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Test: Polyend SEQ, Step-Sequencer

Step-Sequencer im edlen Gewand

29. Oktober 2017

Polyend SEQ ist ein Step-Sequencer des jungen, polnischen Herstellers Polyend.
Die Firma wurde erst 2015 gegründet und erntete schon ein Jahr später mit ihrem ersten Produkt, dem Drum-Roboter-System Perc Pro, international viel Aufmerksamkeit. Mehrere hundert Einheiten wurden seitdem verkauft und auch namhafte Künstler wie Aphex Twin, Daedelus oder Dan Deacon zählen zu den Anwendern.

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Bei SEQ handelt es sich hingegen um einen klassischen Hardware Step-Sequencer zur Steuerung externer Klangerzeuger via MIDI. Über USB lässt sich SEQ auch mit einer DAW synchronisieren oder kann zur Programmierung von Software-Instrumenten genutzt werden.

Auf den ersten Blick

Das Gehäuse des Polyend SEQ Step-Sequencers hat ein sehr elegantes Design und ist äußerst hochwertig verarbeitet. Für die mattschwarze Bedieneroberfläche wird eloxiertes, glasgestrahltes Aluminium verwendet, während der Unterbau aus hellem, klar lackiertem Eichenholz besteht, das eine sehr schöne Maserung hat. Trotz der großzügigen Maße von 60 cm Breite, 14,5 cm Tiefe und 4,3 cm Höhe beträgt das Gewicht lediglich 2,1 kg.

Die Struktur des Sequencers ist sehr übersichtlich gestaltet: Es gibt acht Tracks mit jeweils 32 Steps und somit insgesamt 256 Step-Taster, die den Großteil der breiten Bedieneroberfläche schmücken und einen imposanten Eindruck machen. Parallel dienen die Step-Taster außerdem zum Anwählen der Pattern, für die dementsprechend auch 256 Speicherplätze vorhanden sind.

Der gut lesbare LCD-Screen (4,9 cm Breite, 3,7 cm Höhe) erteilt auf jeder Menüebene Auskunft über die vorhandenen Funktionen und wird mittels der sechs darunterliegenden Encoder gesteuert, welche zusätzlich mit einer Klickfunktion zum Anwählen von Untermenüs ausgestattet sind. Ihre Knöpfe bestehen ebenfalls aus eloxiertem, glasgestrahltem Aluminium. Zum Anwählen der einzelnen Tracks und zur Steuerung des Step-Sequencers wurden jeweils acht Taster eingebaut, die aus weichem, glattem Silikon gefertigt und für die Hintergrundbeleuchtung mit mattweißen LEDs bestückt sind.

In- und Outputs

Auf der Rückseite befinden sich alle Anschlüsse des Polyend SEQ. Dazu zählen ein
USB-Port, vier MIDI-Buchsen (1x In, 1x Thru und 2x Out) und ein 6,3 mm Klinkeneingang für einen Fußschalter, mit dem SEQ gestartet, gestoppt oder per Doppelklick in den Aufnahmemodus versetzt werden kann. Neben dem soliden Ein- und Ausschalter ist ein kleiner, im Gehäuse versenkter Druckknopf zum Installieren von Updates untergebracht.

Zu guter Letzt gibt es noch einen Anschluss für das externe Netzteil, wobei SEQ auch via USB mit Strom gespeist werden kann, was sogar per Smartphone oder Tablet möglich ist.

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Betriebssystem, Updates und Dokumentation

Zu dem Lieferumfang des Polyend SEQ Step-Sequencers gehört ein Netzteil und ein USB-Kabel. Auf eine Bedienungsanleitung wird nicht nur in gedruckter Form verzichtet, es gibt sie sogar nicht einmal als PDF-Datei auf der Herstellerseite. Stattdessen werden alle Funktionen in Video-Tutorials von dem Polyend Mastermind Piotr beschrieben. Das ist eigentlich sehr nett gemacht, aber gerade wenn es um Details geht, die man nicht sofort erfasst, ist es doch sehr lästig, in den Videos hin- und her springen zu müssen, während man gleichzeitig den SEQ erforscht.

LCD-Screen und sechs Encoder

Auch eine Dokumentation über das Betriebssystem und Updates lässt sich auf der Homepage nicht finden. Am Gerät selbst wurde die Information über die aktuell installierte Firmware in den ersten Versionen nicht angezeigt, was nun endlich nach dem neusten Update V 1.2.1 beim Einschalten erfolgt.

