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Test: Robaux SWT16, Trigger-Sequencer

Heiß wie Source Code

13. Mai 2018

robaux swt16

Die SWT16 oder „Sweet Sixteen“, wie ihr Name ausgeschrieben wird, ist ein Trigger-Sequencer von Robaux. Robaux ist eine Ein-Mann-Firma aus Hamburg, die bis dato zwei Produkte im Angebot hat (ein Drittes steht in Aussicht). Robert Menzel, dessen ursprüngliche Idee es war, einen einfachen Sequencer für sein Eurorack zu bauen, präsentierte den Prototypen Ende 2017 auf einer Facebook-Gruppe. Dort war das Interesse so groß, dass er sich entschied, den Protoypen zu einem serienreifen Bausatz weiterzuentwickeln.

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Die erste Auflage von 50 Stück ist bereits fast ausverkauft und eine zweite Serie wird folgen, wobei gerade eine neue Firmware herausgekommen ist, um das Modul „kopfüber“ nutzen zu können und die die Stepanzahl der Spuren erweitert. Ebenfalls steht eine neue Hardware-Version an, bei dem ein Atmega328 in Chipform zum Einsatz kommt, den man dann über ein zusätzlich zu erwerbendes FTDI-Kabel programmieren kann. Mit einem Adapter soll man aber auch weiterhin die praktische Arduino Nano zum aufstecken benutzen können.

Robaux SWT16 – fertig aufgebaut

Beim Robaux SWT16 handelt es sich um einen Trigger-Sequencer, der TR-artige Programmierung verspricht. Der Clou dabei ist, das Projekt ist komplett Open-Source; sowohl in Hardware als auch Software. Da die Steuereinheit einfach eine aufgesteckte Arduino Nano ist, kann man ganz einfach eine modifizierte Firmware aufspielen oder einfach die gegebene Hardware nutzen, um eine ganz eigene zu schreiben. Dazu mehr am Ende des Tests.

Eine Arduino Nano sitzt huckepack auf der Hauptplatine und kann zum Programmieren einfach abgesteckt werden

Gegenstand soll hier die Robaux SWT16 in der ausgelieferten Bausatzversion sein. Dazu benötigt man allerdings etwas Löterfahrung – und es ist nicht jedermanns Sache. Dabei sind die aufgerufenen 175,- Euro für den Bausatz absolut im Rahmen. Schauen wir doch mal, was die Robaux SWT16 mit der aktuellen Firmware zu bieten hat.

Hardware des Robaux SWT16

Den größten Platz nehmen die 16 beleuchteten Taster und die 16 Trigger-Ausgänge – einer pro Spur als verschraubte 3,5 mm Klinkenbuchse – ein. Die drei weiteren Verbindungen sind MIDI-Out (benötigt einen Stereoklinke zu DIN-MIDI Adapter), Pattern-Reset und Clock-Input. Ein weiterer Taster dient zur Aktivierung des Home-Screens, von dem aus dann die 16 verschiedenen Modi aufgerufen werden können. Dabei zeigt ein großer Buchstabe, der über das 4×4 gr0ße Feld dargestellt wird, den kurz ausgewählten Modus an.

Einige Modi aus der Bedienungsanleitung – leider nur auf Englisch und als PDF, dafür liegen sie aber in gedruckter Form dem Bausatz bei

Das Gehäuse ist aus glatten Metall und wird über zwei Innensechskantschrauben mit der Platine verbunden. Da diese in der Mitte des Tastenfeldes liegen, kommen sie einen manchmal in die Quere. Die Aussparungen für die Taster sind auch um einiges größer als diese selbst, so dass es sich eigentlich immer schwammig anfühlt, wenn man diese bedient.

Auch der Home-Schalter hat Spiel, aber durch den kleineren Schaltweg fällt das hier nicht so ins Gewicht. Da alle CAD-Unterlagen vorliegen, könnte man sich eine neue Frontplatte, z.B. mit einem 3D-Drucker herstellen, eine Korrektur im Bausatz wäre aber vorzuziehen.

Funktionen des Robaux SWT16

Der Robaux SWT16 ist ein polymetrischer sechzehnspuriger Trigger-Sequencer. Das bedeutet, jede Spur kann ihre eigene Länge bis zu 64 Steps und einen eigenen Clock-Teiler besitzen, der ebenfalls bis sechzehn geht. Das bedeutet bei einem Clock-Teiler von 5, dass ein Step auf dieser Spur mit diesem Teiler nur jedes fünfte Clock-Signal weitergeschaltet wird.

Die 64 Steps sind dabei in acht „Bänken“ zu jeweils acht Steps organisiert. Die unteren beiden Reihen dienen dann der Auswahl der Bank, die oberen zwei Reihen setzen die Steps. Auch eine Kopierfunktion gibt es. Mit ihr kann man Steps von Bank zu Bank kopieren – jedoch auschließlich innerhalb einer Spur.

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Der komplette Bausatz der Robaux SWT16

Aber der Robaux SWT16 ist nicht auf eine externe Clock angewiesen, im sog. Autoclock-Modus erzeugt er seine eigene Clock und kann über die Buttons #1 (start), #2 (stop), #3 (tempo down) und #4 (tempo up) gesteuert werden. Das Tempo geht dabei von 40 bis 240 BPM und kann in Einserschritten verstellt werden (den Bereich kann man übrigens in der Firmware ändern, wenn einem das nicht reicht obwohl das Maximum 255 BPM sind – möchte man nicht tiefer in die Programmierung einsteigen).

Programmieren der Robaux SWT16 Pattern

Um eine Spur mit einem Pattern zu versehen, stehen mehrere Modi zur Verfügung, die alle über den Home-Button und anschließende Betätigung des entsprechenden Sequencer-Buttons zu erreichen sind.

Step: Ein einfacher Step-Sequencer von der Stange. Ist der entsprechende Step aktiviert, wird ein Trigger ausgegeben. In Kombination mit Gate-Modus, den man gesondert aufruft, können aus zwei aufeinanderfolgenden Triggern ein Gate der Länge von zwei oder mehr Steps erzeugt werden.

Tap: Jeder Step-Taster steht für einen Track, der durch manuelles Einspielen mit Steps gefüllt werden kann.

Random: Wie der Name schon sagt, kann man jedem Track einfach eine Zufallsfolge von Triggern spendieren.

Fill: Füllt einen Track mit allen Steps solange die entsprechende Track-Taste gedrückt bleibt.

Length: Stellt die Länge (maximal 64 Steps pro Spur) der ausgewählten Spur ein.

Die Funktionen Mute, Delete und Invert dienen dazu, vorhandene Tracks entsprechend zu manipulieren.

Mit Notes legt man den MIDI-Kanal fest, auf dem der Trigger einer Spur ausgegeben wird. Die ausgegebene Note kann nicht am Gerät geändert werden (wohl aber in der Firmware) und ist MIDI-Note 36 für die erste Spur und Note 51 für die letzte, das entspricht dem Drum-Bereich im GM-Schema. Hier hätte ich mit eine Einstellung am Gerät gewünscht.

Platz ist in der kleinsten Chipstüte

Alle Einstellungen kann man abspeichern. Da der interne EEPROM-Speicher der Arduino aber begrenzt ist (1 kb), kann immer nur ein Satz von Einstellungen gesichert werden. Diese werden dann bei Neustart des Moduls geladen. Mit der Neuerung der 64 Steps pro Spur ist der EEPROM-Speicher dann auch schon soweit voll, dass keine weiteren Sätze gespeichert werden können.

Die Aufbauanelitung ist detailliert und gut nachzuvollziehen – allerdings nur auf Englisch

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