Einsatz
Boom lässt dünne und murksige Bassdrums im Arrangement auf Wunsch fett werden. Boom muss hierfür im Sequenzer als Insert in einen Drumchannel geladen werden. Mit den zwei Reglern kann nun der Druck der Bassdrum definiert werden, und selbst ultraharte, dünne und flache Bassdrums bekommen plötzlich Druck, Bauch und Präzision ohne störendes Dröhnen oder Gewaber. Hierfür gibt es volle Punktzahl.
Aber auch der Versuch lohnt sich, Boom einmal auf fertige Mixe anzuwenden. Nehmen wir an, wir haben einen Track, der anständig gemischt wurde, aber wir stellen fest, dass die Bassdrum im Vergleich zum Bass zu wenig Punch besitzt. Wir wählen mit dem ‚Fußmaschinenregler‘ aus den drei Möglichkeiten die gewünschte Frequenz und Drehen an der Bassdrum im Uhrzeigersinn. Dadurch senken wir den Threshold, und spätestens wenn die Bassdrum optisch zu flashen anfängt, ist der Effekt hörbar. Wichtig ist bei der Bearbeitung kompletter Mixe, dass die Bassdrum nennenswerte Peaks hat und die Dosierung von Boom niedrig gewählt wird. Sonst wirkt sich der Effekt auch auf andere Bassbestandteile aus. Dies funktioniert sehr gut bei klar definierten R&B Mixen oder Dance – vornehmlich mit 4 to Floor Bassdrum. Eine leichte Klangänderung im Bassbereich muss aufgrund des Filters allerdings hingenommen werden.
Grenzen
Manche Tracks besitzen eventuell gar keinen gleichbleibenden Bassdrum-Impuls, und da wird die Bearbeitung mit Boom schwierig bis gar unmöglich. Durch die M/S Arbeitsweise konzentriert sich Boom aber auf das Mittensignal, das die Bassdrum beherbergt. So sind störende Impulse bei der Erkennung durch wabernde Stereo-Tiefbässe im Seitensignal ausgeschaltet. Nicht jeder Track profitiert von Boom, aber gerade bei clublastigen und rockigen Titel ist Boom eine sehr wirkungsvolle Möglichkeit, ‚unten herum‘ noch einmal ordentlich nachzuhelfen.