Erst auf Nachfrage beim Hersteller bekommt man einen Link zugeschickt, unter dem man die Updates, eine Auflistung der Bug-Fixes und der neusten Funktionen aufrufen kann. Bei den älteren Versionen der Firmware fehlte eine Angabe zu den Betriebssystem-Voraussetzungen des Rechners, mit dem die Updates installiert werden sollen, so dass zum Beispiel die Verwendung eines älteren OSX zu einem kompletten Absturz von SEQ führte. Bei dem neusten Update wurden diese Angaben zwar ergänzt, nur sind sie leider nicht zutreffend. Zumindest stürzt SEQ bei der Verwendung eines inkompatiblen Rechners jetzt nicht mehr ab und es erscheint eine Meldung, dass die Installation fehlgeschlagen ist.

Laut Hersteller soll eine Bedienungsanleitung im PDF-Format sowie eine ausführliche Update-Dokumentation erst erscheinen, wenn alle geplanten Funktionen für SEQ in einem zukünftigen Betriebssystem implementiert sind.

Programmierung des Sequencers

Der Polyend SEQ Step-Sequencer läuft entweder zur internen Clock als Standalone-Gerät oder kann via USB oder MIDI synchronisiert werden. Wie bei vielen Geräten dieser Art gibt es zwei verschiedene Methoden, um Sequenzen aufzuzeichnen: Zum einen können mit einer externen MIDI-Tastatur Noten und CC-Werte live eingespielt werden, zum anderen lässt SEQ sich wie ein klassischer Step-Sequencer programmieren.

Für das Einspielen einer Sequenz per Keyboard zeigt SEQ beim Starten der Aufnahme vier Schläge als Vorzähler durch das Aufleuchten der Step-Taster an. Hierbei dürfen nur die Tracks aktiviert sein, auf denen etwas aufgezeichnet werden soll. Ansonsten werden bereits programmierte Tracks auch für die Aufnahme genutzt, selbst wenn ihnen ein anderer MIDI-Kanal zugeordnet ist – wodurch natürlich der Workflow etwas gebremst wird.
Dafür ist es aber möglich, auch Akkorde aufzeichnen zu können, wenn die Anzahl der aktiven Tracks der maximalen Anzahl an Noten der Akkorde entspricht.
In einem reinen MIDI-Setup, in dem SEQ als Slave läuft, wäre ein zweiter MIDI-Eingang wünschenswert, um Clock und Keyboard trennen zu können.

256 Step-Taster

Bei der Step-by-Step Programmierung lässt sich für einen Track übergeordnet eine MIDI-Note festlegen, was im Hinblick auf einzelne Rhythmusinstrumente sehr praktisch ist. Um individuelle Step-Editierungen vorzunehmen, muss ein Step-Taster gedrückt und gehalten werden. Nun kann entweder mit einem Keyboard eine Note eingegeben werden oder manuell mit Hilfe des LCD-Screens und der Encoder.

Pro Step lassen sich folgende Werte einstellen: Tonhöhe, Anschlagsstärke, Notenlänge und ein CC-Wert, die dazugehörige MIDI-Controller-Nummer muss zuvor für den angewählten Track übergeordnet festgelegt werden. Pro Step ist ein CC-Wert editierbar, Step unabhängige Reglerverläufe können nicht aufgezeichnet werden.

Außerdem gibt es noch die Roll-Funktion, welche bei anderen Herstellern oft als Ratchet bezeichnet wird. Mit ihr lassen sich bis zu 16 Notenschläge auf einen Step setzen. Zusätzlich können diese Sub-Noten mit verschiedenen Velocity-Presets bearbeiten werden, wodurch sehr musikalische und Step Sequencer unübliche Drum-Rolls und Ghostnotes entstehen.

Track-Modulationen

Zum Modulieren von programmierten Tracks bietet SEQ verschiedene, in Echtzeit umsetzbare Anwendungen: Für jeden Track kann eine individuelle Anzahl an Steps festgelegt werden, die sich auch bei laufendem Sequencer verändern lassen. Darüber hinaus gibt es verschiedene Modi für das Abspielverhalten der Tracks, wie zum Beispiel vorwärts, rückwärts, Ping-Pong (vor und zurück) oder auch eine Wiedergabe der Steps per Zufallsgenerator. Dadurch ergeben sich schöne Variationen und man kommt auf ganz neue Ideen.

