Klasse Mikro-Bundle aus UK
Hitchin ist ein kleiner beschaulicher Ort nördlich von London in der Grafschaft Hertfordshire. Es besitzt einen Rugby Club, zwei Museen, ist der Geburtsort von James Bay – und seit etwa fünf Jahren auch der Sitz von Aston Microphones, einem der wohl ungewöhnlichsten Mikrofon-Produzenten weltweit. Ihre bisherigen vier Mikros Origin, Stealth, Spirit und Starlight bestechen durch erstklassigen Klang, innovative Technik und ihre eigenwillige Gestaltung. Die Produkte der Marke wurden dreimal für die prestigeträchtigen TEC Awards nominiert, gewannen den „Best in Show“ für Starlight auf der NAMM 2016 und den Preis „Best Microphone“ bei den NAMM 2020 TEC Awards. Und jetzt also das „Element“, das Aston selber „The world’s first „Peoples Microphone““ nennt. Was hat es mit diesem „Volkswagen der Mikrofone“ auf sich? Geht Aston damit seinen ungewöhnlichen Weg der unkonventionellen, innovativen und qualitativ hochwertigen Mikrofone weiter oder ist Element ein preiswerter Kompromiss für alle?
Die Technik des Aston Microphones Element
Auf der Suche nach dem Besonderen am Element ist natürlich auch ein Blick auf das technische Innenleben angebracht. Kleine Warnung vorweg: Jetzt wird’s ein wenig technischer.
Das Aston Microphones Element ist ein dynamisches Mikrofon mit aktiver Tauchspulentechnik (Moving Coil). Anders als sonst bei Mikrofonen dieser Bauart üblich benötigt es jedoch 48 V Phantomspeisung. Zur Erinnerung: Tauchspulen-Mikrofone – die aufgrund ihrer vergleichsweise einfachen Konstruktion als recht robust gelten und auch mit größeren Schalldrücken klarkommen – wandeln mit Hilfe von Elektromagnetismus Schalldruckimpulse in ein elektrisches Signal um und nutzen dabei eine Membran mit Drahtspule. Die Kapsel für das Aston Microphones Element wurde speziell für dieses Mikrofon entwickelt und trägt den vielsagenden Namen „Ridyon“; sie soll laut Hersteller doch die besten Eigenschaften von Bändchen-, dynamischen und Kondensatormikrofonen (RI-DY-ON) in sich vereinen. Der Magnet sei – trotz seiner kompakten Größe – besonders leistungsfähig, so dass die Spule wiederum mit weniger Draht auskommen könne und daher viel leichter sei als in den meisten anderen Mikrofonen dieser Bauart. Nachprüfen konnte ich das jetzt nicht (ich wollte das Testmuster ja nicht gleich zerlegen), daher der Konjunktiv. Aber behalten wir diese Angaben mal im Kopf, wenn wir dazu kommen, uns näher mit den Klangeigenschaften zu befassen.
Die Membran des Elements besteht nicht aus Papier (wie bei dynamischen Mikrofonen meist üblich), sondern aus Mylar, einer sehr widerstandsfähigen Folie aus Polyethylenterephthalat (PET), was in Verbindung mit der leichten, niederohmigen Spule zu einem besseren Einschwing- und Hochtonverhalten führen soll. Um den gewünschten Ausgangspegel zu erreichen, verwendet Element eine 48 V Phantomspeisung, zum Einsatz kommen dabei Hochstrom-Ausgangstransistoren, der Verstärkerteil besteht nur aus fünf Bauteilen, was das Eigenrauschen minimieren soll. Außerdem kommt zusätzlich eine teilaktive Humbucking-Schaltung mit phaseninvertierten Spulen zum Einsatz, um Störungen durch elektromagnetische Strahlung zu unterdrücken. Aston Microphones hat das Element-Mikro vom Audio-Messspezialisten NTi Audio messen lassen, die ihm einen Equivalent Noise Level von 3,8 dBA (A-weighted) bescheinigten – und das bei einem dynamischen Mikrofon, die ja eigentlich per se mehr Grundrauschen mitbringen. Ob sich dieser exzellente Wert auch in der Praxis bestätigt, werde ich natürlich gleich testen.
