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Test: Yamaha MW 12cx

(ID: 2644)

Praxis

Ein gewisse Plug-And-Play Attitüde kann man dem Pult nicht absprechen. Das gesamte Erscheinungsbild des Mischers ist übersichtlich, zugänglich und erklärt sich praktisch von selbst.  Sehr gut gefällt mir auch der Preset-Kompressor, welcher mit einer praxisgerechten Werkseinstellung gerade unerfahrenen Anwendern gekonnt unter die Arme greift, wobei auch erfahrene Techniker zuweilen einen „klingenden“ Kompressor gerne einmal auf die Schnelle dazunehmen, ohne sich zu sehr im Threshold/Ratio-Dschungel durchschlagen zu müssen.

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Um ehrlich zu sein, die Filter können mich nicht ganz überzeugen, insbesondere der Mittenregler „quäkt“ doch arg im Bezug auf seine Centerfrequenz und dessen Q-Faktor. Die Höhen sind recht „beissend“ während der Bassregler erfreulicherweise für eine angemessene Abdeckung seines Arbeitsbereiches sorgt. Auch wenn dies eine subjektive Bewertung ist und es eventuell den Einen oder Anderen gibt, welcher genau diese Art der Klangregelung bevorzugt, meine ist es zugegebenerweise nicht. Allerdings gestalten sich alle Equalizer als sehr rauscharm, was widerum einen dicken Pluspunkt auf dem Konto verbuchen kann.

Mein Hauptkritikpunkt ist jedoch die mechanische Ausrichtung des gesamten Potentiometer-Bereichs. Auch wenn das Pult meines Erachtens ohnehin für den Heimbetrieb konzipiert wurde und daher den harten Road-Alltag niemals kennenlernen wird, sollte auch ein Homerecording-Produkt über eine gewisse „Mindestfestigkeit“ innerhalb seiner beweglichen Teile sorgen. Was Yamaha aber hier bei seinen Regler zum Teil an Stabilität verbaut, ist in meinen Augen doch eher bedenklich. Aufgrund der Tatsache, dass die Potis nicht mit dem oberen Blechgehäuse verschraubt sind, erhält der Regler seine Fixierung ausschließlich über die Platine.

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Insbesondere die Gain- und Kompressor-Regler verfügen über ein 2-3 mm großes Spiel innerhalb ihrer Führungshülsen. Bei vorsichtiger Behandlung hält ein Potentiometer auch auf einer Platine, aber ein Pult ist ein handwerklicher Gebrauchsgegenstand und hier sehe ich auf Grund meiner Erfahrungswerte unter Umständen einige Probleme auf den User zukommen.

Auch der Wahlregler der Effektsektion kann mich leider nicht überzeugen. Er ist recht hakelig und hat innerhalb seiner Anzeige soviel Spiel, dass man zum Teil nicht eindeutig erkennen kann, welche Effektsektion man eingestellt hat. Im Gegenzug können die Druckschalter, wenngleich ebenfalls direkt auf der Platine angebracht, sehr wohl überzeugen. Wenn auch etwas schwergängig aufgrund der starken Federwirkung, erledigen sie ihre Arbeit tadellos.

Die FX-Sektion ist klanglich im Mittelfeld zu werten. Während die Modulationseffekte wie Phaser, Flanger und Chorus einen ordentlichen Eindruck vermitteln, hinterlassen die Raum-Algorithmen einen durchwachsenen Eindruck zwischen „gut“ (kleine Räume) und „ganz ok“ (große Räume). Der USB Einsatz gestaltet sich problemlos, Kabel über Hub angeschlossen, und schon kann man loslegen. In Sachen Installations-Geschwindigkeit ein echter Gewinn, einfach, schnell, sinnvoll!

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Fazit

Der Yamaha MW12cx ist meines Erachtens ein klassischer „Janus“, sprich er verfügt über zwei Gesichter. Auf der einen Seite handelt es sich um einen einfach zu bedienenden, effektiven Mischer, welcher mit seiner Plug-And-Play Ausrichtung in kurzer Zeit brauchbare Ergebnisse liefert. Seine Anschlussmöglichkeiten sind ausgewogen, sein Einsatzbereich umfassend und seine USB-Schnittstelle macht ihn zu einem unkomplizierten Vermittler zwischen Klangerzeuger und Aufnahmemedium.

Auf der anderen Seite muss sich der Mischer Punktabzug im mechanischen Bereich und bei den Filtern gefallen lassen. Nicht, dass man bei einem UVP von knapp über 400 Euro die Seidigkeit einer Neve-Konsole erwarten würde, aber die Konkurrenz aus den unterschiedlichsten Lagern schläft nicht und kann ihrerseits in oben genannten Bereichen deutliche Pluspunkte verbuchen. Wir werden sehen, welche Prioritäten der Anwender setzt.

Plus

+ unkomplizierter Aufbau
+ schnelle Konfiguration mit dem PC

Minus

– keine Zugentlastung Potis
– Verarbeitung Effekt-Programmwahlregler
– keine Verriegelung XLR Eingänge

UVP: 427,21 Euro

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Forum
  1. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Was wären denn die Konkurrenzprodukte. Eine Nennung wäre nett.

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