Sound/Praxis
Zum Test stand sowohl eine Marshall 4×12″, als auch eine Marshall 2×12″-Box zur Verfügung. Laut Orange wurde der kleine Dark Terror ja speziell auf die Heavy-Fraktion zugeschnitten, und damit hat man weiß Gott nicht zuviel versprochen! Der Amp besitzt deftigste Gainreserven, die ihn für dieses Metier tatsächlich wie geschaffen machen, und gerade in Verbindung mit einer 4x12er-Box kann man dem Rest der Band in punkto Lautstärke durchaus Paroli bieten.
Es gibt eine unglaublich breite Soundpalette, die mit nur wenigen Handgriffen eingestellt ist. Auch im Clean-Bereich, also mit nur wenig Gain und erhöhtem Mastervolume-Pegel, zeigt der Amp die für einen Röhrenamp typischen Attribute wie etwa eine sehr schöne Dynamik und einen erstaunlichen Druckfaktor, ideal gemacht für Blues zum Beispiel. Etwa ab dreiviertel des Mastervolumes beginnt der Dark Terror dann allerdings mit den ersten harmonischen Verzerrungen, so dass ein wirklich lauter, kristallklarer Cleansound bei der nur geringen Ausgangsleitung und dem daher resultierenden geringen Headroom nur schwer möglich ist. Aber Hand aufs Herz, welcher Heavy-Musiker spielt schon gerne einen lauten Clean-Sound?
Erstaunlich effektiv zeigt sich auch der SHAPE-Regler, der ja sozusagen die gesamte Klangregelung des Dark Terror abdeckt. Hier gibt es vom mittenlosen und druckvollen Metalbrett im Stile von Metallica bis hin zu den „klassischen“ Metal- und Rocksounds wirklich einiges zu hören. Etwas vorsichtig muss man allerdings mit dem GAIN-Regler umgehen, denn bei voll aufgedrehtem Poti macht sich leider ein beachtliches Rauschen bemerkbar. Also am besten ein Effektgerät mit Noisegate in den Einschleifweg schalten, dann ist in Spielpausen auch Ruhe.
Dennoch kann dieser dynamische Sound begeistern, und es zeigt sich erneut, dass man für einen guten Sound nur eine gute Gitarre und einen entsprechenden Amp braucht. Stichwort gute Gitarre: Die Interaktion mit dem Volumepoti der angeschlossenen Gitarre macht bei einem Röhrenamp ja bekanntlich auch einen Reiz aus. Und so ist es auch bei unserem Testgerät, das wunderbar auf jede Nuance der Gitarre reagiert und agiert und so das Soundspektrum noch einmal bedeutend erweitern kann.
Nicht verschweigen sollte man allerdings, dass der Amp unter Mikrophonie leidet. Was bedeutet, dass selbst leichte Klopfer auf das Gehäuse über die angeschlossenen Speaker hörbar sind. Da scheint wohl mit der Abschirmung der Bauteile innerhalb des Stahlblech-Gehäuses nicht sorgfältig vorgegangen worden zu sein. Das ist schade und trübt das Bild eines ansonsten gelungenen Auftritts ein wenig.
wäre ineressant wie das teil mit nem fender rhodes davor klingt