Weitere technische Werte: Den maximalen Schalldrucklevel gibt Aston mit 132 dB an, den Übertragungsbereich mit den handelsüblichen 20 bis 20.000 Hz, die eingesetzte Richtcharakteristik ist die Niere. Der Frequenzgang ist – bis auf eine kleine Delle nach unten bei 3K und eine ebenso kleine nach oben bei 6K – fast geradlinig. Im Bassbereich geht es erst bei 40 Hz abwärts, in den Höhen gar gibt es gar keinen Abfall. Im direkten Vergleich mit meinem letzten dynamischen Mikrofon/Tauchspulenmikrofon im Test (dem Neumann BCM 705, mit einem Abfall im Bass bei 200 Hz und in den Höhen bei 8K) sieht das schon recht erstaunlich aus. Ob man das dann auch hört? Ich bin wirklich gespannt!
Die Nutzer waren gefragt
Von Beginn an hatte Aston Microphones bei der Entwicklung seiner Mikrofone auf das „Aston 33“-Panel zurückgegriffen, ein Gremium aus (ursprünglich 33, am Ende 600) Fachleuten aus der Musik- und Audiobranche. Die konnten in Blind-Hörtests ihre Meinung sagen und so den Sound der Aston Mikrofone mitbestimmen. Bei der Entwicklung des Element ist Aston nun noch einen Schritt weiter gegangen: Dort konnte sich jeder einbringen und beteiligen, sofern er mindestens 16 Jahre alt war und eine ausreichende Abhörmöglichkeit zu Hause hatte. Die Teilnehmer der Blindstudie bekamen immer wieder Aufnahmen verschiedener (nicht benannter) Mikrofone – laut Aston sowohl direkte Konkurrenzprodukte, aber auch weitaus teurere Geräte – um sie zu bewerten. Die Ergebnisse dieser Tests flossen in die Modifizierung der Prototypen mit ein. Zur Belohnung gab es für die Teilnehmer – am Ende waren es über 4.000 aus aller Welt – ein paar Goodies wie Aufkleber oder Ansteckbuttons sowie 25 % Rabatt für das Element.
Ich muss gestehen, dass ich persönlich grundsätzlich ja nicht unbedingt vom Erfolg derartiger Aktionen überzeugt bin. Ich denke, dass der Klang eines Mikrofons zum (Groß)teil immer auch eine Frage des persönlichen Geschmacks, der Vorlieben und der Erfahrung ist, die man im Lauf seiner Studiozeit gemacht hat. Der eine mag es eher authentisch und unverfälscht, der andere zieht es vor, wenn das Mikrofon beschönigt. Komme ich – wenn ich 4.000 Menschen befrage – zum „optimalen Sound“? Oder ist das Ergebnis dann nichts weiter als die kleinstmögliche Schnittmenge, weil man es eben nicht allen Recht machen kann? Ein gewaltiger Kompromiss? Wobei natürlich offen ist, wie weit sich die Aston-Entwickler nun tatsächlich nach der Community gerichtet haben. Aber gut, so wird der Klangtest noch interessanter, weil um eine weitere Frage bereichert. Aber zuerst einmal machen wir jetzt endlich den Karton auf. Oder besser: die Kartons.
Ausgepackt: Überall Kartons, wie Weihnachten
Das Element kommt im Bundle zusammen mit Spinne und Popfilter – die sind also im Preis inbegriffen. So macht das Auspacken dann auch gleich dreifach Spaß, enthält die Verpackung doch drei weitere weiße schlichte Pappkartons, beschriftet mit „Element Shock Mount“, „Element Pop Filter“ und „Aston Element“ und jeweils mit einer einfachen Zeichnung des Inhalts versehen. Das sieht – trotz der Schlichtheit – zum einen recht edel aus, zum anderen kann man so größtenteils auf Schaumstoffeinlagen und Plastiktüten verzichten. Das bisschen, das noch vorhanden ist, ist (natürlich) recyclebar; Umweltschutz ist eine Maxime der Engländer, eine andere, Entwicklung und Fertigung komplett im eigenen Land zu halten – beides lobens- und erwähnenswerte Unterfangen. Deshalb wird dann auch auf einem Flyer darauf hingewiesen, dass man auf „printing bulky manuals“ verzichte, um den „carbon footprint“ weiter zu reduzieren. Heißt: Das Benutzerhandbuch gibt es als PDF-Download auf der Website. Als kleine Beigabe schließlich finden sich noch ein Aufkleber („Aston Element“) und einen Button („Aston Family“) mit im Karton.
