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Test: Yamaha P-45, Stagepiano

Star-Up für Pianisten

8. Juli 2015
Yamaha P45

Yamaha P-45 mit optionalem Unterbau

Yamaha stellt mit dem P-45 ein neues Portable Piano vor. Egal ob für den Heimgebrauch, den Unterricht oder den gelegentlichen Auftritt, das P-45 soll sowohl Einsteiger als auch Aufsteiger mit den passenden Sounds und den wichtigsten Funktionen versorgen. Wir haben uns das Yamaha P-45 einmal genauer angeschaut und vor allem auch angehört.

Outfit

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Das Yamaha P-45 kommt im kompakten Gehäuse daher und macht seinem Namen „Portable Piano“ vor allem auf Grund des geringen Gewichts von knapp 12 kg alle Ehre. Wer das gute Stück vor allem zu Hause einsetzt, sollte sich gleich den optionalen Unterbau aus Holz besorgen, denn damit steht das P-45 nicht nur bombenfest auf seinem Platz, sondern es sieht auch fast wie ein richtiges Digitalpiano aus. Auf alle Fälle besser als ein klassischer X-Keyboardständer. Leider verfügt der Unterbau des P-45 über kein integriertes 3-fach Pedal, dieses gibt es nur beim größeren Bruder P-115.

Yamaha P-45

Yamaha P-45

Das Gehäuse des P-45 besteht komplett aus Kunststoff, wodurch sich auch das geringe Gewicht erklärt. Die Verarbeitung ist Yamaha-typisch sehr gut, da gibt es nichts zu kritisieren. Im Gegensatz zu den Digitalpianos der Eigenmarken der großen deutschen Musikhäuser ist das Gehäuse beim P-45 deutlich verwindungssteifer, so dass ich hier auch keine Angst hätte, das Piano zum Auftritt mitzunehmen. Das P-45 ist ausschließlich in der Farbe Schwarz erhältlich, weitere Farbvariationen gibt es leider nicht. Optisch setzt das Piano sicherlich keine neuen Akzente, es kommt letztendlich sehr dezent und klassisch daher.

Lautsprechersystem und Anschlüsse

Die Lautsprecher des P-45 verbergen sich hinter zwei länglichen Schlitzen, wobei die Lautsprecher selbst nach unten abstrahlen. Mit 2x 6 Watt ist die Verstärkungsleistung ausreichend ausgelegt und reicht sowohl für den Heimgebrauch als auch die kleine Session am Abend aus. Der Klang ist gut, wobei der Mitten- und Bassbereich etwas flach ist, was letztlich aber auch bauartbedingt ist. Etwas mehr Präsenz hätte dem P-45 noch gut zu Gesicht gestanden, aber für solch ein Einsteigergerät ist das ein guter Klang.

Hinter diesen Schlitzen verbergen sich die Lautsprecher

Hinter diesen Schlitzen verbergen sich die Lautsprecher

Die Anschlüsse des P-45 verbergen sich auf der Rückseite des Pianos. Neben einem USB-to-host Port zur Verbindung mit dem Computer, findet man hier Anschlüsse für ein Sustain-Pedal und einen Kopfhörer. Weitere Audio Aus- oder Eingänge, MIDI- oder Pedalanschlüsse gibt es leider nicht. Möchte man das P-45 verstärken, ist man also auf den Kopfhöreranschluss angewiesen, der bei eingestecktem Kabel auch gleich die internen Lautsprecher stummschaltet. Den zum Betrieb notwendigen Strom bezieht das P-45 über ein externes Netzteil, was ebenso zum Lieferumfang gehört wie ein einfaches Haltepedal, eine mehrsprachige Bedienungsanleitung und einen passender Notenständer, den man an der Rückseite des P-45 anbringen kann.

Tastatur und Klangerzeugung

Beim P-45 kommt erstaunlicherweise die gleiche Tastatur zum Einsatz wie beim größeren Bruder P-115, was angesichts des Preisunterschieds von rund 200,- Euro erstaunlich ist. Die Käufer des P-45 wird es freuen, denn die Tastatur bietet einen wirklich guten Anschlag mit ordentlichem Widerstand. Etwas schneller könnten die Tasten in die Null-Position zurückfedern, um so auch schnelles Repetieren zu ermöglichen, aber insgesamt gefällt mir die Tastatur des P-45 gut. Auch hier ist die Verarbeitung wieder sehr gut, die Tasten bzw. die ganze Tastatur sitzt fest verankert im Gehäuse. Die Tasten haben kein Spiel nach links und rechts, so dass man sehr schnell ein gutes und vor allem sicheres Gefühl für die Tastatur bekommt. Die Anschlagsdynamik lässt sich in vier Stufen einstellen.

Bei der Klangerzeugung setzt Yamaha beim P-45 auf das bewährte AWM-Stereo-Sampling. Insgesamt bekommt man 10 Sounds geboten, die maximale Polyphonie liegt bei ausreichenden 64 Stimmen. Die Sounds verteilen sich auf jeweils zwei A-Pianos, E-Pianos, Orgeln und Harpsichords, dazu kommen Strings und Vibraphon. Die beiden A-Pianos machen beide eine sehr gute Figur, wobei sich die Klanggestaltung des Spielers im sehr engen Rahmen bewegt. Dazu sind es einfach zu wenige Velocity-Layer. Während Grand Piano 1 den klassischen großen Flügel verkörpert, ist das zweite Piano etwas knackiger und aggressiver.

