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Video-Plattformen für Musiker – Erfolg durch Video-Streaming!

Video-Streaming: Selbstvermarktung als Musiker

19. Juni 2023
Video-Plattformen für Musiker – Erfolg durch Video-Streaming

Video-Plattformen für Musiker – Erfolg durch Video-Streaming!

Dass das Internet die herkömmlichen Vertriebswege für Musik gehörig durcheinander gewirbelt hat, ist längst kein Geheimnis mehr. Doch neu ist ein solcher Wandel nicht, auch wenn Plattenfirmen bis heute das Internet, MP3, Raubkopien und Musik-Streaming für ihre Verluste und den Untergang der bis dato gültigen Vertriebsstrukturen und Einnahmequellen verantwortlich machen. Dabei mussten Musiker sich schon immer anpassen: Vom Konzert als einzige Verbreitungsquelle für Musik zur Schallplatte und ins Radio, ins Fernsehen und schließlich MTV, die CD, DVD und Bluray und nun seit Jahrzehnten das Internet mit seiner ganzen multimedialen Vielfalt und Plattformen wie YouTube, Facebook, Instagram, TikTok und auch Musik-Streaming Diensten. Letztere klammere ich in diesem Artikel aus und konzentriere mich ausschließlich auf das Video-Streaming.

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Video-Streaming für Musiker: Live und on-demand

Werfen wir zunächst einmal einen Blick auf das Video-Streaming selbst und was darunter genau zu verstehen ist. Zu unterscheiden ist das Video-Streaming „on demand“ und das Live-Streaming. Im ersten Fall werden vorproduzierte Inhalte zu einem beliebigen Zeitpunkt vom Zuschauer abgerufen, während im zweiten Fall eine Live-Übertragung stattfindet, ähnlich wie es bei einer Live-Sendung im Fernsehen der Fall ist. In beiden Fällen ruft der Zuschauer den Content über einen Anbieter wie YouTube, Facebook etc. ab. Doch auch über die eigene Website lassen sich Video-Streams verbreiten, was jedoch aufgrund des höheren Aufwands und des kostenintensiven Traffic eher die Ausnahme darstellt. Konzentrieren wir uns also auf die Plattformen für das Video-Streaming.

Was bringen Video-Plattformen für Musiker?

Video-Streaming hat gegenüber der herkömmlichen Website entscheidende Vorteile. Der größte Vorteil ist die hohe Reichweite, denn während eine Website erst einmal gefunden werden will, sorgen ausgeklügelte Algorithmen der Streaming-Plattformen dafür, dass der hochgeladene Content der Zielgruppe präsentiert wird. Wer regelmäßig neues Material hochlädt oder live streamt, wird oft angezeigt. Verlinkungen zwischen einzelnen Videos und auf den eigenen Kanal sorgen zudem dafür, dass der Nutzer gebunden wird und (hoffentlich) länger auf dem eigenen Kanal verbleibt. Mit etwas Glück lässt er ein Abonnement da und bekommt nun die neuesten Inhalte direkt frei Haus geliefert. Es ist deshalb deutlich einfacher, eine hohe Reichweite auf den Streaming-Plattformen zu generieren als mit der eigenen Website.

Da die Streams global angezeigt werden, erreichen gerade Musiker schnell ein riesiges Publikum. Nicht selten sind Songs auf YouTube oder TikTok schon ein Hit, bevor sie überhaupt in den Handel gelangt sind.

Viele heute bekannte Künstler haben ihre Karriere auf Streaming-Portalen (Audio wie Video) begonnen, wie zum Beispiel Billie Eilish (Soundcloud, YouTube). Ed Sheeran hat ebenfalls damit begonnen, selbst gedrehte Musikvideos zu seiner eigenen Musik auf YouTube zu veröffentlichen und damit eine größere Fan-Gemeinde zu generieren. Schließlich wurde der Rapper Example auf ihn aufmerksam und hat ihn mit auf Tour genommen, was dann der Startschuss für seine Karriere war. Lil Nas X Song „Old Town Road“ ist durch seine häufige Verwendung als Hintergrundmusik bei TikTok in die Billboard Top 100 eingestiegen und auch andere Charts ließen nicht lange auf sich warten. Auf TikTok und anderen Plattformen kann man nämlich den Usern gestatten, Auszüge des Tons in eigenen Videos zu verwenden. So verbreitete sich der Song blitzschnell auf der ganzen Welt.

