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Bislang spielt er am Behringer, der die 80 Ohm Schwingspulen bei Rechtsanschlag des Lautstärkestellers auf Trab bringt und fast die Maximallautstärke erreichen lässt. Das klingt allerdings stark komprimiert, angestrengt und angezerrt, schlicht unbrauchbar. Bei moderaten Lautstärken ist´s soweit okay aber hinterlässt das deutliche Gefühl, dass das doch wohl nicht alles sein kann. Am NI klingt er unangestrengter und angenehmer, weniger grobschlächtig und indifferent, dafür transparenter und detailfreudiger, dynamisch jedoch zurückhaltend. Das Klangbild ändert sich auch bei Rechtsanschlag kaum, allerdings ist hier bei Gesprächslautstärke Schluss. Ein Quercheck zum Presonus ergab hinsichtlich der erreichbaren Maximallautstärke dasselbe Bild. Vermutlich genügen die 500 Milliampere aus dem USB-Anschluss nicht für mehr. Damit wäre eine rechnerunabhängige Stromversorgung des Signallieferanten eine technische Minimalvoraussetzung. Am Cambrigde ist die Welt wieder in Ordnung. Keine Kompression ausser der der Schallwandler kurz vor Erreichen deren physikalischen Belastungsgrenze, eine deutliche Zunahme an Präzision, Kontrolle und Geschwindigkeit vor allem im Bassbereich, was diesen strafft und weniger aufgebläht wirken lässt. Da werkelt der Cambridge noch entspannt unter nicht einmal halber Kraft. Die Hochtonanhebung bleibt erhalten, ebenso die Tendenz zur Härte, doch im Gegensatz zu den anderen Geräten verschlimmert der Cambridge diese Eigenschaften wenigstens nicht. Ein kurzer Test an einem Lehmann Kopfhörerverstärker bestätigte, dass der Beyerdynamic den Aufwand unmittelbar belohnt – nur dass sich beim Gesamtpreis dieser Kombination sicher bessere Lösungen anbieten. Mit dem Cambridge klingt er soweit okay.

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Nun will ich wissen, inwieweit das Klangbild mein Hören bei Dauergebrauch abstumpft und ermüdet. Zunächst die Jazz-CD der Chesky 10-Year Anniversary-Edition komplett, dann Mozarts Flötenquartette, und da ich immer noch mag Photeks Modus Operandi komplett, all das mit wechselnden Lautstärken. Dem uneingeschränkten Spass an akustischer Musik steht das Hochtonpfund in Verbindung mit der Härtetendenz im Weg. Vor allem Sologeigen und Holzbläser klingen entstellt bis nervig. Photek hingegen machen Spass, vor allem mit auf leichte Bassanhebung eingestelltem Soundslider. Die mit „vibrant“ bezeichnete Maximalanhebung ist mir jedoch auch hier zu viel. Geschmackssache. Der Hörer befand sich nun 2 Stunden lang auf meinem Kopf. In dieser Zeit konnte ich mich vollständig aufs Hören konzentrieren, da der Fremdkörper auf meinem Kopf nicht wirklich störte, es nicht unangenehm warm unter ihm wurde und er eigentlich vollständig aus meinem Bewusstsein verschwand. Genau so will ich das.

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Zurück ans Projekt. Die Klangereignisse, die mir schon beim ersten Hereinhören unangenehm aufgefallen waren, nervten jetzt nicht weniger, ein gutes Zeichen. Diese insoweit mit EQ und Transientshaper zu korrigieren, dass es mir auf diesem Kopfhörer zusagte, hatte erwartungsgerecht zur Folge, dass das Klangbild auf anderen Abhören muffig und intransparent klang. Ein neutrales Werkzeug ist der Beyerdynamic nicht, aber er verschweigt auch nicht. Sein Auflösungsvermögen ist sehr verstärkerabhängig, jedoch preisklassenabhängig absolut in Ordnung. Jeglichen Eingriff in den Klang, auch bei geringen Parameteränderungen, gibt er hörbar wieder, das Ergebnis sollte jedoch unter Berücksichtigung seiner klanglichen Eigenheiten interpretiert werden, dann taugt er auch als Werkzeug. Zumindest bei nichtakustischen Produktionen.

Custom. Man kann also die auf die Hörmuscheln aufgeschraubten Plastikringe entfernen – hierfür der Inbusschlüssel – und den Hörer mit beim Hersteller zu erwerbenden Blenden „individualisieren“. Ein Zusatznutzen, der in meinen Augen beim Unterwegshörer möglicherweise für manchen einen Sinn ergeben mag, bei einem eindeutig für den stationären Gebrauch konzipierten Hörer erschliesst sich dieser für mich nicht. Geschmackssache. Nun, das Zeug wiegt nicht viel, klappert und wackelt nicht und stört somit nicht weiter. Und nebenbei: Schönheitspreise gewinnt dieser Hörer auch mit bunten Deckeln nicht.

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Fazit
Inzwischen ist er mit rund 50 Betriebsstunden mutmasslich eingespielt. Die Impulsivität, die Differenzierbarkeit von Schallereignissen und damit die Analytik hat noch etwas zugelegt ohne den Hörspass zu verringern, den Hang zur Schärfe und die Überbetonung des Hochtonbereichs leider ebenfalls nicht. Durch die Vor-Ohr-Lokalisation lässt sich die räumliche Staffelung zwar nicht wiedergeben, aber mit etwas Erfahrung nachvollziehen. Die nicht der hehren und reinen Lehre entsprechende Soundslider-Funktionalität sehe ich als Bonus. Je nach Lust und Material macht mehr Bass durchaus Spass, zumal die Präzision und Klangfarbentreue hier weniger leidet als bei EQ-Eingriffen, und zum Aufräumen des Grundton- und unteren Mittenbereiches finde ich die ebenso neutrale Absenkung des Bassbereichs oft hilfreich. Problematisch sehe ich im Marktgefüge seinen Preis. Der von der Schwingspule abgesehen offenbar baugleiche Custom Pro wird unter 150 angeboten, hier sehe ich auch den marktkompatiblen Preis des Custom Studio. Einen ordentlichen Kopfhörerverstärker und die grundsätziche Bereitschaft zum Arrangement mit seinen Eigenheiten vorausgesetzt kann man´s dann ruhig mal mit ihm versuchen. Ach ja, der Velours der Polster könnte noch etwas weicher sein...
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