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Test: Thomann SP5100 Stage Piano

Stage Piano

6. Juli 2011

Seit einigen Jahren vertreiben die großen Musikhäuser Deutschlands nicht nur die Produkte verschiedenster Hersteller, sondern auch Marken aus eigenem Haus, die sowohl Instrumente als auch anderweitige Produkte aus PA- und Studiobereich abdecken. Auch das bekannte Musikhaus Thomann folgt diesem Trend und liefert mit dem SP5100 ein Stage Piano im Preissegment bis 400 Euro. Was dieses Stage Piano wirklich kann und ob die Verarbeitung und Qualität im Vergleich zu den Konkurrenzprodukten ausreichend ist, wird der folgende Test zeigen.

Komplettansicht

Komplettansicht

Optik & Ausstattung

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Optisch präsentiert sich das Thomann SP5100 in einem schwarz-grau-braunen Mix. Die Kunststoff Seitenteile sowie ein Großteil des Gehäuses wurden komplett in schwarz gehalten, nur die Bedienoberfläche und der Bereich oberhalb des Displays setzen sich in grau bzw. braun ab. Entgegen der vielen anderen Stage Pianos also ein wenig farbbetonter, so dass sich das SP5100 auch im heimischen Wohnzimmer gut einfügt. Insgesamt sieht das Stage Piano ein wenig Keyboard-lastiger aus, was neben der hellen Oberfläche sicherlich auch an den Drucktasten links und rechts vom mittig platzierten Display liegt. Zur besseren Übersicht verfügen diese Taster über eine leicht rötliche Hintergrundbeleuchtung, die das Ablesen des aktuellen Status des Gerätes vereinfacht. Die Verarbeitung des Stage Pianos ist gut und solide. Obwohl es komplett aus Plastikteilen besteht, bringt es trotzdem ein Gewicht von rund 20 kg auf die Waage, was gleichzeitig aber auch zu einem festen Stand beiträgt.

 

Kopfhöhreranschlüsse

Kopfhöhreranschlüsse

Lautsprecher mit Bedienelementen

Lautsprecher mit Bedienelementen

Ausstattungstechnisch verfügt das SP5100 über die gängigen Merkmale. Neben der 88-tastigen Klaviatur mit 3-fach verstellbarer Anschlagsdynamik verfügt das Gerät über 20 Voices, 20 Piano-Styles, ein Hall/Chorus Effektgerät sowie weitere typische Stage Piano-Features. Nahezu alle Anschlüsse, mit Ausnahme der zwei Kopfhörerbuchsen, liegen auf der Rückseite des Gerätes. Neben dem in dieser Preiskategorie üblichen externen Netzteil, bietet das SP5100 ein MIDI In/Out, zwei Anschlüsse für Sustain- und Soft-Pedal, einrn USB-to-Host Anschluss sowie einen Stereo (2x Mono Klinke) Ausgang und ein Stereo (1x Stereo Klinke) Aux-Eingang. Schön ist, dass sowohl ein passender Notenständer als auch ein Sustain-Pedal bereits im Lieferumfang enthalten ist.

Effekte, Transpose, SD Kartenslot

Effekte, Transpose, SD Kartenslot

Kommen wir zunächst zu einem der wichtigsten Kriterien eines Stage Pianos: der Tastatur. Wie bereits erwähnt handelt es sich dabei um 88 leicht gewichtete Tasten, die je nach persönlichem Spielgefühl auf drei verschiedene Anschlagsdynamiken eingestellt werden können. Die Verarbeitung der Tastatur ist zwar gut und für Anfänger sicherlich ausreichend, aber mir persönlich ist die Tastatur auch für leicht gewichtete Tasten zu leicht eingestellt. Die Tasten haben entgegen höherwertigen Modellen ein wenig zu viel Spiel und fühlen sich ein wenig instabil an. Rüttelt man ein wenig an den Tasten, merkt man schnell, dass diese nicht hundertprozentig fixiert sind, sondern sich immer ein wenig nach links und rechts verschieben. Durch dieses Manko entsteht demnach auch ein unsicheres Spielgefühl. Bei aller Kritik darf man natürlich nicht vergessen, in welcher Preiskategorie sich das SP5100 befindet, aber dennoch ist ein klarer Qualitätsunterschied zu anderen Herstellern nicht wegzureden.