Statt also die Songs nur bei Spotify und Apple Music einzustellen, bietet sich parallel die Verbreitung über Video-Streaming-Plattformen an. So kann man dafür sorgen, dass mehr Menschen die eigene Musik überhaupt auf den Streaming-Portalen finden.

Plattformen für das Video-Streaming von Musikern

Es gibt mittlerweile zahlreiche Plattformen, die das kostenlose Video-Streaming ermöglichen. Einige möchte ich im Folgenden kurz vorstellen:

YouTube

YouTube ist der größte Streaming-Anbieter im Netz und seit vielen Jahren im Geschäft. Das zum Google-Konzern gehörende Unternehmen YouTube gestattet den Anwendern, eigene Videos hochzuladen und Live-Streams zu starten. Über einen eigenen YouTube-Kanal, den Fans abonnieren können, lassen sich die Videos verbreiten und Live-Streams ankündigen. Live-Streams werden auf Wunsch aufgezeichnet und können somit später „on demand“ abgerufen werden. Während eines Live-Streams ist es den Zuschauern möglich, im Chat untereinander, aber auch mit dem Programmersteller selbst zu kommunizieren. So kommt es zumindest zu einem Mindestmaß an Interaktion, sollte es gewünscht oder erforderlich sein.

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YouTube eignet sich perfekt für Live-Streams und On-demand-Videos. Ebenso wie bei Facebook lässt sich so eine eigene Community aufbauen.

Twitch

Eigentlich startete Twitch als Gaming-Plattform, hat sich während der Corona-Pandemie aber auch zur Plattform für Musiker gemausert. Ähnlich wie bei YouTube lässt sich vom Anbieter ein Kanal erstellen, der abonniert werden kann. So erfahren die Fans, wann ein neuer Live-Stream beginnt. Twitch stellt ebenfalls einen Chat für die Kommunikation zur Verfügung. Der Content-Ersteller hat die Möglichkeit, seine Live-Streams im Anschluss als Video-on-demand zur Verfügung zu stellen. Diese werden aber anders als bei YouTube nicht unbefristet gespeichert. Es gibt allerdings die Möglichkeit, kürzere Segmente des Streams als Highlight zu speichern. Diese bleiben dann unbegrenzt verfügbar.

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Ursprünglich eine Streaming-Plattform für Gamer. Mittlerweile hat sich Twitch jedoch auch bei Musikern etabliert.

Instagram

Instagram bietet ebenfalls eine Funktion zum Erstellen von Live-Streams. Kommentare sind ebenso möglich wie das spätere Speichern des Streams auf dem Endgerät sowie das Veröffentlichen als Video-on-demand per IGTV. Sehr stark ist Instagram allerdings bei den kurzen Videos, die direkt oben im Kopf der App angezeigt werden. Diese bekommen viel Aufmerksamkeit und eignen sich perfekt für kurzfristige Ankündigungen, zum Beispiel von Veranstaltungen.

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Instagram eignet sich sehr gut, um kurzfristig auf Veranstaltungen hinzuweisen oder kurze Videos zu posten

Facebook

Facebook ist bei Musikern und Unternehmen längst beliebt und eine Alternative zur herkömmlichen Internetseite. Per Facebook Page lassen sich Bilder, Videos und eben auch Live Streams zugänglich machen, Beiträge erstellen und Diskussionen mit den Fans führen, Umfragen erstellen und vieles mehr. Der Facebook Live-Stream lässt sich auch über die Facebook Live API in die eigene Website einbetten, was besonders reizvoll ist, wenn man das Drumherum selbst gestalten möchte oder auch den Stream hinter einer Paywall verbergen will. Da Facebook zielgruppenorientiert arbeitet, ist es möglich, den Stream nur einer definierten Zielgruppe zugänglich zu machen, zum Beispiel nur den Fans deiner Seite oder Freunden. Auch bei Facebook lässt sich ein Live-Stream noch später anschauen. Während des Streams lassen sich Kommentare schreiben und Reactions verteilen, die dann im Video angezeigt werden.

