Solides Rundum-Sorglos-Paket für Einsteiger
Inhaltsverzeichnis
- Das alles gehört zum MiniFuse Recording Pack
- Arturia MiniFuse Recording Pack: Die beiliegende Software
- Die Installation des Recording-Packs von Arturia
- Die einzelnen Komponenten des Arturia MiniFuse Recording Packs: Das Audiointerface MiniFuse 2
- Das Mikrofon Arturia CM1
- Der Kopfhörer Arturia EF1
- Wie klingt das Arturia MiniFuse Recording Pack?
Auch wenn es uns langjährigen Sammlern von mal mehr, mal weniger nützlicher Hardware schwer fällt zu glauben: Es gibt sie noch, die hoffnungsvollen Neueinsteiger, die ausstattungstechnisch bei null starten und auf der Suche nach einer erschwinglichen, aber trotzdem einigermaßen leistungsstarken Grundausstattung sind. Die dann vermutlich auch ganz dankbar sind, wenn sie nicht jedes Teil einzeln, sondern die Basics in einem speziell geschnürten Paket bekommen – wie etwa das Steinberg UR22C Recording Pack, das Focusrite Vocaster One Studio oder das Evo Start Recording Bundle.
Mit dem Arturia MiniFuse Recording Pack ist nun ein weiteres derartiges Paket hinzugekommen, bestehend aus dem Audiointerface MiniFuse 2, dem Kopfhörer EF1, einem Kondensatormikrofon namens CM1 plus einem Software-Paket. Das MiniFuse 2 hatte ich hier bereits im Oktober 2021 getestet und für gut befunden. Können Mikrofon und Kopfhörer da mithalten? Wie leistungsstark ist das Komplettpaket? Kann man damit als Einsteiger schon was reißen?
Das alles gehört zum MiniFuse Recording Pack
Das MiniFuse Recording Pack ist in schwarz und in weiß erhältlich; zum Testen haben wir die weiße Version bekommen. Die – in meinen Augen – etwas eleganter wirkt und vor allem deutlich weniger empfindlich gegenüber Fettfingern ist. Die ebenfalls weiße Umverpackung zeigt auch gleich mit einem aussagekräftigen Foto und einer Software-Liste, was uns erwartet. Im Innenteil setzt man zum einen umweltfreundlich auf viel Pappe, packt dann aber trotzdem alles noch einmal in eine eigene Plastiktüte. Nun gut, die Richtung stimmt.
Zum Lieferumfang gehören das Audiointerface Arturia MiniFuse 2, ein Kondensatormikrofon (CM1 – die Abkürzung für „Condensator Microphone“) samt Spinne und passendem Metallschirm aka Poppschutz plus ein Kopfhörer (EF1 – die Abkürzung für… ja wofür eigentlich?). Und damit man gleich loslegen kann, gibt es auch ein XLR-Kabel (3 m) und ein USB-Kabel (USB-A auf USB-C), das mit einer Länge von einem Meter etwas kurz ausgefallen ist. Ein Netzteil gehört nicht mit zum Lieferumfang, wird aber auch nicht benötigt.
Arturia MiniFuse Recording Pack: Die beiliegende Software
Folgende Software ist mit dabei: Analog Lab Intro mit einer schönen Auswahl aus Arturias analogen Software-Synthesizern (28 Instrumente, 500 Sounds), die vier hauseigenen Effekte Rev PLATE-140 reverb, Pre 1973 Vintage Preamp, Delay TAPE-201 Echo und Chorus JUN-6 analog Chorus, der Guitar Rig 6 LE von Native Instruments, die DAW Ableton Live Lite und zwei je dreimonatige Abonnements für Splice (Samples) und Auto-Tune Unlimited. Wobei bei letzterem der Name etwas in die Irre führt, ist es doch zumindest zeitlich nicht unbegrenzt (unlimited). Das Paket ist also identisch mit dem, das auch dem MiniFuse 2 mit auf den Weg gegeben wird. Wenn man bedenkt, dass allein die vier Arturia-Effekte einzeln für jeweils 49,- Euro verkauft werden, ist das schon ganz ordentlich.