Angeschaut
Ich habe ja nun im Laufe der letzten 12 Jahre hier bei AMAZONA.de schon eine Menge Mikrofone auf dem Tisch gehabt (allein in diesem Jahr waren es acht), aber so etwas wie das Aston Microphones Element habe ich bisher noch nie gesehen. Müsste ich es beschreiben, käme mir spontan „ein Mix aus Duschkopf und Rasierer mit einem übermäßig dicken Griff“ in den Sinn; abgesehen von der XLR-Buchse am unteren Ende hat das Element wirklich so gar nichts, was üblicherweise als „typisch Mikrofon“ durchgehen würde. Das Element ist 16,3 cm lang, wobei das mattschwarze, stabile Metallgehäuse zweigeteilt ist: die ersten etwa 11 cm bestehen aus einem zylindrischen Korpus mit einem Umfang von guten 19 cm, der im oberen Teil in einen kreisförmigen, schlankeren Aufsatz mit einem Durchmesser von 5 cm übergeht. Auf dessen Vorder- und Rückseite befindet sich Edelstahlgitter, die eben die Erinnerungen an einen Rasiererscherkopf bzw. einen Duschkopf wachrufen, da die keine Ähnlichkeit mit den sonstigen Mikro-Gittern haben. Die besondere Form soll als Diffusor wirken, vor extremeren Plosivlauten schützen und einen „perfekt weichen Klang“ liefern. (Kommt mit auf die Checkliste.) Und auch die runde Formgebung des Gehäuses ist nicht zufällig entstanden: Man hat sie bewusst gewählt, damit das Signal nicht an scharfen, unsymmetrischen Kanten verzerrt wird, um einen gleichmäßigen Frequenzgang zu erzeugen und um Plosive zu reduzieren. In dem Fall also heißt es „Design follows function“. Funktionell und hübsch zugleich ist ein nettes Gimmick: Schalte ich die 48 V Phantomspeisung zu, glüht das Aston Logo auf der Frontseite in kräftigem (leicht diabolischen) Lila. Das sieht nicht nur nett aus, sondern sagt mir auch, dass a) die 48 V aktiv sind und b) wo vorne ist. Schalter, Buchsen oder sonstige weitere Elemente gibt es – anders als etwa beim Aston Spirit mit seinen umschaltbaren Richtcharakteristiken – keine am neuen Aston-Mikro, das mit seinen Gewicht von 275 g eher im Halbmittelgewicht startet.
Zwei kleine Einkerbungen links und rechts sorgen für Halt in der mitgelieferten Spinne, dem Aston Element Shock Mount. Der passt perfekt zum etwas größeren Korpus des Aston Microphones Element und setzt statt auf das übliche Schnüregeflecht (das bei mir nach einiger Zeit stets seine Verankerungen verlässt und das darin befestigte Mikro erst einmal in eine unansehnliche Schieflage bringt, bis ich die Seilschaft wieder zurück in Form geklöppelt habe – was bei jedem Mal länger dauert) auf vorgebogene stabile schwarze Metalldrähte und eine eng anliegende Kunststoffhalterung. Das passt dank der Rundungen auch optisch perfekt zum Element – wie aus einem Guss.
Der Popschutz – Durchmesser 11 cm – besteht aus einem fein gelochten Metallgitter statt des sonst meist eingesetzten Stoffeinsatz, was zumindest schon mal bei der Reinigung desselben massive Vorteile bringt. Zudem sieht das Gitter mit dem mittig angebrachten Logo auch deutlich besser aus. Ob es auch praktische Vorteile hat, wird der Klangtest gleich zeigen.
Eine kleine Überraschung gibt es beim Versuch, das Gitter am Mikro zu befestigen. Ich gebe zu, dass ich erst einmal minutenlang nach einer weiteren diesbezüglichen Kerbe gesucht hatte, bis ich eher zufällig darauf kam, dass der kleine Aufsatz am unteren Ende des Popschutzes magnetisch ist. Heißt: einfach vor das Mikro halten und „klack“ – hält am Metallgehäuse. Und braucht man den Popschutz mal nicht, so dreht man ihn einfach um nach unten. So ist er nicht im Weg, aber immer griffbereit. Das Leben kann manchmal so einfach sein. Und ach ja – die im Popschutz verwendeten Magneten sind so von der Mikrofonkapsel abgeschirmt, dass keine Artefakte auf die Aufnahme gelangen können. Einziger kleiner Haken beim stylischen Popschutz: Der scheint schnell dort fleckig zu werden, wo er angefasst wird, auch ohne übermäßig fettige Finger. Anders kann ich mir die dunklen Stellen dort nicht erklären.
