Eine gelbe Drive-LED informiert über den Sättigungsgrad des Signals, während eine rote Peak-LED erste „echte“ Verzerrungen im Signal meldet. Man halte sich bitte vor Augen, dass eine Sättigung des Signals messtechnisch ebenfalls als Verzerrung deklariert wird, jedoch aufgrund ihrer weicheren Kantenglättung und des grob auflösenden menschlichen Gehörs als wohlklingende Verdichtung des Klangsignals interpretiert wird.
Ein Level-Regler justiert die endgültige Pegelausgabe. Zudem lässt sich das Channel A-Signal bei Phasenproblematik entsprechend in der Phase drehen.
Rückseitig verfügt der PA-1 neben dem handelsüblichen Kaltgerätestecker, einer Feinsicherung und einem Spannungswahlschalter über die zu erwartende symmetrische und unsymmetrische Signalführung. Wurden die unsymmetrischen Eingänge noch am Frontpanel angebracht (sehr sinnvoll aufgrund des schnellen Anschlusses z.B. eines Basses) befinden sich die unsymmetrischen Ausgänge in Form von Klinkenbuchsen auf der Rückseite.
2 Mikrofon-XLR-Eingangsbuchsen und zwei symmetrische XLR-Stecker runden das Gesamtbild ab. Über zwei Druckschalter kann der Eingangsempfindlichkeitsbereich zwischen +4dB (symmetrisch) / -10dB (unsymmetrisch) und +18dB (symmetrisch) / +4dB (unsymmetrisch) umgeschaltet werden.
Praxis
Viele Leser werden sich eventuell im Vorfeld fragen, warum man für einen reinen Preamp, der über keinerlei zusätzliche Features eines Channel-Strips wie Kompressor oder diverse Filter verfügt, einen Preis von knapp 1.200 Euro entrichten soll. Lohnt sich diese Investition?
Spätestens, wenn man aus finanziellen Gründen genötigt ist, die Billig-Aufholverstärker eines „Budget“-Pultes mit allen ihren Unzulänglichkeiten nutzen zu müssen und dann erstmals das Signal über den PA-1 langsam hoch ziehen darf, relativieren sich alle Zweifel über Preis und Kontostand.
Der überaus weiche Grundklang des Vorverstärkers erstreckt sich über den gesamten Regelbereich, sei es nun nahezu „Drive-los“ oder „stark saturiert“. Die dezente Grundkompression der Röhrenschaltung drückt dem eingespeisten Signal sofort ihren Stempel auf und veredelt auch den zuweilen eher „blechernen“ Grundsound diverser Studio-Samples. Bei zunehmender Röhrenverzerrung ist man sogar geneigt, auf externe Limiter zu verzichten, schneidet der PA-1 die Pegelspitzen doch sehr musikalisch weich ab, einhergehend mit einer Zunahme der Kompression.
Egal, mit welch hochwertigem Halbleiter-Equipment man auch das Signal bearbeitet, die anachronistische Röhrenschaltung mit all ihrer Unlinearität bleibt für das menschliche Gehör eine Klasse für sich. Letztendlich ist es Geschmackssache, ob man den eher straffen Halbleiter-Schaltungen huldigt oder doch eher dem Flair der Gitterspannung erliegt. Zählt man sich jedoch zur zweiten Gruppe, wird man mit dem PA-1 mehr als nur Freude haben.
Verarbeitung, Schaltungsprinzip und die verwendeten Bauteile befinden sich auf höchstem Niveau und werden manchem Tontechniker den Tag, wenn nicht sogar eine ganze Produktion versüßen.
Fazit
Der TL Audio PA-1 wird seinem Ruf auf ganzer Linie gerecht. Der in Großbritannien konzipierte und gebaute Vorverstärker überzeugt durch eine sehr weiche Signalbearbeitung, die sich im menschlichen Gehör geradezu einschmeichelnd bemerkbar macht.
Gerade in Stilrichtungen, bei denen es auf eine „warme“ Klangausrichtung ankommt, wie zum Beispiel im Jazz oder Blues, vermag der PA-1 mit seiner Valve-Schaltung auch eher spröden Signalquellen zu einer wohlklingenden Basis zu verhelfen, zumal es das Produkt auch bei höheren Drive-Werten nie an Durchsichtigkeit vermissen lässt.
TL Audio folgt mit dem PA-1 der britischen Tradition in Sachen hochwertiger Signalbearbeitung, ein Röhren-Preamp der Spitzenklasse!
Plus
+ Sound
+ Transparenz
+ regelbare Sättigung
+ Verarbeitung
UVP: 1.188 Euro
Hi super Test Danke dafür,
aber Sound-Beispiele sollten vom Pegel her auf jeden Fall nicht so große Unterschiede aufweisen.
Das verfälscht den Gesammteindruck doch enorm.