Voices & Effekte

Die 20 verschiedenen Klänge des SP5100 decken alle Hauptgruppen eines Keyboarders und Pianisten ab. Neben den obligatorischen Klavier und E-Piano Sounds befinden sich auch Streicher, Orgel, Bläser und Flötensounds im Speicher des Gerätes. Die Qualität der Sounds ist durchschnittlich bis gut und reicht sowohl für das heimische Üben und Spielen als auch für Auftritte im Bandkontext aus. Schön gefallen hat mir das Hauptklavier sowie die Sounds für Marimba und Orgel. Ein wenig zu synthetisch finde ich das zweite E-Piano sowie der Trumpet Sound, der mit ein wenig zu viel Vibrato ausgestattet ist. Mit an Bord sind auch die zwei Effekte Reverb und Chorus, die zumindest in ihrer Intensität eingestellt werden können. Ein wenig umständlich ist, dass man die Effekte nicht global abschalten kann, sondern immer den Umweg machen muss, beide Einstellungen auf Null zu setzen.

Display

Display

Piano Styles

Das SP5100 enthält neben den beschriebenen Sounds / Voices auch 20 sogenannten Piano Styles. Dabei handelt es sich um die von handelsüblichen Keyboards bekannten Begleitrhythmen, die zumeist mit den Akkordgriffen der linken Hand gesteuert werden können. Der Name „Piano Styles“ lässt jedoch schon erahnen, dass es sich hierbei nicht um komplexe Arrangements mit Schlagzeug, Bass und Gitarre handelt, sondern um reine Klavierbegleitungen, die bekannte Patterns wiedergeben und somit stellvertretend für verschiedene Musikstile stehen. Ansonsten funktioniert das Ganze wie gewohnt, und die Begleitautomatik spielt die in der Akkordzone gegriffenen Drei- bzw. Vierklänge. Zu jedem Style gehören ebenfalls zwei kurze Fill-Passagen, die per Knopfdruck abgerufen werden und nahtlos in den aktuell gespielten Rhythmus einfließen. Wie sonst auch üblich, lässt sich das Tempo und die Lautstärke der Begleitung stufenlos einstellen.

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Style Bereich

Style Bereich

Songs & Lektionsmodus

Ebenso im SP5100 enthalten sind 60 Songs aus verschiedenen Bereichen. Darunter finden sich viele bekannte Klassiker wie bspw. Für Elise, American Patrol oder The Entertainer. Die Songs können entweder wie normale Demo-Songs einfach abgespielt werden, oder man nutzt den integrierten Lektionsmodus, in dem man die Melodiestimme per Knopfdruck abschalten kann, um diese selbst live zur restlichen Begleitung zu spielen. Erstaunlich ist, dass viele Songs auch Schlagzeug, Bass und weitere Instrumente enthalten, diese aber bei den weiter oben beschriebenen Piano Styles komplett fehlen. Gerade für ein Stage Piano im Einsteigersegment wäre es schön gewesen, diese Instrumente auch bei der normalen Begleitautomatik einzusetzen und nicht nur bei den ablauf- und akkordtechnisch vorgegebenen Songs. Die technischen Möglichkeiten scheinen zumindest vorhanden zu sein.