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Auf Facebook können Live-Streams erstellt werden, die dann später als On-Demand-Videos auf der eigenen Facebook-Seite erscheinen. Auch das Hochladen fertiger Videos ist möglich.

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Videos können auch direkt auf die eigene Facebook-Seite hochgeladen werden und sind dann on-demand abrufbar

TikTok

TikTok ist die hippe Variante von Instagram und Facebook und vor allem jüngere Menschen sind hier anzutreffen. Per TikTok Live ist das Live-Streaming möglich, das wie bei den anderen Anbietern durch einen Chat ergänzt wird. Gerade aktive Live-Streams können einfach durch „Wischen“ durchforstet werden. Für viele Jugendliche ist es schon zur Gewohnheit geworden, so lange zu wischen, bis irgendwann ein Video oder Stream erscheint, das sie interessiert. Oft entdeckt man interessante Inhalte per Zufall und abonniert dann anschließend den entsprechenden Ersteller des Contents. TikTok gehört zur aktuellen Jugendkultur fest dazu und es ist nicht unwichtig, sich damit auseinanderzusetzen, sollten Jugendliche zur Zielgruppe der eigenen Musik gehören.

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Perfekt für Kurzvideos und die jüngere Zielgruppe: TikTok

Monetarisierung über die Streaming-Plattform

Da wir als Musiker in der Regel auf Geldeinnahmen angewiesen sind, ist eine Monetarisierung des Contents eine zusätzliche Möglichkeit, Einnahmen zu generieren. Einige Plattformen besitzen integrierte Möglichkeiten der Monetarisierung, die allerdings oft an Bedingungen geknüpft sind. Sehr hoch liegt die Messlatte bei YouTube. 1.000 Abonnenten, 4.000 Stunden Wiedergabezeit von Videos in den letzten 12 Monaten oder alternativ 10 Millionen öffentliche Shorts-Aufrufe in den letzten 90 Tagen sind die Mindestvoraussetzungen zur Zulassung zum YouTube-Partnerprogramm. Außerdem muss der Kanal den aktuell gültigen YouTube-Richtlinien entsprechen. Erfüllt man diese Voraussetzungen, benötigt man noch ein aktives Google AdSense-Konto für die Bewerbung zum YouTube-Partnerprogramm. Wer regelmäßig Verwarnungen wegen Verstößen gegen das Urheberrecht erhält, darf keine Aufnahme ins Partnerprogramm erwarten.

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Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, mit YouTube Geld zu verdienen

Hat man diese Hürde auf YouTube einmal genommen, erwarten den Content-Creator allerdings zahlreiche Einnahmemöglichkeiten: Werbeanzeigen, kostenpflichtige Kanalmitgliedschaften, Shop für Merchandising, Super Chat, Super Thanks und Super Sticker (bezahlte Beiträge im Chat, Senden von animierten Bildern durch Fans, um deine Aufmerksamkeit zu erregen), Beteiligung am Umsatz von YouTube Premium, wenn Fans deine Videos anschauen.

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Die Einstiegshürde ist allerdings sehr hoch

Bei TikTok können die Fans Münzen kaufen, mit diesen dann Geschenke erwerben und sie dir schicken. TikTok verdient an diesen Münzen 50 % deiner Einnahmen. Das Verfahren ist etwas intransparent. Am Ende des Live-Streams wandelt TikTok die gesammelten Münzen in Diamanten um. Für 100 Münzen bekommst du 50 Diamanten. Jeder Diamant hat einen Gegenwert von 0,05 USD. Mit 100 Münzen hättest du also 2,50 USD verdient. Nun kommt noch die Währungsumrechnung hinzu.

Auch bei TikTok kannst du nicht einfach so Geld verdienen. Du musst Mitglied im Creator Next-Programm sein. Dafür benötigst du mindestens 1.000 Follower, musst 18 Jahre alt sein und benötigst einen Account, der mindestens seit 30 Tagen besteht. Wie bei YouTube darf es keinerlei Beschwerden über dich geben.

