittelmäßig

Preis

  • the t.bone SC 450 USB: 79,- Euro
  • Behringer C-1U: 41,- Euro
  • Superlux E205U: 39,- Euro
  • the t.bone PS 100: 59,- Euro
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