Jedoch gibt es ein großes Manko, da es leider nicht möglich ist, nach derartigen Variationen wieder zur Ursprungsposition des Tracks zurückzukehren. Selbst wenn ein Pattern gewechselt wird, laufen die zuvor modulierten Tracks fröhlich durcheinander weiter, was erst durch das Stoppen und Neustarten von SEQ beendet werden kann. Dadurch sind die Funktionen für einen zielorientierten Jam nicht ernsthaft brauchbar. Laut Hersteller soll dieses Problem in einem der nächsten Updates behoben werden.

Acht Tracks

Etwas unspektakulärer, dafür aber kontrollierbar, ist die Möglichkeit, alle Noten eines Tracks übergeordnet zu verändern. Das gilt für die Tonhöhe, die Anschlagstärke, die Notenlänge und die bereits erwähnte Anzahl der Steps.

Über Pattern-Link können einzelne Tracks mit denen anderer Pattern verknüpft werden. Das Besondere daran ist, dass die Wechsel per Step editierbar sind, so dass zum Beispiel nur das letzte Viertel oder Achtel eines anderen Pattern hörbar ist. Hiermit lassen sich nicht nur beliebig lange Tracks bilden, sondern bei Bedarf auch ganze Songs arrangieren.

Praxis

Während des Tests hat AMAZONA.de zwei Geräte von Polyend zugeschickt bekommen. Bei dem Ersten gab es sowohl mit der Software als auch mit der Hardware zahlreiche Probleme, so dass der Hersteller ein neues Gerät versendete. Dieses wurde zuvor mit dem Betriebssystem V 1.1 versehen und von Polyend geprüft. Leider war auch diese Version sehr fehlerhaft, so dass der Hersteller ein neues Update (V 1.2.1) programmierte, mit dem Hinweis, dass nun alle schwerwiegenden Probleme beseitigt sein.

Die Fehler waren anschließend deutlich geringer, dennoch traten erneut einige gravierende Bugs auf. Ein grundsätzliches Problem sind kurzzeitige Notenaussetzer und Timing-Schwankungen, wenn Polyend SEQ bei laufendem Sequencer editiert wird. Das gilt nicht für die interne Clock, sondern nun, wenn SEQ per USB oder MIDI synchronisiert wird. Glücklicherweise fängt sich SEQ anschließend wieder und läuft weiter synchron zu der restlichen Peripherie. In früheren Versionen kam es dabei zu kompletten Abstürzen, das ist nun nicht mehr der Fall, dennoch ist SEQ unter diesen Vorraussetzungen für Live-Programmierung derzeit nicht tauglich.

Polyend SEQ Step-Sequencer

Losgelöst davon sind viele Funktionen von Polyend SEQ sehr anwenderfreundlich und praxisorientiert: Beispielsweise ist das Editieren von Sequenzen äußerst bequem, insbesondere durch ein simples Copy-Paste-Verfahren, das sowohl für Steps, Tracks und Pattern gilt und den Workflow extrem beschleunigt.

Grundsätzliche werden alle Parameterveränderungen sofort gespeichert, was sehr praktisch ist, gerade wenn ganz neue Sequenzen erstellt werden. Weniger vorteilhaft ist es, wenn mit einer bestehenden Sequenz gejammt und anschließend die ursprüngliche Einstellung wieder aufgerufen werden soll. In diesem Fall empfiehlt es sich, vorher eine Sicherungskopie auf einem der 256 Speicherplätze zu erstellen.

Etwas unschön ist die Tatsache, dass beim manuellen Wechseln von Pattern SEQ sofort in die nächste Sequenz springt. Wünschenswert wäre als zusätzliche Option, wie bei vielen anderen Sequenzern, dass das vorherige Pattern erst bis zum Ende läuft und dann wechselt. Auch diese Möglichkeit soll laut Hersteller in einem der nächsten Updates implementiert werden.

