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Test: Brainworx Boom

Boom

4. Januar 2010

Die für komplexe aber nichtsdestoweniger hervorragende Plug-ins bekannte Softwareschmiede Brainworx (digital_bx…) taufte ihren Ableger vom DynEQ tatsächlich ganz einfach ‚Boom‘. Dieser bemerkenswerte Wandel ist für Brainworx neu. Boom macht Boom und kennt nur eine einzige Daseinsberechtigung: Bassdrums im Lowend auf die Sprünge zu helfen. Sei es in Mixen oder einzelnen Mixingchannels. Doch trotz der kinderleichten Bedienung liegt der Algorithmus des komplexen M/S DynEQ zugrunde. Ob und wie das funktioniert, soll hier kurz vorgestellt werden.

Installation

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Nach der Installation der Download-Datei wird eine ordentliche ilok Lizenz verlangt. Ein ilok muss zusätzlich erworben werden. Dabei gibt es unterschiedliche Installationsdateien für TDM und Native (VST, AU, RTAS). So sollte nach der Installation in jedem kompatiblen Host die Anwendung Boom (im Bundle mit DynEQ) zur Verfügung stehen. Da Boom ein M/S Tool ist, gibt es nur eine Stereoversion. Dies ist beim Einfügen in einzelne Mixchannels zu beachten.

Boom

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Funktionsweise

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Boom ist sehr simpel zu bedienen. Dahinter steckt aber das Prinzip eines komplexen dynamischen EQs, der mit einem vorgeschalteten Filter als Keytrigger arbeitet. In einem vollparametrisierten dynamischen EQ können wir alles wählen: Die Frequenz des Filters bestimmt, welcher Bereich des Audiosignals bearbeitet werden soll. Je nach Filtermöglichkeiten können wir das Q steilflankig oder weich wählen. Sobald wir den Threshold-Pegel absenken, fängt der Kompressor/Expander mit dem Erreichen der Signalspitzen an zu arbeiten. Dabei bestimmt die Ratio das Maß der Absenkung/Anhebung. Möchten wir eine Anhebung der Frequenz, wählen wir den Expand Mode und stellen z.B. eine Ratio von 1:2 ein. Das bedeutet: jedes dB im Eingang wird zweifach verstärkt und verlässt damit doppelt so laut den Ausgang. Setzen wir nun den Eingangs erwähnten Keytrigger-Filter bei ca. 60 Hz steilflankig an, wird dieser Frequenzbereich bei einem Kick, der die Threshold überschreitet, geboostet. Ich gewinne mehr Schub und Druck, ohne ständig mehr 60Hz mit einem normalen EQ hinzugeben zu müssen. Der Mix bleibt transparent und knackig.

Die Geschichte wäre nicht Brainworx-typisch, wenn sie hier enden würde: In Boom wird das Signal zusätzlich durch eine M/S-Matrix geschickt, die dafür sorgt, dass parallel das Mid-Signal im Lowend dynamisch verstärkt und gleichzeitig das Seitensignal im Frequenzband darüber (untere Mitten) dynamisch abgesenkt wird. Diese ausgefuchste Arbeitsweise verhindert eine Verstärkung von Subanteilen im Stereosignal, die den Mix ziemlich stören würden. Das Ergebnis: eine wunderbar definierte Bassdrum mit Punch und Wärme. Für alle Neugierigen: Die Parameter sind im DynEQ offen nachzuvollziehen.

Wer das Prinzip des DynEQs nicht gleich verstanden hat, sei getröstet: Ich musste mich auch erst einmal hinsetzen um ihn zu verstehen. Denn DynEQ beherrscht noch mehr Arbeitsmodi und nicht nur die unabhängige dynamische Bearbeitung von Mid/Side Frequenzen, sondern auch die gegenseitige Einflussnahme dieser. Mehr Details dazu im gesonderten DynEQ-Test. Boom stellt nur eine sehr einfache Bedienoberfläche für eine spezielle Anwendung dar. Das Plug-in präsentiert sich dabei klein, quadratisch, praktisch in der üblichen Brainworx CI. Die optisch dargestellte Bassdrum ist für Brainworx Verhältnisse neu, denn Realabbildungen sehe ich hier zum ersten Mal. Die Bassdrum fungiert als Regler für die Stärke des Effektes. Je weiter sie im Uhrzeigersinn gedreht wird, desto stärker wird die Bearbeitung. Die maximale Anhebung beträgt +10 dB des Midsignals und -5 dB des Seitensignals. Die Fußmaschine daneben gilt als Wahlschalter für die Frequenz für die Anhebung.

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Klangbeispiele
Forum

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