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Bei den E-Pianos gefällt mir der erste Sound insgesamt besser, einfach weil damit mehr Ausdruck möglich ist als beim zweiten, etwas sanfteren Preset. Weiter geht es mit den beiden Orgeln, wobei ich erstaunt feststellen musste, dass es sich bei beiden um eine Pfeifenorgel handelt. Schnell mal eine Rock-Nummer mit einer Orgel unterlegen, ist also leider nicht. Die Streicher und das Vibraphon runden das Klangrepertoire des P-45 gut ab.

Insgesamt frage ich mich, ob bei einem solchen Einsteigergerät wirklich zwei Harpsichords notwendig sind. Ein drittes Piano, eine Jazz-/Rock-Orgel oder ein Clavinet-Sound hätten dem Käufer des P-45 sicherlich mehr geholfen als ein weiteres Harpsichord-Preset. Entsprechende Sounds sind bei Yamaha ja zu Genüge vorhanden.

Bedienung und Extras

Die Bedienung des P-45 basiert, wie so oft in dieser Preisklasse auf der Kombination Function- plus Klaviatur-Taste. Möchte man eine Funktion aktivieren oder einen Sound auswählen, drückt man also die Function-Taste plus zusätzlich eine bestimmte Taste der Klaviatur. Entgegen manch anderem Hersteller hat Yamaha glücklicherweise die wichtigsten Funktionen der einzelnen Klaviatur-Tasten auf das Gehäuse gedruckt, so funktioniert das ganze Prozedere auch ohne Handbuch. Allerdings ist mir nicht ganz klar, wieso der Hersteller eben nur die wichtigsten Funktionen aufgedruckt hat. Für die Funktionen Transpose, Dual- bzw. Duo-Modus oder die Einstellung des Halleffekts muss man also doch das Handbuch bemühen. Und da das Handbuch die Bedienungsanleitung in insgesamt 22 Sprachen enthält und dementsprechend dick ausfällt, würde man sich als User das Mitnehmen des Handbuchs natürlich gerne sparen, schade.

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Als Extras verfügt das P-45 über die Funktionen Dual- und Duo-Modus, d.h. man kann zwei beliebige Sounds übereinander schichten (Dual) oder die Tastatur in zwei gleiche Oktavbereiche aufteilen, so dass zwei Spieler gleichzeitig auf dem P-45 spielen können (Duo). Eine Split-Funktion gibt es beim P-45 leider nicht, allerdings fehlen ihm dazu auch die passenden Soundkombinationen wie beispielsweise ein Bass. Als Effekt steht lediglich ein Reverb zur Verfügung. Dieser kann zwar nicht in seinen Eigenarten verändert werden, es gibt jedoch vier Presets (Room, Hall 1, Hall 2, Stage) und die Intensität lässt sich einstellen.

Eine Aufnahmemöglichkeit gibt es beim P-45 nicht, es stehen lediglich Demos der internen Sounds sowie 10 klassische Klavierstücke zum Anhören bereit.

Marktausblick

Yamaha sortiert das P-45 preislich fast am unteren Ende der Stage-/Digitalpianos ein. Günstiger bekommt man derzeit nur die Eigenmarken-Pianos der deutschen Musikhäuser. Diese können klanglich und vor allem auch hinsichtlich der Verarbeitung nicht mit dem Yamaha P-45 mithalten. Korg hat mit dem SP-170 ein derzeit gleich teures Piano im Angebot, aber auch dieses wird vom P-45 locker geschlagen. Die Tastatur des Yamahas ist einfach deutlich hochwertiger. Das F-20 von Roland ist ebenfalls ein sehr gutes Einsteigergerät, mit rund 600,- Euro aber auch deutlich teurer als das Yamaha. Somit bleibt mir nur eine klare Kaufempfehlung für das P-45 auszusprechen. Wer gut und günstig in den Digitalpiano-Bereich einsteigen möchte, ist beim P-45 genau richtig. Ansonsten bietet der größere Bruder P-115 weitere Extras, Funktionen und eine komfortablere Bedienung.

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Fazit

Das Yamaha P-45 ist ein sehr gutes Einsteigergerät, das die wichtigsten Funktionen und Sounds bietet. Mit 10 Klängen ist es zwar nicht sehr weitreichend ausgestattet, aber für das Klavierspielen zu Hause oder den gelegentlichen Auftritt reicht es auf alle Fälle aus. Positiv fällt beim P-45 die gute Tastatur auf, die in der gleichen Art auch beim größeren Bruder zum Einsatz kommt und einen guten Anschlag und Dynamikumfang bietet. Ebenfalls gelungen ist die Verarbeitung. Bei den zusätzlichen Funktionen ist das P-45 dagegen nur mit dem Allernötigsten ausgestattet. Dual- und Duo-Funktion, ein Effekt, aber keine Aufnahmemöglichkeit. Ansonsten ist das P-45 aber ein sehr gutes Einsteigergerät zum fairen Preis.

Plus

  • Tastatur
  • Verarbeitung

Minus

  • wenige Extras

Preis

  • Ladenpreis: 444,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    MidiDino AHU

    “ … aber für solch ein Einsteigergerät ist das ein guter Klang“, ja, durchaus, aber kein sehr guter …

  2. Profilbild
    Tai AHU

    Immerhin 50€ billiger als ihre neuen Reface Synths mit deutlich weniger und vor allem kleineren Tasten. Vor allem das CP Reface hat nur noch einen Vorteil: Trasportabilität ;)

  3. Profilbild
    Tom

    Das Problem bei den kompakten Stagepianos bzw. E-Pianos ist meistenes die schlechte Qualität der eingebauten Lautsprecher (sofern überhaupt vorhanden) Diese können oftmals die wahre Qualität der eingebauten Samples nicht ausreichend gut wiedergeben, was bei einem Hörvergleich mit einem guten Kopfhörer sofort ins Auge fällt.

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