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Test: Tapco MIX260FX und MIX50

Tapco Mixer

18. Juli 2007

Mackies Firmentochter Tapco stellt mit dem MIX260FX einen Kompaktmischer mit Effektgerät vor. Der MIX260FX und MIX60 entstammen der neuen Tapco Kleinmixer Serie, die sich qualitativ und preislich im Einsteigersegment bewegt. Beachtlich sind dabei die wirklich günstigen Preise. Ob die Qualität darunter leidet, zeigen wir in diesem Testbericht auf.

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MIX260FX
Die 12 Eingangskanäle sind aus vier Mikrofon/Line Kanälen und vier Line-Stereo Kanälen zusammengesetzt. Die vier Monokanäle besitzen einen Dreiband-Eq mit wählbarer Mittenfrequenz, während die Stereo-Kanäle über einen Vierband-EQ mit festen Frequenzen verfügen. Pro Kanal ist der erste Aux-Weg auch Pre-Fader schaltbar. Der zweite Aux-Weg liegt am internen Effektprozessor an, kann aber alternativ auch nach außen geführt werden. Für beide Aux-Wege gibt es einen Stereo-Return. Eine Besonderheit ist, dass man den FX-Return 2 auch auf den Aux-1 Weg pegeln kann. Somit steht einem Monitormic mit Effekt nichts im Wege. Der MIX260FX ist mit einem kleinen Bus-System ausgestattet. Jeder Kanal kann gleichzeitig auf den Main-Bus, die beiden Mono-Subgruppen 1+2, sowie auf einen Solo-Bus geschaltet werden. Leider ist für Control-Room und Phones nur ein Poti zur gemeinsamen Lautstärkeregelung vorhanden. Das Netzteil ist glücklicherweise eingebaut.

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Mono-Kanalzug
Jeder der vier Monokanäle ist mit einem Mikrofonpreamp ausgestattet. Die obligatorische Phantomspeisung kann dabei für alle vier Kanäle zusammen aktivert werden. Leider ist die XLR-Buchse nicht mit einer Verriegelung ausgestattet, jedoch kann man dies hier verschmerzen, da die Stecker von oben eingeführt werden und so beim versehentlichen Zug am Kabel nicht zwingend herausrutschen. Der Line-Input kann sowohl symmetrsich als auch asymetrisch betrieben werden. Mit maximal 50 dB Gain ist der Eingang auch für leise Signale geeignet und das schaltbare 75 Hz Lowcut-Filter sorgt für ein trittschallfreies Signal. Der Insertweg ist wie immer über eine Stereo-Klinke realisiert worden. Das Höhenband des EQs ist als Shelving-Filter ausgelegt und setzt bei ca. 12 kHz ein, während das Shelving-Bassfilter bei 80 Hz greift. Die Mittenfrequenz reicht von 100 Hz bis 8 kHz und weist eine Glocken-Charakteristik auf. Ein Regelbereich von 40 Hz bis 16 kHz wäre hier praxisnäher und flexiber.

Stereo-Kanalzug
Hier gibt es keine Inserts und der EQ ist mit den Festfrequenzen 12 kHz, 3 kHz, 500 Hz und 80 Hz versehen. Diese Werte sind sehr gut gewählt, da sich mit den 3 kHz die Offenheit des Signals und mit 500 Hz der Mulm bzw. der Bauch gut regeln lassen. Die Eingangsempfindlichkeit ist zwischen -10 und +4 dB schaltbar und wenn man den Kanal nur mono nutzen möchte, schließt man einfach nur eine Klinke an.

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Effektgerät
Das eingebaute Effektgerät ist von mittelmäßiger und dennoch absolut ausreichender Qualität und bietet 16 Algorithmen mit je 16 Variationen an. Eine millisekundengenaue Anpassung eines Delays ist leider nicht möglich. An Algorithmen stehen verschiedene Varianten von Hal, Echo, Chorus, Flanger und Rotary zur Verfügung. Zudem gibt es Flager, Echo und Chorus mit zusätzlichem Hall als Kombinationsalgorithmen.

Master-Sektion
Die Master Sektion ist für ein so kleines Mischpult sehr flexibel gehalten und ermöglicht das Routing von Main, Sub und Tape auf den Control-Room, lässt den Tape-Input auch auf den Main Bus schalten und auch der Solo-Bus kann von Pre-Fader auf Post-Fader wechseln. Rückseitig sind Anschlüsse für die Inserts 1-4, die beiden Subgruppen, den Control-Room und den Main-Mix platziert.

Frequenzgang (Achtung, Skala nur 1dB!)

Frequenzgang (Achtung, Skala nur 1dB!)

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Praxis
Die Verarbeitung ist für diese Preisklasse recht gut, auch wenn die Fader durch den langen Schaftweg etwas wackeln. Die Schalter und Potis hinterlassen aber einen positiven Eindruck. Wie immer dürften nach einigen Jahren also die Fader die ersten Elemente sein, die einer Überholung bedürfen.
Leider gibt es keine Signal LEDs, sondern lediglich eine Peak-LED pro Kanal. Die Routingfunktionen sind erstklassig und so lässt sich das Pult flexibel einsetzen.
Die Audioqualität lässt die Mackie-Herkunft nicht verleugnen. Bei zwei Mic-Kanälen auf den Main-Out geroutet erreicht das MIC260FX für ein günstiges analoges Pult in Punkto Rauschabstand beachtliche Werte von -102 dB(A). Das schaffen noch nicht mal manche USB Soundkarten. Leider ist die Kanaltrennung nur bei -70 dB, was aber von fast allen Mischpulten der kompakten Bauart bekannt ist. Sehen Sie in den folgenden Abbildungen auch die EQ-Kurven. Beim Mittenband denken Sie sich die Auslenkungen von 0 dB aus.

Messwerte

Messwerte

MIX50
Den kleinen Tapco MIX50 schuf Mackie aus einer Rippe des Tapco MIX260FX. Er beherbergt die gleiche Fertigungsqualität und die gleiche Technik, ist aber nur mit einem Mikrofonvorverstärker und zwei Stereo-Line Eingängen bestückt. Glücklicherweise kann man auch hier Main-Out und Phones getrennt regeln. Leider bietet der Mikrofoneingang keine Phantomspeisung. Qualitativ konnten wir hier hingegen keine Minuspunkte finden.

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Fazit
Im Beschallungsbetrieb, im Proberaum, für kleinere Studios und PostPro Arbeitsplätze kann das MIX260FX dank der guten und flexiblen Ausstattung überzeugen. Auch der interne Effektprozessor kann für die meisten Anwendungen im Low-Budget Bereich überzeugen, kommt jedoch natürlich nicht gegen ein kleines Lexicon oder TC an.
Die Verarbeitung hinterlässt einen guten Eindruck (s.o.). Wir können dem Tapco MIX260FX im Bereich der Kompaktmixer guten Gewissens ein überragendes Preis/Leistungsverhältnis attestieren. Er ist dabei sogar noch günstiger als ein vergleichbares Behringer-Produkt, hinterlässt aber einen besseren Gesamteindruck!

PLUS
+++ gute Ausstattung
+++ eingebauter Effekt
+++ flexibles Routing

MINUS
– Fader wackeln etwas

PREIS MIX260FX
UVP: 288 Euro
Straßenpreis: 180 Euro (!!)

PREIS MIX50
UVP: 69 Euro
Straßenpreis: 50 Euro

HERSTELLER / Vertrieb
www.tapcogear.com / www.mackie.com

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