Einen wirklich schönen und besonderen Groove erzeugt die Swing-Funktion von Polyend SEQ, die sich auch von anderen Sequenzern unterscheidet. Mit ihr können Notenwerte eines Pattern nach vorne oder hinten gesetzt werden. Dank der Nudge-Funktion, die pro Step eine Feinauflösung von 48 Einheiten bietet, lassen sich anschließend die einzelnen Tracks noch zusätzlich verschieben, wodurch tolle, komplexe Grooves realisierbar sind.
 Unverständlicherweise ist dies nur möglich, wenn SEQ zur internen Clock läuft, sobald das Gerät über USB oder MIDI synchronisiert wird, ist die Swing-Funktion nicht mehr verfügbar. Auch diese Möglichkeit soll laut Hersteller in einem der nächsten Updates berücksichtigt werden.

Polyend SEQ Step-Sequencer

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Fazit

Der Polyend SEQ Step-Sequencer scheint viel Potenzial zu haben, scheitert momentan aber noch an einem unausgereiften Betriebssystem. Es ist nicht nachvollziehbar, wieso ein Gerät, dessen Software sich ganz offensichtlich noch in der Entwicklungsphase befindet, überhaupt schon auf den Markt gebracht wird, insbesondere in Hinblick auf den hohen Preis.

Dieser wäre durchaus angemessen, da die Hardware nicht nur ein elegantes Design hat, sondern auch unglaublich hochwertig und solide verarbeitet ist. Viele Funktionen sind äußerst praxisorientiert und bieten enorme musikalische Möglichkeiten, während ganz rudimentäre Anwendungen nicht zu Ende gedacht oder nicht zu Ende programmiert wurden. Auch bei der spärlichen Dokumentation besteht hoher Ergänzungsbedarf.

Zum jetzigen Zeitpunkt kann nur bedingt eine Kaufempfehlung ausgesprochen werden und daher erhält SEQ leider schweren Herzens lediglich die Gesamtnote „befriedigend“.
Es bleibt die Hoffnung, dass Polyend möglichst schnell die Software verbessert und SEQ zu dem leistungsstarken und äußerst musikalischen Step-Sequencer macht, der er eigentlich sein könnte.

Plus

  • hochwertig verarbeitete Hardware
  • umfangreicher Step-Sequencer
  • Swing-Funktion
  • Roll-Funktion
  • elegantes Design

Minus

  • Bugs unter V 1.2.1
  • Dokumentation
  • viele unausgereifte Funktionen
  • kein Swing bei Synchronisation via MIDI oder USB
  • nur ein MIDI-Eingang

Preis

  • Ladenpreis: 1299,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Hmm, tolles Konzept, sehr schickes Teil, aber bei dem Preis sollte es mindestens eine CV Option mit 8 CV/Gate Ausgängen geben. Von mir aus auch anstelle der Midi Buchsen. Dann würde ich sofort zuschlagen. Danke für den Bericht!

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        AMAZONA Archiv

        @Atarikid Habe grad auf der Herstellerseite ein ziemlich leistungsfähiges 8-fach Midi->CV Interface im Eurorack Format entdeckt. Das kostet allerdings auch nochmal 470€ und man braucht ein Eurocase mit Netzteil. Also da ist man insgesamt preislich schon locker über dem Cirklon+CV :..-( Vor allem der Umweg über midi erscheint mir unsinnig, zumal man ja mit CV eigentlich die ganze Midi Timing-und Auflösungsbeschränkung umgehen möchte. Das passt leider alles nur fast. Hmmm, echt schade! Das Bedienkonzept des Polyend reizt mich doch schon wirklich mal sehr.

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    Wanterkeelt

    Danke für den Bericht. Ich wollte mir das Teil schon seit einiger Zeit kaufen, ich werde aber nun doch lieber noch warten, bis die erwähnten Bugs/Probleme/Unstimmigkeiten behoben sind…

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    AMAZONA Archiv

    classic bananaware, sowas hat eigentlich noch gar keine bewertung verdient

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    Markus Schroeder RED

    Ich weiß echt nicht was Firmen durch eine derart verfrühte Auslieferung gewinnen, außer erzwungenem Beta-Feedack. Das ist nun auch kein Einzelphänomen, sondern zieht sich ja durch bis zu Dave Smith (und noch einige andere Kandidaten).

    Einzige, für mich plausible Erklärung, wären fixe Produktionsfenster die eingehalten werden müssen und dann halt raus mit dem Zeug, um zumindest etwas brachliegendes Kapital wieder reinzuholen.

    In sofern betrachte ich das jetzt nicht als (guten!) Test, sondern als vorbeugende Aufklärungsarbeit.