Video Streaming: Monetarisierung über Spenden

Da nicht nur die hohen Hürden für den Zugang zur Monetarisierung über die Streaming-Anbieter ärgerlich sind, sondern insbesondere auch die geringe Auszahlung an die Content-Creator, ist ein anderer Weg interessanter: die Spende. Ein PayPal-Link unter dem Video ermöglicht es deinen Fans, frei nach Schnauze Geld an dich zu versenden, von dem abzüglich der PayPal-Gebühren tatsächlich auch alles bei dir landet. Eine Alternative zu PayPal ist Patreon Lite.

Alternative Video-Plattformen für Musiker: Patreon

Eine gern genutzte Alternative ist Patreon, das von einer einfachen Membership-Site zum Sammeln von Unterstützungsspenden bis zum vollwertigen Video-Streaming-Portal alles sein kann. Je nach Ausbaustufe kostet die Nutzung von Patreon unterschiedlich viel Geld, das von den Einnahmen abgezogen wird. Für Lite (ohne Video) verlangt Patreon 5 % der Einnahmen zuzüglich einer Transaktionsgebühr, die sich nach der Höhe der jeweiligen Buchung richtet. Für PayPal-Auszahlungen außerhalb der USA werden noch einmal 1 % fällig. Eine Patreon Mitgliedschaft lohnt sich für all diejenigen, die bereits eine Community aufgebaut haben und nun exklusive Inhalte bereitstellen möchten, für die gezahlt werden muss. Das können zum Beispiel auch Links zu versteckten Videos auf Streaming-Plattformen sein, möchte man Videos nicht über Patreon direkt streamen, was neuerdings auch möglich ist.

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Nicht genug Follower für die Monetarisierung? Dann erstell doch eine Patreon Page und verlinke von dort aus auf nicht gelistete YouTube-Videos und Streams.

Von kurzen Videoclips zur professionellen Videoproduktion

Allen Plattformen ist gemeinsam, dass Live-Streams sich sehr leicht erstellen lassen. Jeder Anbieter hat mittlerweile seine eigene App zum Erstellen von Live-Streams und der Stream ist nur einen Knopfdruck entfernt. Das Smartphone spielt also eine sehr große Rolle für das Live-Streaming und ist insbesondere für das Erstellen kleiner Videos von kurzer Dauer von Bedeutung. So kann es sinnvoll sein, wenn ein Konzert noch nicht ausverkauft ist, einige Stunden vorher beim Soundcheck einen kurzen Live-Stream zu starten und auf die Abendkasse aufmerksam zu machen. Das verursacht keinen Aufwand und ist schnell erledigt (Mobilfunkempfang vorausgesetzt).

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Schnell Videos für Live- und On-demand-Streams erstellen mit der YouTube App

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Video Mischer für Live-Streams

Doch auch aufwändige Produktionen wie das Übertragen des gesamten Konzerts ins Internet sind möglich. Hier helfen Video-Switcher wie der ATEM Mini und einige Kameras mit HDMI, die Band-Performance ins Internet zu bringen. Parallel lässt sich das Videomaterial noch aufzeichnen und gegebenenfalls später verwerten. Natürlich greift man dann den Ton besser vom PA-Mischpult ab oder erstellt gleich eine eigenständige Mischung. Die meisten Video-Switcher sind einfach zu bedienen und nach einer kurzen Einarbeitungszeit sind durchaus beachtenswerte Ergebnisse möglich.

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Auch die YoloLiv YoloBox Mini ermöglicht es, auf einfache Art und Weise Live Video-Streams zu erstellen

Content Creator: Einstieg in das Video-Streaming für Musiker

Um zu testen, welche Reichweiten erzielt werden, habe ich den Selbstversuch gewagt. Kürzlich habe ich ein neues Portal für Musikunterricht online gestellt, über das zukünftig nicht nur mein Präsenz- und Online-Unterricht beworben werden soll, sondern das gleichzeitig auch der Zugang für Schüler zu einer umfangreichen Datenbank an Fachartikeln rund um den Beruf als Musiker ist, um allumfassend auf den Beruf vorzubereiten und all die Themen abzuarbeiten, die jenseits des reinen Instrumentalspiels liegen. Um den Unterricht zu promoten, habe ich einige kurze Videos aufgenommen und diese auf Facebook, TikTok, Instagram und YouTube hochgeladen. Ausprobiert habe ich diverse Formate: Beitrag, Reel und Story. Die Videos waren unterschiedlich lang. Von YouTube Shorts (≤ 1 Minute) bis hin zu langen Tutorial-Videos von rund 30 Minuten Länge.