Die Installation des Recording-Packs von Arturia
Besonders für die hier anvisierte Zielgruppe der Einsteiger ist es ja wichtig, bei der Installation und beim Aufbau der Komponenten ein wenig an die Hand genommen zu werden. Die finden dann den Hinweis dazu als QR-Code und Link auf der Innenseite der Verpackung – so was kann man aber auch schon mal übersehen. Danach gilt es erst einmal, ein User-Konto anzulegen und ein Interface zu registrieren, vorher geht gar nichts. Dass das eventuell notwendig ist, um die Software zu bekommen, kann ich ja noch nachvollziehen, doch zumindest das benötigte MiniFuse Control Center sollte es doch geben, ohne dass ich dafür mit meinen Daten bezahle. Nun denn. Nachdem die 16-stellige Seriennummer und ein 8-stelliger „Unlock Code“ abgetippt wurden und das Control Center installiert ist, kann es losgehen. Wer mag, kann sich bei dem geführten Installationsprozess auch gleich noch die mitgelieferten Arturia-Instrumente und Effekte auf die Platte holen. Mit all dem kommen auch Neulinge und weniger technikaffine Menschen gut klar. Zur Bestätigung bekomme ich postwendend noch eine E-Mail mit weiteren Erklärungen und Links zu Tutorials.
Die einzelnen Komponenten des Arturia MiniFuse Recording Packs: Das Audiointerface MiniFuse 2
Das MiniFuse 2 hatte ich ja wie gesagt bereits – zusammen mit dem MiniFuse 1 – im Oktober 2021 ausgiebig getestet. Wer mag, kann dort gerne den gesamten Test nachlesen, für alle anderen fasse ich alles noch mal kurz zusammen.
Das Arturia MiniFuse 2 ist ein kompaktes USB 2.0 Audiointerface (200 x 100 x 43 mm) mit 24 Bit/192 kHz, zwei XLR/Klinke-Kombi-Eingängen, die auch Hi-Z-tauglich sind, einem Stereo Out (große Klinke) und einem klassischen MIDI-I/O. Die maximalen Eingangspegel gibt der Hersteller mit +22 dBu (Line), +11,5 dBu (Instrument) und +9 dBu (Mikrofon) an, den Verstärkungsbereich der Eingänge mit 56 dB und den Dynamikumfang mit 110 dB (A-bewertet). Der maximale Ausgangspegel der Lautsprecher-Ausgänge liegt bei +12 dBu (Kopfhörer: +11,4 dBu), der Dynamikumfang bei 107,5 dB (Kopfhörer: 104 dB).
Das Gehäuse besteht aus Stahlblech, Frontplatte und Rückseite sind allerdings aus Kunststoff gefertigt. Erwähnenswert sind – neben dem eigenwilligen sechseckigen Design der Drehregler – das Direct Monitoring samt Mix-Regler (Input/USB), die Loopback-Funktion, die sechsgliedrige Pegelanzeige auf der Frontplatte sowie die USB-A-Buchse auf der Rückseite zum Anschluss eines Hardware-Controllers oder eines anderen USB-Gerätes. Wobei aber durch die Stromversorgung des Interfaces via USB auch nicht zu viel angehängt werden darf, bei 250 mA ist Schluss.
Das Handling des Audiointerfaces ist – auch dank der beleuchteten Regler – unkompliziert und übersichtlich. Selbst die Kennlinie des Gain-Reglers ist illuminiert. Bei Aufnahmen dient die beleuchtete Kennlinie der Input-Regler als Pegelanzeige, die sich bei Übersteuerung rot färbt. Ungewöhnlich, aber effektiv. Mein Fazit lautete damals: Ein tolles, klanglich einwandfreies Audiointerface für Einsteiger, Gelegenheitsnutzer, Streamer und Podcaster, das durchaus auch für mobile Notebook-Musiker interessant sein dürfte.
Das Mikrofon Arturia CM1
Wie, Arturia baut neuerdings auch Mikrofone? Nein, wohl nicht wirklich, auch wenn es der Name „Arturia CM1“ nun vielleicht vermuten lassen möchte. Vielmehr handelt es sich hierbei um einen umgelabelten Zukauf, OEM-Ware also, die laut Arturia aber an die MiniFuse-Serie angepasst wurde. Was ja nun durchaus gängige Praxis und keine Schande ist. Ich vermute dahinter das TAK55 des chinesischen Herstellers Guandong Takstar Co. Ltd. (1995 gegründet), der sich selber als „a leading manufacturer in the electro-acoustic industry” beschreibt. Das passt sowohl vom Design und den Abmessungen, als auch von den technischen Daten. Mit 370 g Gewicht ist das chinesische Mikrofon allerdings etwas schwerer. Auch scheint mir die Membran beim TAK55 etwas größer zu sein – so genau kann man das auf den Fotos jedoch nicht sehen. Was dafür spricht, dass Arturia das Mikrofon etwas modifiziert hat. Wie das Arturia CM1 auch, gehört zum TAK55 eine Spinne und der passende Poppschutz – beides ebenfalls baugleich mit den Beigaben zum CM1.