    • Profilbild
      TobyB RED

      @Markus Schroeder Hallo Markus,

      erst einmal wurde ja Geld für die Entwicklung in die Hand genommen und diese Entwicklungskosten müssen nun schnell wieder eingespielt werden. Derartige kurze Entwicklungszeiten und dermassen knapp budgetiertes F&E Konto sind mittlerweile die Regel. M.E tun sich damit die Produzenten keinen Gefallen, den Konsumenten als Betatester mit ins Boot zu holen.

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    AMAZONA Archiv

    Naja, vielleicht heben ’se sich gedacht, bevor die potentiellen Kunden ihr Weihnachtsgeld für andere Dinge verbraten, noch schnell damit den Markt fluten. ;-)

  6. Profilbild
    Son of MooG AHU

    Diese Unsitte, unfreiwillige Beta-Tester zu missbrauchen ist leider in jeder Branche zu finden. Nice try; vielleicht klappt’s ja dann zur nächsten NAMM. Dabei hat das Teil großes Potential, schade…

  7. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Die Veröffentlichung von Rohsoftware mit einem fertigen Hardwareprodukt ist wirklich in vielen Fällen als Missbrauch von Frühkunden zu verurteilen, dabei sind das doch grade die besonders begeisterungsfähigen Jungs und Mädels. Wenn das Produkt dann auch noch im oberen Marktsegment angesiedelt ist finde ich so was richtiggehend arschig. Einzige Ausrede, die ich gelten lasse: Kleinstfirma in finanzieller Atemnot.

  8. Profilbild
    tonvibration

    Erstmal Danke für den Test…oder sollte ich sagen für die ausdrückliche Warnung vor dem (derzeit noch) buggy Betriebssystem. Tatsächlich habe ich das Gerät schon einige Zeit im Auge – ist ja schon eine wahre Schönheit und so viele Hardwarestepsequencer bei denen man mehrere Tracks direkt sieht und ohne Umschalten parallel setzen kann sind ja auch eher selten. Die Verärgerung über ein unfertiges Betriebssystem verstehe ich gut. Wobei mir – da ich selbst über die Jahre einen Stepsequencer entwickelt habe – bei den Problembeschreibungen doch an manchen Stellen ein wissendes/ahnendes Lächeln über die Lippen kam; z.B. dass man im Groove den Trigger nicht nur nach hinten, sondern auch nach vorne versetzen kann, was aber nur bei interner Clock geht. Tja, klar, wie soll ich auch einen externen Event den ich gerade empfangen habe in der Zeit zurück versetzen? Das geht nur bei interner Clock! Anyway, da hätten vor Rollout noch ein paar Betatests stattfinden müssen. Allgemein haben es die Hersteller von Hardwaresequencern schwer – es ist ein Mega-Nischenprodukt. Vielleicht gehen sie deshalb regelmäßig nach kurzer Zeit pleite (kennt einer noch GenoQs Octupus?). Wir sollten Ihnen also bei aller gerechtfertigten Kritik ein wenig Liebe schenken. Und Dank Tests von Amazona mit dem Kauf bis zum tragfähigen Betriebssystem warten ;)

  9. Profilbild
    GioGio AHU

    Ist ja nun schon länger her (1 Jahr), dass Ihr über Bugs und „Unreife“ des Gerätes spracht. Da muss sich doch etwas geändert haben. Besitzt denn mittlerweile jemand das gerät und kann sich dazu äußern? Gibts Neuigkeiten dies bezüglich? Falls ja, kann man das hier doch so nicht stehen lassen. Schreckt ja vor jedweden Kauf ab. So berichte doch mal jemand! :)

    • Profilbild
      JürgenB

      @GioGio Das Gerät hat durch das umfangreiche Firmware Update auf V2 viele Kritikpunkte verloren.
      Z.B.: Ein erneutes Starten während die Sequenz läuft stellt alle Tracks wieder synchron.
      Außerdem können jetzt pro Track vordefinierte Chords eingegeben werden, also maximal 8 Spuren mit Chords. Jeder Track hat jetzt einen Tempo Divider/Multiplier.

  10. Profilbild
    FlavioB

    Hallo allerseits.
    Es sind nun ein paar Jahre vergangen, seit dem Markt-Eintritt des SEQ. Wie sieht es aus mit den Bugs, welche im Artikel genannt wurden?
    Und eine weitere Frage: kann man die Sequenzen via MIDI transponieren?
    Danke im Voraus!
    F.

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