Während bei Facebook, Instagram und insbesondere TikTok die kurzen Videos hohen Anklang fanden, waren es bei YouTube eher die längeren Videos.

Hier mal die Ergebnisse von fünf Tagen Testperiode:

Die Reichweite meiner Facebook-Seite hat sich um 709 % erhöht. Die Reichweite bei Instagram hat sich um 21,5 % erhöht. Den TikTok-Account habe ich neu erstellt, deshalb gibt es dort keine Vergleichswerte. Die kurzen Videos erzielten dort aber immerhin bereits knapp 1.000 Views. Bei YouTube ist die Zahl der Aufrufe ebenfalls durch das regelmäßige Posten deutlich gestiegen. Sechs neue Abonnenten innerhalb von wenigen Stunden waren die Folge, während der Kanal in den letzten drei Jahren keine großen Zuwächse zu verzeichnen hatte. Die Zahl der Aufrufe ist von mageren 10 bis 12 pro Tag auf fast 100 gestiegen, Tendenz weiter steigend. Gleiches gilt für die Wiedergabezeit pro Video, die ebenfalls kontinuierlich angestiegen ist – auch bei älteren Videos. Bei YouTube werden nämlich den Zuschauern immer auch andere Videos eines Anbieters vorgeschlagen, die dieser dann gegebenenfalls anklickt und sich anschaut.

Nun sind fünf Tage Selbstversuch empirisch noch nicht wirklich bedeutsam und ich bin kein Marketing-Profi, der strategisch vorgeht und bestimmten Content auf verschiedenen Portalen zu den jeweils günstigsten Zeiten postet und das alles mit Planungs-Tools vorweg plant. Noch ist es zu früh, Schlüsse daraus zu ziehen, doch schon jetzt lässt sich auf meinen beiden Websites mehr Traffic beobachten als in den Tagen zuvor und auch die Relevanz der Seiten bei Google ist gestiegen. Ob das nun mit den Video-Streams zusammenhängt, kann ich nicht sagen, es darf aber vermutet werden. In ein paar Wochen wird sich dann hoffentlich zeigen, ob die Videos auch zu mehr Schülern oder Abos auf der Website geführt haben.

Ich werde das Experiment jedenfalls weiter fortsetzen und gegebenenfalls über die Kommentarfunktion von den Ergebnissen berichten. Sobald die Abonnentenzahlen ausreichend hoch sind, versuche ich es eventuell auch mal mit einem Live Stream.

Video-Plattformen für Musiker: Länge der Videos

Durch die unterschiedliche Altersstruktur der User auf den Plattformen lässt sich sagen, dass die jüngeren Zuschauer auf TikTok und Instagram die sehr kurzen Videos mit einer Länge von wenigen Sekunden bevorzugen und längere Videos nicht oder nicht komplett anschauen.  Auf Facebook und insbesondere YouTube hingegen laufen längere Videos sehr gut und werden öfter angeklickt als die kürzeren. Diese Feststellung deckt sich auch mit meiner eigenen Nutzererfahrung auf den jeweiligen Plattformen.

Komplexität

Hinsichtlich der technischen Umsetzung muss ich sagen, dass Einfachheit Trumpf ist. Gerade das Erstellen kurzer Clips für TikTok und Instagram sollte ohne Aufwand erfolgen. Gerade hier ist eine hohe Schlagzahl an Posts erforderlich, um Aufmerksamkeit zu generieren. Tägliche Editierarbeiten am Rechner sind also eher hinderlich.

Für längere Videos auf YouTube darf es hingegen dann eine aufwändigere Produktion sein. Diese werden auch nicht ganz so häufig veröffentlicht. Erfolgreiche YouTuber veröffentlichen meistens nicht mehr als ein längeres Video pro Woche.