Auf meine Nachfrage hin erklärte der deutsche Arturia Vertrieb: „Beide Produkte wurden speziell für dieses Bundle zusammengestellt und sind derzeit nicht einzeln bei ARTURIA erhältlich. Während ARTURIA bei den Basiskomponenten auf bewährte OEM-Modelle zurückgreift, ist die Abstimmung und Anpassung der Audioeigenschaften das Ergebnis eigener Entwicklungsarbeit. ARTURIA konzentriert sich darauf, bereits gute Produkte durch Expertise weiter zu verfeinern, um die bestmögliche Performance zu erzielen, in diesem Fall mit dem MiniFuse.
Ob es sich bei dem Mikrofon um ein modifiziertes TAK55 handelt, kann ich weder bestätigen noch dementieren, da ARTURIA keine Informationen über die genauen Modelle herausgibt, auf denen die Modifikationen basieren. Letztlich geht es darum, ein qualitativ hochwertiges, konsistentes und dennoch preiswertes Endprodukt zu liefern, das zu den anderen ARTURIA-Produkten passt.“
Apropos Spinne: Diese ist im Gegensatz zum stabilen Mikrofon eher von minderer Qualität. Bis auf die Rändelschraube unten und das Stativgewinde ist sie komplett aus Kunststoff gefertigt. Der eckige Wind-/Popschutz ist aus feinmaschigen Metall und wird in etwas zwei Zentimeter Abstand auf die Spinne gesetzt. Ein ähnliches Prinzip nutzt auch das Aston Microphones Element, das ich für euch bereits getestet habe. Dort funktionierte es dann tadellos funktionierte. Ich bin gespannt, ob das hier auch der Fall ist.
Werfen wir mal einen Blick auf die technischen Daten und die Fakten des Arturia CM1. Das CM1 ist ein Großmembran-Kondensator-Mikrofon mit Nierencharakteristik: Den Signal-Rauschabstand gibt Arturia mit 74 dB an, die Empfindlichkeit mit -36 dB (+/- 3 dB) und den maximalen Schalldruck (SPL) mit 130 dB. Der Frequenzbereich reicht von 20 Hz bis 20 kHz. Das Mikrofon ist solide gefertigt und steckt in einem Vollmetallgehäuse.Aauch das stabile, engmaschige Gitter, das die deutlich sichtbare Kapsel schützt, ist aus Metall. Das CM1 dürfte dann auch einen Sturz aus größerer Höhe unbeschadet überstehen. Mit einer Baugröße von 157 x 55 x 38 mm ist es relativ kompakt, mit einem Gewicht von etwa 325 Gramm leichter, als es in der Hand den Anschein hat. Auf der Vorderseite prangt der Arturia-Schriftzug, auf der Rückseite die Typenbezeichnung CM1. Nett wäre auch ein Hinweis (vor allem für die Anfänger), von welcher Seite das CM1 denn nun besprochen werde möchte: Von der mit dem Modellnamen und dem Nieren-Symbol oder von der mit dem Arturia-Schriftzug? Grundsätzlich ist es ja eigentlich immer die, auf der Symbol mit der Richtcharakteristik abgebildet ist, nur wissen Einsteiger das in den seltensten Fällen. Und wundern sich dann, warum das Mikrofon so dumpf klingt.
Der Kopfhörer Arturia EF1
Der Kopfhörer gehört zur Gattung der geschlossenen Modelle und weist eine Impedanz von 32 Ohm auf. Damit ist/wäre er auch für den mobilen Einsatz bzw. für ausgangsschwache Geräte geeignet. Andererseits haben hochohmige Kopfhörer eine etwas bessere Auflösung und damit auch ein besseres Klangbild, das allerdings nur bei leistungsfähigen Kopfhörerverstärkern zum Tragen kommt. Da das MiniFuse2 allerdings „bus powered“ ist und dementsprechend über den USB-Anschluss mit Strom versorgt wird, wäre es mit einem hochohmigen Kopfhörer überfordert. Insofern wurde hier alles richtig gemacht. Die Treiber haben einen Durchmesser von 40 mm, der Frequenzbereich reicht von 10 Hz bis 20 kHz, die Empfindlichkeit gibt Arturia mit 99 dB an.