Endlich: Das Aston Microphones Element in der Praxis
Für gewöhnlich teste ich neue Mikros, kaum dass sie aus der Verpackung sind, um von Anfang zu wissen, in welche Richtung die Reise geht. Beim Element dagegen habe ich mir den Moment erstmals bis jetzt aufgespart. Jetzt ist also der Augenblick, wo wir gemeinsam überprüfen können, ob all die technischen und design-technischen Innovationen und die Community-Beteiligung bei der Entwicklung das Element nicht nur auf dem Papier, sondern auch klanglich zu etwas Besonderem gemacht haben. (An dieser Stelle denkt sich bitte jeder einen Trommelwirbel.)
Zum Test lese ich – wie immer bei meinen Mikrotests – einige Zeilen aus einer AMAZONA.de News aus verschiedenen Abständen und Winkeln ein („Die Zeit zwischen den Jahren lässt sich wunderbar dafür nutzen, nach neuem Equipment fürs heimische Studio zu schauen, sich zu informieren und die ersten Produkte in die Vorauswahl des neuen Equipments 2021 zu nehmen.“) Das Aston Microphones Element hängt dabei direkt an meinem Mackie 802-VLZ3-Pult (das mit den guten Onyx-Preamps) mit neutralen EQ-Einstellungen. Von da aus geht’s weiter über das Motu M4-Interface in den Win10-PC, wo das Signal dann in Sound Forge aufgezeichnet wird; eine weitere Bearbeitung erfolgt dort nicht, lediglich das Volume habe ich dann meist auf ein jeweils ähnliches Niveau gebracht.
Zum direkten Klangvergleich gibt’s die Testsätze dann auch mit meinem Rode Broadcaster, das ich hier im Alltag (neben dem Rode NT2-A) für meine Radio- und Podcast-Produktionen nutze. Da ich ein dynamisches Mikrofon aktuell nicht hier habe, habe ich zum Vergleich noch meine Testaufnahmen des Neumann BCM-705 vom November 2020 hier mit eingefügt; Testaufbau und Testumgebungen sind da identisch, nur der Testsatz war da ein anderer.
Eine Anmerkung noch: Sollte das alles etwas nasal klingen, so liegt das nicht an den Mikros, sondern an meiner traditionellen jährlichen weihnachtlichen Erkältung, die ich mir auch in diesem Jahr nicht verkneifen konnte. So: don’t blame the mic …
Beginnen wir den ersten Durchlauf mit Popschutz in der Kurzdistanz von etwa 5 cm. Gerade bei meinem Rode Broadcaster (das von Haus aus recht klar und etwas höhenbetont klingt, weshalb ich da sonst am EQ des Pultes auch immer noch etwas Bass hinzufüge) nutze ich den Nahbesprechungseffekt, um die tieffrequenten Anteile dominanter klingen zu lassen und der Aufnahme mehr Bauch zu geben. Das Aston Microphones Element klingt aus dieser Entfernung eher ein klein wenig dumpf, Bassanteile werden hier übermäßig hervorgehoben. Der Popschutz aber leistet dafür richtig gute Arbeit.
Das Neumann BCM-705 (ebenfalls ein dynamisches Mikrofon) gibt sich da deutlich weniger basslastig, klingt aber auch „mittiger“.
Das Rode Broadcaster schließlich klingt da aus dieser kurzen Distanz am klarsten, in der neutralen EQ-Einstellung aber auch am bassärmsten.
In der Sprechdistanz von 10 cm dagegen scheint sich das Aston Element so richtig wohl zu fühlen. Die Aufnahme klingt nun wesentlich offener, der Eindruck des Dumpfen ist verschwunden, der Mix aus Bass, Mitte und Höhen ist ausgewogen, der Klang ist transparent und verständlich und hat viel Bauch und Volumen.
Neumanns BCM 705 hat auch in dieser Distanz weniger Volumen und Bass. Ob das nun besser oder schlechter ist, ist Geschmackssache. Ich persönlich würde da das Element vorziehen.
Das Broadcaster wiederum bleibt bei seiner klaren, höhenbetonten Linie (weshalb ich da wie gesagt auch am EQ bei der Aufnahme etwas nachregle). Drei Mikrofone, drei grundsätzlich andere Sounds.
Erstaunlicherweise verliert das Aston Microphones Element auch mit zunehmender Entfernung des Sprechers zum Mikrofon nicht an der eben angesprochenen ausgewogenen Klarheit und Volumen. Auch fällt der zunehmende Raumanteil hier gar nicht so ins Ohr. In diesen Beispielen habe ich lediglich das Volume auf das Level des 10 cm Beispiels gebracht.