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Aufwändige und längere Videos produziert man besser vor

Ich lerne auch noch hinzu und schaue mir gerne dazu den Content erfolgreicher Leute auf den jeweiligen Portalen an, um daraus Rückschlüsse zu ziehen. Und nicht zu unterschätzen: der eigene Nachwuchs. Der bewegt sich je nach Alter nämlich täglich mehrere Stunden auf diesen Portalen und weiß, was dort ankommt und was nicht. So habe ich direkt von meinem jugendlichen Sohn Tipps für Kameraperspektiven, für die Song-Auswahl (bei der Werbung für Musikunterricht nicht ganz unwichtig) und die Gestaltung erhalten inkl. der angesagten Tools für die Erstellung von Videos (Stichwort CapCut Video Editor App).

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Wird gerne für das Erstellen von Video Content genutzt: CapCut

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CapCut gibt es als Web-Dienst und als App für smarte Endgeräte

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Fazit

Video-Streaming bietet Musikerinnen und Musikern eine großartige Plattform, um ihre Musik einem breiten Publikum zugänglich zu machen, direkter mit ihren Fans zu interagieren und ihre musikalische Karriere zu fördern. Schon nach kurzer Einarbeitung in die Smartphone App des Streaming-Anbieters kann es losgehen und die Vorteile in Bezug auf Reichweite und Monetarisierungsmöglichkeiten sind enorm.

Es ist ein spannendes Feld eine Kunstform für sich, die man erlernen und dann nutzen sollte, um die eigene musikalische Präsenz zu erweitern und die Karriere anzustoßen. Da ein Smartphone ohnehin zur persönlichen Grundausstattung gehört und das Video-Streaming bei allen Anbietern kostenlos ist, spricht nichts dagegen, es einfach mal selbst auszuprobieren. Zeichnet sich ein Erfolg ab, kann dann in besseres Equipment für größere Streaming-Projekte investiert oder ein Dienstleister mit der Umsetzung beauftragt werden.

Es bietet sich fast täglich die Gelegenheit, irgendwann ein kurzes Video zu drehen und online zu stellen oder mal kurz aus dem Proberaum „live“ zu gehen. Eine Erfolgsgarantie gibt es natürlich nicht. Aber ganz davon abgesehen ist die Dokumentation des eigenen Tuns wie das Schreiben eines Tagebuchs und auch nach Jahren schaue ich mir immer mal wieder gerne an, was ich zuvor alles gemacht habe.

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Forum
  1. Profilbild
    Stinsh

    Sehr aufschlussreich!

    Vielen Dank für den Artikel und das Teilen deiner Erfahrungen!

    Und natürlich viel Erfolg weiterhin. Es zeigt sich immer wieder, dass Kontinuität ein wesentlicher Beitrag zum Erfolg ist.

    • Profilbild
      Markus Galla RED

      @Stinsh Das stimmt. Mittlerweile konnte ich die Reichweite noch einmal deutlich erhöhen und es gesellen sich täglich neue Abonnenten dazu. Nun hat man damit noch keinen Cent verdient und außerdem viel Arbeit investiert, aber es ist deutlich günstiger als die Pay-per-Click-Werbung in den Sozialen Medien, die schnell ins Geld geht und auch nicht mehr Erfolg verspricht. Während diese zu Beginn noch mit wenig Einsatz viel gebracht hat, habe ich in den letzten Jahren damit nur Geld verbrannt, weil die Keywords sehr teuer geworden sind und zugleich die Menschen zu dumm sind, Google zu benutzen. Die suchen nach einer Geige und klicken auf die Werbeanzeige für Gitarren- oder Klavierunterricht. Wenn dann jeder dieser Clicks 50 oder 60 Cent kostet und man davon 20 bis 30 am Tag hat, wird es schnell teuer und durch das Überschreiten des Tagesbudgets wird die Anzeige nicht mehr geschaltet. Früher konnte ich mit 25€ Einsatz einen Monat lang Anzeigen schalten lassen, die dann mehrere Schüler generiert haben. Da lag man pro Click bei 4 oder 5 Cent für Keywords wie Musikunterricht, Gitarrenunterricht oder Klavierunterricht.

  2. Profilbild
    Jörg Kirsch StageAID RED

    Schöner Artikel, Markus.
    Auf jeden Fall hilft er, die einzelnen Möglichkeiten im Vergleich zu taxieren. Einige deiner Videos habe ich gesehen, die sind alle klasse gemacht. Ich drück dir die Daumen, dass sich entsprechend auch Schüler bei dir melden.

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