Die Polster der Ohrmuscheln (Innendurchmesser: ca. 5,5 x 4 cm) und der Kopfbügel sind mit Kunstleder bezogen und nicht übermäßig, aber ausreichend gepolstert und dämpfen die Außengeräusche recht gut. Schneller Vergleich mit meinen Kopfhörern hier in meinem Studio: Rode NTH100 kommt bei den Ohrpolstern auf 2,3 Zentimeter, meine alten AKG K501 nach all den Jahren immer noch auf gut zwei Zentimeter, während es der EF1 von Arturia auf knapp 1,5 Zentimeter bringt. Wie gesagt: Nicht übermäßig, aber noch ausreichend. Die EF1 sitzen ansonsten gut, der Anpressdruck ist – auch für Brillenträger – sehr angenehm und leicht. Der Tragekomfort ist durchaus zufriedenstellend, wozu sicherlich auch das recht geringe Gewicht von 263 Gramm beiträgt. Die Ohrmuscheln lassen sich enorm weit nach unten ziehen. So passt der EF1 auch Musikern mit großen Köpfen; selbst auf meinem großen Westfalenschädel war da bei maximalem Auszug tatsächlich noch Luft zwischen Kopfband und Kopf – das hatte ich bisher noch nie. Dass sich die Ohrmuscheln dann auch komplett (um 180 Grad) nach außen drehen lassen, wird die Leute freuen, die gern mal nur auf einem Ohr abhören.
Die Verarbeitung und die Materialqualität des EF1 ist allerdings eher im Low-Price-Segment angesiedelt und überzeugt mich nicht wirklich. So sind lediglich das Innere des Kopfbandes und die Bügelverlängerungen aus dünnem Metall gefertigt, der Rest besteht aus Kunststoff. So auch die Bügelgabeln an den Gelenken – bei Kopfhörern stets eine besonders belastete Stelle. Das sieht hier nicht sonderlich vertrauenserweckend aus, ebenso wenig wie die Plastikschalen am Ende des Kopfbandes, in die die metallenen Verlängerungsstücke laufen und an deren unteren Ende ein kleiner Spalt zwischen den beiden Schalenstücken zu sehen ist. Unschön auch, dass das Kabel in der Verpackung so oft gefaltet wurde, dass es sich – aus seiner Box befreit und auf seine volle Länge gestreckt – scheinbar nicht so ganz entscheiden kann, ob es vielleicht nicht doch lieber ein Spiralkabel wäre. Es ist übrigens auch fest mit dem Kopfhörer verbunden, so dass im Schadensfall der komplette Kopfhörer ausgetauscht werden muss. Wechselbare Kabel mit Standardsteckern haben zudem den Vorteil, dass ich das drei Meter lange Kabel bei Bedarf auch gegen ein kürzeres auswechseln kann, beispielsweise wenn mir die drei Meter beim Arbeiten am Tisch im Weg sind.
Wie klingt das Arturia MiniFuse Recording Pack?
„Klingt absolut sauber, neutral und rauschfrei, da habe ich nichts zu beanstanden“ – so mein Fazit damals im Test des MiniFuse 2. Aber wie harmoniert das Set, was kann das Mikrofon, wie klingt der Kopfhörer? Um das herauszufinden, schließe ich erst einmal das Arturia CM1-Mikrofon an das MiniFuse 2 – Audiointerface an. Das ist direkt mit einem Windows 10-Rechner verbunden, aufgezeichnet wird in Sound Forge Pro. Die anschließende Nachbehandlung beschränkt sich – soweit nicht anders vermerkt – auf kleinere Angleichungen beim Volume.