Das Neumann BCM 705 hat dagegen schon etwas an Tiefe verloren. (Ein Demo aus 30 cm hatte ich damals nicht gemacht.)
Das gilt auch für das Broadcaster, bei dem dann auch der Raum hörbar wird.
Das Aston Microphones Element arbeitet mit der Richtcharakteristik Niere. Wie sieht es da mit dem Einsprechverhalten von der Seite aus, was an Schall landet noch von der Rückseite im Mikrofon? Aus einem 45 Grad Winkel gibt es noch keine größeren klanglichen Einschränkungen, man darf sich also ruhig vor dem Mikro ein wenig bewegen, was gerade beim Podcasten oder bei Studiogästen ja immer wieder mal geschieht.
Im 90 Grad Winkel dagegen (Volume hier mal nicht angepasst) kommt deutlich weniger an, Bässe verschwinden sogar fast ganz. Es sei daran erinnert, dass das Element nur nach vorne und hinten hin offen, seitlich aber geschlossen ist.
Das Gitter auf der Rückseite mag dazu verleiten, das Element auch mal von der Seite aus zu besprechen. Keine gute Idee, da klingt es dann so:
Das Rode Broadcaster (ebenfalls mit Nierencharakteristik) lässt – bauartbedingt mit seinem Rundumgitter – seitlich mehr zu, sowohl im 45 als auch im 90 Grad Winkel. Eine rückseitige Besprechung (also aus der Richtung der XLR-Buchse) ist im Grunde hier Unsinn, ich habe es trotzdem mal gemacht.
Auch die Kapsel des BCM 705 von Neumann ist rundum vergittert, läuft aber im Gegensatz zu den beiden anderen Kandidaten mit der Charakteristik Hyperniere; so kommt hier seitlich und von hinten nicht mehr viel an – so muss das ein. Das Aston Element schlägt sich da aber mit seiner Niere ausgesprochen gut.
Der mitgelieferte Popschutz – das hatte ich eingangs dieses Abschnitts schon kurz erwähnt – macht wirklich einen guten Job. Selbst in der Kurzdistanz (wo andere Testkandidaten immer wieder Probleme haben) killt er Plosive und andere unliebsame Geräusche extrem zuverlässig und das aus jeder Entfernung, wie in den vergangenen Beispielen zu hören war. Laut Hersteller soll ja auch das speziell geformte Edelstahlgitter vor der Kapsel selbige vor extremeren Plosivlauten schützen. Nun, in der Kurzdistanz ist das Gitter ohne zusätzlichen Popschutz mit dieser Aufgabe dann doch noch überfordert, aber ab 10 cm ist das schon fast, ab 15-20 cm absolut ok; da können etwas geübte Sprecher schon fast auf den Popschutz verzichten. Und das ist ja die Entfernung, wo das Element ohnehin am besten klingt.
Zwei Sachen, die noch auffielen: Eigenrauschen war in all den Tests kein Thema und beim Aston Element musste ich die Regler jeweils wieder runterdrehen, wenn zuvor das Broadcaster dran war – die Empfindlichkeit des Element ist augenscheinlich höher.
Das Mic sieht aus wie ein Rasierer aber es scheint sich zu lohnen es mal näher zu betrachten.
Also, ich war auch einer der 4000 Blindtester und habe somit das Mike für nen Appel und en Ei erstanden. Also, meins ist gelabelt mit „Made in China“, nicht in den UK.
Ich muss gestehen, dass ich mich noch nicht so richtig mit dem Ding anfreunden konnte, hab es aber mangels Zeit auch noch nicht ausgiebig getestet. Die ersten Sprach/Gesangsproben waren doch extrem basslastig, da kann ich die pillegerade Frequenzkurve so gar nicht nachvollziehen.
Der Testbericht macht mich aber neugierig, das Element noch mal einer genaueren Untersuchung zu unterziehen. Ich hab Gesang und akustische Instrumente immer nur mit Groß/Kleinmembran-Kondensatoren aufgenommen, und es klingt da schon sehr anders.
@calvato PS: auf einem der Fotos von dir ist ja auch „Made in PRC“, also „Peoples Republic of China“ zu erkennen…
Da hätte ich mir fast das Aston Origin bestellt und stolpere nun über diesen Test. Da muss ich wohl doch noch ein wenig recherchieren. 🤔