Weitere Extras

Neben den obligatorischen Funktionen wie freie Splitpunktwahl, Transpose, Brilliance und Metronom bietet das Thomann Stage Piano u.a. auch eine Touch Funktion, mit der man den Dynamikpegel während des Live-Spielens beeinflussen kann. So entsteht neben den natürlichen unterschiedlichen Anschlagsstärken noch eine zusätzliche Nuance. Ebenso interessant ist die Scale Funktion, mit der man die Tastatur auch in andere Tonleiter-Modi versetzen kann. Grundeinstellung ist die wohltemperierte Stimmung, wobei das SP5100 insgesamt sechs verschiedene Skalen (Pythagor, Major, Minor, MeanTone, Werckmei, Kirnberg) beinhaltet. Ob diese Funktion für ein Einsteiger Stage Piano wirklich notwendig ist, darf jeder für sich selbst entscheiden. Aber sie ist zumindest vorhanden, und der ein oder andere wird sie sicherlich auch nutzen.

Bemerkenswert ist, dass das SP5100 auch als einfaches MIDI-Masterkeyboard einzusetzen ist. Das Stage Piano verfügt über die Möglichkeit, MIDI-Befehle verschiedenster Art zu senden und zu empfangen, so dass das SP5100 auch als Controller in Zusammenspiel mit einem Computer fungieren kann. Die Einstellung des jeweiligen Kommandos und Wertes ist zwar ein wenig umständlich, aber nach einer gewissen Einarbeitungszeit funktioniert das Ganze recht passabel.

Zum Abschluss sei noch die Möglichkeit der Songaufnahme erwähnt. Im internen Speicher findet zwar nur ein Song Platz, direkt auf der Oberfläche des SP5100 befindet sich jedoch ein SD-Karteneinschub, mit Hilfe dessen weitere Songs in Form von Standard-MIDI-Files abgespeichert werden können. SD-Karten bis zu einer Größe von 2 GB werden akzeptiert, so dass die einmalige Anschaffung einer solchen Karte für sehr viele Songs ausreicht.

Draufsicht

Draufsicht

Marktumfeld

Preislich gesehen ist das Thomann SP5100 im Einsteigerbereich angesiedelt, und tatsächlich findet man im vergleichbaren finanziellen Rahmen keine direkten Konkurrenten. Erst ab einem Preis von rund 480  Euro bekommt man vergleichbare Geräte von Korg, Yamaha und Roland. Diese bieten durchweg eine bessere Soundqualität und eine bessere Tastatur, können aber nur zum Teil mit den MIDI-Funktionen des SP5100 mithalten. Ob dies jedoch ein wirkliches Entscheidungskriterium in diesem Segment ist, wage ich zu bezweifeln. Da geht es wohl eher um die preisliche Differenz.

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Fazit

Für Einsteiger ist das Thomann SP5100 eine gute und preislich interessante Möglichkeit, ein Gerät zu erwerben, was sowohl zu Hause im Wohnzimmer als auch bei gelegentlichen Auftritten einsetzbar ist. Die Funktionen reichen für den Zielgruppenbereich vollkommen aus und bieten auch für einfache Masterkeyboard-Funktionen ausreichend Möglichkeiten. Die Qualität der Sounds und der Tastatur kommt leider nicht an die der Einsteigergeräte der anderen Hersteller heran, diese sind aber auch preislich um einiges teurer. Geübtere Spieler werden wahrscheinlich auf Grund dieser Kriterien und der höheren Ansprüche eher zu anderen Modellen neigen, Einsteiger finden so aber eine kostengünstige Möglichkeit, in den Stage Piano Markt einzusteigen.

Plus

  • gutes Einsteigergerät zum günstigen Preis
  • vielfältige MIDI-Funktionen

Minus

  • Qualität der Sounds und Tastatur
  • Begleitautomatik nur auf Piano Styles beschränkt
  • komplizierte Bedienung der MIDI-Funktionen

Preis

  • UVP: 469,- Euro
  • Straßenpreis: 333,- Euro
  • Optional erhältlicher Ständer SPWS-5100: 49,- Euro
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Klangbeispiele
Forum

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