Serato Itch
Die Software „Itch“ von Serato ist quasi der kleine Bruder von Serato Scratch Live, wird aber nur im Zusammenhang mit ausgewählten Geräten verkauft und läuft auch nur mit den entsprechenden Geräten. Einzeln kann es nicht verwendet werden. Doch sonst steht es SSL in nichts nach. Der große Vorteil hierbei ist, dass man vorher nicht erst mehrere Stunden mappen muss, um jedem Regler zu sagen, was er denn jetzt genau zu tun hat. Der VCI-300 wird einfach angeschlossen, und schon funktioniert alles genau so, wie es soll, und somit ist es auch unnötig, den Controller mit anderen Programmen (was durchaus möglich ist) zu verwenden.
Wie man es von Serato gewohnt ist, gibt sich die Oberfläche sehr übersichtlich und verzichtet auf mehr oder weniger unnötigen „Schnickschnack“ wie eine Effekteinheit oder einem Mischpult. Dies kommt der Übersichtlichkeit natürlich enorm zu gute, doch gerade die fehlenden Effekte stören Fans doch sehr, und auch ich hätte nichts gegen ein paar Spielereien gehabt. Anscheinend arbeitet Serato gerade an einem Update mit passendem Controller, doch das ist noch nicht ganz spruchreif. Ich bin aber überzeugt, dass da noch was auf uns zukommt. Nun zurück zu Itch. Wer SSL kennt, findet sich auch hier sofort zurecht. Besonders angetan hat es mir die Spektralansicht, die Frequenzen in Farben wiedergibt. Mit ein bisschen Übung kann man so genau sehen, was nun für eine Stelle kommt und ob es gleich abgeht oder nicht. Auch laufen die Anzeigen der jeweiligen Decks über- bzw. nebeneinander, sodass man quasi sehen kann, wenn die Tracks „On-Point“ sind. Sehr simpel und doch irgendwie genial. Setzt man Loop-Punkte mithilfe der Tasten auf dem VCI-300, so erscheinen die Loops auch genau in der Farbe, die sie auf dem Gerät haben, und man hat jederzeit im Blickfeld, wo sich welcher Loop im Track befindet. Man merkt mehr und mehr, wie perfekt Hardware und Software aufeinander abgestimmt sind, was zu einem sehr schnellen und kreativen Arbeitsfluss beiträgt. Die Library nimmt den meisten Platz ein und hilft einem, den Song oder Stil, den man gerade sucht, auch schnell zu finden. Man kann sich entweder eigene „Crates“ erstellen und bequem per Knopfdruck durchscrollen, oder man kann die Playlists aus Itunes direkt in Itch anzeigen lassen. Bei der Sortierung seiner Songs sind einem da keine Grenzen gesetzt, und einmal richtig sortiert und aufgeräumt hat man eine sehr übersichtliche Library, die man bequem durchforsten kann, ohne auch nur einmal den Laptop zu berühren. Die Software läuft sowohl und Mac OS als auch unter Windows sehr stabil.