Starten wir mit einigen Sprachaufnahmen, für die ich eine unserer News eingelesen habe. Das CM1 ist auf einem Stativ in der beiliegenden Aufhängung montiert, das „Fliegengitter“ aka Popschutz ist daran befestigt. Den ersten Versuch starte ich aus dem Nahbereich (ca. 5 cm Distanz zum Popschutz):
Das klingt doch durchaus brauchbar – recht neutral und schön aufgelöst, vielleicht (durch den Nahbesprechungseffekt) einen Hauch dumpf. Hier und da machen dem Poppschutz in dieser Nahdistanz noch der eine oder andere Plosivlaut etwas zu schaffen. Wer also aus dieser geringen Entfernung aufnimmt, sollte entweder ein wenig über das Mikrofon sprechen oder sicherheitshalber einen zweiten Popschutz über das CM1 stülpen. Aus 10 Zentimeter Entfernung klingt das schon besser:
Auch ist hier der Hauch von Dumpfheit verschwunden, das klingt noch eine Spur klarer und besser. Das scheint die Wohlfühldistanz des CM1 zu sein. Und selbst wenn ich die Distanz zum Mikrofon auf rund 20 cm vergrößere, ist wenig Raum mit auf der Aufnahme. Damit ist das CM1 auch gut geeignet für mikrofonscheue Studiogäste, die ständig vom Mikro abrücken.
Wie schlägt sich das CM1 im Vergleich mit anderen Großmembran-Kondensatormikrofonen? Schließen wir mal das Rode NT2a an das MiniFuse 2 an und besprechen das ebenfalls zuerst mal aus der Nahdistanz (ca. 5 cm)…
… dann aus 10 cm Entfernung….
… und schließlich aus 20 cm Entfernung.
In der Nahdistanz und bei 10 Zentimetern greift beim Rode der Nahbesprechungseffekt etwas mehr, bei 20 Zentimetern klingt das Rode etwas klarer und transparenter. Aber nun gut, mit 379,- Euro ist das Rode ja auch alleine schon 80,- Euro teurer als das komplette Arturia-Paket zusammen. Insofern darf es dann auch etwas besser klingen. Aber so gewaltig ist der Unterschied da auch nicht, das CM1 liefert schon eine ordentliche Vorstellung ab.
Mikrofon: Check. Wie sehr spielt das MiniFuse 2 beim Klang mit rein? Um das zu überprüfen, schließe ich das CM1 mal direkt an das MOTU M4 an und starte wieder aus der Nahdistanz.
Und? Keine Unterschiede zu hören (oder besser: Ich jedenfalls höre keine). Und auch aus 10 Zentimetern Entfernung nehmen sich die beiden Interfaces nichts. Da scheint das MiniFuse 2 mit guten Mikrofon-Preamps bestückt zu sein.
Checken wir mal, wie es um die Nierencharakteristik des CM1 bestellt ist. Anfangs war ja die Frage aufgetaucht, von welcher Seite denn das Mikrofon nun besprochen werden muss: Und tatsächlich ist es die mit dem Richtcharakteristik-Symbol. Von der Rückseite her besprochen, ist der Sound zwar erwartet dumpf, doch scheint mir – im direkten Vergleich mit dem Rode NT2a – der Pegel ein klein wenig höher zu sein (Hier wurden die Pegel dann nicht nachbearbeitet).
Was hier aber nur eine Randbemerkung sein soll. Von „der Seite angequatscht“ ist der Klang durchaus klar, der Pegel dafür um etwa sieben bis acht dB niedriger, als bei der Frontbesprechung – es ist halt keine Hyper-Niere.
Zum Schluss noch zwei Instrumentalaufnahmen über den HiZ-Eingang, die ich trotz deutlicher spielerischer Mängel mit der E-Gitarre eingespielt habe. Die klingen kristallklar und – wie alles andere auch – extrem rauscharm.
Und der Kopfhörer? Der hat zum einen ganz ordentlich Druck und klingt besser, als er ausschaut, ist aber von einer neutralen Klangdarstellung doch ein Stück weit entfernt. Die Bässe haben (besonders in basslastigen Tracks) noch etwas mehr Punch, die Höhen werden ebenfalls einen Tick mehr betont. Bei Songs, in denen sich die Frequenzen eher in der Mitte ballen, hat der EF1 auch leichte Probleme, völlig sauber zu trennen, da fehlt es ihm ein wenig an Transparenz. Was besonders im direkten (etwas unfairen) Vergleich mit meinem Rode und dem AKG-Kopfhörer auffällt. Aber das ist – wie immer – mein ganz subjektiver Klangeindruck, der sich je nach Alter, Hörvermögen und Hörgewohnheiten auch anders darstellen mag.
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